Selbst und Nicht Ständig. Ein Unternehmen gründen. UnternehmerInnen berichten.

Wie gründe ich ein Unternehmen? Ein Podcast über selbstständiges Arbeiten. Und Leben.

Buchhändlerin Theresa Donner

Suns 02: Eröffnung eines Buchladens – Theresa Donner

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Theresa Donner
https://heiterebuecher.de
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Thomas Gänsewig
Yours truly

Theresa hat zwei Buchläden in Halle. Warum das so gekomen ist und warum sie, entgegen aller Prognosen und Beratungen, damit erfolgreich ist, hört Ihr in den nächsten knapp vier(4!) Stunden. Zu Transkripten: Apple fertigt automatisiert Transkripte dieser Sendung an und stellt sie den Nutzern von Apple Podcasts zur Verfügung. Darin sind leider viele Fehler enthalten. Diese werden von mir nicht korrigiert. Es gilt das in der Sendung gesprochene Wort.

Shownotes
Transkript

Ich experimentiere mit Transkripten dieser Sendung. Die werden automatisch hier auf meiner ollen Hardware generiert, oder von Apple Podcasts zur Verfügung gestellt. Darin sind leider ab und zu mehr oder wenig viele Fehler enthalten. Diese werden von mir nicht korrigiert. Im Zweifel gilt Stimme vor Text.

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Hallo und herzlich willkommen bei selbst und nicht ständig, Folge Nummer 10, dem
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Podcast für selbstständige Menschen und solche, die das vielleicht auch machen wollen.
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Mein Name ist Thomas Gensewick und ich rede mit Leuten, die irgendwann einmal im Laufe
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ihres Lebens etwas gegründet haben. Heute bin ich zu Gast in Halle bei, wer bist du?
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Theresa. Hallo Theresa. Herzlich willkommen im Podcast. Schön, dass du da bist. Ja,
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schön, dass ich bei dir sein kann. Wir sitzen hier in deinem Büro im Laden. Bin vorhin auch
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schon mal ein bisschen reingeschnallt, durch die Bücher geguckt. Du hast ja eine wunderschöne
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Auswahl hier. Wie kommst du zu einem Buchladen? Was hast du gelernt? Wie bist du ausgebildet?
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Ich habe studiert, erst einen Bachelor, Romanistik, also gar nichts mit Büchern.
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Und dann habe ich nach dem Bachelor erstmal ein paar Praktika gemacht, aber die schon im Verlag,
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beim Audioverlag und bei DTV. Und dann dachte ich mir ja doch, das mit den Büchern,
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das finde ich gut. Und wollte erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin machen,
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aber irgendwie doch auch noch ein bisschen studieren. Und dann habe ich angewandte
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Literaturwissenschaft an der FU studiert als Master. Das ist so was wie Verlagswesen. Und da
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habe ich nebenbei bei Surgkamp gearbeitet als studentische Aushilfe. Und als mein Studium
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vorbei war, habe ich in Berlin erst mal, ich glaube vier Jahre, in der Buchhandlung gearbeitet.
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Buchbox in Berlin am Helmi. Und so bin ich in die Buchhandlung gekommen.
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Und wann war dir klar, dass du in einen eigenen Buchladen willst?
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Ursprünglich wollte ich das nie. Selbstständig habe ich mir immer ganz furchtbar auch vorgestellt.
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Ja, also so von wegen Existenzängste und so. Und dass das doch eigentlich alles viel attraktiver
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ist, wenn man irgendwie so einen regelmäßigen Geheizsettel und so kriegt. Und genau, also nachdem
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ich ein paar Jahre in der Buchhandlung gearbeitet habe, habe ich dann erst mal noch ein Volo gemacht,
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weil ich mir noch nicht so ganz sicher war, ob das jetzt das ist, was ich die nächsten 50
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Jahre irgendwie machen will. Oder eben doch irgendwie eher so gesettelt. Habe ich dann im
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Goethe-Institut, also sprich Verwaltung, ein Volo gemacht. Dann habe ich mir gesagt,
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ne doch, das ist doch nichts für mich. Volo ist ein Volontariat. Genau, ein Volontariat.
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Klingt so was wie, du machst etwas freiwillig.
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Richtig, ich arbeite freiwillig für wenig Geld, ganz viel. Bei der Literatur- und Übersetzungsförderung
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in München habe ich das gemacht. Und dann war irgendwie die Frage, ne doch, das mit diesen
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Büchern und Verlag, das ist doch, oder Buchhandel, das war dann noch nicht so ganz klar. Das möchte
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ich gerne weitermachen. Und es war aber mir auch klar, also wenn man in Deutschland was
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in Verlagen machen will, kommen eigentlich nur drei größere Städte in Frage, wo man dann lebt.
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Also entweder Hamburg, Berlin oder München, weil dort einfach die meisten Verlage dort ansässig
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sind. Und jetzt ist es aber so, wenn man beim Verlag arbeitet, dass man da jetzt nicht so
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wahnsinnig viel Geld verdient und ich auch keine Lust hatte, nur für die Miete arbeiten zu gehen.
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Das ist auch stattem man nennt, dass die Mieten tatsächlich etwas höher sind. Wenn du jetzt gerade
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sagst Berlin, Hamburg, München. Richtig, genau. Also entweder nur für die Miete arbeiten oder
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halt immer sehr viel Zeit mit irgendwelcher Pendelei und so zu verbringen. Also das war
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schon irgendwie auch so eine Lebensentscheidung. Und mein Freund, jetzt mein Mann, hatte halt in
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Halle gearbeitet und dann war so die Entscheidung gut. Also wenn ich jetzt mit dem Wohle aufhöre,
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würde er nach Leipzig gehen, da gibt es auch ein paar kleine Verlage oder halt irgendwie
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Buchhandlung oder so. Oder dann doch nochmal wieder nach Berlin. Und ich habe ihn aber in
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Halle mehrfach besucht und dann sind wir so durch die Gegend gegangen und dann war ich irgendwie so
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in Paulusviertel. Und dann war so ein ganz, ganz kleiner Egladen. Und das war so ein bisschen ja
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direkt so, warum gibt es hier eigentlich keine Buchhandlung? Also so in dieser Straße oder auch
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so in diesem ganzen wirklich so Paulusviertel-Kiez. Gerade wenn man irgendwie so in Berlin war,
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also Prenzlauberg und das war so, das passt doch total hier hin. Und dann, genau, dann war so gut,
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also entweder ich mache das jetzt mal doch mit dieser Selbstständigkeit, weil das war für mich
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denn auch, wenn ich ihr Herz hier und ich sehe irgendwann jemand, der das gemacht hat, der hat
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dort eine Buchhandlung gemacht, wo ich auch darüber nachgedacht habe, das zu machen. Ich würde es mir
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nicht verzeihen. Ich würde mich nur ärgern und ich hatte diese Idee auch. Und also ich bin
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generell eher so ein Mensch von eher machen als nicht machen. Also genau, also solche, solche
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Sachen werden dann schon auch überlegt. Aber auch wenn es darum geht, ansprechen oder nicht
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ansprechen, würde ich immer sagen, lieber ansprechen. Denn weiß man, was ist und dann
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kann man irgendwie damit weiterleben, als sich die ganze Zeit zu fragen, was wäre wenn? Was wäre,
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wenn ich es gemacht hätte? Was wäre, wenn ich die Person angesprochen hätte? Das finde ich
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ganz furchtbar. Deswegen lieber machen und dann sehen, was passiert und dann weiter gucken. Und
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so war das, dass ich dann sagte, gut, das ist hier ein ganz kleiner Laden, die Miete ist überschaubar.
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Ich muss einen kleinen Kredit aufnehmen halt für die Ausstattung und die Ware, aber ich habe keine
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Kinder, ich habe kein Haus, ich habe kein Auto, ich habe nichts, was ich quasi irgendwie regelmäßig
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unterhalten muss. Und die Höhe dieses Kredits ist auch in einem Rahmen, wo ich gesagt hatte,
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gut, es gibt Leute, die für wesentlich mehr Geld in meinem Alter sich dann für das erste Auto
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verschulden. Und ich möchte jetzt aber diese Buchhandlung haben. Also ich kann auch sagen,
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wie viel das war. Ich habe 20.000 Euro aufgenommen über hier die DKB, diese deutsche Kredit.
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Doch, das ist doch die, ne? Diese, die Berliner Bank, DKB? Nee, die ganz viel fördern. Du meinst
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die GLS? Nee. Auch nicht. Wie heißen die denn? Die deutsche Kredit? KfW? KfW gefördert. Ganz
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genau. Über die KfW. Danke. Du kannst ja noch schneiden, oder? Ja, ich lasse es am besten ganz
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organisch, so wie es läuft. Ganz grobe Schnitzer. So was, wenn wir so ein bisschen Talk machen,
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so dann gucke ich mal, ob das noch passt. Aber ich hätte das Gespräch irgendwie am besten gerne so
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organisch, wie es läuft, aufgenommen. Und war das schwer, diesen Kredit zu bekommen? Nein. Also,
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was heißt schwer? Es ist irgendwie aufwendig natürlich. Also man muss sich mit so Zahlen und
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allem Möglichen erst mal, also wenn man mit sowas überhaupt noch nicht zu tun hatte, sich
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erst mal damit auseinandersetzen. Also mein erster Gang war dann quasi erst zur Bank. Und die haben
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das dann quasi gleich irgendwie gesagt, dass für diese Selbstständigkeit und dass man das so machen
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sollte und dass das günstigste ist und das beste. Also habe ich das auch gemacht. Und dann muss man
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halt noch so verschiedene Gutachten einholen. Und das ist so ein bisschen lame. Also da muss man dann
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ja so Wirtschaftsberichte machen, Rentabilität und so. Also du musst quasi dann für die ersten
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drei Jahre so ein, jetzt fällt mir auch wieder das Wort nicht ein, aber wie so eine Aussichtsstellung,
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was das halt alles kostet, wie viel du denkst einzunehmen, was deine Kosten sein werden und
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so weiter und so fort. Also genau, also so ein Rentabilitätsbericht, was halt, also genauso gut
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kannst du halt in eine Kristallkugel gucken, wenn du halt ein neues Unternehmen gründest. Wenn du
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einen Laden aufmachen willst in einem Viertel, von dem du dir so einiges vorstellst, aber wo du
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halt außer zu wissen, okay so viele Leute wurden da und ich glaube es sind wahrscheinlich so diese
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Altersgruppen und so, nicht so viel weißt, dann denkst du dir und dann muss es für die ersten
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drei Jahre sein. Also keine Ahnung, wenn es halt nicht läuft, dann ist quasi schon das erste Jahr
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total falsch und das dritte Jahr, was ich aufschreibe, auch total homog. Aber genau,
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also dann habe ich da irgendwie versucht, einigermaßen realistisch irgendwas aufzuschreiben,
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also im Sinne von, was muss ich mindestens umsetzen, damit am Ende so viel Gewinn rauskommt,
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dass ich einigermaßen davon leben könnte, also ich alleine. Und das habe ich einfach als gegeben
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dorthin gesetzt, weil wenn ich nicht davon ausgehe, dass das wenigstens reinkommt,
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dann brauche ich es ja wirklich nicht zu machen, wenn ich nicht wenigstens davon leben könnte.
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Und das beinhaltete aber auch, dass ich quasi die einzige Person bin, die dort arbeitet. Also
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dass ich dort sechs Tage die Woche irgendwie, damals hatte ich noch gesagt, von 9 bis 19 Uhr
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oder so dort sitze. Sportlich ja. Erstmal kann man ja so groß auffahren und genau,
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und dann muss man das, also ich bin dann, man muss es quasi für die Bank zertifizieren lassen,
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von einer Person, die davon Ahnung hat. Also ich darf mir das nicht alles selber ausdenken,
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ich bin dann zur IHK gegangen, weil die machen das kostenlos, solche Beurteilung. Und vom Prinzip,
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hatte der gesagt, ja also, nee, also ja, doch so, wie sie es aufgeschrieben haben, haut das schon
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so hin. Und vom Prinzip auch, wenn sie, also die sagen dann auch noch mal sowas,
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wenn sie müssen bedenken, wenn sie aufschreiben, wovon sie leben, sie müssen ihre Krankenkasse
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selber bezahlen. Also alles, es war in dem Sinne auch sinnvoll, wenn man vorher nur
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in einem angestellten Verhältnis ist, dass einem halt auch wirklich klar ist, ach ja,
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Krankenkasse kommt halt auch noch mit dazu. Und dann muss man halt auch irgendwann Einkommenssteuer
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irgendwie bezahlen, also die kommen ja nicht sofort, sondern halt erst so später und so
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weiter und so fort. Von daher war das dann schon sinnvoll. Also und vorher hatte ich noch beim
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Börsenverein zwei so Kurse gemacht, also Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Da gibt es eine,
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da gibt es eine Regionalgruppe, Sarsatü, Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen. Sie sitzen im Haus
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des Buches in Leipzig. Und genau, da war ich zu aller, allererst so nach dem Motto, okay,
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was muss ich machen, wenn ich eine Buchhandlung aufmache? Wie fange ich das an? Das war, damals
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hatten die noch eine andere Geschäftsführung, wenig hilfreich. Wie wenig hilfreich? Naja,
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die war dann so, sie mieten einen Raum und dann rufen sie beim Barsortiment an. Also das ist so
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dazwischen. Also es gibt Buchhandel, Verlage und wenn ich jetzt zum Beispiel, da gibt es noch
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sogenannte Großbuchhandel, die Barsortimente, die zum Beispiel für Kundenbestellungen oder so
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riesige Lager haben. Und da rufen sie an und sagen, sie haben so und so viele Regalmeter zu
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bestücken und dann schicken die ihnen das. Irgendwie ist unsortiert von dir. Genau, mehr oder weniger
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so unsortiert. Man könnte halt so sagen, ich hätte gern so und so vier Prozent Elektristik und so und
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so viel Prozent Kinder- und Jugendbuch und so. Das ist ja wie irgendwie Essen bestellen, du sagst,
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du hättest gern ein Essen. Ja genau, bloß irgendwie in einem größeren finanziellen Rahmen. Aber auch
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für mich, also das wollte ich halt auf gar keinen Fall so machen. Das klingt auch erstmal sehr
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allgemein und nicht so richtig, weder individuell abgestimmt noch irgendwie finanziell fundiert,
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was sie dir da so erzählt haben. Nee, also die Frau damals kam auch nicht aus dem Buchhandel. Jetzt
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ist eine andere, die ist wesentlich besser, die hat auch ein bisschen mehr Ahnung, die hat auch mal ein
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bisschen Buchhandel gemacht. Und ich war dann noch zusätzlich in so einem Seminar im Basis Wissen
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Buchhandel. Da saßen so ganz viele Menschen mit drin, die halt irgendwie was gründen wollten,
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was mit Buchhandel irgendwie zu tun hat. Entweder einen kleinen Verlag oder tatsächlich wollten
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Menschen online Buchhandlungen gründen, was für mich damals auch so war. Warum macht man das?
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Von welcher Zeit reden wir da? Das war, also 2017 habe ich aufgemacht, das muss so 2016 irgendwie
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gewesen sein. Okay, okay. Genau, also da saß ich da halt irgendwie drin. Und ja, da wusste ich
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dann schon so, wie groß der Laden sein würde. Und der hat das auch so ein Unternehmensberater
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gemacht und dann meinte, nee, das lohnt sich nicht. Also 40 Quadratmeter, das geht nicht.
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Weil sie müssen ja bedenken, auf 40 Quadratmeter und sie haben so viele Wände, da passen so viele
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Regalmeter Bücher drauf und dann rechnet man, wie viele Bücher du so pro Tag, also wie viel,
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auf wie viele Regalmeter buch, wie viele Verkäufe ungefähr kommen. Also es ist immer so, mehr Fläche,
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mehr Verkäufe ist quasi, war für den so das Nun plus Ultra. Das war so eine Kennzahl. Ja genau,
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da gibt es quasi, genau, Fläche ist gleich Umsatz. So könnte man es unterbrechen. Und wenn du halt
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nicht so und so viel Fläche, also wenn du dann halt nur so wenig Fläche hast, dann kannst du auch nur
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so viel Umsatz machen und das heißt, du kannst nicht davon leben. Und zu dieser Berechnung kommt
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dann noch mit dazu, ja wo ist das denn? Das ist eine Stadtteilbuchhandlung. Ganz schlecht. Nicht A-Lage.
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Die sogenannte A-Lage, ich glaube, das ist auch ein Begriff, den man so benutzt. Also das ist so
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das Stadtzentrum, ist so die A-Lage und je mehr, wenn man so nach außen kommt, umso schlechter ist
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das denn. Und genau, und das waren dann alles so Parameter, wo dann eigentlich nicht mal gesagt
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wird, ne, also das wird nix. Davon kann man nicht leben und da kommt keiner und das konnte ich
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natürlich auch in meine Berechnung da nicht mit reinbringen, sondern ich bin ja positiv. Ich hab
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gedacht, natürlich wird das was. Und ich finde es auch Quatsch zu sagen, nur wenn da eine große
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Fläche ist, dass das denn viel besser funktioniert als eine kleine Fläche. Du hast dich dahingestellt
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und hast dem gestandenen Unternehmensberater dann erzählt, du bist ein guter Mann, also,
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ne, was ich dir erzählen, ist gerade Quatsch. Ich hab mit dem dort gesessen und so und so und ich
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hab gesagt, na gut, ich machs trotzdem. Sehr schön. Und ich hab mich danach auch so ein bisschen,
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also was heißt aufgeregt, aber es war dann halt später, als ich das gemacht hab und dass ich
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das irgendwie so die ganze Ansprache irgendwie nicht so cool fand. Im Nachhinein würde ich mir
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sagen, Realität ist irgendwie vom Prinzip nicht so schlecht, also gerade weil auch ein Buchhandel
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das sehr romantisiert ist, ne, also die Leute gehen mit sehr romantischen Vorstellungen so
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da dran. Es passiert sehr, sehr oft, dass Menschen irgendwie, ja und so eine Buchhandlung, das will
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ich auch mal machen, so wenn ich alt bin oder als Hobby oder so, weil man irgendwie so denkt,
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man sitzt da den ganzen Tag hier und liest und irgendwie verkaufen sich Bücher nebenbei. Deswegen
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ist so ein bisschen so ein Realitätscheck, glaube ich, nicht schlecht, aber ich fand halt auch so
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diese Parameter so ein bisschen gestrig oder konservativ. Was musstest du denn für
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Lebenshaltungskosten ansetzen? Waren das deine reellen Kosten oder musstest du die viel höher
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ansetzen? Ich musste die, ne, also ich hatte das relativ gering, also weil wir hatten eine
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ganz kleine Wohnung und mein Freund hatte halt diesen Job an der Uni, was dann auch so, okay,
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die Wohnung war halt so klein, dass er das alles auch alleine bezahlen konnte und ich quasi dann
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wirklich nur so für mein Essen, also ich konnte da so mit wohnen und deswegen habe ich das alles
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wirklich immer so gering wie möglich alles angegeben. Aber ging das durch, weil es gibt ja
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so Standardgrößen so, weil der Durchschnittsbürger muss ja eine Einbauküche abzahlen, also was du
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vorhin schon meintest, diese ganzen aufgeblasenen Extrakosten, die man nicht hat reell, wenn man so
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halbstudentisch lebt, trotzdem hast du die reellen Kosten angegeben oder diese Standard? Ne, das ging
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schon so irgendwie durch, ich glaube vielleicht wie so ein bisschen Welpenschutz, so ach guck mal,
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die Frau, die hat sich jetzt ein tolles Hobby ausgesucht, der Mann arbeitet an der Uni und sie
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macht halt hier so eine kleine Buchhandlung und ja, okay, also wenn sie denn, also es war wirklich
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so, also wenn sie ja, okay, sie wohnen bei dem und was macht ihr Freund, ach ja, ja gut, na gut,
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dann können wir ja wirklich das so und so und so, wenn sie das jetzt so machen, dann haben sie aber
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am Ende wirklich nur so viel raus und ja, gut, kann man so machen. Sie sind nicht arbeitslos,
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alles klar, machen sie das so. Genau, sie sind nicht arbeitslos und dann gibt es ja auch so
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eine Förderung, apropos nicht arbeitslos, für das erste Jahr, wo du dich denn in deine
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Selbstständigkeit gibst, frag mich, wie das hieß, ich weiß nicht mehr, wie es hieß, aber da kriegst du
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wie so eine Art monatliches Grundeinkommen von der Bundesagentur für Arbeit. Bei dir warst du
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damals Kundin. Genau. Du hast diesen Gründerkurs, diesen Gründerkurs, Existenzkinderkurs,
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den Kurs hast du gemacht. Den Kurs habe ich nicht gemacht, ich habe einfach das Ding so angemeldet,
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dieses Existenzgründungs-Dingsbums und das ging auch. Also das haben die dann gemacht, ja,
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ich bin nicht arbeitslos, sie kriegt da so ein, ich glaube, es waren schon so 500 Euro oder so,
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was ja durchaus auch die Höhe war, wo ich dachte, gut, davon kann ich erstmal irgendwie, naja, gut,
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das wäre so die Miete für den Laden gewesen, wenn jetzt überhaupt nichts geht und das waren
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damals 450 Euro, war so die Ladenmiete und bei 40 Quadratmetern und das war, also das geht,
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glaube ich, auch ein Jahr. Das sind, naja, was, 10 Euro pro Zerlatsche? Ja, mit Außenklo,
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mit Außenklo und nichts, also kein Büro oder irgendwas, also diese 40 Quadratmeter war der
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Laden, das war alles, was ich hatte, nichts, ein Büro oder irgendwie Lager oder irgendwas, aber es
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sollte eben auch kein Lager als Todeskapital, es sollte kein Lager geben und das hatte ich jetzt
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auch alles jetzt ein bisschen neu entwickelt und so, genau, also das war so dann dieses, ich habe mich
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da auch irgendwie so, man hangelt sich so von einem Punkt zum nächsten, also ich finde das immer ganz
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gut, man hat so das erste Ding, okay, wo gehe ich zuerst hin und frage oder wo kann ich irgendwie
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hingehen, bei mir war das eben so der Börsenverein und dann wie so ein Schneeballprinzip, okay,
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da mache ich erst mal dieses Seminar, okay, da kriegt man dann zumindestens, da kann man eine
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Förderung beantragen und da kriegst du das Ding und dann musst du, bei deinem Kredit kriegst du
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dann, okay, wir brauchen diese und diese und diese und diese Zettel, okay, wie mache ich jetzt diese
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und diese und diese Zettel, das heißt, so geht man irgendwie so von einem zum nächsten. Du hast
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so Stationsarbeit geleistet und an jeder Station wurde dir gesagt, was du als nächstes tun könntest,
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wo es dann als nächstes weitergeht. Die initialen Informationen, dass du zum Beispiel zu einem
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Börsenverein gehen kannst, kamen woher, wo hattest du das? Dadurch, dass ich schon im
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Buchhandel gearbeitet habe, also das war halt irgendwie klar, wenn, dann gehe ich erst mal
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zu denen, weil das ist quasi unser Lobbyverband so und das war so das allererst so, ich sagte gut,
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im Buchhandel, das heißt, ich gehe zu diesen, weil die haben mit vielen Buchhandlungen zu tun und
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wissen als allererstes, wie sie funktionieren. Und nochmal zurück zu dem Businessplan,
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diese Formulare, die du da aufstellst mit Zahlen dran, das hast du dir initial selber ausgedacht
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und hast es dann von der IHK abnehmen lassen, wo diese Beurteilung gebraucht wird. Genau, also da
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war quasi vorher dieses Basisseminar dazwischen geschaltet, wo dann, genau, also weil du stehst
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auch erstmal, wie kriege ich jetzt eine Zahl raus, wie viele Bücher ich dorthin stellen kann. Gut,
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du kannst ja natürlich auch Vorlagen ziehen und die dann füllen mit deinem fachspezifischen Konzept.
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Genau, also da gibt es ja auch so Tabellen schon, ich denke auch von der KfW, also wo dieser
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Businessplan ist, wo halt, und für diese, aber damit du diese Zahlen halt irgendwie ausfüllen
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kannst, von wegen, ich meine, Miete ist ja relativ einfach, aber zum Beispiel Wareneinkauf, also wie
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viel Ware muss ich denn einkaufen? Wie berechne ich denn, wie viele Bücher ich brauche auf die
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Quadratmeter? Dann bist du halt so, aha, die gehen eigentlich nach Regalmeter, das heißt,
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du musst eigentlich gucken, wie viele Wände hast du, was kommt da für Regal rein und wie viele
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Bretter sind da drin. Da wird das ganz klar dann ausgerechnet, dann geht man irgendwie davon aus,
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auf einem Regalmeter sind halt im Schnitt, weiß ich nicht, 30 Bücher und dann kann man davon ausgehen,
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und so kam, genau, so kam dann irgendwie so eins zum nächsten.
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Ist dann doch schon relativ, musst dann schon sehr genau Bescheid wissen, bevor du dann zur
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KfW gehst, ja, was du dann vorhast, die wollen ja wissen, wofür sie den Kredit geben, und die
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Hausbank, bei der du warst, schickte dich zur KfW und war der Kredit bei der KfW attraktiver,
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als der zum Beispiel eine Hausbank, oder hättest du immer schon automatisch zur KfW gehen müssen?
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Die haben das selber abgewickelt, also ich war bei meiner Hausbank und die hat mir, also ich bin
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auch nur zu dieser Frau dort, also es war die Sparkasse, nicht hier, sondern tatsächlich bei
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mir zu Hause zu Hause, also ich komme aus Parchim, da wo ich quasi schon mein Knackskonto hatte, dort
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bin ich halt hingegangen, okay, da mache ich das jetzt mit diesem Kredit, weil, ich meine, gut diese
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Person kannte ich jetzt nicht, aber es ist doch irgendwie so ein anderes Ding, ich habe da irgendwie
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eine Form von Urvertrauen hin, und okay, vielleicht gibt es irgendeine andere Bank, wo man irgendwie
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2,50 Euro weniger bezahlt oder so, aber hier habe ich jetzt ein gutes Gefühl, auch so dieses, hier
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fange ich jetzt erstmal an, und wenn das nicht vollkommen absurd klingt, dann bleibe ich jetzt
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auch hier, und die hatte eben gesagt, das ist, dass dieser Kredit, den ich bei der Sparkasse nehme,
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ein KfW-geförderter Kredit ist, und damit das die KfW macht, also die Sparkasse ist wie so eine
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Art Vermittler dazwischen, und sie hat dann auch gesagt, dass die das nie so günstig machen, so
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diesen günstigen Konditionen, also es war quasi sehr geringe Zinsen auf die Bereitstellung, und
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sehr, man konnte das dann relativ schnell wieder, also das ist dann auch so was, was ich dann, dass
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man irgendwie so lernt, von wegen, was heißt das überhaupt mit diesen Krediten, also es gibt
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Bereitstellungszinsen, und dann gibt es eben die Tilgung, aber bei der Tilgung gibt es auch
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noch mal Zinsen, die man irgendwie bezahlt, also was da eigentlich alles so mit dazu kommt, und
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genau, und die hatte dann eben gesagt, na ja, bei der KfW, dass das eben sehr günstig ist, dass man
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geringe Zinsen hat, dass man langes Zahlungsziel, also man hat ja so eine gewisse Grundlaufzeit,
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wo man dann sich ja damit auseinandersetzen muss, okay, wenn ich vielleicht weniger zahle,
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aber es länger laufen lasse, dann wird es ja am Ende hin doch wieder teurer, weil ich ja
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länger Zinsen zahle, oder denke ich, dass ich das schneller abbezahlt kriege, und so weiter und so
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fort, und da war die halt so, na, wir machen das mit der KfW, gerade bei der Größe, also ich sag mal,
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20.000 war jetzt auch für die jetzt nicht so unendlich viel Geld, ich glaube, alles von diesem
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war halt alles irgendwie klein, es war ein kleiner Laden, es war relativ kleines Vermögen,
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so, und da waren die sehr kulant, so auch wenn vielleicht viele dachten, na ja, es wird sowieso
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nichts. Ja, wie war dein Gefühl, als du dann unterschrieben hast für 20.000 Euro? Komisch,
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ja, auf jeden Fall war das so, boah, krass, wo ist da jetzt so viele Zahlen stehen, und hoffentlich
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kriegst du das irgendwie abbezahlt, und das sind auch diese, dass diese Raten halt reinkommen,
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ich mein, man hat dann auch immer erst noch so eine gewisse Schonfrist, bis halt die Abzahlung
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kommt, dann wird da erstmal nur diese Bereitstellung bezahlt, aber ich war ja von Anfang an überzeugt,
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dass das funktioniert, also ich war überzeugt, dass es funktioniert, und auch, dass diese Beträge,
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dass das genau, dass das Minimum sein muss, was ich, was irgendwie meine Buchhandlung abwirft,
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so also die 450 Euro Miete, und dann irgendwann irgendwie, ich weiß gar nicht, 350 oder irgendwie
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sowas in der Art Tilgogen, und das sind ja dann so 800 Euro, das muss drin sein, das muss ich
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schaffen, und wenn nicht, dann habe ich danach irgendeinen Job und stotter das über die nächsten
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paar Jahre irgendwie ab, aber es war jetzt auch nicht so was, wo ich dachte, boah, nie wieder
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komme ich daraus, also das schaffe ich nie, sondern es war alles so, ich gehe davon aus,
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dass es funktioniert, es wird klappen, und wenn es nicht klappt, ist es irgendwie eine Fallhöhe,
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dass auch das ist irgendwann abbezahlt, mit irgendeinem Standardjob, so. Du hättest auf jeden
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Fall immer noch den Vorweg eines Verlages gehabt. Genau, also oder halt, gut, ich finde es verkacke,
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aber in irgendeiner Verwaltung kommst du schon unter. Es nervt mich zwar, aber wenn es halt sein
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muss, so, also ein Brutjob finde ich schon irgendwie, also alles andere wäre quasi so ein
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Brutjob gewesen, wo ich gesagt hätte, dann hat es halt irgendwie nicht geklappt. Händen abgeben,
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arbeiten. Genau, aber zum Glück kam es ja nie an diesem Punkt. Ja, du bist immer noch da,
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und der Erfolg gibt dir anscheinend recht. Wie ist denn das nochmal um diesen Kredit, die letzte
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Frage dazu, wenn du mal nicht zahlen kannst, wie kulant sind die da? Ich konnte immer zahlen. Du
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hattest es selber nicht. Ich hatte das selber nicht. Ich weiß, dass es dazu Gespräche, es gab
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dazu Gespräche, wie das ist, also mit Stunden und so. Ich meine, es klang erstmal alles nett. Ich
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glaube, das klingt auch erstmal nett, wie es dann gewesen wäre, wenn wirklich der Fall gekommen
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wäre, dass ich quasi die Rate nicht hätte bezahlen können. Also es klang erstmal so,
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naja, wenn so eins, zwei raten, das ist erstmal kein Problem, aber wir müssen dann sprechen,
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blablab, also ganz easy. Das weiß ich nicht. Also ich weiß zum Beispiel auch, bei dem Barsortiment,
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bei dem ich dann war, also unabhängig von den Verlagen, wird man hier täglich nur von so einem
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Barsortiment beliefert, wo eben die Kundenbestellungen und die waren dann auch so, wenn du halt einen
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SEPA dort einrichtest und so weiter und so fort. Also Frau Donner, wenn Sie halt sehen, wenn die
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Monatsrechnung kommt, dass Sie nicht genug Geld auf dem Konto haben, dann sagen Sie lieber Bescheid,
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als dass das SEPA wieder zurückkommt, von wegen das Konto ist nicht gedeckt, denn machen wir
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das lieber dann für den nächsten Monat oder so, als dass das SEPA wieder zurückkommt. Also es
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klang erstmal alle ziemlich nett, weil wie das denn im Ernstfall ist, was meiner Ansicht nach immer
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nochmal was anderes ist, weil auch da so ein Schneeball, weil wenn du das eine nicht zahlen
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kannst, kannst du das andere wahrscheinlich auch nicht zahlen oder wen bedienst du denn halt
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irgendwie zuerst, ist ja dann halt auch eine ganz andere Stresssituation, in die ich halt letztendlich
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und zum Glück nicht kam. Na, alles richtig gemacht. Okay, bist du Mitglied, du hast ja vorhin schon
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mal angedeutet, dass die IHK dir unter die Arme gegriffen hat bei der Beurteilung, bist du da
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Mitglied? Ja, muss ich. Richtig. Wie hast du dich da so aufgehoben gefühlt? Geht so. Was gefällt dir,
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was gefällt dir nicht? Ich glaube erstens, dass vom Buchhandel dort die Leute nicht so viel Ahnung
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haben. Es funktioniert einfach doch ganz anders als zum Beispiel, als hätte ich jetzt so eine
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Frauenboutique oder so aufgemacht. Also durch diese Buchpreisbindung sind einfach so bestimmte
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Strukturen ganz anders. Es gibt ja keinen Sale oder so, sondern man schickt Bücher zurück und
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dafür kriegt man dann auch das Geld wieder und so weiter und so fort. Das Kapital, was gebunden ist,
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ist irgendwie fluktuider oder fluider vielleicht, weil es gibt so lange Zahlungsziele und so weiter
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und so fort. Und das weiß die IHK nicht. Ich meine, da sind so viele Gewerke drin. Gewerke,
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Handel, alles Mögliche. Große Unternehmen, kleine Unternehmen. Also so mit Buchhandelkanten,
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die sich halt so überhaupt nicht aus. Du hättest dir eine Ansprechpartnerin gewünscht,
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eine Person, die irgendwie auch von deinem Feld ein bisschen Ahnung hat. Dafür bin ich dann zum
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Börsenverein, wo dann halt leider auch die Person war, die auch nicht so viel Ahnung hatte. Zunächst
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ja. Ja, also das ist so ein bisschen, die sind halt, ich glaube gerade die, die dann halt auch
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diese Gutachten machen und die mit dir dort sitzen, ich glaube, die haben schon, jetzt im
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Nachhinein ist man da auch so ein bisschen versöhnlicher irgendwie. Die haben halt echt
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so richtig viel gesehen. Die haben sich auch schon richtig viele wilde Ideen wahrscheinlich
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angehört. Und die haben halt da so ihre Brille und das hat halt irgendwie so ein Muster-F und
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so ein Schema. Und in der Regel funktioniert es so, Dingsbums, wo dann vielleicht auch schon so
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einiges dann an Ideen wieder auf der Strecke bleibt, was vielleicht ganz gut ist, weil ja,
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warum eigentlich? Weiß ich nicht. Ich finde, das hemmt so ein bisschen Kreativität und Ideen und
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Motivation von Menschen, die vielleicht einfach erstmal was versuchen wollen. Einfach gucken und
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vielleicht wird es was und vielleicht nicht. Da ist es halt, ich finde, da muss man halt mit
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genug Selbstbewusstsein halt hingehen und sagen, okay, die sagen, es ist so und so. Das nehme ich
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jetzt zur Kenntnis und entweder es schreckt mich ab oder ich bin halt so überzeugt, ich glaube,
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es wird aber trotzdem was aus diesen und jenen Gründen. Jetzt nicht einfach, weil ich irgendwie
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ein Traumtänzer bin oder so, sondern die sagen aus diesen und jenen Gründen, es wird nichts und
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ich sage aber, das und das und das wiegt mehr und es wird funktionieren. Du hast deine eigene Analyse
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vorher gemacht, du bist ja durchs Viertel gelaufen. Genau. Ich denke, das ist was und das ist eben so
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ein Ding, wo man, glaube ich, auch wenn man was gründen will, irgendwie mit einer gewissen
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Portion, also auf jeden Fall irgendwie mit einem Blick für die Realität, aber auch mit dem Willen,
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das zu machen, dann auch irgendwann einfach machen muss. Es gibt nicht 5000 Sicherungsnetze und ich
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natürlich will die Bank gerne, dass du den Kredit zurückzahlst und die IHK möchte dich quasi sehenden
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Auges irgendwie in deine Selbstständigkeit dort entlassen und ist jetzt auch nicht für jeden, für
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jede Idee irgendwie dort, das sind ja auch nur Menschen, die dort irgendwie arbeiten, haben da
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nicht immer den Detail, Einblick, wie das jetzt genau irgendwie funktioniert. Die im Übrigen
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angestellt sind. Ja, also es ist ja auch keine öffentliche Geschichte, sondern so eine Art,
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wie nennt man das denn? Naja, ich frage mich gerade die ganze Zeit so, das sind ja Institutionen,
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die dann doch mehr oder weniger deine Selbstständigkeit beurteilen, bevor sie überhaupt
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entsteht und die aber selber angestellt sind. Weil ich mir auch denke so, ja, ihr habt eure
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Kennzahlen, ja, ihr habt eure Finanzpläne, la la la, aber ihr kennt doch gar nicht den Spirit,
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den es braucht, um so was hochzuziehen. Also das ist auch meine Erfahrung und hättest du dir weniger
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Beurteilung, mehr Motivation gewünscht? Manchmal schon. Also doch, also so eine gesunde Mischung
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da draus, irgendwie, dass man nicht nur sieht, naja, das wird nichts, das ist viel zu klein und bei
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den Kennzahlen und nein und nein und nein, sondern, na gut, das ist dann auch mal irgendwie sowas, wenn
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ich dann sag, ja, aber, und das viertel und es ist ja nicht so groß und so weiter und ich denke das
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und im Vergleich zu, dass ich dann sag, na gut, wenn sie das so sagen, kann das schon gut werden und
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ich habe ja auch gehört, also dass dann irgendwie am Ende noch so ein Teil eines Hoffnungsschimmer
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kommt, irgendwie auch so die Bereitschaft zu verstehen, dass das auch gut werden kann und da
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sind die aber sehr engstürnig. Lernst du da Menschen zu überzeugen bei so Treffen bei der IHK? Ich bin
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seitdem nicht mehr dort gewesen, also ich war dort einmal, als ich quasi dann dort ganz frisch bei
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die Einladungen komm jetzt regelmäßig Mitglied war, da gibt es auch so Versammlungen, wo man dann
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da so hingehen kann und wo es auch so um so Stadtgestaltung, Einzelhandel und so alles
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Mögliche irgendwie geht und da war ich da einmal bei so einem Treffen und da war dann halt irgendwie
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noch eine Inhaberin von einer kleineren Galerie und dann aber der Betreiber von Rewe und von
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Saturn und dann noch so ein paar Stadtpolitiker und so und die haben sich halt darüber unterhalten,
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wie man so die Innenstadt attraktiver gestalten könnte und es ging dann darum, dass man mehr
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Klos braucht, weil halt die Busse mit den Rentnern irgendwie und die müssen alle irgendwo aufs Klo
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gehen. Das waren halt so Diskussionen, wo ich so dachte, nee, das ist eine ganz andere Baustelle
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hier. Das ist auch irgendwie eine ganz andere, also ich glaube, die Innenstadt hat ganz andere
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Probleme als öffentliche Klos und Rentnerbusse, wo sie wirklich darüber nachgedacht haben, wie so
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eine Art Sanifair-System für Einzelhandel und Klos irgendwie aufzubauen, also damit eben die
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Geschäfte ihre Klos für die Leute dort zur Verfügung stellen, dass es denn irgendwelche
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Bonks gibt, weil das Problem halt war, dass diese Reisebusse, und das haben ja ganz viele
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Städte und das sind nicht nur Busse und woanders sind es halt Kreuzfahrtschiffe, diese Leute werden
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halt in diese Städte gekotzt und die gucken sich da was an und die lassen halt kaum Geld da,
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so wovon halt der Handel und dementsprechend auch die Attraktivität einer Stadt profitieren würde
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und dann, okay, wenn sie schon nichts sagen, sollen sie halt irgendwas für ihre Toilettengänge da
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bezahlen und das waren halt einfach so Diskussionen, wo ich dachte, nee, sorry Leute, da bin ich raus.
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Das ist doch sowas von am Thema vorbei eigentlich, oder? Thema verfehlt, sechs Sätzen.
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Richtig, also das ist so, wo ich auch dachte, nee, also ich würde da über was anderes reden.
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Ja, was wären denn deine Themen, die du da hättest bei so einem Treffen?
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Zum Beispiel Mieten auf jeden Fall, auch so diese Einteilung, ich mein, ich weiß nicht,
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wie man das irgendwie sonst machen könnte, aber ich finde so diese Einteilung in A-Lage und B-Lage
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auch so ein bisschen überholt einfach, weil ich glaube, das ist einfach, die Menschen leben jetzt,
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jetzt oder zumindest in Halle, Städte wahrscheinlich auch irgendwie anders, aber es gibt halt Stadtteile,
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die attraktiv sind und die auch attraktiv sind, dort irgendwie Handel oder Gastro oder irgendwie
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was zu machen, unabhängig von der sogenannten Stadt, also Innenstadt. Und du bist ja abhängig,
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also wenn du jetzt nicht in der A-Lage ein Gewerbe aufmachst, dann gibst du schon mal
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gleich Minuspunkte für deinen Businessplan. Das ist was Schlechtes.
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Aber in der Stadt gibt es doch so viel Laufkundschaft, die da durchrennt?
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Echt? Habe ich nicht gesehen. Nee, also das ist ja so das, wovon sie halt ausgehen,
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wo ich dann aber sagen würde, was sind das für Leute, die dorthin kommen? Sind die Menschen,
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die in Halle in die Innenstadt gehen, die bei mir ganz viele Bücher kaufen? Wieso sollte ich in die
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Innenstadt gehen, da mitten auf dem Marktplatz ein Talia ist? Also was soll das denn? Ich war der
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Meinung, dass das nicht das Klientel ist, auf das ich meine Buchhandlung ausgerichtet habe. Also
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es war auch von Anfang an klar, dass ich eine literarisch ausgerichtete Buchhandlung mache.
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Ich mache kein modernes Antiquariat. Ich mache wenig Taschenbuch. Auch mit dem Hintergrund,
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ich muss irgendwie Umsatz machen. Also wenn ich davon ausgehe, dass bei mir vielleicht nicht so
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viele Leute vorbeikommen oder reinkommen. Wenn die aber was kaufen, dann müssen sie halt mindestens,
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ich weiß noch, der Bogen muss mindestens 15 Euro haben. Davon bin ich ausgegangen. Und wenn ich einen
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15 Euro Bogen haben will, dann ist das, war das damals quasi mindestens ein Taschenbuch und quasi
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noch eine Karte oder so. Also irgendwie so ein klassisches Geschenk. Und sind das die Leute,
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die, also das würde in der A-Lage schon mal alles nicht funktionieren, weil da sind die Mieten,
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wie es nicht heute, da wäre ich mit 15 Euro Bogen überhaupt nicht weitergekommen und so weiter. Und
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da sind meiner Ansicht nach auch nicht so die Menschen, die dann die großen fetten Hardcover
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und so kaufen. Also für mich hat das alles nicht funktioniert mit dieser A-Lage. Also der Konzept
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von meinem Laden, das Äußere und die Ansprache und auch die Ausrichtung. Und da ist das, wo wir
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dann wieder mit der Motivation wären, wie gesagt, A-Lage ist ja alles schön und gut, aber nicht
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alles. Und für meine Ansicht nach, für das, was ich machen wollte, wäre es nicht das richtige
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Klientel gewesen. Und auch überhaupt nicht, und natürlich dann auch viel weniger finanzierbar. Also
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ich weiß, ich habe mir das damals angeguckt. Da waren dann irgendwelche Flächen auch 30, 40
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Quadratmeter für 1500 Euro kalt. Ich meine, wie viele Bücher will ich denn da verkaufen? Das geht
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ja nicht. Da muss ich ja schon irgendwie mindestens ein Juwelier aufmachen oder so. Und das ist das,
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wo ich so denke, wir sollten da mal irgendwie über diese Mieten sprechen, weil gerade diese kleinen
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Läden sind meiner Ansicht nach gerade in der Leipziger Straße und so oft leer. Und ich meine,
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von der ehemaligen Galeriafläche brauchen wir überhaupt gar nicht erst anfangen. Aber bei dieser
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Kaltmiete, was willst du auf der Fläche verkaufen, wenn du davon leben willst? Was soll das sein?
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Jaja, das Leerstandsproblem gibt es ja auch schon eine Weile in der Stadt und vor allem jetzt,
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wie man nennt, seitdem der große Galeria Kaufhof, was du gerade sagtest, ein Riesen-Klopper von zwei
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Gebäuden am Markt, wirklich Sahne-Filet-Lage, wo alle, die irgendwie irgendwas zu tun haben in der
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Stadt, rennen da ständig vorbei und das Ding steht leer. Auf, weiß nicht wie viel, 1000,
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10.000 Quadratmeter Ladenfläche. Halleluja, genau. Da macht jemand einen Kopf, wie du das vollkriegst.
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Genau, und jetzt kommt halt die Stadt und sagt, na ja, wir haben jetzt hier A-Lage, das kostet
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aber 50 Euro den Quadratmeter. Oder 40. Ja, aber es ist ja halt nicht die Stadt,
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oder die Eigentümer, die irgendwo sitzen, aber nicht in dieser Stadt, denen es eigentlich auch
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egal ist, wie die, die haben ja Portfolios, wo sie, was weiß ich, in wie vielen Städten
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irgendwelche Gebäude haben und denen es ja wirklich egal ist, ob das Ding leer steht oder nicht, ob die
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Stadt schön ist oder nicht, sondern das ist einfach irgendwie so eine Zahl, kann man abschreiben oder
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kann man irgendwie einen Kredit drauf aufnehmen auf so ein Haus und das macht, das ist also wirklich,
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finde ich, so ein großes Problem, dass die Immobilien der Städte, in denen Menschen wohnen,
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nicht verwaltet wird von den Menschen, die dort wohnen oder dass es dort sehr schwierig ist,
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irgendwie Lösungen zu finden und man sagt, okay, ja, das ist vielleicht A-Lage, aber wenn du was,
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bevor das Ding jetzt hier die ganze Zeit leer steht, hey komm, probier doch einfach mal ein
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halbes Jahr was aus, hier, das ist die Miete und dann den Rest kümmerst du dich, das ist wahrscheinlich
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wieder blauäugig, weil das alles nicht so einfach ist, aber es wäre halt einfach cool, wenn man
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irgendwie sagen könnte, okay, das ist eine Idee, das sieht attraktiv aus, da haben die Leute irgendwie
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Bock drauf, das ist individuell, denn betreib das jetzt einfach mal ein halbes Jahr. Es wurden auch
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schon Dinge versucht, da gab es ja auch eine kulturelle Nutzung zwischenzeitlich, eine
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Zwischennutzung, wie das jetzt finanziert wurde, weiß ich im Detail nicht, da könnte ich vielleicht
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auch noch mal eine Folge machen, jetzt wo du es sagst, genau, genau, da gibt es auch Kontakte
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tatsächlich, Halle ist klein, lustigerweise, genau und wir waren jetzt bei den Lagen, den Mieten und
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deinem Ansatz, wo du sagst, du brauchst gar nicht irgendwie diese große Random-Laufkundschaft,
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du hast ja eigentlich so ein Sortiment, so eine Ansprache, dass du ein gewisses Klientel ansprichst,
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das hast du dir vorher überlegt, was ist denn das genau dein Punkt? Also ich hatte mir gedacht,
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dass das vor allem junge Familien sind, AkademikerInnen, auch so ein paar ältere,
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aber auf jeden Fall Menschen, die bereit sind für ein schönes Buch auch irgendwie mehr als
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10 Euro auszugeben, die gerne Bilderbücher kaufen. Ich hatte, oder das ist immer noch ein Konzept,
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also meine Läden sind eigentlich kuratiert, also wir haben jetzt nicht einfach alles von allem da,
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sondern dadurch, dass es dadurch entstanden ist, dass es ein ganz kleiner Laden ist, war immer
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auch, und auch die Präsentation war immer viel früher noch mehr, aber wir bemühen uns um viel
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Frontalpräsentation, weil der Buchmarkt ist einfach riesig und unüberschaubar und in ganz vielen
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Ecken auch austauschbar und es sollten eben immer wirklich ausgesuchte Sachen sein, von denen ich,
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die mir gefallen, aber die im besten Fall eben auch meiner Kundschaft gefallen. Und das war auch so
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ausschlaggebend, weil ich hätte jetzt keinen Bock gehabt, irgendwie so eine Buchhandlung zu machen,
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so ein bisschen wie an der Ostsee oder so in Touristenstädten, wo du halt so die Urlaubslektüre
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irgendwie durchziehst, sondern dass mein Buchgeschmack irgendwie zusammengeht mit dem Geschmack der Leute,
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die dort wohnen. Und ich war auch ein bisschen davon überzeugt, dass das, wenn das diese Menschen
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sind, dann sind das auch Menschen, die lokalen Handel gut finden. Dass es auch darum geht,
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so ein bisschen Aufklärungsarbeit irgendwie zu leisten, das Buch, was ich nicht da habe,
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das kann ich dir zu morgen bestellen. Das ist ja schon immer so beim Buchhandel gewesen,
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dass wir über Nacht die Sachen liefern können. Was denn auch immer noch so ein Argument war,
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ich muss das ja nicht alles da haben, sondern im Prinzip geht es erstmal darum irgendwie attraktiv
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zu sein, eine Auswahl zu haben, die die Leute überzeugt und dann, wenn sie diesen konkreten
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Titel nicht da haben, dann können sie das zum nächsten Tag irgendwie bestellen und dann irgendwie
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sich eine feste Kundschaft irgendwo aufzubauen. Und das hat funktioniert. Was grenzt dich ab zu
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großen Playern, wie zum Beispiel so einen großen bösen Amazon, die allüberall sind und wo der
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Einzelhandel eigentlich in die Röhre schaut, weil sie diese Lieferzeiten nicht schaffen und weil
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sie das Sortiment nicht schaffen. Du hast ja einen Online-Job. Man kann bei dir online von
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zu Hause aus bestellen. Man kann es auch nach Hause liefern lassen, ist das richtig? Oder hier in den
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Laden. Genau. Wie grenzt du dich zu so einem Amazon ab, der das auch kann? Also wenn wir jetzt rein
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im Online-Geschäft sind, ist quasi der Online-Shop eine Ergänzung zu dem Laden. Also weil ganz klar,
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also dort ist ja auch die Auswahl vom Prinzip von lieferbaren Titeln genauso groß, also zumindest
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was deutschsprachige Titel ist, genauso groß wie bei Amazon. Ich habe mal ein paar Sachen verglichen,
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tatsächlich so exakt so Nischen findet man da auch. Ich hatte mal so eine Buchempfehlung in der
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vorletzten Folge. Da gibt es eine englische Ausgabe, eine deutsche Ausgabe und du hast
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natürlich verschiedene Veröffentlichungsjahre und ich glaube, das war das Lean Startup vom Eric
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Reese, oder Eric Reese, ich weiß nicht ob, wie der Auto heißt. Ich glaube US-Amerikaner. Das ist
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wirklich so Nische. Das lesen vielleicht 0,005 Prozent aller Kunden. Das gab es auch in deinem
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Shop und zwar zu demselben Kurs, den der Amazon aufruft. Auch nächsten Tag, wenn du bis 16 Uhr
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bestellst, ist es bei dir zu Hause etc. Das ist eine krasse Infrastruktur. Wie machst du das?
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Also das funktioniert so, ich kann das nicht zum nächsten Tag zu dir nach Hause liefern. Also das
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steht lieferbar innerhalb von 24 Stunden, dann ist es hier im Laden und dann ist es bei uns so,
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dass wir das tatsächlich persönlich verpacken und zur Post bringen oder halt zu dir, wenn du jetzt
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hier in der Umgebung bist oder so, dann bringen wir das mit dem Rad und stecken es in einen Kasten.
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Ach cool, da läuft einer los? Meistens ja. Also genau, wenn es hier wirklich so unmittelbar ist,
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läuft jemand los und schmeißt das so rein oder beziehungsweise fragen wir dann meistens,
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bist du da, weil wir haben keinen Bock auf dieses Klingeln und es macht keine auf oder keine Ahnung
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was so, sondern genau. Und wenn es halt ein bisschen weiter weg ist, dann stecken wir das
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im Briefkasten und dann dauert das natürlich nochmal den Versandweg. Aber da wir ja hauptsächlich,
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also wir haben hauptsächlich StammkundInnen, die hier halt wohnen und für die es eben auch
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wirklich attraktiv ist, dass es einfach am nächsten Tag, also bestellschluss ist, wir haben
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zwei Barsortimente. Bei dem einen müssen wir es bis 16 Uhr bestellen, bei dem anderen bis 18. Bis
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18 Uhr finde ich auch immer noch ziemlich gut. Also wir müssen es bis 18 Uhr bestellen und dann
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ist es am nächsten Morgen hier. Das funktioniert durch diese Barsortimente, die halt irgendwie in
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ganz Deutschland wie Amazon Logistikzentren haben und von dort fährt dann unser Verteilzentrum,
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also von einem großen Logistiker fährt so ein LKW zu so einer anderen Stelle, dort kommen dann
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die kleinen Transporter und von dort fahren die dann so in diese Städte. Und dadurch kommt es,
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dass sie am nächsten Morgen hier sind, also sie haben Schlüssel für den Laden, da stellen sie
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dann die Kiste ab. Das ist eben auch ein bisschen umweltfreundlicher, weil das dann alle Bücher an
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einer Kiste sind und nicht jedes einzelne verpackt irgendwie irgendwo hingeschickt wird. Und dann
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steht das morgens hier. Und das Witzige ist ja einfach, dass unser Lobbyverband das ein bisschen
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verparrt hat, aber diese Lieferung zum nächsten Tag, das macht der Buchhandel schon immer so. Schon
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bevor Amazon das quasi irgendwie kommuniziert oder groß gemacht hat, war das schon immer so. Und
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das ist eben so ein bisschen dieses falsche Understatement, das Buchhandel noch oft anzufinden
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ist. Ja, na ja, ist ja normal. Da brauchen wir keine Werbung für machen. Das machen wir halt
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einfach so. Leseförderung ist normal. Na klar, machen wir das. Das macht jeder. Wieso sollten wir
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das noch mal extra auf unsere Fahne schreiben? Und da haben die halt wirklich alle irgendwie so ein
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bisschen verplant, was das für ein Pluspunkt ist, dieses Liefern zum nächsten Tag. Also das machen
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sonst nur Apotheken. Also die sind noch ein bisschen schneller, die kriegen das in ein paar
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Stunden. Aber sonst macht das kein anderes Handelsbetrieb, schafft es so schnell,
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irgendwas zu liefern. Und natürlich sind diese Logistikzentren jetzt nicht innerhalb von zwei
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Jahren aus dem Boden geploppt, sondern wie gesagt, das gibt es schon richtig lange und wurde nur
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leider lange nicht kommuniziert. Und was so Preise angeht, ich meine, auch das ist natürlich,
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gerade bei englischen Importen ist es sehr, sehr schwierig, weil da ist es doch oft bei Amazon
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wesentlich günstiger als bei uns, weil die einfach größere Mengen abnehmen, weil die die Preise
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bestimmen können. Und gerade was so Fachbücher zum Beispiel angeht, also wir haben zwei Importeure,
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die sind an das Basortiment so angekoppelt, wo wir dann halt gucken können, was englische Titel
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angeht. Und wenn aber zum Beispiel ein Titel bei denen nicht vorrätig ist, also auch die haben
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dann quasi so Lager, wo sie zum Beispiel so Read the Original mäßig, wenn es halt Übersetzungen
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sind oder so, die sind dann sowieso schon alle in Deutschland. Aber so Specials, wo ein einzelner
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Titel irgendwo aus Amerika, am schlimmsten Fall, oder wobei Großbritannien ist es auch nicht
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gerade viel besser, es dauert meistens eine Woche länger, importiert wird, dann ist das natürlich
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wahnsinnig teuer. Also dann ist ein Buch einfach, da geht eine Bestellung los über den großen Teich,
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die dann einzeln irgendwie geschickt wird und da kann man halt mit Amazon nicht mithalten,
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weil die einfach ganz andere Strukturen und größere Mengen haben. Aber da haben wir eben auch Kunden,
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die da ziemlich kulant sind, also bis zu einem bestimmten Maße auch höhere Preise akzeptieren,
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wo es auch irgendwie so ein bisschen unsere, unser Selbstverständnis ist da auch irgendwie selbst
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so Aufklärungsarbeit irgendwie zu leisten, dass eben bestimmte Preise für normale Menschen nicht
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haltbar sind, dass wir einen Laden haben, dass wir Leute unterhalten, dass wir hier Steuern bezahlen,
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dass das auch irgendwie so eine Transparenz zu schaffen, das ist keine irgendwie graue Materie.
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Der Amazon zahlt doch auch Steuern. Ja was 0,1 Prozent irgendwo in Irland oder so. Das ist ein bisschen ja,
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genau. Ist auch unfair oder, wenn man das so sieht. Über Steuern kann man auch noch mal
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sprechen. Das machen wir noch, ja. Das ist auch so ein Thema, was einen so als selbständige Person
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am Ende eines Jahres erstmal noch mal so ein bisschen Realitätscheck auf die Stirn ballert.
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Aber wünscht du dir so eine Lobby, die sagt erst mal Leute Amazon könnt ihr mal bitte ganz
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normale Steuern zahlen, wenn ihr hier verkauft. Ja, na klar. Ja. Kann das so ein IHK übernehmen?
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Die IHK würde sagen nein, das ist nicht ihre Aufgabe. Das ist wahrscheinlich, die würde
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das wahrscheinlich an die Politik irgendwie abgeben. Die Politik-TM. Diese große komische
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Politik-Krake. Diese absurde. Haareck vielleicht, weiß ich nicht. Abstrakte Masse. Die müsste mal,
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weil genau, die müsste mal, aber vielleicht so ein bisschen, ich glaube manchmal wirklich einfach,
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die Menschen haben eine unglaubliche Kraft, eigentlich durch ihr persönliches Konsumverhalten
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Dinge zu beeinflussen. Da darfst du jetzt mal so richtig vom Leder ziehen. Oder? Also ich finde,
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das ist einfach so, man denkt immer, man ist nur so ein ganz kleines Lichtchen und wenn ich jetzt
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einmal für 5 Euro irgendwo was bei Amazon bestelle, das ist ja nicht so schlimm, aber wo ich denke,
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also wenn man beim Handelsunternehmen nicht mehr kauft, dann kann es keinen Umsatz machen und dann
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ist es erstmal egal, wo es seine Steuern nicht zahlt, aber es wird auf jeden Fall dann unattraktiv.
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Oder nur eine gewisse Produktgruppe nicht mehr bei diesem Unternehmen kaufen. Bücher zum Beispiel.
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Zum Beispiel Bücher oder eben sagen, ich gucke vielleicht doch noch. Also weil es gibt ja auch
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in allen anderen Handelssachen mittlerweile ganz viele kleine online, also ich sag mal,
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online Handel macht jedes Unternehmen irgendwie mehr oder weniger. Es ist halt aufwendiger,
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erstmal zu gucken, wo sitzen die, jetzt haben die vielleicht nicht so viel, die haben nicht
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alles oder nur ein Teil und da nicht gleich irgendwie die allererste große Anzeige so zu nehmen,
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aber im Prinzip online Handel machen auch viele lokale Unternehmen und wir können auch,
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lokal ist jetzt nicht nur Halle, lokal ist schon auch irgendwie Deutschland oder Sachsen-Anhalt,
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aber da irgendwie so ein bisschen so ein Bewusstsein für zu haben, es ist nicht egal,
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wo du deine Sachen kaufst und das hat meiner Ansicht nach in dem Sinne auch unbedingt einen
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Einfluss, dass diese 10 Euro, die du halt nicht an Amazon gibst, ein kleines Unternehmen viel mehr
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für ein kleines Unternehmen viel mehr bedeutet als für so eine große Internetkrake und dass
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das immer für alle eine Win-Situation ist zu sagen, komm ich nehme den kleineren Händler und wenn
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ich mich da einmal eingegroovt habe, dann ist das auch okay und muss ich die Sachen wirklich zum
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nächsten Tag haben, bin ich da überhaupt zu Hause, ist das nicht vollkommen okay, wenn das innerhalb
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vielleicht von einer Woche oder von drei, vier, fünf Tagen irgendwie da ist, das ist doch irgendwie
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auch noch ausreich, also das ist auch so eine Spirale, wo ich denke, da müssen wir langsam mal
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wieder runterkommen Leute, zum nächsten Tag, wisst ihr was das alles bedeutet, hier sind ständig DHL
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und Hermes und ups und alle sind hier mit ihren Autos irgendwie am Fahren und alle sind nur genervt
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davon und das hat eben was genau auch damit was zu tun. Genau, kann ich genauso unterschreiben,
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also für den Konsumer, also privaten Bereich absolut kann man dreimal unterschreiben, Business
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ist wieder was anderes, aber für den Konsumerbereich absolut. Dein Onlineship ist natürlich in deine
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Webseite eingebaut, die sieht sehr professionell aus, hast du die machen lassen? Das ist ein
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White Label Shop. Genau, also wir haben, das ist jetzt noch mal dieses, vielleicht muss ich das
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ein bisschen ausführen, dieses sogenannte Barsortiment, das ist auch in einer gewissen
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Weise ein Dienstleister, nicht nur im logistischen Sinne, dass die uns Bücher geben, sondern die
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stellen auch eine gewisse Infrastruktur zur Verfügung, die man nutzen kann und in diesem
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Fall ist es so, dass hinter diesem Shop ist natürlich ein Katalog mit den lieferbaren
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Büchern und diese lieferbaren Bücher liegen ja bei diesem Barsortiment und die stellen diesen
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Shop zur Verfügung und ein White Label Shop ist quasi ein Shop, der weiß, also weiß,
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der keine Identität hat und den man dann quasi mit seiner eigenen Identität bespielen kann bis
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zu einem gewissen Maße. Das kann man dann mehr oder weniger individuell machen, je nachdem wie
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viel Lust man irgendwie hat, sich damit zu beschäftigen, was man alles machen könnte,
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aber vom Prinzip ist es eben so, für mich ist es, es sieht so aus wie wir und Leute,
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die sich halt besser auskennen oder da eben schon bei einer oder anderen Buchhandlung geguckt haben,
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werden Parallelen erkennen, dass das eben so Bausteine sind, die immer wieder auftauchen,
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wo jetzt einfach irgendwie die Logos oder die Strukturen nur geändert wurden und die Farben,
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aber es sieht so aus wie wir, weil vom Prinzip ist das ja auch wie du bestellst dort, das Buch,
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also das ist auch nicht, dass da im Hintergrund ganz viel abläuft, sondern die Bestellung kommt
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bei uns als E-Mail an, wir schicken das los, es kommt am nächsten Tag hierher,
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wir packen das aus, wir packen das ein, also das hat alles quasi mit uns zu tun und das machen
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andere Bar-Sortimente wie zum Beispiel Libri, das ist auch noch das größte Alternative mit dazu,
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die bieten auch solche Shops an. Das sind quasi komplett Dienstleister, die dir sowohl Bücher
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zur Verfügung stellen, zum Verkaufen, Großhandel, als auch die Logistik, die Lager ringsrum,
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die Verfügbarkeit und die machen dir tatsächlich auch noch den Shop.
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Genau, da kannst du dich quasi mit reinkaufen, also das bezahlst du natürlich alles. Ich kenne
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mich nicht so gut aus und habe auch keine große Geduld, was sowas angeht.
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Da hast du weise entschlossen zu sagen, komm, hier, mach.
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Genau, ich würde das bitte gerne machen, wenn das so funktioniert und dass ich das aber auch
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eben mit eigenen Inhalten bespielen kann, also wie zum Beispiel die Buchtipps und so,
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die sind eben alle von uns. Mir ist es wichtig, dass ich nicht gezwungen bin,
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bestimmte Sachen zu nehmen, also wie zum Beispiel gibt es welche, da ist immer die Bestsellerliste
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irgendwie ganz oben, die spielt für uns gar keine Rolle und ich möchte das auch nicht,
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dass die ständig irgendwo kommuniziert wird und da kann man sich dann halt so entscheiden,
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wie flexibel, also je nach Anbieter, wie flexibel du da selber deine Sachen einspielen kannst oder
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halt auch nicht. Und dadurch, dass wir eben ja eigentlich einen sehr, sehr großen Katalog haben,
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also wenn ich jetzt, ich persönlich bin viel in so Stoffläden auch unterwegs online,
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als auch hier natürlich gegenüber, da müssen ja die Produkte, die du dann in deinem Laden hast,
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die müssen irgendwie fotografiert werden und online gestellt und dann müssen die Preise dafür
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gemacht werden. Bei uns durch die Bücher ist das ja erstmal so, der Katalog ist riesig,
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also es gibt 80.000 veletristische Neuerscheinungen pro Jahr, also da kann ich nicht anfangen,
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hier irgendwelche Sachen zu fotografieren und bei uns eben auch die Preise immer gleich sind,
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deswegen bietet sich das halt auch an. Wir können preislich und müssen zum Glück auch nicht mit
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irgendjemandem konkurrieren, das sind überall die gleichen Preise, die da stehen und deswegen
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bietet sich sowas halt auch wirklich an. Die Buchpreise sind festgeschrieben, da gab es ja
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mal irgendwann eine Entscheidung vor, oh Gott, 20, 10, 15, irgend sowas Jahren, dass dann zum
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Beispiel kein Dumping gemacht werden darf. Da gab es auch, ich weiß nicht gar nicht, wer das war,
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aber da gab es eine Klage und da war glaube ich Thalia, ein großer Player, die da irgendwie mit
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beteiligt waren. Ich weiß nicht, ob sie beklagt wurden oder ob sie geklagt haben, aber… Ich
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glaube, es ging, weil das ist wirklich ein bisschen kompliziert, also weil Rabattierung dabei halt
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eine Rolle spielt. Also dadurch, dass wir nicht selber preis machen, heißt das, der Preis steht
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fest. Jetzt muss man ja sagen, okay, wie viel verdienen wir denn, weil wir können auf den
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Preis ja nichts draufschlagen. Das heißt, es funktioniert bei uns in der Branche mit Rabatten.
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Es gibt einen Rabatt auf den Einkaufspreis, also auf den Verkaufspreis und das ist der
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Einkaufspreis und je nachdem, wie hoch dieser Rabatt ist und der darf halt eigentlich nicht,
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da gibt es eben eine Grenze, eigentlich nicht weniger sein oder nicht höher sein als,
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ich glaube, irgendwie 55 Prozent oder sowas in einer Art. Und Thalia lag mich nicht auf
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diesem Prozentsatz fest, aber das wurde dann teilweise durch andere Unterstützungen der
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Verlage halt auf gewisse Art und Weise unterbunden. Also das war dann irgendwie auch dieses, da wurden
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Rolltreppen in irgendwelche Filialen bezahlt als Werbekosten und so Geschichten. Oder auch zum
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Beispiel Payback war dann auch so eine Geschichte, weil Thalia nimmt an diesem Payback-System teil,
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was ja auch eine Form von Rabatt für die Kunden dann ist, wenn du dort einkaufst und das ist alles
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so ein bisschen kompliziert, also wie viel Prozent du quasi auch in diesen Kunden, also das dürfen
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halt nicht mehr als irgendwie 1,5 Prozent, diese Rabatte oder Geschenke dürfen nicht mehr als so und
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so viel Prozent von diesem ausmachen und so weiter und so fort. Also das kann man ja durch
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verschiedene Arten weisen quasi unterm anderen. Also es ist wirklich ein bisschen kompliziert
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durch Payback. Also dadurch wird ja quasi auch das Buch günstiger, wenn du denn deine
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Payback-Punkte dafür nimmst. Na ja, Payback ist ja selber ein eigenes Unterfangen,
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Unternehmung, die da auch Mehrwerte generieren, in dem sie nämlich Profile anlegen. Was konsumiert
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denn der Schorsch regelmäßig immer wieder? Ich glaube, es war damals wirklich konkret mit
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dieser Payback-Geschichte eben auch, ob das überhaupt geht in der Buchhandlung, denn ist
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eben noch die Frage, wie viel Buch haben die, wie viel Nonbook haben die und so weiter und so fort.
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Und genau davor war das mit dieser Rolltreppe, wobei ich eben nicht weiß, ob das so ein moderner
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Mythos war, dass da irgendjemand in irgendeinem Flagship-Store irgendwelche Rolltreppen bezahlt hat,
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damit seine Bücher da liegen, weil halt das Maximum an Rabatten schon ausgereizt war und
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genau und dadurch, das ist dann alles ein bisschen kompliziert, ja. Hast du für die
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Seite auch sowas gemacht wie eine Optimierung für Suchmaschinen oder macht das jemand für dich?
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Ein bisschen, aber wirklich eher so rudimentär und da habe ich zum Glück eine Freundin, die Social
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Media Marketing macht, im Tourismusbereich, aber zumindest konnte ich die halt so fragen,
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wie das funktioniert mit Google und Google Anzeige und Sichtbarkeit und was man da irgendwie eingehen
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muss, damit das irgendwie Sinn ergibt und die hat das für mich gemacht. Hast du da mal irgendwann
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auch so ein Geld draufgeworfen, Stichwort Google AdWords? Mache ich ja. Machst du? Aber so gerade
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so am Anfang, wo ich halt ganz neu war, dass das irgendwie wirklich immer oben angezeigt wird,
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wenn man halt Buchhandlung und Halle irgendwie macht, das schien mir sinnvoll und das war wirklich
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mehr so Basic-Basic-Paket. Ich weiß gar nicht, ich glaube mit, ich bezahle da irgendwie 50 Euro im
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Monat oder so. Das ist ja auch davon abhängig, wie oft das geklickt wird und das auch wirklich,
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wenn das auf diese Werbeanzeige geklickt wird und nicht eben auf diese Suchgeschichte und so weiter
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und so fort. Aber fand ich schon sinnvoll, also sich damit irgendwie, ich habe mich jetzt in diesem
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Fall nicht damit beschäftigt, aber ich denke, das braucht es schon, weil auch selbst wenn ich
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lokal bin, ist so dieses, ich bin in der Stadt, wo finde ich das? Alles wird vom Prinzip gegoogelt
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und was es bei Google nicht gibt, das gibt es nicht so ein bisschen und ich glaube, das ist
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schon gerade für so ein Ladengeschäft sehr, sehr wichtig. Also Google Maps gehört denn auch mit
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dazu, wo man eben irgendwie seinen Laden halt mit rein tracken sollte und da, ja, da hatte ich gerade
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letztens wieder mit der Freundin telefoniert, weil Google irgendwelche, also die haben jetzt
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irgendwelche, die bieten einen Service an, dass sie kommen und deinen Laden fotografieren und für
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so und so viel Geld und das dann irgendwie auch nochmal extra. Und dann bin ich so, ist das sinnvoll?
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Und sie meinte, nee, ich glaube nicht. Ich so, nee, ich glaube auch nicht.
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Das sind ja auch nicht schlechte Preise, die sie aufrufen. Das ist ja gut vierstellig für so ein
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Besuch. Ja, hast du nicht gemacht.
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Nee, also weil sie hat dann auch so geguckt, ach deine Bilder sehen ganz gut aus und sind
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einigermaßen aktuell und dadurch, also es ist immer so ein bisschen, man muss das abwägen. Was
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hat man so für Kunden? Ich gehe halt, wie gesagt, wir haben eher Stammkundschaft, die Leute kennen
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uns mittlerweile, die wissen, wo wir sind und da denke ich, passt das so? Ich würde jetzt nicht,
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ich habe auch erst darüber nachgedacht, braucht man das? Weil man kann sich auch nicht zurückziehen,
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von wegen gut, wir sind jetzt hier etabliert und alles ist safe und keine Ahnung, sondern dass man
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immer mal wieder guckt, ist das was Sinnvolles? Brauchen wir das? Wer braucht das? Und wie viel
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kostet das letztendlich? Weil man muss ja jetzt, okay, wenn ich dafür jetzt 1500 Euro ausgebe,
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spielt mir das auch wieder rein. Am besten direkt, im schlimmsten Fall irgendwie indirekt durch
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irgendwie Leute und ich denke, nee, ich glaube nicht. Die reicht ja ganz normaler basic Google Maps
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Eintrag und natürlich das Paket, was du für den Shop zahlst. Genau. Wenn man da einen Laden
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sucht, heiter bis wolkig heißt der übrigens, kommen da ganz viele andere Ergebnisse auch,
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die auch nichts mit Buchhandel zu tun haben, weil heiter bis wolkig ist ja auch so fast ein
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geflügeltes Wort, kennt man. Hast du da mal überlegt, dass du das irgendwie schützen lässt im
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Kontext Buchhandel? Hast du das mal gedacht? Nee. Also ich wusste, als es irgendwie um den
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Namen ging und ich das dann auch mal gegut, dass es eine Punk-Rock-Band gibt und einen Film und nee,
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also weil es ist dadurch, dass es kein Büchereck ist oder so, sondern eben heiter bis wolkig die
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Buchhandlung ist keine Ahnung, wenn jetzt jemand anderes irgendwie noch mal eine Buchhandlung heiter,
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warum sollte das jemand machen, weiß ich nicht. Es hat auch etwas mit meinem Namen natürlich zu
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tun, was eben so ein Augenzwinkern irgendwie ist und deswegen, nee, habe ich nie drüber nachgedacht.
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Es war vielleicht auch ein bisschen augenbär zu sagen, in dieser Kombination kann das nicht noch
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mal so funktionieren wie hier bei uns. Und andersrum kam schon mal jemand zu dir und sagte,
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Entschuldigung, aber das ist meine Marke? Nein, gab es auch nicht. Hast du andere
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Verbreitungsmittel, Werbemittel außer online Kontext? Das kommt jetzt tatsächlich irgendwie
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in letzter Zeit immer ein bisschen mehr, wo ich jetzt auch ein bisschen mehr Zeit habe. Wir hatten
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ja ein bisschen so eine wilde Entwicklung, also erst im kleinen Land in der Luwu, dann war ich
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schwanger und habe ein Kind gekriegt und dann habe ich einen zweiten Laden aufgemacht, das war im
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Juni 2020. Das ist auch ein Schlüsseljahr für viele jetzt, da hat das mit Corona angefangen.
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Da war was, ja. Und dann kam irgendwie so der dritte Laden, also da wo wir jetzt hier sind. Das
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hatte ich dann als Kalender-Pop-Up-Store einfach irgendwie auch, um so ein bisschen flexibel zu sein.
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Kalender-Pop-Up-Store, was ist denn das bitte? Also ein Pop-Up-Store ist ja was,
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was man schnell aufmacht und was aber nicht für die Ewigkeit sein soll. Es ploppt halt so auf und
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wird dann wieder zugemacht. Und da das, also ich hatte diesen, es war klar, dass ich hier auf diese
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Fläche kommen kann, aber es mussten halt auch noch handwerkliche Sachen gemacht werden. Aber
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trotzdem wird ab einem gewissen Punkt mietefällig. Und dann war so, okay, damit wir da,
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also weil die Erfahrung vorher hat eben gezeigt, es zieht sich manchmal mit so Handwerkern und
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allem Möglichen und der Termin, an dem du aufmachen kannst, kann nicht so richtig gehalten werden und
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so. Und deswegen, also okay, was könnte man dann vielleicht auch, wenn es noch nicht ganz fertig
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ist, machen, dass man irgendwie schon zeigt, hier, das ist so die neue Fläche, auf die wir dann ziehen
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werden, was passt irgendwie zu uns und was ist nicht so aufwendig mit Regalen. Und da kam eben das
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Kalendergeschäft und Weihnachten. Und genau, also weil das war irgendwie klar, dass wir hier so ab
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März, April, man weiß nicht genau, irgendwie einziehen werden können, aber vielleicht auch später.
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Und dass aber weitestgehend alles schon fertig sein wird, so ab August im Vorjahr. Und dann habe
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ich mit dem Kalendervertreter irgendwie gesprochen, der so die größten Kalenderverlage
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dabei hat. Und da muss man nur so Wände hinstellen, wo denn die Kalender dranhängen. Und gut,
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dann machen wir jetzt mal einen Kalenderpop-up. Ich wollte schon immer gerne mehr Kalender verkaufen,
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das ging halt in den kleinen Läden immer nur so ganz rudimentär, weil die brauchen sehr, sehr,
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sehr viel Platz, damit man die vernünftig präsentieren kann natürlich. Und ich dachte,
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dann lassen uns doch mal so was machen. Lass mal einen Kalenderladen machen, wo wir diese Wände
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alle hinstellen und dann gibt es dort nur Kalender. So als Zwischenbespielung und schon mal,
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hey, übrigens, wir werden denn dort hinziehen und so weiter und so fort. Und so gab es dann
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zwischenzeitlich mal, das muss ja 2021 gewesen sein, genau drei Läden, so zwei Buchläden und
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diesen Kalenderladen hier. Und das hat auch wirklich Spaß gemacht. Ich würde das immer
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wieder machen, aber ich habe noch nicht wieder eine Fläche gefunden, wo ich sagen würde,
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das kann man da irgendwie gut machen hier so in der Nähe. Und das Gute ist eben auch,
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wenn die Kalendersaison vorbei ist, also so ab Januar, Februar, dann packt der große Verlag das
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alles wieder ein und nimmt es wieder mit. Und dann ist alles wieder weg. Und dann kannst du wieder
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anfangen. Dann kann ich meinen Laden einrichten und so. Okay, das wäre eine Möglichkeit, um ein
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Geschäft zu starten. Genau, genau. Und das war ganz cool. Was mit den Kalendern, die nicht
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verkauft wurden, musst du trotzdem bezahlen? Nein, auf Kalender, genau, das ist dann eine
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sogenannte körperlose Remission. Das klingt wild. Eigentlich eine Remission ist, was wir
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normalerweise mit Büchern machen, die wir nicht verkaufen. Die werden zurückgeschickt an den
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Verlag, weil wir dürfen sie ja nicht im Sale irgendwie vergünstig anbieten, sondern Bücher,
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die nicht verkauft werden, werden an den Verlag zurückgeschickt und wir bekommen dafür eine
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Gutschrift. Und bei Kalendern ist es natürlich so, also niemand braucht mehr Kalender, also die
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allermeisten nicht. Es gibt immer noch Menschen, die auch noch im Juni einen Kalender brauchen,
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aber es sind sehr, sehr wenige, dass sie dann sagen, okay, du kriegst für das, was du nicht
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verkauft hast, trotzdem die Gutschrift und du entsorgst sie selber oder spendest oder verschenkst
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oder machst denn noch mal doch irgendwie so eine, bei denen könntest du dann quasi eine
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Sale-Aktion machen. Das bestimmt dann aber die Verlage, ob du sowas machen darfst zum Beispiel,
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weil sonst natürlich auch ein bisschen die Gefahr besteht, dass die Leute alle mal bis
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Februar warten, um ihre Kalender zu kaufen oder so, dass Artikel verramscht werden. Es hat so ein
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bisschen was mit dem Eigenverständnis des Verlages zu tun. Unsere Kalender kosten immer so viel und
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wenn das fertig ist, dann lieber in den Müll, als dass da irgendwas rabattiert wird oder so oder
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halt verschenken. Genau, aber zurückschicken wollen die halt eigentlich auch nicht mehr,
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weil dann müssen sie es auch nur entsorgen. Das heißt, entsorg mal das schön selber.
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Plus Lagerfläche.
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Plus Logistik, plus alles Mögliche, genau. Und da kommt eben dann ein Mann und er zählt dann
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alles durch. Also in meinem Fall ist es ein Mann, weil es ist ein Vertreter. So das und das und das
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wurde nicht verkauft. Okay, also es muss alles. Das heißt, es muss aber bei einem Laden,
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den wir zum ersten Mal gemacht haben, wenn man das dauerhaft macht, achten die so ein bisschen drauf,
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dass du jetzt nicht unendlich viel einkaufst und quasi nur zehn Prozent davon verkaufst. Im
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Idealfall schickst du nur zehn Prozent zurück. Das ist so ein bisschen so üblich. So eine Remi-Quote
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von zehn Prozent. Wenn man das zum ersten Mal macht, kann man halt nicht genau sagen, wie viele
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Leute da jetzt kommen, was für Kalender wollen die, was ist so die Preis-Flexibilität und so
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weiter und so fort. Aber da sind die ziemlich kulland.
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Das ist ja immer relativ komfortabel für dich jetzt, weil du dann das Risiko auch nicht
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trägst, wenn Dinge nicht verkauft werden gehen. Kalender, gut, die laufen ab, klar. Keiner möchte
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mehr einen Kalender haben von vor einem Jahr. Aber Bücher werden ja jetzt nicht schlecht.
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Nein. Also es gibt manchmal eine Taschenbuchauflage. Also sie verlieren irgendwie so ein bisschen
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Attraktivität. Es ist auch so ein bisschen schade, dadurch, dass es so viele Veröffentlichungen gibt
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und es sich so schnell dreht. Nach einem Jahr brauchen wir den Platz einfach und Sachen,
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die sich nach einem Jahr nicht verkauft haben, schicken wir dann zurück. Was schade ist,
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weil das, ich sag mal, die Endkundschaft gar nicht unbedingt merkt, ob der Titel jetzt ein
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Jahr ist. Es ist ja keine große Zeit. Früher hatten die Halbwertzeit von so einem Buch viel
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länger, die sogenannten Klassiker. Es gab Zeiten, da mussten Menschen unbedingt, irgendwie Thomas
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Mann, das ging über mehrere Jahre, das musste gelesen werden und sowas passiert jetzt halt
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relativ selten. Also es gibt schon Bücher, die sich über vier, fünf, sechs Jahre sehr gut
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verkaufen, aber in der Regel ist es halt nicht so. Und wenn ein Buch neu rauskommt, dann gibt es die
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Aufmerksamkeit, dann gibt es Werbung, dann gibt es Rezension in der Zeitung, dann gibt es vielleicht
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eine thematische Attraktivität, ein Thema, was jetzt gerade viel gefragt wird oder so. Und dann
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ist der Drops aber auch irgendwann wieder gelutscht, weil dann sind natürlich die ganzen
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anderen neuen Titel da, die wieder beworben und wieder besprochen werden, zumindest ein
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Hamsterrad mäßig. Und dann sind das eigentlich die Titel, die wir dann länger da haben, so unsere
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Lieblinge, die wir halt gerne empfehlen, die auch nach zwei Jahren eigentlich noch ihre
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Daseinsberechtigung haben, weil die ja dadurch nicht schlechter werden. Aber trotzdem haben wir
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halt auch immer wieder die neuen Sachen da und müssen dann doch durch diese kleinen Flächen die
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Sachen zurückschicken. Aber das ist natürlich attraktiv. Also du hast natürlich Kapital,
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was relativ lange gebunden ist, also du kaufst es erst ein. Bei uns gibt es lange Zahlungsziele,
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Valuta nennt man das. Das heißt, dass man so nach 60 Tagen seine Rechnung bezahlt,
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so üblich. Und dann hast du die Rechnung erst mal bezahlt und dann liegt deine Ware hier und dann
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schickst du die zurück und dann dauert das auch wieder Monate, bis dein Geld quasi wieder so da
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ist. Das heißt, das Kapital ist dann schon erst mal eine ganze Weile so gebunden. Genau, das
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dreht sich immer hin und her. Genau. Und da muss man auch ein bisschen so seine Erfahrung machen,
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wie viel Geld du immer so in der Hinterhand haben solltest. Es gibt ja so Frühjahrssaison mit der
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Fleibziger Buchmesse und eine Herbstsaison mit der Frankfurter und da gibt es immer so, ich sag mal,
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März, April kommen ganz, ganz viele Novitäten. Dementsprechend weiß man schon, dass dann 60
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Tage später werden halt immer große Rechnungen fertig. Dass du da eben auch genug Geld irgendwie
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in der Rücklage hast, dadurch dass ständig so bündelmäßig was bezahlt werden muss. Hast
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du da so einen Prozentsatz, den du zurücklegst? Nein, das mache ich nach Gefühl. Ja. Genau. Also
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auch weil in den letzten sechs Jahren halt so viel passiert ist, nur mit Ladenvergrößerung,
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Zweiflächen, um zu Corona. Ich bin jetzt das erste, jetzt sind wir in den ersten anderthalb Jahren,
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wo mal nichts ist, seitdem ich gegründet habe, dass ich da eben jetzt auch quasi erste Erfahrungen
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so mache und da auch in vielen Sachen, also was so Privatentnahme angeht und so ziemlich vorsichtig
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bin. Ich habe Angestellte und so weiter und so fort. Dass ich dann eben so sage, nee, lieber ein
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bisschen mehr drauf lassen. Man weiß nicht, was passiert, dass halt so die Gehälter safe sind und
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auch gerade wenn du dich so vergrößert hast und auf einmal musst du mehr Ware einkaufen und dann
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hast du irgendwie noch Leute angestellt. Das sind für mich Lernprozesse auch, dass man das dann
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einschätzen kann. Da kommen wir gleich noch zu. Ich habe vorher noch mal ein paar Fragen. Du hast
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ja jetzt sowohl Läden, drei, wenn ich richtig verstanden habe, zwei sind’s. Ja genau, diesen
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hier, also wir sind umgezogen aus der Luvu 69 auf halber Höhe zu dem hier, wo der Kalenderladen war
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und genau die Richard-Wagner-Straße. Das war die Vergrößerung und die Richard-Wagner-Straße,
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die gibt es auch noch. Du möchtest ja auch Menschen in deinen Laden locken, das machst du
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durch die Ansprache, so wie der Laden ausschaut, wie er sortiert ist und dann hast du aber noch
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so Veranstaltungen. Was machst du denn da? Lesungen, das ist auch relativ neu, also den wir hier die
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größere Fläche haben. Also in dem ursprünglichen Laden war es halt sehr, sehr klein. Da ging es
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einfach logistisch nicht so richtig gut und dann kam Corona, wo es sowieso überhaupt so was, gar
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nicht gut ging. Und jetzt ist es hier so, in einem Jahr, da machen wir tatsächlich, das wird jetzt
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auch irgendwie, entwickelt sich das immer mehr. Da laden wir Autorinnen, ja da wird noch schon mal
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ein Mann, sonst mehr Frauen ein, hier aus Büchern zu lesen, die wir gut finden. Und da haben wir
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einen Schwerpunkt auf eigentlich das, was uns interessiert. Also wenn wir jetzt in den Vorschauen
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irgendwie Bücher sehen oder selber Bücher lesen, sagen wir, ja cool und lass mal einladen.
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Das ist eigentlich immer unsere Regel, die Person muss irgendwie aus Leipzig maximal Berlin kommen,
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es hat einfach was mit Reisekosten zu tun, weil die dann alles, was weiter weg ist,
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mindestens noch ein Hotel braucht und so. Und natürlich dann die Strecke länger und teurer
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und das kommt alles zu so einem Autorinnenhonorar noch oben drauf. Genau und so machen wir jetzt ab
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und an Veranstaltungen oder auch die Buchtauschnacht. Also es macht schon Spaß so als Ergänzung zu dem,
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was wir machen. Da ist auch das ganze Team dran beteiligt. Also jeder, der irgendwie so, wir machen
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einmal im Monat ein Team treffen, der irgendwie eine Idee hat, das wird dann besprochen, ob wir
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Bock drauf haben, in erster Linie das zu machen, ob es Menschen gibt, die das irgendwie unterstützen
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mit ihrer Arbeitskraft und ob man das irgendwie bezahlen möchte. Weil vom Prinzip sind Lesungen
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ein Minusgeschäft. Ja, okay, ihr habt keine Getränke, die ihr verkauft. Doch, aber das reicht
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dich aus. Also ich sag mal so ein Autorinnenhonorar sind so 450 Euro, dazu kommen Reisekosten und
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unsere Lesungstickets sind halt, du kannst selber entscheiden, ob du 15 oder 15 Euro bezahlst,
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damit da halt auch möglichst alle irgendwie dran teilhaben können, wenn wir das machen. Gut,
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da müssen dann eine Menge Leute kommen, bis das zusammen ist. Und bei uns passen eigentlich
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maximal 30 Leute rein. Also es ist schon so kalkuliert, aber das ist halt auch so was,
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was man sich gönnt, sag ich mal. Also es ist Werbung, es macht uns Spaß, es ist so für den
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Kiez, also dass wir halt einfach, wir sind, dass der Ort attraktiv ist, nicht nur als etwas,
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als Dienstleister, sondern eben auch, wo irgendwie coole Sachen stattfinden. Ja, vor allem kannst
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du auch eine Person treffen, deren Buch du gerade feierst, ja? Ja, genau, genau. Also
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ein bisschen Fandom auch. Ja, auf jeden Fall, so die Leute zu treffen und so die Welt kommt
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nach halb. Yes. Genau, ja. Schön. Hast du aktuell ein Buch, was du richtig, richtig gerne liest?
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Ja, Das krumme Holz von Julia Lienhoff. Die wird im Juni auch kommen zur Lesung. Genau,
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das war so ein bisschen mein Highlight, ein Debüt, eine junge Frau. Ja, das ist schon cool. Und da
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habe ich jetzt den Verlag angerufen, weil die kommt nämlich eigentlich aus Hamburg. Das wäre
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eigentlich eben zu weit. Und irgendwie finde ich das dann auch nicht so richtig nachhaltig,
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irgendwie jemanden durch die ganze Republik zu kachen, damit er dann für eine Stunde aus
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egal wie cool das Buch ist und die Personen, aber irgendwie muss man da auch so ein bisschen
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mitdenken, finde ich. Da jemanden durch die Republik zu kachen, damit er dann für eine
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anderthalb Stunden hier was liest und dann hier im Hotel schläft und dann irgendwie wieder zurück
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zu fahren, ist irgendwie nicht so richtig nachhaltig. Und genau, da habe ich dann aber den
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Verlag angerufen, ob sie nicht sowieso irgendwie dann mal im Laufe des Jahres in der Nähe ist.
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Das wäre denn Berlin oder Leipzig, dass sie dann im Anschluss quasi zu uns kommen, dass man wie so
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eine kleine Lesereise macht. Und das ist dann im Juni der Fall. Du kannst hier nochmal genau
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das Datum sagen. Ich denke, es ist der siebte, sechste. Ansonsten findet ihr die Veranstaltung
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auch auf der Seite. Genau, auf jeden Fall. Und wir machen dann auch nochmal Werbung. Und dann
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kommt sie nämlich hierher. Schön. Gibt es noch andere Formate, die du machst? Ich habe was
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gesehen von nach Feierabend. Buchgenuss nach Ladenschluss. Das ist ziemlich attraktiv. Das
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machen wir schon eine ganze Weile. Das hat in der Richard-Wagner-Straße angefangen. Aber jetzt,
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also manche Dinge brauchen auch so Zeit. Also gerade, dass wir nicht halt sehr viel Geld für
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Werbung oder so ausgeben und dass wir machen jetzt nicht ständig irgendwelche Flyer oder so, sondern
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mehr so Mundpropaganda oder keine Ahnung. Deswegen dauern manche Dinge auch. Buchgenuss nach
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Ladenschluss heißt, man kann sich nach Ladenschluss, also 19 Uhr für zwei Stunden in den Laden
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einschließen lassen. Allein. Also wirklich allein ist es keiner von uns da, vom Team. Wow. Und das
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ist so konzipiert für so Gruppen von so drei bis vier Leuten. Man kann das auch mit mehr machen.
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Dann würden wir immer noch, also weil es kostet 75 Euro, das beinhaltet eine Flasche Wein und
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eben ein bisschen was zu essen. Also so, also nicht zum satt werden, aber eben, dass es ein netter
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Abend wird. So, dass du hier einen netten Abend hast. Das bedient natürlich auch so diesen
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Sehnsuchtsort, sich einschließen lassen in eine Buchhandlung. Das haben, glaube ich, einige
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bibliophile Menschen, was ich auch durchaus verstehe. Und es ist einfach auch eine wirklich nette
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Atmosphäre. Also die Leute, die wir bisher hier schon hatten, haben das alle sehr genossen. Zwei
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Stunden. Also geht das so in der Regel 19 bis 21 Uhr. Wenn du jetzt von Anfang an sagst, gut,
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wir sind jetzt irgendwie sechs Leute, gib uns mal eine Stunde länger, ist auch kein Problem. Und
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genau, dann bist du hier drin und kannst machen, was du willst. Abgefahren. Und was machst du,
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wenn jemand anruft, sagst du, ich will aber vorher raus? Dann komme ich und lasse dich vorher raus.
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Aber es ist wirklich wörtlich abgeschlossen. Die Tür ist zu. Die Tür ist zu, ja. Also die können
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natürlich raus, wenn es brennt, ist hier niemand irgendwie. Aber genau, wir schließen dann ab. Die
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sind hier alleine. Und das wird auch oft gefragt. Das geht gut. Das geht ziemlich gut. Da müssen
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dann immer Termine. Also wir haben, glaube ich, auf der Seite noch so was stehen. Irgendwie der
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erste Mittwoch und der letzte Freitag oder irgendwie so. Aber vom Prinzip sind wir da
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immer verhandlungsoffen. Aber es ist eben eine Zusatzleistung. Wir müssen halt immer gucken,
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dass wir irgendwie Leute haben, die das abends betreuen, die sich da vorher drum kümmern und
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nachher drum kümmern. Also dass halt irgendwie klar ist, wir können das nicht einfach irgendwie
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so jeden Tag stemmen, sondern das ist eben mit Absprache verbunden und muss auch irgendwie geplant
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werden. Und genau, das steht so ein bisschen dahinter. Dann hast du noch was, habe ich gesehen,
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die Kita-Kiste. Erzähl mal, was ist das? Das ist ein soziales Projekt, könnte man sagen. Und zwar
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können sich Kitas, mittlerweile auch, also vom Prinzip Kitas, Horte, Horten, Horts,
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Einrichtungen, Horteinrichtungen. Und jetzt haben wir auch extra, glaube ich, schon noch eine
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Grundschulkiste. Genau, Bücher bei uns ausleihen über sechs Wochen. Wir haben quasi, wir haben
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die thematisch sortiert, aber vom Prinzip kann sich die Person oder die Institution, die das
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auslädt, kann sich das in den Büchern, die wir zur Verfügung stellen, frei auswählen. Also es ist
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nicht thematisch gebunden. Hintergrund ist einfach, dass Kitas nicht so das Riesenbudget,
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auch für Bücher und so haben, weder Kitas noch Horteinrichtungen noch Grundschulen und aber ja
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manchmal bestimmte Themen bearbeiten, wo es eigentlich ganz schön wäre, man könnte das
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eben durch Bücher noch begleiten. Und danach ist es aber vielleicht gar nicht mehr so wichtig.
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Und da haben wir uns gedacht, dass es doch ganz schön wäre, wenn wir eben zu diesen Themen
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Bücher, aktuell, also es ging auch um aktuelle Bücher, also ich habe selber zwei Kinder, die
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in der Kita sind und das war auch so die Rückmeldung, die wir, also wir wurden, bevor wir das gemacht
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haben, häufiger mal gefragt von Eltern, die dann einmalig irgendwie was gespendet haben,
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irgendwie eine Buchspende an ihre Kita oder so, dass es da offensichtlich Bedarf gibt,
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auch aktuelle Bücher dort zu haben oder vielleicht auch mal was ästhetisch Anspruchsvoller,
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wo man halt auch einfach mal ausprobieren kann als Erzieherin, ohne da gleich, okay,
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interessiert die Kinder eigentlich nicht. Schade, habe ich jetzt 25 Euro für ein Buch ausgegeben,
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hätte ich das Budget mal lieber für was anderes. Soll das wirklich so die Möglichkeit sein hier,
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die könnt ihr nehmen, damit könnt ihr irgendwie was ausprobieren, könnt ihr euch mit den Kindern
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angucken zu allen möglichen Themen oder auch, wenn vielleicht mal was vorgefallen ist, weiß ich
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nicht, eine Scheidung oder es gibt irgendwas, was ich gerade mit diesen Kindern irgendwie
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besprechen möchte und die Bibliothek hat sicherlich auch was, aber dann ist es, ich glaube,
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bei uns ein bisschen flexibler auch, die Sachen werden einfach benutzt, du kannst es sechs Wochen
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behalten, du bringst es wieder, das Buch, was weg ist, das wird dann halt ersetzt und es ist
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halt einfach auch aktueller, das muss man einfach mal so sagen. Also wenn die Kita halt einmal Bücher
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anschafft oder das Budget dafür hat, dann müssen die halt auch wieder die nächsten vier, fünf Jahre
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halten und wir bringen eigentlich mit jeder Saison so was Neues rein, wo wir denn auch so sehen,
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Bilderbücher, die zum Beispiel auch normal handelt, jetzt nicht viel sich verkaufen,
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gerade was so Gefühle oder Trauer oder so angeht, das sind schon immer sehr explizite Themen,
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wo es aber definitiv einen Bedarf für gibt, dass wir dann zusehen, dass wir das dann in Form von
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der Kita-Kiste zur Verfügung stellen. Wie ist das praktisch umsetzbar? Die Bücher kommen ja dann
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teilweise zurück, teilweise werden sie gekauft, genau diese Bücher werden dann gekauft und wie
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kommen die zurück? Also die werden eigentlich fast nie gekauft, die gucken das an und benutzen
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das sechs Wochen und dann bringen, also die kommen hierher, die kriegen eine Kiste, hier so ein Schaf,
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da steht das dann drin, da stellen die dann in ihre Gruppe, also du packst es online, ist es auch
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erklärt, du packst es ganz normal in den Shop, in dein Warenkorb und musst halt in den Kommentaren
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reinschreiben Kita-Kiste, da haben ja manche Erzieherinnen so ein bisschen Angst, oh Gott,
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jetzt habe ich hier 150 Euro Waren-Dings, wenn ich jetzt auf kaufen klicke, ja das ist so ein
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bisschen, wir sind Menschen, also das passiert nichts automatisch oder so, sondern das kommt zu
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uns und wir sehen den Aha-Kita-Kiste, wir gehen hier in das Regal, das sind die, die hier im Büro
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halt schon extra stehen, wir packen euch das zusammen und die Person, die das bestellt hat,
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holt das dann ab zu einem bestimmten Zeitraum und bringt es dann wieder zurück zu einem bestimmten
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Zeitraum und das war’s. Aber die Bücher sind ja dann so gelesen, angefasst, benutzt, die kannst
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ja nicht mehr verkaufen, oder? Ne, die habe ich quasi gekauft, also die sind genau von uns
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gesponsert, teilweise auch von den Verlagen gesponsert, also wir haben die, die gehen nicht
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mehr in den Verkauf, die sind wirklich eingekauft für diese Kita-Kiste. Cool und die Kosten,
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die dadurch entstehen, es sind ja, hast du ja gekauft, die sind dann deine, aber die du
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natürlich auch irgendwie verrechnen kannst, mit deinem Geschäftsablauf. Genau, also es ist
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natürlich etwas, das wir uns, also was wir uns leisten und worauf ich auch irgendwie Bock
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habe, weil das irgendwie eine schöne Sache ist. Man kann das wahrscheinlich irgendwie auch abschreiben
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oder aber meistens kaufe ich, kauf die einfach ein. Vielleicht hört mal jetzt mein Steuerberater
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zunächst mal, Theresa. Das Flaschen auf der Stirn war gerade die Hand vom Steuerberater,
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vor dem Hirn. Wir müssten da unbedingt nochmal, ne genau, also es ist wirklich momentan, ich kaufe
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das einfach ein und stelle die zur Verfügung und dadurch, dass wir bei vielen Verlagen, sowieso
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beim Kinderbuchverlag viel einkaufen, sind die dann auch immer, okay, könnt ihr uns das Buch nicht
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für unsere Kitakäste kostenlos zur Verfügung stellen und dann sagen wir ja, das machen wir. Okay,
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also so geht es natürlich dann auch. Das ist eine Mischung. Gut, vielleicht gibt es da auch
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nochmal Wege zu sagen, dass das vielleicht eine Spende in irgendeiner Art ist, die du dann abschreibst.
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Genau, dann muss man halt wieder irgendeine Quittung haben. Aufwand und so weiter. Gut, dann sind das jetzt
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irgendwie 7,50 Euro. Lohnt sich der Aufwand und so weiter und so weiter, das stimmt. Das ist ja
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eigentlich schon eine schöne Frage dazu. Steuer hast du komplett abgegeben, richtig? Ja. Seit wann
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machst du keine Steuern mehr selber? Hab ich noch nie gemacht. Also als ich angefangen habe zu
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meiner Schwiegermutter, es kommt oft eine von der Familie, meine Schwiegermutter, also meine
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Schwiegermutter war Steuerfachangestellte in ihrem beruflichen Leben, auch Bilanzbuchhalterin und die
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hat tatsächlich im ersten Jahr das gemacht. Also das war auch so ein Punkt, wo ich genau wusste,
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ich kann das nicht, ich kann es oft nicht wollen und in diesem Moment war es auch nicht wollen,
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ich will mich damit irgendwie nicht auseinandersetzen. Es ist schon so eine richtige
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Abwehrhaltung aus Angst, irgendwas falsch zu machen und dem Unwillen, mich damit zu
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beschäftigen. Und genau, als es noch ganz am Anfang war und nur ich und der kleine Laden und da hat
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das meine Schwiegermutter gemacht und irgendwann kamen wir dann aber an den Punkt, dass sie das
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halt alleine einfach nicht mehr leisten konnte, auch nicht in der Art und Weise. Also die hat
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wirklich alles per Hand in irgendwelche Bücher getippst. Also so arbeitet heutzutage auch kein
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Steuerberater mehr. Das war denn für sie auch nicht mehr so richtig gut händelbar, auch ab dem Moment,
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wo irgendwie die ersten ein, zwei Angestellte dazukamen. Genau und tatsächlich ist mein Steuerberater
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war früher mein Kunde oder er ist immer noch Kunde bei mir und wir haben ein sehr gutes
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Verhältnis zueinander und deswegen macht er das. Okay, ihr habt euch im Laden getroffen.
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Genau. Okay und wie kam das Gespräch zustande? Ach so, ich übrigens bin Steuerberater. Genau,
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also ich weiß gar nicht mehr so genau. Also es kann schon irgendwie so was gewesen sein. Also
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ich erzähle auch immer viel und hab einen bestimmten Vertrauenswert und kann auch irgendwie sein,
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dass es irgendwie mal so war mit, boah jetzt ist wieder das Kassenbuch fällig und keine Ahnung,
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irgendwie so und dann kam Christian, ja du komm doch zu uns und das kostet dich so und so viel und
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das geht dann so und so schnell und das funktioniert so und so und so und so kam das dann und genauso
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wie bei der Bank finde ich auch Steuerberater irgendwie so ein Ding, da braucht man irgendwie
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ein Vertrauensverhältnis dazu und das, was mir dann auch irgendwie wichtiger ist als vielleicht
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irgendwie 1,50 Euro, also vom Prinzip ist es immer das gleiche und bei dem einen bezahlst du vielleicht
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ein bisschen weniger oder keine Ahnung, aber bei dem weiß ich halt er kennt mich, wir sind befreundet
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und da habe ich einfach ein Vertrauen irgendwie dazu und ich kann den anrufen und muss halt auch
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nicht jedes mal eine Telefonberatung oder keine Ahnung was bezahlen, was denn auch dagegen gerechnet
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wird und so kam das dann zustande. Ja persönlicher Kontakt, wichtig wichtig bei gerade dem Thema,
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tatsächlich ist auch die Wahl des richtigen Büros, des richtigen Beraters auch kriegsentscheidend
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bei so einem Unterfangen wie einer Selbstständigkeit und wenn du jemanden hast, der Zeit für dich hat,
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dann hast du schon eigentlich die halbe Miete was das angeht. Genau. Das heißt du hast noch
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niemals irgendeine Finanzbuchhaltung, eine Steuererklärung. Ein einziges Mal habe ich das
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gemacht mit Elster und hier wie so Steuer, CD, als ich halt noch Gehalt gekriegt habe und nur
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das aus der einen Tabelle in die andere eintragen musste, ansonsten habe ich das nie gemacht. Diese
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Angestellte, diese Lohnsteuererklärung, richtig? Ja genau. Als du angestellt warst? Ja. Ja okay. Das hat
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dann so motiviert, dass du gesagt hast okay, das willst du nicht selber machen. Genau, das war dann schon so,
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ich denke das ist hier schon ziemlich eigentlich total easy und ich glaube, ich weiß nicht, es geht
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glaube ich vielen so dieses sehr lange ist das wirklich auch so ein Angstding, man schiebt es
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ewig vor sich her und mit irgendwelchen Belegen und es ist, ich finde das auch alles, ich finde
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das irgendwie auch alles so unnötig und du musst alles doppelt und dreifach irgendwie machen. Ich denke,
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ihr habt das doch alles schon, ihr wisst es doch, warum muss ich das jetzt hier nochmal an diese
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extra Tabelle eintragen und warum muss ich das ausrechnen, wenn du das eigentlich auch schon
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weil, also ich finde es, das ist auch so diese Abwehrhaltung von mir, ich finde dieses ganze
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System so ganz furchtbar und regt mich da so drüber auf und aber es gibt Menschen, die sind da
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anscheinend für geboren und machen das sehr gerne und akribisch und genau und haben da auch Tipp,
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also das ist dann so das nächste, ich wollte das dann auch nicht nur so, dass es einigermaßen
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erledigt ist, sondern im Idealfall auch zu meinem Vorteil ist. Genau, die kennen ja so die Stellschrauben
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mehr. Richtig. Die sagen dir dann auch nochmal, übrigens, du musst jetzt mal noch das und das
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anschaffen. Gib mal nochmal Geld aus, spende doch nochmal was. Richtig, richtig, genau, das macht
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dir eine Steuerberatung auch aus und macht sie gut, wenn genau solche Informationen kommen, so eine
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Risikofrühe-Analyse zum Beispiel. Ach übrigens, guck mal, dein Jahr ist jetzt hier so gut gelaufen,
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du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Genau, ja das ist echt heavy. Und das sagen die dir aber schon im
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Mai. Und man sollte das auch ernst nehmen, wo genau, dass das irgendwie kommt oder auch,
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ne, das kann doch gar nicht so schlimm sein, komm, lass mal, man kann auch einen Antrag stellen,
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weil das mit so Steuer zurückzahlen ist das eine, denn musst du ja die Vorauszahlungen,
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die du schon für das nächste Steuer gemacht hast, die musst du ja auch nachzahlen. Also,
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weil ich habe jetzt, ich weiß nicht, wie es bei dir ist, bei mir ist jetzt, 2021 ist jetzt gerade
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durch, das ist jetzt ja schon zwei Jahre zurück. Ne, ne, ne, drei Jahre, wir haben 24. Drei Jahre,
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noch besser, ich lebe noch in der Vergangenheit. Genau, das heißt, du hast ja denn schon drei Jahre
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schon wieder Vorauszahlungen gemacht, die auch zu niedrig waren, weil die ja noch angesetzt waren
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auf das, also das ist, es ist alles, das hätte ich niemals gedacht, das ist alles unglaublich,
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was das so hinterherzieht. Und dann kannst du aber sagen, na ja, 2021 lief gut, aber 2022 war es
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schon nicht mehr so gut, dann kann man einen Antrag stellen, dass deine Vorauszahlungen nicht ganz so
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hoch sind. Und da ist das halt hier auch, war ganz, ist ganz schön tricky gewesen durch diese ganzen
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Vergrößerungen und Corona und Neuaufmachen, wo halt auch mein Steuerberater so war, ey Theresa,
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wir sind hier jedes Mal am Vorauszahlen oder Nachzahlen und Zurückkriegen, weil das irgendwie
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so unvorher, also es war wirklich so ein bisschen unvorhersehbar. Die Flächen haben sich vergrößert
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und mehr Leute eingestellt und dann war ich zwischendurch insgesamt zweimal schwanger und war gar
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nicht dabei. Also das war, das war echt krass. Also wirklich unvorhersehbar, wieso die nächsten
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Jahre kommen, werden werden. Wie war denn so diese Corona-Zeit? Also wir hatten halt totales Glück,
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dadurch, dass wir geöffnet bleiben durften die ganze Zeit. Als, ich glaube nur Sachsen-Anhalt und
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Berlin-Brandenburg hat das gemacht. Wir hatten eine unglaubliche Solidarität von den Menschen hier
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im Kiez, die eben auch schon bevor klar war, dass wir aufbleiben durften, so Hamsterkäufen gemacht
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haben, die online gekauft haben und so. Und letztendlich war das nicht, war dadurch, wenn du
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halt im Weihnachts- und im Ostergeschäft, das waren glaube ich zwei Weihnachtsgeschäfte, wo ja der
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Einzelhandel dicht war, nur der Buchhandel war auf. Da haben halt auch Leute im Buchhandel Bücher
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gekauft, die sonst nie Bücher kaufen, weil das eben der einzige Laden war, der halt neben Rossmann,
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der halt irgendwie auf hatte. Und auch man hat das auch zum Beispiel gemerkt, dass die Leute nicht
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in Urlaub fahren konnten. Es war Geld da, was du nicht ausgeben konntest. Du konntest nicht in
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Urlaub, du konntest nicht fressen, nicht rauchen, nicht in Urlaub fahren. Auch rauchen konntest du
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noch zu Hause. Du konntest nicht ins Restaurant gehen zum Beispiel. Du konntest nicht ins Kino gehen.
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Das ganze Geld, das war zu Hause und das hat uns schon sehr geholfen. Ja, viele haben angefangen
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zu tapezieren zu Hause. Renovierungsarbeiten. Genau, die Baumärkte waren offen und ich glaube,
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so alle die diese offen haben oder auch irgendwelche Hobbys sind so entstanden. Im schlimmsten Fall
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wurde sich ein Tier angeschafft oder du hast halt dir irgendein Hobby gesucht, weil die Abende auf
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einmal, was machst du? Würdest du dich mit deiner Familie beschäftigen? Ich fange lieber an zu
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häkeln oder so. Genau und das war eine echt wilde Zeit, also so dieses, dass du so jede Woche guckst,
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was ist jetzt so die nächste? Was ist die nächste Bestimmung? Was muss irgendwie gemacht werden?
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Wie viele Leute dürfen rein oder nicht rein oder desinfizieren oder Maske oder nicht Maske? Dürfen
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wir auch noch aufbleiben oder kommt jetzt der Moment, wo sie sagen, nein jetzt doch nicht mehr? Also
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das war für uns somit das Aufregendste. Wir hatten zum Glück nicht so damit zu kämpfen, dass wir zu
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waren, eher Gegenteil, aber so dann sind wir am Anfang viel gefahren mit dem Fahrrad, haben das
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alles selber irgendwie ausgeliefert und mussten, also das war irre. Also für uns eher so logistisch
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von der Umstellung von deinem Dings. Keiner muss das dich auch immer selber informieren. Es war ja
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nicht so, als würde bei uns irgendwie ständig ein Zettel im Briefkasten stehen. Achtung, Achtung,
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so ab nächste Woche müssen sie bitte bedenken, dass neue Hygieneverordnung, sondern du hast ja
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immer selber geguckt, irgendwie aktualisieren. Was ist jetzt wieder? Wie viele Leute? Abstand,
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Maske. Ich finde, das ist jetzt schon wieder so lange her. Wir sind schon wieder so im Normalmodus,
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dass man es schon wieder fast vergessen hat, aber das war schon so ein bisschen irre. Und ich weiß
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einmal ganz ganz ganz am Anfang war irgendwie das Ordnungsamt da und meiste, ja hier ist zu,
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sie müssen geschlossen sein und meinte ich ja, ne ne, aber hier steht doch von, ich weiß gar nicht
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mehr wer das war, dass wir auf jeden Fall zu diesen, wie war das, sozial relevante Einrichtung oder
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irgendwie, es hatte so einen extra Namen, fand ich eigentlich ziemlich gut. Irgendwas mit Relevanz
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hatte das auf jeden Fall zu tun. Genau, es hieß Systemrelevant. Systemrelevante Einrichtung
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waren wir. Ja, schönes Wort auch. Wir sind systemrelevant, also genau wie der Lebensmittel
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und der Baumarkt, fand ich das richtig richtig gut. Wir sind systemrelevant und ab dem Moment
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wurde das zum Glück auch beibehalten. Es war wirklich, oh Gott, wenn der zumachen muss,
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was muss er denn machen und oh Gott, oh Gott, oh Gott. Aber war zum Glück nicht mehr. Die Frage
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bestand und das war auch eine große Unsicherheit für dich. Ja klar. Und da hatte man auch Angestellte
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und wie ist das mit laufenden Mieten und aber ich bin ja auch so ein Verdrängungsmensch. So,
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ich denke da so drüber nach, oh Gott, hoffentlich bleibt das so, aber ich gehe jetzt erstmal davon
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aus, dass es so bleibt und wir machen uns denn Gedanken, wenn es soweit ist, dass wir denn
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zumachen müssen, was wir denn alles machen. Okay, aber dafür hast du gesagt, dann machst
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du dir den Kopf, wenn es soweit ist? Ja, ich habe auch nie diese Corona-Hilfe beantragt. Also
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nicht, also am Anfang waren so Leute, ja sie können doch jetzt auch diese Corona-Hilfe,
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ja aber ich habe doch auf. Ja, aber das kriegen doch alle. Nee, ich brauche das nicht und ich
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bin auch ziemlich froh jetzt darum, dass ich das nicht einfach so pro forma mal gemacht habe,
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sondern immer so war, nee wir sind auf und ich möchte das eigentlich nicht und wir gucken
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denn mal, wenn es soweit ist, ob wir das irgendwie noch machen müssen und so. So wie das, sagen wir
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mal, gieskannenartig verteilt wurde anfangs, so wurde es dann auch gecheckt, ob du das dann
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auch wirklich gebraucht hast oder ob du es auch gegessen hast. Genau, richtig. Und da gab es ja
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tatsächlich auch Menschen, einen Fall ist mir bekannt, die sagten, ich muss erstmal bestellen,
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ich muss das erstmal beantragen, jetzt weiß ich gar nicht, meine Kunden sind weg so. Also die haben
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auch erstmal Ausgabestopp verhängt, weil niemand wusste, was war, ganz am Anfang war das und der
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sagte dann irgendwann, ach ich habe das beantragt, aber ich brauche es gar nicht, ihr habt da wieder
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und dann war der formale Prozess, dass der erstmal ein Verfahren wegen Betrug kriegte, obwohl er
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selber gesagt hat, danke aber ich brauche es gar nicht, ihr habt da wieder, überweise ich euch kein
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Ding. So gab es erstmal dieses Betrugsverfahren, wo auch erstmal da stand so, was ist denn hier
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los? Das ist echt wild. Wildzeiten, genau, das hat sich dann geklärt, aber war doch erstmal ein
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Aufreger, wie das sein kann. Genau, man hört so einiges aus Ecken, was mit dieser Förderung
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passiert ist und was dann auch im Nachgang noch ins Haus stand. Ja, also es war auch für mich
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immer so, es gibt Leute, die brauchen das jetzt wirklich, also wirklich dringend und wir können
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wir arbeiten jetzt hier gerade und sind wild am machen und wir brauchen es gerade nicht, also mache
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ich es auch nicht. Genau, das sollen die Leute bekommen, wenn die das wirklich brauchen, die
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jetzt wirklich nicht aufhaben dürfen. Du machst auch noch selber Ladendienst, du stehst auch selber
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am Laden, machst noch Beratung und hast aber auch Leute, die das für dich tun. Ist es ein
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großer Schritt zu sagen, ich gebe das ab? Ja, das ist es. Also ich habe ja gesagt, am Anfang hatte
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ich irgendwie auch von 10 bis 19 Uhr, Montag bis Samstag, einfach um auch einfach zu testen. Also
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es war irgendwie glaube ich schon klar, dass es zu viel ist, aber um zu wissen, dass es zu viel
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muss man auch erstmal da sein, um zu sehen, was sind so die Zeiten und dann bin ich dann,
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ich glaube relativ schnell, also nach Weihnachten, also ich habe das erste Weihnachtsgeschäft,
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was für uns ja auch immer so das Nonplusultra ist, bin ich dann auf jeden Fall auf Samstag
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bis 16 Uhr runtergegangen und in der Woche so ab 9.30 bis 18.30 Uhr, so habe ich das
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erreicht und nach dem ersten Weihnachtsgeschäft hatte ich dann meine erste, eine studentische
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Aushilfe, die dann so einmal die Woche oder so kam und weil ich dann dachte, also auf Dauer,
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das kann man nicht, das geht nicht. Du hast auch Schmerzen gelernt, ja. Man kann das nicht
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durchhalten so, also auch die Arbeitsqualität, was bei uns dann zwangsläufig Auswirkungen in
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einer Art und Weise der Kommunikation und ähnliches hat, also du kannst nicht immer freundlich und
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nett und dings sein, wenn du keine Zeit hast, zwischendurch mal die Batterie richtig aufzuladen
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und es war dann auch, was ist, wenn ich mal krank bin oder wenn ich doch irgendwie mal einen
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Tag frei brauche, also irgendwie muss ich erstmal jemanden haben, wo ich sagen kann, gut, die kann
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zumindest mal einen Tag oder so das machen und genau und auf jeden Fall Familienplanung spielt ja
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auch eine Rolle und ich war damals 27 und es war klar, dass ich gerne eine Familie haben möchte in
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Form von Kindern und es war auch klar, also der Laden musste es abkönnen und wenn das nicht
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funktioniert, dann Pech, dann muss ich was anderes machen, aber Familie ist wichtig, so ich gebe nicht
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diese Idee auf für meinen Job und wir hatten eigentlich so gesagt, na wir gucken jetzt mal so,
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man sagt immer oder mir wurde gesagt drei Jahre, nach drei Jahren weißt du, beim ersten Jahr bist
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du neu, dann brauchst du eine Zeit, bis dein Laden etabliert ist und dass man so nach drei Jahren
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kannst du sagen, es läuft oder es läuft nicht und aber es war dann schon ziemlich schnell klar,
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okay das wird gut angenommen und das Konzept funktioniert auf jeden Fall und wir machen das
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mit diesen Kindern und dann hatte ich 2019, zum Januar 2019 hatte ich Renée, der jetzt hier immer
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noch ist, den du vorhin begrüßt hast, das war meine Elternzeitvertretung und das hatte ich
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ausgeschrieben, also es war dann klar, okay ich werde ein Kind kriegen und ich brauche ab dann und
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dann jemanden, der quasi diesen Laden wie seinen eigenen führt und die Resonanz auf diese
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Ausschreibungen war überschaubar, es gab genau, also ernst zu nehmende Bewerbung zwei, also ich
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sag mal irgendwelche kruden Sachen, von denen ich lese gerne und würde gerne eine Buchhandlung
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machen, gab es auch, aber das ist für mich nicht ernst zu nehmen und von diesen zwei Leuten war
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einer Renée und der hatte nämlich vorher auch eine Buchhandlung und die hat er aufgegeben und
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deswegen war das dann, okay der weiß, was das bedeutet, eine kleine Buchhandlung zu führen in
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Eigenregie, du bist alles die ganze Zeit, du bist der Chef, aber du bist halt auch die Putzfrau und
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an den habe ich das dann übergeben und das hat gut funktioniert, aber das war so eine Pistole auf
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die Brustsituation, es muss funktionieren und ich konnte mich zum Glück auf ihn verlassen und
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mit einer anderen Person wäre das vielleicht nicht so gut geworden. Wie dolle schwanger warst du zu
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dem Zeitpunkt? Also Renée kam im Januar die Vorstellung, also die Gespräche hatten wir
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irgendwie so im Sommer, also ich glaube im September haben wir uns getroffen und dann war
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klar, dass er das machen wird und zum Januar hat er dann angefangen und im März habe ich das Kind
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gekriegt, das wird dann noch so ein bisschen so eine Übergabe. Du hast das schon gut strukturiert
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vorher? Ja, also ohne, möchte sein, genau, also dadurch, dass man wirklich was übergeben muss,
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also das erste Kind wurde übergeben an jemand anderes und das war bestimmt auch für, es ist
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eben auch schwierig gewesen dadurch, dass der Laden eben mit mir als Person auch eins zu eins
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verbunden war, also alle, das war ein kleiner Laden, ich war da drin, die Leute mussten mit
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mir klarkommen, irgendwie, es hat ja auch so die Atmosphäre und so weiter, ist das denn schon,
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jetzt ist das ein anderer Mensch. Wir mussten natürlich zum Beispiel eine Mittagspause einführen,
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weil er ist ein Angestellter, also ob ich da jetzt zehn Stunden am Stück stehe, interessiert
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niemanden, auch wenn ich da schwanger bin, interessiert das auch niemanden, weil ich bin
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nun mal selbstständig und für mich selbst verantwortlich und in dem Moment, wo man eine
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angestellte Person hat, muss die halt nach spätestens sechs Stunden eine Erholungspause machen von
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mindestens einer halben Stunde und diese Pause ist nicht von wegen, ich setze jetzt mal kurz hinter
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dem Tresen und fange an mein Brot zu essen, aber der Laden ist auf, sondern Pause heißt Pause,
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da mussten sich die Leute auch dran gewöhnen, dass wir dann zu Mittag zugemacht haben,
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weil das dann, ja naja, die können sich das ja leisten, so nach Motto, jetzt machen sie
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hier erst mal zu Mittag zu und es war gar nicht, also die haben ja das ganze Zeug draußen stehen
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gehabt, damals auch schon, so Kartenständler und so weiter und so fort, das ist eigentlich sogar
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ziemlich uncool, weil du musstest erst rein, morgens räumst du es raus, zur Mittagspause räumst du
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es rein, wenn du die Tür wieder aufmachst, machst du es wieder raus und wenn du dann in den anderen
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Zimmer räumst, räumst du den ganzen Bums wieder rein, also es ist ja ein bisschen nervig, aber René
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war auch so, naja komm, ich hab das immer gemacht und ich weiß, wie das ist und so und ich so,
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nee, aber du bist angestellt und du machst diese Pause und das muss jetzt halt einfach so sein.
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Ist auch vorgeschrieben, ne? Es ist vorgeschrieben. Es gibt auch Ärger, wenn man das nicht tut.
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Richtig, richtig und es hat sehr, sehr lange gedauert, um diese Pause aus diesen Köpfen
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von den Menschen wieder rauszukriegen, das ist die jetzt nicht mehr, ja, habt ihr denn jetzt
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durchgängig geöffnet und dann macht ihr Mittag zu oder das dauert Jahre und wird ihr das hinterher
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getragen und genau und ja, und du musst halt auch irgendwie so ein Vertrauen in diese Person haben,
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weil du die TA irgendwie schon auch komplett nackig machst, ne? Also der weiß, wie viel Umsatz du
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machst, wie viel Gewinn, keine Ahnung, der hat Einblick in deine Kasse, der macht deine
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Korrespondenz, vom Prinzip alles Mögliche. Also der ganze Laden, alles, was mit mir zusammenhängt,
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hängt dann an René, ja. Aber zum Glück war ich ja dann auch mit einem kleinen Kind beschäftigt
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und konnte mir da gar nicht so viele Gedanken drüber machen. Wie oft warst du im Laden?
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Ich kam glaube ich schon relativ, also ich kam immer so, der Laden war so klein, man konnte da
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nicht zu zweit irgendwie drin stehen, aber ich habe dann schon auch relativ schnell quasi die
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Kassenbücher und so dann mit nach Hause genommen, das habe ich eigentlich die ganze Zeit gemacht,
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so das Kassenbuch machen und so weiter und so fort. Oder gibt es denn auch so Sachen wie irgendwie
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das Wochenbett und so die erste Zeit, wo man eigentlich nicht so viel Bock hat irgendwie?
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Richtig, ja genau, also das ging dann, genau, so vier Wochen denke ich war ich, also mit E-Mails und
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so, also es muss halt irgendwie nebenbei, ich konnte das auch nicht loslassen, so ganz, ganz komplett,
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also es geht irgendwie nicht und ab und an gab es schon, also schon nur im Ausnahmefall und gibt es
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dann doch mal irgendwie eine E-Mail, worauf du halt so antwortest oder mal kurz irgendwie telefonierst,
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ob alles okay ist und irgendwelche Rechnungen, die zu überweisen sind und damals war das zum Glück auch
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noch nicht so viel, da konnte man das noch nebenbei machen, also das, mit meinen ursprünglichen
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Kalkulationen stimmte das schon ganz gut so, also wir hatten im Schnitt so unsere 450 Euro Umsatz am
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Tag, das war noch überschaubar, manchmal auch weniger, da war so der Tages, da waren ja nicht
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so viele Kunden wie jetzt, das ist dann noch mal was anderes, aber und dann war mein Plan,
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ja nach sechs Monaten steige ich wieder voll ein, dann hat mein Mann das Kind und so und dann komme
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ich und alles ist wie vorher, also es war auch, sollte befristet sein und maximal ein Jahr und
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René hat auch einen Sohn, der war damals drei, wir gucken mal, ich bin da flexibel, wenn du sagst,
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es ist fertig, dann bin ich weg und du machst das allein, wenn du noch irgendwie Hilfe brauchst,
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also das war halt auch cool, ich meine er ist immer noch da offensichtlich, brauche ich noch
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Hilfe und so und das passt einfach eben auf so dieser Ebene und das war echt richtig cool.
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Du wusstest aber von vornherein, René hatte mal einen eigenen Laden, hat es ja schon gesagt,
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er weiß worum es geht und du hast das als Kriterium genommen, gegenüber einer anderen
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Bewerbung zu sagen, alles klar, kannst du nicht falsch machen, oder weniger falsch machen.
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Naja, ich hatte ja noch eine Auswahl von zwei, genau, es war so dieses, ok, dann nehme ich jetzt diesen,
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der weiß zumindest wirklich, worauf er sich da einlässt und was das bedeutet und das ist mehr
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ist als acht Stunden am Park, auf jeden Fall so und die nehme ich. War das Alter des Bewerbers,
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der Bewerberin ein Thema? Ne, nicht so wirklich, aber man musste halt dadurch,
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dass man schon so ein bisschen Erfahrung haben musste, kam da dann endlich auch nicht so viele
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andere Fragen. Ist es der einzige Angestellte, den du hast oder hast du noch mehr Angestellte?
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Mittlerweile habe ich drei fest Angestellte, 30 Stunden und zwei studentische Aushilfen und
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noch eine Minijobberin. Das ist, zwei Läden zu haben, ist personaltechnisch sehr aufwendig,
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nicht besonders klug, weil genau, als die Richard-Wagner-Straße kam, hatte ich noch
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die Luvoo und die hatten beide quasi so 40 Quadratmeter, zwei kleine Läden,
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sind personaltechnisch halt doppelt so aufwendig, als hättest du nur einen großen Laden,
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weil du musst mal die Öffnungszeiten bedienen und unsere Öffnungszeiten sind von 9.30 bis
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18.30, das sind neun Stunden, das heißt, mehr als sechs Stunden heißt, du brauchst,
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wenn du keine Mittagspause zwischendurch machen willst, mindestens irgendwie zwei Personen und
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wir hatten dann immer irgendwie so ein Pendelsystem, also quasi zwei, die den ganzen Tag jeweils in dem
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Laden waren und dann gab es immer wie so eine Mittelschicht, die dann zur Pause kam und die
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so ersetzt hat. Die Pause war dann so geschachtelt, dass das so passte. Erst mal hat der eine Pause
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gemacht, dann ist er runtergefahren und dann hat der andere die Pause gemacht. Das funktionierte
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eben dadurch, dass die Läden so dicht waren, konnte man das halt irgendwie so machen. Das machst du
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immer noch oder machst du das nicht mehr? Also eigentlich dieses System haben wir immer noch,
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also mit der Eröffnung des zweiten Ladens kam dann meine zweite Angestellte, Charlotte,
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die hatte ich frisch aus der Ausbildung genommen, aus Passau ist sie hergekommen. Auch super,
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hatten auch einige gesagt, so eine junge Frau und gerade fertig mit der Ausbildung und der
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will zu den Laden geben und aber irgendwie hatte ich ein gutes Gefühl, das hat sich auch wieder
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bestätigt und die hat das super gemacht und total engagiert und verantwortungsbewusst und super,
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wirklich richtig gut. Charlotte ist auch immer noch da und genau, da hatte ich diese beiden und
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dann ist eben auch so Lernprozesse. Ja, okay, diese Zwischenschichten, die mache ich. Wie
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aufwendig, also wie viel mehr Buchhaltung du machen musst, wie viel mehr Kommunikationsarbeit du
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leisten musst, wie viel mehr Verwaltungsaufwand, dass man auch gewinnt, okay, scheiße, das passt
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alles, es ist auch zu unflexibel, so wenn denn einer rausfällt aus diesem ganzen Gefüge, kann
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ich das nicht alles auffangen, das heißt wir brauchen irgendwie mindestens noch eine Person,
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die halt so flexibel hin und her wurstelt, da ist dann relativ klar, wir brauchen mindestens noch
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einen, der hier irgendwie in unserem Dreiergespann mitmacht und die sind das dann, also die habe ich
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auch immer noch, das ist Jonas, Charlotte und René sind meine Festangestellten. Die studentische
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Aushilfe ist jetzt die Minijobberin und jetzt habe ich immer noch so zwei Studis,
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genau, aber es ist halt immer in jedem Laden eine festangestellte Person ist und wenn denn
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Weihnachten ist, Wochenende, irgendwann, also das ist echt auch so Dinge, die man halt irgendwie
1:50:54–1:50:59
lernt, das reicht nicht die Zeit abzudecken, die so Öffnungszeiten sind, Menschen werden krank,
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es gibt Urlaub, es gibt Stoßzeiten, auch so wie viel mehr, wie größer der Wasser, der sogenannte
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Wasserkopf wird von einem Unternehmen, wenn das wächst, so wie viel mehr du da leistest,
1:51:12–1:51:15
muss ich auch gerne, naja machst du einen zweiten Laden auf, das ist ja jetzt nicht,
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ist ja das gleiche vom Prinzip, aber das wird exponentiell, vergrößert sich da dieser
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Verwaltungsaufwand und auch man muss, ich musste lernen auch das, was kommunizieren bedeutet,
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wenn du die ganze Zeit alleine im Laden bist, du hast alle Abläufe immer im Blick, du weißt,
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was du gemacht hast, du weißt, der kommt jetzt dann, du musst nichts übergeben, du musst
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niemanden irgendwelche Zettel dalassen oder das ist auch was, was ich immer noch irgendwie viel
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lernen muss, die sind ja nicht in meinem Kopf oder die wissen um bestimmte Vorgänge nicht,
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weil sie ja nur mal nicht mit dabei waren und so bestimmte Abläufe und so weiter und so fort,
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das ist was ganz anderes, wenn du halt Leute hast, die du, die was machen, als wenn du das
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die ganze Zeit alleine machst und bist die ganze Zeit in allem irgendwie auch drin, weil mit mir
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selber muss ich ja natürlich nichts kommunizieren und das ist somit die größte Umstellung auch
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gewesen, dieses, das was mir nicht so bewusst war und dass man das, dass man da viel kommunizieren
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muss, damit nichts irgendwie auf der Strecke bleibt irgendwo. Also würdest du dich dann mal
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beraten lassen für eine Kommunikation, wie man sowas angeht, so Training? Nee, ich würde glaube
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ich gerne mal irgendwie so ein Führungskräfte Training machen, also nicht im Sinne von wie
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scheiße ich meine Leute zusammen, sondern im besten Fall wirklich wie das so, wie man das so
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optimiert und was man bedenken muss. Mittlerweile haben wir auch ganz gute Strukturen glaube ich
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uns einfach selber erarbeitet, da hat es auch häufiger mal gerabbelt und sind halt Dinge
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irgendwie verloren gegangen und man hat gesagt, so funktioniert es halt irgendwie nicht, wir müssen
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es anders machen und wir haben Tools, so Draft zum Beispiel, so ein Online-Whiteboard, wo wir
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alles möglich so reinschreiben, was immer zugänglich ist oder ja Dienstpläne und alles
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mögliche an Hilfestellungen, um eben zu gewährleisten, dass die meisten Menschen von
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allem immer irgendwie was wissen oder zumindestens das wissen, was sie wissen müssen. Stichwort,
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Teamkommunikation und Konflikte, wie hast du das lösen können? Ich meine die arbeiten ja
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alle immer noch da, das heißt es ist noch nie so eskaliert, dass einer geht oder gegangen wird.
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Wenn es so Konflikte gab, wie konntest du das kommunizieren, wie bist du das angegangen und
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worum ging es da, wenn du das sagen möchtest? Also ich sag mal, es ist nie einfach, also es ist
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ja eigentlich nichts Schlimmes, also nur weil jemand irgendwie die Arbeit nicht so macht,
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wie ich das gerne hätte, ist es ja jetzt kein böser Mensch oder so, aber es betrifft
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trotzdem immer irgendwie persönlich und mir, also es hat mir, ich muss da, ich hab da mal zwei so
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schlaflose Nächte sozusagen, wenn so was ansteht, wie mache ich das, wie ist die Ansprache, weil ich
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bin trotzdem auch emotional involviert, sich da irgendwie so zurückzunehmen, aber vom Prinzip ist
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es tatsächlich so, dass ich, wenn ich möchte, dass mein Laden so funktioniert, wie ich das will,
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einfach auch sagen muss, dass die Arbeit so gemacht wird, wie ich das gerne möchte und ich da einfach
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zum Glück irgendwie eine Art und Weise finde, die meine MitarbeiterInnen auch gut finden. Also es
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wird einfach, also wir haben erstens Team-Treffen einmal im Monat, dann sieht das ganze Team sich
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sowieso, denn gibt es sogenannte Zukunftsgespräche, mindestens einmal im Jahr, wo eigentlich nur so
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die fetten Batzen abgearbeitet werden, so wo geht es hin, wie kann es aussehen, was kommt auf uns
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zu, wird man wieder ein Laden aufgemacht, alles Mögliche, wo willst du stehen, was hast du für
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Pläne, jetzt Charlotte zum Beispiel macht gerade ihren Fachwirt, das war auch schon ganz lange klar,
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wir haben ganz lange darüber schon, okay, du bist jetzt mit dem zweiten Kind schwanger, da
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passiert jetzt erstmal nichts, aber ich möchte das gerne mittelfristig machen und das haben wir
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schon ganz lange irgendwie so kommuniziert, um da auch Konfliktpotenzial quasi rauszunehmen, damit
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halt niemand irgendwie enttäuscht ist, dass halt bestimmte Sachen nicht so stattfinden, wie er oder
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sie sich das vorstellt, aber darüber müssen wir halt auch reden, weil ich kann das sonst nicht
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wissen und sie weiß das auch nicht und deswegen wird halt ziemlich viel geredet, so was die Pläne
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sind, wo es Unzufriedenheiten gibt, also Geld natürlich, Urlaub, wir sind, es sind nur Angestellte
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und ich bin selbstständig, das hat andere Ansprüche so und wenn es dann quasi mal akut wird,
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ist es schon so, dass ich dann sage, okay, wir müssen uns irgendwie treffen, wo ist irgendwie
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das Problem, also ich erwarte eigentlich, dass das so und so und so gemacht wird, mir ist jetzt
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aufgefallen, dass, das finde ich irgendwie nicht so gut, gibt es irgendwie Gründe, keine Ahnung,
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aber dass das dann schon einigermaßen regelmäßig kommuniziert wird, ja. Und das ist aber Teil des
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Team-Treffens oder passiert das, sagen wir mal, während einer Ladenschicht? Sowohl als auch,
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genau, also in den Team-Treffen wird schon viel so verhandelt, dass eben Abläufe irgendwie so klar
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sind oder dass Ungereimtheiten irgendwie ausgeräumt werden, also wir sehen uns halt auch einfach immer
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und das ist natürlich, also wir duzen uns ja auch in der sogenannten niedrigschwelligen Kommunikation,
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wir reden viel miteinander und ich denke, das ist auch wichtig und dadurch sind halt auch bestimmte
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Gespräche quasi nicht so schlimm, als würde man jetzt nur einmal im Jahr irgendwie mit seinem
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Chef reden, das ist glaube ich was ganz anderes, als wenn man dadurch, dass ich auch immer mit
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im Laden stehe, ist halt einfach auch immer der Raum für Reden und so oder man merkt halt
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dann einfach auch schon, wenn es jetzt nicht konkret das Problem, aber irgendwo so, was
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denn jetzt wieder, irgendwas ist doch komisch, irgendwas ist doch irgendwie los, sag doch mal
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oder keine Ahnung. Da gehst du aktiv hin, ja. Ja genau, also wir reden einfach alle gut so miteinander.
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Das ist so lustig, ich hatte es jetzt schon zweimal, dass mir Menschen sagten, selbstständige Menschen
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sagten, die auch Angestellte haben, die reden nicht viel, wo ich mich immer fragte so, hä, man
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steht doch den ganzen Tag zusammen in einem Laden, Werkstatt etc. pp, das menschelt doch irgendwie
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und die hatten heute aber auch so eine Antennen entwickelt, um zu merken, wenn das Gegenüber mit
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irgendwas nicht zufrieden ist und das aber durch so eine, wie sie auch immer, feinstoffliche Art
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in Erfahrung bringen und das dann aktiv ansprechen müssen, weil es sonst schwierig wird und wo wollte
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ich jetzt hin, genau, dass diese Antennen bei so einer Führungskraft da sein sollten, was du jetzt
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auch beschrieben hast, dass du Menschen beobachtest und dann in der Kommunikation oder einfach im
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Nonderbaren merkst, da ist irgendwas und dass du dann aktiv hingehst. Genau, also ich glaube auch,
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dass eine gewisse Transparenz wichtig ist, also ich halte irgendwie nichts von so Herrschaftswissen,
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was nur eine Person weiß und wenn die weg ist, dann ist Kacke, weil sonst niemand anderes machen
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kann, also da ist es schon wichtig, dass halt so viel wie möglich, also sei es jetzt so Umsätze
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oder auch wenn es, also gerade Geld, ich denke Geld ist ein Thema, das ist nochmal wichtig, man arbeitet
1:58:06–1:58:13
ja nur um Geld zu verdienen und wenn es dann auch um Gehaltsvorstellungen geht oder Urlaub oder sowas
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in der Art, dass halt irgendwie klar ist, das und das können wir uns leisten, das und das nicht oder
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auch das lief jetzt gut, das lief jetzt nicht so gut, dieses Jahr ist schwierig, es gibt dies oder
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das, also bis zu einem gewissen Rahmen reden wir einfach auch viel über so Sachen und da, genau,
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also auch wie dieses mit dem Fach, also da kommen auch schon meine Leute irgendwie und sagen, ja,
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ich möchte das gerne machen, also es muss jetzt nicht sofort sein, wie sieht es aus und wo ich
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dann auch sage, ich will die ja behalten, also ich finde die ja cool und das ist gut und diese Zeit,
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die wir so zusammen schon arbeiten und die, die im Unternehmen sind, das kann man quasi fast nicht
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bezahlen, aber das ist, es gibt eine generelle Kompromissbereitschaft so oder auch wenn halt
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jemand so, ich habe einfach keinen Bock mehr 40 Stunden zu arbeiten, das wäre so eine tolle Kacke,
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aber irgendwie, ich verstehe das auch, so, die hat jetzt vielleicht, die Person hat nicht unbedingt
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Kinder oder so, aber die will halt, hat ihre Familie irgendwo überall, das heißt, sie muss immer viel
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reisen, Samstag, Sonntag und besonders, wir haben eine Sechs-Tage-Woche und so weiter und so fort,
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sagst, okay, ja gut, dann müssen wir irgendwie eine Lösung finden und ich glaube, da bin ich
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dann auch offen genug zu sagen, nee, also, ich muss schon eine 40 Stunden hier machen, weil dann werden
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die Leute auch umzufrieden, ne, also das ist eben sehr gut, wo denn eben, ja, also vor allem diese
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Zukunftsgespräche, die sind dann also nur vier, unter vier Augen, wohingegen ja die Teamsachen
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sozusagen dann immer mit allen sind, da werden halt auch andere Sachen besprochen, aber damit ich die
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Leute auch so kenne und damit man halt auch so merkt, wenn was ist, muss man die halt auch oft
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sehen und sprechen und wir sind ja nun mal viel auch mit anderen Menschen in Kontakt und das ist
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schon gut, wenn die, wenn die eigenen Leute einigermaßen zufrieden sind mit dem, was sie
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tun, vor allem, da sie das, was sie machen, eben auch in ihrer Freizeit machen, nämlich lesen und
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sich für das Thema interessieren. Einstellungskriterium, ja, jemand, der nicht liest, ist glaube ich kein
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Kandidat für diesen Job hier. Wie organisierst du denn Dienstpläne? Hast du da Software oder wie
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machst du das? Das macht tatsächlich René, das ist so seine Aufgabe und der hat sich da ein Tool
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rausgesucht, also ich sag mal, es ist eine Excel-Tabelle, die Dienstpläne werden immer einen Monat
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vorausgemacht, in einem Team, in einem Teamtreffen nochmal so besprochen, ob das alles so passt. Aber
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es ist wirklich eine Excel-Tabelle? Es ist wirklich eine Excel-Tabelle und dazu gibt es noch eine
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andere Zeit-Erfassungstabelle, wo die Leute sich eintragen, aber auch händisch, das ist vom Prinzip
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auch eine Excel, das hat mein Mann programmiert, das halt einfach die Stunden nochmal zusammenrechnet,
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dass man auch eben wirklich transparent irgendwie sieht, das sind die Stunden, die du geleistet hast
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und so, also das gehört auch zu einer Zufriedenheit. Es gibt nämlich nicht mehr so eine sogenannte
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Bringschuld, das bei älteren Kollegen kennt man das noch, das erwartet wird, dass der Arbeitnehmer
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natürlich eine Viertel bis halbe Stunde vor Arbeitsbeginn an Ort und Stelle ist, um quasi dann
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direkt, wenn quasi die Tür auf ist, fertig ist, die quasi unbezahlte Zahl, das ist eine Bringschuld,
2:01:25–2:01:33
so arbeitet heute keiner mehr. Ich kann das auch, also mein Arbeitnehmer hat das damals auch noch
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von mir erwartet, wenn ich will, dass die Leute eine Viertelstunde vorher im Laden sind, dann muss
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ich ihnen auch eine Viertelstunde mehr bezahlen, also das ist irgendwie logisch. Aber das war halt
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sehr lange nicht so oder ist auch in vielen noch nicht, weil erwartet wird, du bist dann fertig,
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du kannst loslegen und du musst quasi diese Zeit, die du zum Fertigmachen brauchst. Ja,
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und das finde ich halt, also das ist so viel, dass ich möchte, also wenn ich Arbeitnehmerin bin, will
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ich auch, dass die Zeit schon bezahlt ist, weil es ist ja nicht mehr eine Freizeit hier, also ich denke,
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sonst komme ich halt zu 39 hierher und dann bin ich da und dann geht’s los, so. Genau, also und
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deswegen auch war das auch ziemlich wichtig und auch so Sachen, die dann auch gewachsen sind mit
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mehreren ArbeitnehmerInnen, okay wir müssen wirklich einfach für alle, damit dort auch das
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Konfliktpotenzial, also dass das transparent ist, wer arbeitet wie viel, dass nicht dieses Gefühl
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aufkommt, ich mache eigentlich viel mehr als das, was mir irgendwie bezahlt wird, aber es wird halt
2:02:35–2:02:40
irgendwie nur irgendwo dokumentiert, aber ich fühle mich irgendwie schlecht behandelt, so ich fühle
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mich, dass man wirklich für alle, es geht mir nicht darum, meine Leute zu kontrollieren, sondern
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wir sehen einfach, jeder sieht, wie viel er gearbeitet hat und damit ist schon, finde ich,
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ein großer Konfliktpunkt irgendwie raus, so. Du vertraust deinen Leuten auch insofern,
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dass sie ihre Zeiterfassung selber machen. Ja, also es gibt momentan auch keinen Grund,
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also weil ich sehe das ja, wo ich jetzt so sagen würde, okay das ergibt gar keinen Sinn,
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was er hier macht, also ich bin halt immer auch jeden Tag irgendwo, entweder unten oder hier oder
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im Büro und ich weiß ja ungefähr, was Sinn ergibt, so von den Zeiten und deshalb. Du würdest es
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auch so machen, wenn du nicht im Laden stündest. Das ist auch ein guter Vertrauensvorschuss,
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das ist wahrscheinlich auch etwas, was honoriert wird für deine Leute. Ja, also ich denke,
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ich hatte mich auch mal damit befasst, irgendwie mit so, es gibt da auch so Dienstleister,
2:03:34–2:03:40
die dir so was anbieten, so Zeiterfassungs-Tool oder halt App natürlich, das ist ja auch naheliegend,
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dass es irgendwelche Apps gibt, wo das denn, aber auch, ich meine, selbst wenn du in der
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Behörde irgendwie so einen Token hast, was du an die Tür hältst, auch das kannst du rein
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theoretisch erst mal ranhalten und dann gehst du dir noch einen Kaffee holen oder so. Also da bin
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ich auch so dieses mit, ich würde meinen Leuten auch gerne Homeoffice geben, aber das geht bei
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uns in der Branche nicht, der Laden muss nur mal bedient werden, aber vom Prinzip gehe ich davon aus,
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mein Team arbeitet gerne hier und die wollen weder mich noch sich irgendwie übers Ohr hauen und nur
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ihre Zeit absitzen, dafür haben sie sich dann irgendwie auch den falschen Job ausgesucht,
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das geht woanders viel besser. Ich gehe immer davon aus, dass jemand motiviert ist,
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zu arbeiten oder ich möchte gerne auch die Umgebung dafür schaffen, dass die Person motiviert ist und
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ich halte von dieser Einstellung irgendwie nichts, ich muss das kontrollieren, dass die auch wirklich
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arbeiten. Also ich meine, ich sehe ja in dem Moment, dass der Laden auf ist, das ist schon mal ein
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guter Anfang und den Rest sehe ich dann irgendwie auch, dass Dinge erledigt, also Dinge müssen
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erledigt werden und wenn du das jetzt in vier Stunden schaffst, das ist doch super, dann hast
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du noch vier Stunden Zeit. Wenn du acht Stunden dafür brauchst, dann hast du acht Stunden dafür
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gebraucht. Und da finde ich eher so dieses, na gut, wenn du es in vier Stunden schaffst,
2:04:54–2:04:59
dann kannst du jetzt in den anderen vier Stunden noch das nächste machen. Nicht gerade menschenfreundlich,
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sondern ich finde, man sollte weg von diesem Zeitding zu so einem Aufgaben-Ding. Es gibt Dinge,
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die müssen erledigt werden und wenn die gemacht sind und die sind zu meiner Zufriedenheit gemacht,
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dann ist doch alles super und dann kriegst du dein Geld und dann ist alles top. Das ist, glaube ich,
2:05:16–2:05:20
auch so eine richtige Message. Also wenn du, ich spiele jetzt mal die andere Seite durch,
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du bist jetzt angestellt und kriegst dann so ein Token in die Hand, wo du dann dich einpiepseln musst,
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dann merkst du schon so, hier ist eine Kontrolle am Start. Ist, sagen wir mal, nicht so ganz das
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sympathischste, was man so haben möchte auf Arbeit. Ja, du hattest vorhin noch ein anderes Tool erwähnt,
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wo du so ein Board hast, Draft. Draft heißt das, ja. Das ist wofür da? Das ist wie so ein Whiteboard,
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aber halt browserbasiert und das ist einfach eine große weiße Fläche und da kann man alles
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mögliche eintragen. Und da kommt jetzt das Guten Morgen-Comic vom? Nee, da steht eigentlich sowas
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drin, wie zum Beispiel, also da wird gesammelt für die Tagesordnung, für das nächste Team-Treffen,
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da steht drin, wenn zum Beispiel Sachen, also genau das, was zum Beispiel so kommuniziert werden
2:06:14–2:06:17
muss. Wenn es jetzt nicht automatisch läuft, da ist jetzt ein Kunde, der etwas bestellt,
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das morgen da alles ist schick, sondern es gibt irgendwie eine spezielle Verlagsbestellung für
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irgendjemanden, dass man das halt dort reinsteht. Hier, für Herrn Müller, drauf achten, wenn das
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und das kommt, das ist hierfür. Oder Veranstaltungs-Ticketverkauf, Strichlisten zum Beispiel
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sind da drin. Welcher Laden hat wie viele Tickets, damit man überall weiß, okay, jetzt ist ausverkauft
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oder nicht. Wir sind ja auch noch Büchergilde-Buchhandlung, das ist auch nochmal was anderes,
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eine Buchgenossenschaft. Da müssen Quartalskäufe gemacht werden. Also es gibt eben so verschiedene
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Punkte, da müssen mehrere Menschen drum wissen, die nicht immer am gleichen Ort sind. Also diese
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Flur, wo halt nicht gegeben ist, dass das durch die Flurkommunikation irgendwie geregelt wird,
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sondern da müssen Dinge irgendwie kommuniziert werden, die potenziell nicht face-to-face sind.
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Und das machen wir, also wie so eine Zettelsammlung ist das von Prinzip dort. Man hätte früher
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gesagt Pinwand, nur dass die halt von allen Locations zugänglich ist. Richtig, richtig. Und
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das ist auch ziemlich wichtig. Also das haben wir uns auch irgendwann mal, erst waren das eben auch
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so Zettel und Zettel fliegen halt mal weg oder sind nicht an dem Ort, wo du damit rechnest,
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aber der andere denkt halt schon, dass das dort der richtige Ort ist. Und so gibt es jetzt eben
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diesen einen Ort, wo alle möglichen digitalen Zettel draufstehen. Oder generell das auch so
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live wie so ein Mini-Light-Fed, was muss ich machen, wenn irgendwie so da stehen. Dass da
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Menschen drauf zugreifen können, weil das sind viele, die sind viel allein im Laden, gerade unten.
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Wenn du neu bist und du bist irgendwann an einem Punkt und sagst, ich weiß nicht weiter,
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kannst du entweder beim anderen Laden anrufen oder du kannst auf diese Liste gucken, dass du
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irgendwie wieder an so einen Punkt kommst, wo du weiter weißt und nicht aufgeschmissen bist.
2:08:06–2:08:10
Ist das so eine Arbeitsroutine, dass man morgens erstmal, bevor man den Laden aufmacht, da reinguckt?
2:08:10–2:08:16
Es wird auf jeden Fall mit aufgemacht. Also das ist auf jeden Fall, das Draft wird genauso
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aufgemacht wie die Gutscheinliste und was aber auf jeden Fall ist Skype. Also wir kommunizieren
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zwischen Läden viel so mit Skype, weil wir eben auch viele Bücher von oben nach unten schicken,
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Kunden von oben nach unten schicken. Skype ist erstmal so das A und O, weil da wird so das
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aktuelle reingeschrieben. Wenn jetzt so ich brauche das Buch zu morgen, das steht dann so drin.
2:08:41–2:08:48
Das ist so ein Chat, der auf ist in beiden Läden, wo die quasi beide Leute, die den Laden gerade
2:08:48–2:08:54
betreuen, Dinge kommunizieren können von A nach B. Und da hat jeder einen Account.
2:08:54–2:09:02
Jeder Laden muss ja einen Account haben, weil sonst können wir mehr nicht. Also jeder Laden
2:09:02–2:09:07
hat einen Account und dann gibt es einen Gruppen-Chat und ein Einzeldings. Und dann sagt Luvo,
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ihr braucht Kaffee. Kleingeld ist alle. Habt ihr irgendwie zwei Euro-Stücke oder wir brauchen
2:09:14–2:09:20
mal bitte Daniel Kehmann, bitte zwei nach oben für Müller oder sowas. Zwei Mal Juli C bitte.
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Richtig. Sehr schön. Worauf müssen denn die Kollegen achten,
2:09:29–2:09:33
um mit dir zusammen zu arbeiten? Was schätzt du da besonders?
2:09:33–2:09:37
Wenn Aufgaben gesehen werden. Selbstständigkeit?
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Selbstständig, ja. Das ist ziemlich schwierig. Gerade für Menschen, die zum Beispiel, also ich
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habe viele Quereinsteiger. Charlotte ist die Einzige von uns allen. Also ich habe ja auch
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keine Ausbildung gemacht. Ich habe nur schon viel im Buchhandel gearbeitet.
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Die ist übrigens sehr gut, die Charlotte. Die Grand Upsaling. Alter Vater, nicht schlecht.
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Die ist wirklich super. Die wusste schon ab der 10., die hat einen Realschulabschluss gemacht,
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hat eine klassische Ausbildung zur Buchhändlerin gemacht. Eine gute Ausbildung muss man auch sagen,
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klassisch aber gut. Ich habe sie gefragt, ob das ihr Laden ist.
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Das ist mir mega aufgefallen. Hat ihr sehr geschmeichelt, stimmt. Ich hatte auch schon
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irgendwie auf dem Zettel, dass ich dich interviewen möchte. Entschuldigung, nicht interviewen. Ich
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bin kein Journalist, ich mache ein Gespräch mit dir. Aber ich dachte erst, warte mal, das ist doch
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dein Laden. Du stehst hier so hinter dem Dresden und kannst irgendwie, du weißt Dinge. Ich habe
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kurz über Bücher ein bisschen generdet und ich habe sie kurz gefragt, ob das ihr Laden ist.
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Da freut sie sich auf jeden Fall. Ich glaube, das meiste ich ist auch ihr Ziel, mal selber
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irgendwie Läden oder einen Laden zu haben. Genau, aber du musst schon sehr in der Materie und in
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dem ganzen Ding drin sein, damit du Aufgaben von alleine siehst. Außerdem ist der Menschen auch ein
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bisschen bequemes Gewohnheitstier. Kennt man zu Hause vielleicht auch, in der Familie und so. Es
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gibt so bestimmte Aufgaben, die kann man sich so weggucken. Das ist hier nicht anders. Ich schätze
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auch eher Sachen, auch in diesem Fall, wenn Leute eine eigene Initiative ergreifen und erst mal was
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machen, auch wenn es potenziell falsch ist und man danach was wegräumen muss oder korrigieren oder
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irgendwie. Aber das zeigt für mich erst mal, du hast dir Gedanken gemacht, du hast es selber gesehen,
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du willst das Problem lösen. Du hast jetzt vielleicht nicht den besten Weg dafür gefunden,
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aber dafür lernen wir ja auch alle. Das finde ich eigentlich am allerbesten, Menschen, die
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irgendwie eigene Initiative ergreifen. Es ist einfach etwas ganz anderes, einfach nur seinen
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Stiefel irgendwie abzuarbeiten, irgendwie so ein Brutjob. Das zeigt schon für mich, dass du mehr
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dabei bist, als nur deine Zeit abzusitzen, auch was wir ja vorhin hatten. Wenn du selber siehst,
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was gemacht werden muss oder du hast ein Problem und versuchst es einfach erst mal selber zu lösen
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und dann reden wir im besten Fall nochmal darüber, ob es vielleicht eine bessere Alternative
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gegeben hätte. Was machst du, wenn einer kündigt? Das hatte ich bisher nur bei den
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Studis, weil sich da einer hat und dann ist das so. Muss ich jemand Neues finden, ist schade. Ich
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mag mein Team schon sehr, aber gerade bei Studierenden ist das nur mal der Fall, dass sie
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irgendwie was Neues machen oder eben aufhören, Studierende zu sein. Also als ich mein zweites
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Kind bekommen habe, habe ich auch eine Elternzeitvertretung für mich eingestellt. Die
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hatte auch nur einen befristeten Vertrag und es hat dann auch aufgehört. So ist das Leben.
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Aber wer jetzt erstmal für dich, weil du so aufgestellt bist, dass es, du sagst es schon
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mal, kein Herrschaftswissen gibt. Es gibt keinen Spezialisten, der nur eine Aufgabe kann und auch
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nicht teilt. Sowas gibt es, ist ja immer ein bisschen toxisch für so ein Unternehmen. Du
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wärst erstmal so aufgestellt zu sagen, okay, es ist schade, es ist traurig, aber du hättest
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erstmal immanent kein akutes Problem. Du müsstest jetzt nicht aufhören deswegen. Nein, genau. Also
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zum Beispiel Rene macht ziemlich viel, was so mit den ganzen IT-Sachen so zu tun hat. Da müsste ich
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mich, also da müsste einfach in dem Moment halt, müsste ich mich noch viel mehr wieder damit
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interessieren, weil ich meine natürlich habe ich auch Leute, damit sie mir Arbeit abnehmen und ich
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kontrolliere das nicht die ganze Zeit und es steckt halt auch nichts drin, weil dann wäre es ja
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keine Arbeitsabnahme in dem Moment, sondern es ist einfach nur zusätzliches Kontrollieren. Natürlich
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muss ich dann in dem Moment zusehen, dass das Wissen, was die Person hat, irgendwo verschriftlicht
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wird oder keine Ahnung, nochmal so zugänglich gemacht wird, dass wir alle so damit arbeiten
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können. Also Dokumentation. Ja, eine Dokumentation. Also ich meine, der weiß jetzt, in dem Moment
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würde man sagen, ist es schon Herrschaftswissen, weil er das am besten weiß, wie es funktioniert.
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Das heißt nicht, dass ich ihn nicht fragen könnte und er mir das nicht alles zeigt. Es ist halt nur so,
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dass ich es nicht mache. Aber genau, das vom Prinzip wären, also es klingt immer so schlimm,
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die Leute sind austauschbar. Sie sind nicht austauschbar, aber irgendwie muss man, muss das
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Team ja irgendwie weiterarbeiten können. Das wäre ganz schlimm, wenn eins wegfällt und nichts
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funktioniert mehr. Naja, Fähigkeiten, das ist ja so der Schlüssel irgendwie, Fähigkeiten irgendwie
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müssen austauschbar sein, nicht Leute. Genau, die Fähigkeiten. Also eine Charlotte kann ich
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eigentlich nicht ersetzen, glaube ich. Also wird sehr, sehr schwierig. Aber was soll ich machen?
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Also wenn sie halt irgendwann, das kann ich ja verstehen, sie ist ja sehr jung und irgendwann
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ergibt sich vielleicht irgendwas anderes und sie zieht irgendwo hin oder dafür sind ja Menschen
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auch in einem angestellten Verhältnis und nicht in der Selbstständigkeit. Das gibt eben einfach
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auch eine Form von Flexibilität. Du kannst auch woanders in einem angestellten Verhältnis sein,
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egal wie schön jetzt hier das Team ist oder wie gut wir vielleicht auch miteinander klarkommen
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oder so, gibt es nun mal Momente im Leben, wo man dann sagt, muss ich die Entscheidung,
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muss ich jetzt treffen. Wie kannst du abfedern, wenn eine deiner Angestellten schwanger wird,
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Eltern wird? Müssen wir sehen. Machst du dir den Kopf, wenn es soweit ist. Okay. Aber ich habe zum,
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was heißt du, also Charlotte wäre die einzige Frau, weil die anderen beiden sind Männer. Die
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können ja auch Elternzeit gehen. Die könnten auch noch Elternzeiten nehmen, bei Rene ist das
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unwahrscheinlich. Aber das ist so ein Ding, wenn das so ist, dann ist das so und da will ich auch sagen,
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ja auf jeden Fall, habe ich ja auch gemacht. Also und es findet sich immer eine Lösung. Also ist es
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nicht so, dass es keine Lösung gibt und vielleicht ist die dann nicht ganz so cool,
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aber was soll man machen? Also so wie ich das früher gesagt habe, das muss das Unternehmen
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abkönnen. Wieso sollten meine Angestellten das nicht sagen können? Die Idee ist recht. Es ist ein
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Job. Bist du eine Anführerin? Ich denke schon, ja. Sonst würde das nicht so funktionieren. Du
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kannst auch Ansagen machen und auch mal dich abgrenzen, auch mal nein sagen. Das ist schwierig,
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also das wird mit der Zeit besser. Dadurch sind wir ja zum Glück auch so nach und nach gewachsen.
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Dann hatte ich ja erst nur einen und dann zwei und dann drei. Jetzt ist das Team ein bisschen größer.
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Ich bin älter geworden, habe meine Erfahrung gemacht, habe auch so an Selbstbewusstsein gewonnen
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und ich bin da denke ich in diese Rolle reingewachsen mit der Zeit. Weil wenn ich möchte,
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dass mein Unternehmen so läuft, wie ich das will, muss man zwangsläufig auch mal unangenehme
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Entscheidungen treffen. Es gab letztes Jahr zum Beispiel die Situation, dass ich zu einer
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Einkaufsgemeinschaft mich dazu entschlossen habe, dort beizutreten. Das ist eine ziemlich große
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Entscheidung, weil es ein bisschen Autonomie wegnimmt von meinem Einkaufsverhalten. Das ist
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eine Einkaufsgenossenschaft, wo sich mehrere kleine Buchhandlungen so zusammentun und dann
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eben zu besseren Konditionen einkaufen können. Die haben einfach mehr Volumen. Wenn ich das
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aber mache, muss ich auch ein bisschen was von meiner Autonomie abgeben. Die Verlage wollen
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ja im Gegenzug trotzdem was dafür haben, dass sie uns dann die guten Konditionen geben. Das
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beinhaltet zum Beispiel sogenannte Push-Titel, also Titel, die wir kriegen, ob wir wollen oder
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nicht, in einer bestimmten Anzahl. John Grisham wäre zum Beispiel so ein Ding,
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den ich niemals kaufen würde, aber jetzt haben wir ihn nur mal da. Da gibt man natürlich was
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auf von sich selber. Wenn wir sagen, wir haben die ganzen Bücher hier selber ausgewählt und das ist
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unser Ding und wir stehen alle so dahinter und jetzt kommt halt so ein Push rein, mit dem wir
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nichts zu tun haben. Gibt sich das die Waage mit den Konditionen, die wir dafür kriegen? Können
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wir da irgendwie alle mitmachen? Ich könnte jetzt sagen, ich bin Chef und das ist mein Ding. Ich
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muss die Verantwortung tragen und wir machen das einfach so. Aber ich habe das vorher mit denen
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besprochen. Es gab zwei Alternativen, die wir machen konnten. Was denkt ihr? Ist das besser oder
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das? Ich tendiere zu dem. Da reden wir wirklich dann drüber. Da sitzen wir zusammen und denken
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uns zusammen. Jeder sagt so, was er denkt, ob das gut ist, ob das schlecht ist. Das geht jetzt gar
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nicht darum, mit welcher Verantwortung du da drin bist oder wie lange du dabei bist. Dadurch hast
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du auch verschiedene Perspektiven so drin. Warum der eine vielleicht dafür ist und der andere
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dagegen und aus welchen Gründen so absurd, wie sie vielleicht erscheinen mögen. War das aber eine
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ziemlich große Geschäftsentscheidung, die ich nicht alleine hier in meinem Kämmerlein fälle,
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sondern die ich mit meinem Team zusammenspreche. Letztendlich kann es auch sein, sie haben das
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verstanden. Das ist eine Entscheidung, die wir dann alle zusammen getroffen haben, mehr oder
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weniger. Ich habe gesagt, ich möchte das machen und sie haben gesagt, dann machen wir das so. Wir
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werden sehen. Es war jetzt aber keiner dabei, der jetzt widerspricht mir jetzt total in meinem
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ganzen Tun. Das passt nicht in unser Konzept oder ich habe keine Lust, hier ständig Titel zu
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verkaufen, die nichts mehr mit mir zu tun haben, die ich eigentlich alle kacke finde. Die neuesten
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Bestseller. Hättest du denn auch ein Nein akzeptiert von einem deiner Angestellten,
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die bei so einer Entscheidung Bauchschmerzen gehabt hätten? Wir haben ja noch nicht so das Ampelprinzip,
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dass alle Ampeln auf grün sein müssen. Da gab es zum Glück nicht. Ich würde jetzt einfach mal so
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sagen, dass wir alle so gut zusammen passen, dass es mir klar war, dass das nicht passiert. Hätte ich
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denn gesagt, ich würde es trotzdem machen, einfach aus wirtschaftlichen Gründen. Aber es ist wirklich
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jetzt eine sehr theoretische Aussage, weil die Dinge sind halt so, ich kann schlecht das entscheiden oder
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sagen, was wäre. Also wir hatten zum Beispiel letztes Jahr, als der Überfall der Hamas in
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Israel passiert ist. Und da habe ich einfach aus dem Bauch heraus entschieden, dass wir unten in
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der Richard-Wagner-Straße hatten wir eine große Friedenstaube am Fenster und Hashtag We stay with
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Israel. Und das war tatsächlich eine große Diskussion hier im Team. Weil es eine politische
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Aussage ist. Und es gab Mitglieder, die das nicht gut fanden, die da nicht dahinter stehen. Und wie
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sie sich da verhalten sollen und ob wir das dran haben müssen. Und was ist, wenn jetzt jemand
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reinkommt und sagt, bla, also irgendwie politisch dich angeht. Was sie denn machen sollen und so
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weiter und so fort. Das war ziemlich krasse Sache, wo ich dann auch gesagt habe, ja, es war vielleicht
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blöd, das einfach so zu machen, weil ihr musstet das aushalten. Weil ich war dann so, okay, es ist
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mein Laden, ich kann da machen, was ich will. Ich halte das aus. Aber ja, okay, da stehen aber auch
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andere Menschen da, wo ich dann sage, ihr könnt euch eigentlich immer hinter mir verstecken. Ihr
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könnt immer sagen, Chefin hat gesagt das und deswegen ist das dort. Aber wenn da jetzt quasi
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irgendjemand, also wenn auch ein gewisses Gewaltpotenzial oder so im Raum steht oder
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Aggressivität oder so, ist das eine unangenehme Situation, die ich auch nicht möchte für meine
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Leute, wo ich im Nachhinein sagen würde, ja, es war eigentlich nicht so cool. Wir hätten da vielleicht
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vorher mal kurz drüber sprechen müssen, ob ihr so d’accord geht. Also letztendlich ging es um diesen
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Hashtag, wo dann eigentlich alle d’accord gewesen sind, wenn wir gesagt hätten, people from Israel,
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also nicht mit dem Staat, sondern mit dem Volk. Für mich war die Message so ganz klar, aber für
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viele war das so halt nicht klar. Und das war so ein Moment, wo ich sage, naja, also eigentlich lieber
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nicht und was machen wir da? Und wo ich dann im Nachhinein sage, okay, das hätten wir, hätten ich
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dann irgendwie, dann hätten wir noch mal zwei Tage, dann wäre das Teamtreffen gewesen, dann hätten wir
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noch mal kurz abgewartet, seid ihr alle so, okay, das könnte auch auf euch zukommen. Ihr müsstet das
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und das ist, also es ist alles nicht passiert, es war alles easy. Aber ja, das war zum Beispiel
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eine Entscheidung, wo sie gesagt haben, nicht so cool. Hast du daraus ein Fazit gezogen, dass du
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jetzt immer mal solche Entscheidungen in die Diskussion stellst? Ja, also zumindestens, jetzt
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kam das erst mal eine Weile nicht mehr, aber dass eben solche impulsiven Sachen, es bin nicht halt
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einfach nicht nur ich mit meinem Laden, der ein Schaufenster hat, sondern dass man da auch mal die
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Situation hat, okay, ja, ihr habt recht, ihr müsst da auch stehen und dann lasst uns da vielleicht
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noch mal kurz drüber reden und dann können wir es immer noch machen. Es ist ja nicht so, dass wir
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es denn gar nicht machen, aber sondern vielleicht ein Kompromiss irgendwie finden, dass alle auch
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sich damit wohlfühlen und irgendwie keine Angst haben muss oder so. Das wollen wir auch nicht.
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Hattest du mal einen Kunden, der so komplett unzufrieden war? Und wie bist du damit umgegangen?
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Eine Kundin? Bestimmt. Also es gibt immer mal irgendwie Mecker oder so, weil nicht wegen
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irgendeinem Buch das nicht kommt oder zu spät oder falsch oder es gibt irgendwelche, es arbeiten
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überall Menschen, es kann immer irgendwas passieren, es ist mal fast vergessen oder es wurde tatsächlich
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falsch geliefert, also sowas gibt’s. In der Regel sind die Leute bei uns dadurch, dass wir uns ja
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alle doch schon irgendwie kennen, ziemlich kulant so. Wenn es jetzt zur Weihnachtszeit geht, ich
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mein, viel mehr als sich entschuldigen kann man manchmal nicht machen. Also wir können sagen,
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dass es uns leid tut. Gut, davon hast du jetzt das Geschenk, was du heute gebraucht hättest,
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trotzdem nicht, aber ich kann es in dem Moment auch nicht ändern. Dann, wir haben einen Menschen,
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der hat ein Hausverbot, der ist aber ziemlich aggressiv auch gegenüber Mitarbeitenden von seiner
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Kommunikation und Art und Weise. In dem Buchladen? Wie kriegt man dann in dem Buchladen Hausverbot?
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Ja, also indem man wirklich ausfallen wird, wenn es, also zum Beispiel der, ich will eigentlich
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gar nicht weiter darauf ausgehen, aber das ist halt einfach, es ist eine Zumutung. Wir haben vom
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Prinzip nicht viel falsch gemacht, aber du wirst halt ziemlich aggressiv, nicht nur ich, also die
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Leute, alle werden halt aggressiv irgendwie angegangen und dann sagst du, nee, das müssen wir uns hier
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nicht geben, geh halt woanders hin. Kaufe deine Bücher, wo du willst, aber nicht mehr bei uns. Eine
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Person. Und nee, ansonsten ist es, das ist eben so Unzufriedenheit, kundendings. Also ich hatte letztens
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mal selber als Kunde so eine Situation, wo eine Frau mir gegenüber so diesen Marketing-Sprech
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irgendwie abgeleiert hat, so dieses, ich verstehe ja, dass, ich bin ja ganz bei ihnen, wir möchten ja
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alle, wo du so merkst, das ist wie so eine Platte, was mich einfach nur noch mehr auf die Palme
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bringt. Du kennst die Schulungen? Nee, ansonsten kann man, finde ich, einfach nur so transparent
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wie möglich sagen, die Erfahrung habe ich zumindest, was schiefgelaufen ist. Also sich
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nicht irgendwie rausreden oder irgendwelche Dügen oder Ausreden sich ausdenken, sondern einfach sagen,
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es tut mir leid, ich habe das vergessen. Ich weiß, sie haben das Buch jetzt nicht und ich kann ihnen
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da jetzt leider auch nicht helfen, ich könnte ihnen eine Alternative anbieten, was wir vielleicht
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machen könnten oder so, aber jetzt in diesem Moment habe ich es nicht und mehr kann ich leider dann
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auch nicht tun. Und die meisten sind tatsächlich ziemlich, sind dann auch so, ja, sie kann jetzt
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nichts weiter machen, sie kann jetzt noch weiter hier auf mich einschimpfen oder so und da gibt es
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ab und an noch, meistens haben die Leute ja dann noch ein anderes Problem, einen scheiß Tag oder
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irgendwas ist ja dann sowieso, es hängt nicht immer nur, das ist dann auch, wenn man ein bisschen
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länger dabei ist, dass man so einen gewissen Abstand irgendwie dazu auch gewinnt und sagt, das ist
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jetzt nicht nur das Buch, das Problem, sondern da ist jetzt gerade noch irgendwas anderes. Wenn da
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noch zwei Kinder im Hintergrund irgendwie was wollen und es ist Stress, das weiß ich selber,
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dann weißt du auch, es gibt noch was anderes, du kannst jetzt nur versuchen, irgendwie das Beste zu
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tun, die Person noch ein bisschen irgendwie entgegenzukommen oder zu entschärfen, aber
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ansonsten kannst du jetzt auch nicht mehr helfen, geht leider nicht. Und ich sage mal, dadurch,
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dass die allermeisten trotzdem mal was schief gelaufen ist oder vergessen wurde oder wiederkommen,
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scheint das ja meistens ganz gut zu funktionieren. Auf der anderen Seite sind wir ja auch so, okay,
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du brauchst das Buch doch nicht, ist kein Problem, nehmen wir mit oder ja, so Dinge halt.
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Kunden hinterlassen auch gerne mal Rezensionen, ihr habt die auch in Google Maps. Wie gehst du
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mit so negativen Rezensionen um? Ich antworte da nicht drauf. Ignorierst du komplett. Ja,
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man soll da ja eigentlich immer drauf antworten, habe ich gelernt. Man muss diese Google-Kommentare
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auch immer zurück kommentieren, also entweder mit Danke oder halt mit irgendeiner Form von
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Erklärung. Aber ich sträube mich da so ein bisschen dagegen, weil die Leute, die da also auch was die
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negativen Bewertungen angehen, wir haben auch negative Bewertungen, angeht, das sind für mich
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manchmal so Dinge, wo ich so sage, ich habe da jetzt echt keinen Bock drauf. Also wir können
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da gerne mal drüber sprechen, aber mir widerstrebt wirklich, ich habe mir widerstrebt dieser Gedanke,
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also den habe ich auch manchmal, wenn gerade wenn so was schief lief oder so, deswegen kommst du
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wahrscheinlich auch drauf zu sagen, Gott, hoffentlich ist die nicht bei Google und schreibt
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irgendwelche Kommentare irgendwohin. Und ich finde es so bescheuert, dass du das immer schon
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so im Hinterkopf hast von wegen. Es ist so niedrigschwellig. Ja, so, oh Gott, hoffentlich wird das jetzt
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nicht der nächste Google-Kommentar oder die nächste Google-Rezension und so. Aber dann ist
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es halt so und ich habe da einfach keine Lust drauf. Ich weiß, man soll dann drauf antworten,
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aber ich will das eigentlich nicht. Am liebsten würde ich es abstellen, am liebsten würde ich
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das nicht zulassen, weil ich finde, das treibt irgendwelche absurden Blüten. Man tritt sich
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ganz schnell irgendwelche Trolle ein. Genau und es sind halt auch immer, es ist ein bestimmter,
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also ja, jeder freut sich irgendwie über positive Rezensionen, aber die sind auch irgendwie vom
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Prinzip her gleich. Wenn du irgendwie nach einem Hotel guckst, guckst du dir auch die Negativen nur
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an, um zu gucken, was da los ist, weil die positiven sind ja sowieso alle gleich positiv.
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Naja, aber die Quote interessiert ja auch. Also wenn das jetzt immer mal, keine Ahnung,
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zwei von hundert sind, die nicht zufrieden sind, dann sind das die zwei Prozent, die man nie zu
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frieden machen kann. Gibt ja auch dann den Spaß, nochmal zu gucken, was die noch so bewertet haben,
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ob die dann auch immer nur so eins von… Ich weiß, eine, die uns negativ rezensiert hat,
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die hat auch ihren Gynäkologen bewertet. Oder auch so, wenn du halt nur so einen Stern kriegst,
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ohne eine Form von Begründung, dann denkst du so, ja, wenn ich mir jetzt darüber Gedanken mache,
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wie sinnlos das alles ist mit irgendwelchen Sternchen, ja, das ist vielleicht auch ein
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bisschen Luxus, dass wir da zum Glück nicht so drauf angewiesen sind. Bin ich auch froh drum,
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weil das echt so was ist. Ich finde das so schlimm. Du hast von die Bücher-Gilde erwähnt,
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sag nochmal was dazu. Das ist eine Buchgenossenschaft oder Buchclub, gab es in den 19ern mal ganz viele
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von oder mehrere, so auch vom Bertelsmann Club, so Läden, wo man halt nur Bücher kaufen konnte,
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wenn man im Bertelsmann Club war. Die Bücher-Gilde ist jetzt meines Wissens nach der letzte
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Buchclub, die es noch gibt. Da muss man Mitglied sein, um diese Bücher kaufen zu können. Das
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Besondere an denen ist, dass sie, die machen eigene Veröffentlichungen, beziehungsweise nehmen
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die Bücher, die schon in den normalen, in Anführungszeichen, Publikumsverlagen erschienen
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sind, und machen die nochmal in einer schönen Ausstattung. Also ein bisschen schönere Cover-
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Gestaltung, manchmal Illustrationen und die sind in der Regel 1 bis 2 Euro günstiger. Deswegen gibt
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es eben auch diesen Verein, wegen der Buchpreisbindung. Du musst Mitglied sein,
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um diese günstigen Bücher dort kaufen zu können. Und ich habe mich dafür entschlossen, das zu
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machen, weil die einfach richtig tolle Bücher machen. Also richtig schön, aufwendig und deine
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Mitgliedschaft besteht vom Prinzip darin, dass du einmal im Quartal ein Buch von denen kaufen musst.
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Dadurch können die aber auch ihre Auflagen eben gut kalkulieren. Sie wissen, einmal im Quartal
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kommt auf jeden Fall. Das heißt, sie haben eine Sicherheit, eine kalkulatorische Sicherheit und
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können dementsprechend halt auch aufwendige und schöne Bücher planen und machen, die halt
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sonst Verlage eben nicht so machen können, die dann nicht diese Planungssicherheit haben.
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Die haben auch kleinere Auflagen, das ist auch klar, aber genau. Und das ist mit einem
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Mehraufwand verbunden, weil es ist sehr betriebswirtschaftlich sehr schlecht,
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wenn jemand zu dir an die Kasse kommt und ein Buch kaufen will und du sagst, das kann ich dir
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leider nicht verkaufen, weil du bist nicht Mitglied im Club. Und dann musst du entweder
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diese Mitgliedschaft noch mit verkaufen, was natürlich dann auch noch ein Mehraufwand für
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dich ist. Und im Zweifelsfall sagt die Person, okay, nee, dann will ich es nicht. Manchmal hast du
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Glück und die nimmt das dann einfach aus einem anderen Verlag, weil wir es im normalen Verlag
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auch da haben. Und sie sagt dann halt, ja, nee, dann nicht. Dann hast du halt 20 Euro nicht gemacht.
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Aber ich finde das halt wirklich ein sinnvolles Prinzip. Ich bin auch von Genossenschaften immer
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sehr angetan, so als Betriebsform, weil die mit, die arbeiten mit ganz vielen, auch jungen
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IllustratorInnen und KünstlerInnen zusammen mit Kunsthochschulen, also auch hier Gebichenstein,
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oder die es so gibt, die sind da sehr frei und offen, machen sich da viele Gedanken über
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Materialien und wie sie das schön und schick machen. Und das ist wirklich eine richtig gute
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Sache. Also genau, war am Anfang sehr aufwendig, haben wir auch eher so draufgezahlt. Aber
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mittlerweile machen wir das auch schon seit drei oder vier Jahren. Das heißt, wir haben dann auch,
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auch wir profitieren natürlich davon, dass Leute dann einmal im Quartal auf jeden Fall ein Buch
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kaufen müssen. Weil nicht nur ihr Mitglied seid als Buchladen, sondern auch die Interessenten,
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die Käuferinnen kommen und sagen, das interessiert mich jetzt aber das Buch und du kommunizierst dann,
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okay, aber auch die Mitgliedschaft dafür. Alles klar. Okay. Und das hat jetzt eine Weile gedauert,
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bis es Anklang fand, aber mittlerweile hat sich das etabliert. Ja, genau, es hat sich also ganz gut
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etabliert und wie gesagt, dadurch, dass wir feste Kunden haben und das passt eben, also diese
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Ausrichtung von den Büchern, die sie machen, passt halt super auch zu uns. Literarisch, die treffen,
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finde ich, einen sehr guten Querschnitt von dem, was so im Jahr erscheint und was eine gewisse
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Relevanz hat. Also wenn du halt gerne und viel liest oder so vielseitig irgendwie auf dem Laufenden
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sein willst, was jetzt gerade so in ist, finde ich, oder was gerade literarisch so abgeht, treffen die
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eine gute Auswahl. Und dann hast du halt nicht mehr 80.000 neue Erscheinungen, sondern die machen
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halt pro Quartal irgendwie 10, 15 Titel und da hast du einen guten Querschnitt eigentlich gemacht.
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Und euer Mehrwert ist, dass ihr genau diese schönen, wertvollen, interessanten Titel auch anbieten
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könnt. Dass wir die da haben und verkaufen. Ja, genau. Cool. Das kostet für euch aber auch
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Geld oder? Das kostet, also was heißt kostet Geld? Die Einkommenskonditionen sind schlechter als
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beim normalen Publikumsverlag. Wir kriegen halt schlechtere oder weniger hohe Rabatte. Und es
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kostet in dem Sinne Geld, weil wie gesagt, wir stellen ja unser Kapital, ist ja der Platz,
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den wir Büchern zur Verfügung stellen. Und wir haben halt Platz für Bücher, die wir nicht alle
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verkaufen können. Der grüne Raum, der kleinere, der ist quasi alles Büchergilde drin. Und eben
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auch die Beratungsarbeit, die dann halt dort dahinter steht für Menschen, die halt neu
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dazugewonnen werden müssen. Du musst erst mal erzählen, was das ist und warum du jetzt diese
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Mitgliedschaft abschließen musst. Richtig. Da hast du warum dieses Bücherabo dann hast. Lass
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uns mal noch zu den Finanzen kommen. So was du sagen möchtest, wie offen du da sein möchtest.
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Du kannst doch keine absoluten Zahlen sagen, kannst auch Prozent sagen, wenn du da allgemein
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bleiben möchtest. Weißt du noch ungefähr, was du in initialen Kosten für die erste Eröffnung
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hast? Du hattest ja ein Kredit damals, die 20.000 Euro, die du genommen hast. Weißt du noch ungefähr,
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wie hoch die Kosten waren für den ersten Laden, für die erste Anmeldung, der Start, was der
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gekostet hat? Also es war natürlich mehr, weil ich musste, die 20.000 waren eigentlich nur das
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Regal, weil das ein Tischler gemacht hat. Das war mir sehr wichtig, weil das eben mein Layout war.
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Es war mir sehr, sehr wichtig, dass das vernünftig aussieht und schön und alles toll ist. In welchem
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Laden steht das jetzt? Das ist jetzt hier das Kinderbuch eigentlich und das hier, das ist jetzt
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hier im Büro. Also diese weißen, die standen in einem ganz kleinen Raum und der Rest davon steht
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jetzt im Kinderbuch noch. Also ich sag mal, 20.000 war jetzt die Regale und dann musste ich mir ja
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noch Ware reinstellen und musste Computer kaufen und einen Webshop und alles mögliche. Vielleicht
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noch ein, zwei Softwarelizenzen? Softwarelizenzen, du fragst mich was. Also ich würde jetzt einfach
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mal schätzen 35.000 Euro circa. Davon hast du so, die 15 hast du selber aufgestellt, hast du zu
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liegen, hast du irgendwie privat organisiert und 20 hast du dir genommen von der Bank. Wie lange hat
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es gedauert bis das alles weggezahlt war? Der Kredit läuft noch. Noch zwei Jahre. Hast du eine
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lange Laufzeit gemacht? Hab ich eine lange Laufzeit gehabt. Also der war auch, ich glaube, ich hatte
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so einen Kreditrahmen so ein bisschen von bis, ich hab dann auch eher erst ein bisschen mehr quasi
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veranschlagt, hatte davon aber dann nicht alles genommen letztendlich. Genau, dass das denn bei
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diesen Dings war. Genau, also der läuft noch aber nur noch zwei Jahre und dann ist er vorbei. Aber
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der ist immer so günstig, dass der nicht viel Brot frisst. Kaffee hat er da. Zum Gründen war das
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super. Der liegt dann auch erst mal ein Jahr bis du abzahlst. Also genau, dann hast du erst
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mal ein Jahr lang nichts. Wobei der lag glaube ich ein bisschen kürzer. Wir haben noch einen zweiten
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Kredit aufgenommen, weil ich noch einen zweiten Laden aufgemacht habe. Der läuft jetzt auch noch.
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Also ich würde so schätzen so 35.000 und das ist aber wirklich dann nur so die Start und das Laden
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und Anfang. Also was hast du denn quasi für dich? Du brauchst auch ja noch eine Grundlage für dein
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Leben, weil du ja mit dem noch vielleicht nicht so viel verdienst, dass du davon leben kannst. Also
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du brauchst noch so eine Rücklage so ein bisschen. Das war natürlich dann einmal dieses Geld,
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dieser Gründungszuschuss. Der ist ja dann auch nach recht kurzer Zeit, wenn man jetzt so die
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Grenze Spanne betrachtet, auch weg. Wird ja auch weniger über die Zeit. Ja, genau. Und dann musst
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du quasi auf eigenen Füßen stehen. Also ich würde glaube ich je nachdem, was du so für
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Lebenshaltungskosten hast und wo du so weißt, meine Miete ist so und so hoch. Also ich würde
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dann bestimmt nochmal, ich würde sagen 10.000 Euro einfach zur Sicherheit, dass du da zur
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Not von leben kannst. So die Kriegskasse. Ja genau, wer weiß was halt noch so kommt. Es könnte ja
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noch, denn muss zum Beispiel muss ich einen Sondernutzungsantrag stellen, wenn du Kartenständer
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rausstellst auf die Straße, in den öffentlichen Raum und so. Das musst du auch bezahlen. Das stimmt.
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Ist das ein laufender Posten? Ja, das musst du jedes Jahr wieder machen. Du musst auch den
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Antrag jedes Mal neu stellen. Du kannst jetzt zum Beispiel nicht schreiben, bitte erneuern sie den
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Antrag von links, weil du hast den landenein. Jedes Jahr muss der Antrag neu gestellt werden.
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Ich finde auch, da muss man sich eine Erinnerung machen. Ich vergesse das auch immer gerne. Aber
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zum Glück ist die Frau wirklich sehr kollant mit mir. Da habe ich mal sehr gute Erfahrungen mit
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Behörden und so gemacht. Warst du schon mal am Laden? Sie war schon mal am Laden. Die nutzen
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das dann auch nicht mal ganz gerne für so einen Außendienst. Ein bisschen Begehung machen und so.
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Ja aber dafür war die auch sehr kollant. Zum Beispiel letztes Jahr habe ich das viel zu
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spät gemacht. Da kam schon das Ordnungsamt und wollte das halt sehen, dass wir das haben. Und
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dann habe ich dann halt hingeschrieben. Ja machen sie mal jetzt noch schnell und ich sage Bescheid und
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ist alles gut. Also muss man machen. Man nutzt den öffentlichen Raum. Es geht um Verkehrssicherheit.
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Das kommt so mit dazu. Bei welcher Behörde stellt ihr den Antrag? Ich habe das letztens
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wieder gemacht. Öffentliche Sicherheit. Was ist mit öffentlicher Sicherheit? Ist das die Stadt?
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Ich weiß es nicht mehr wie das ist. Es hat auch immer so drei Unternahmen gefühlt. Ich kann das
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noch mal nachreichen in den Show Notes zum Unternutzungsantrag. Wo muss der hin?
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Muss ich jetzt auch nicht stressen damit. Ach direkt da liegt er. Ein aufgeräumtes Büro.
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Fachbereich Sicherheit. Abteilung Stadtordnung. Genau bei der Stadthalle. So ist das. Alles klar.
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Da muss man auch wenn du ein Straßenfest machst oder keine Ahnung sowas in der Art. Richtig das
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gehört da alles mit rein. Außer du möchtest die Straßenbahn sperren, dann musst du nämlich an die
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Haastra. Oder HAWAK? Genau. Das ist der Verein den die Haastra anschreibt. Ich weiß nicht ob
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es geht aber ich hatte es einmal, dass ich sowas machen musste. Eine Straße sperren mit
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seinem Straßenbahn und abschalten des Stroms. Da gehst du dann zu Haastra und die haben dann
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wieder ihre Unterfirmen die sie dann in alle Richtungen los schicken. Da krabbelt dann so ein
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Ameisenhaufen los. In alle Richtungen und da kriegst du quasi Mails von irgendwelchen
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verschiedenen Stellen die du gar nicht angeschrieben hattest eigentlich. Die den Strom machen und so
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weiter und so fort. Genau und die sich dann wieder um Belange kümmern etc. Wie gesagt große Runde
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los. Gewerbeanmeldungen muss man auch machen. Das ist auch Geld. Das stimmt. Gewerbeamt möchte
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wir gerne wissen dass du ein Gewerbe hast. Weil du musst Gewerbesteuer bezahlen. Richtig,
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richtig. Das reicht also nicht in deinem Fall zum Finanzamt zu laufen und sagen hier ich
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hätte gerne irgendwie eine Steuernummer. Hier ist mein Erfassungsbogen sondern du gehst noch
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extra zum Gewerbeamt. Ich bin ein einzelner Unternehmen. Ich bin immer noch ich. Mein Laden
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bin ich. Meine Steuernummer ist immer noch die gleiche. Aber genau du musst einen Gewerbe
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anmelden. Du hast einen Laden du musst Gewerbesteuer bezahlen. Genau. Hast du ungefähr eine
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Kenngröße was so deine monatlichen Fixkosten sind ohne Angestellte? Nur Ladenmiete, Overhead.
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Können wir das jetzt nachgucken. Also es schwankt total. Es gibt Monate da bin ich mit 5000 Euro
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minus. Weil dann gerade alle Rechnungen oder was wir ja vorhin sagten, man muss einen Puffer haben
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was so das angeht. Weil dann gerade alle Rechnungen irgendwie fällig werden und dann ist es so,
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dass ich im Quartal, ich bin Quartalszahler im Setzsteuer. Das heißt, ich habe ja auch
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viele Rechnungen und so. Ich gucke hier auf so 3-4 Festmeter Ordner. Quartalszahler ist,
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du machst quasi drei Monate lang Geschäft. Und dann kommst du sowieso eine generelle
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monatliche Vorauszahlung an Umsatzsteuer. Und dann wird aber quasi schon direkt geguckt,
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ob das was du an Vorauszahlung zahlst mit dem übereinstimmt, was du an Umsatz machst.
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Das ob du Quartalszahler bist oder Jahreszahler hängt glaube ich mit der Größe und mit dem
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Umsatz, den du machst zusammen. Das wird freundlicherweise für dich entschieden.
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Genau. Und da ist, also zum Beispiel bei uns ist ja Weihnachten so ein krasses Ding. Da muss
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ich oft Umsatzsteuer nachzahlen. Da aber im Frühjahr zum Beispiel, wenn so die Dezemberrechnungen
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fällig sind und im März dann halt so die Frühjahrseinkäufe, da kriege ich oft irgendwie
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dein Umsatzsteuer zurück, weil ich habe eigentlich drei Monate lang Minus gehabt. Aber deswegen kann
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ich dir das wirklich nicht so richtig sagen, was ich so an Fixkosten habe, die so monatlich sind.
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Also ich müsste da einen Durchschnitt irgendwie ausrechnen. Ich kann dir zum Beispiel sagen,
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dass wir im Dezember, also im Weihnachtsgeschäft mache ich den Gewinn des Jahres. Also bis Dezember
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bin ich plus minus Null. Mit allem. Und ohne Weihnachtsgeschäft wärst du quasi höchstens
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plus minus Null. Ja genau. Also da bin ich auch schon mal froh. Das ist auch schon mal sehr,
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sehr schön, dass es sich hält, dass alles, also weil meine Privatentnahme ist ja quasi nichts,
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das ist bei plus minus Null nicht drin. Das ist wirklich, dass meine Angestellten ihr Geld haben,
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dass die Miete bezahlt ist, dass die Ware bezahlt ist, dass alle laufenden Kosten irgendwie so
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bezahlt sind. Und im Dezember wird dann erst, oder im Weihnachtsgeschäft wird dann so das gemacht,
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was ich denn quasi für mich habe. Wie kalkulierst du das? Weil es gibt ja so viele Variablen. Wie
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fängst du diese ganzen Variablengrößen ein? So fluktuierende Zahlungen von und Zahlungen an.
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Wir hatten es ja vorhin schon mal mit diesem Verrechnen. Ich lasse einfach immer, wenn möglich,
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so viel wie möglich Geld auf dem Konto und dann hoffe ich, dass es reicht. Und es darf einen
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bestimmten Stand nicht unterstreiten. Sonst gehen ja die roten Lampen an. Sonst muss ich irgendwo,
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genau, wirklich sonst gehen die roten Lampen an und das ist, also bei mir momentan bin ich,
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es ist auch viel so Gefühl, aber momentan will ich so 25.000 immer drauf haben. Das kann halt
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einfach mal passieren, dass an einem Tag 10.000 weg sind. Gehälter, dann werden so große Rechnungen
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fällig und das ist einfach so. Dann muss Steuern nachgezahlt werden. So jetzt sagst du,
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gut der Steuerberater hat deine Steuererklärung für 2021 fertig gemacht. Im Januar habe ich mich
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gefreut, weil ich hatte eine Umsatzsteuerrückzahlung in Höhe von 10.000 Euro. Jetzt muss ich aber
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Einkommensteuer nachbezahlen in Höhe von 15.000 Euro. Also das ist wirklich so, wo ich dann so
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meine, da muss einfach immer irgendwie, das muss irgendwie da sein, dass ich da auch ein gutes
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Gefühl habe, dass wenn wieder so was kommt, dass es dann auch wirklich da ist. Da gibt es ja auch
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so diesen schönen Fall von du bist ein, zwei Jahre dabei. Im Jahr Nummer drei kommen dann die erste
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Erklärung, wenn du es mit dieser Dauerfristverlängerung machst. Dann hast du den Fall,
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dass du die Steuer für das erklärte Jahr zahlst quasi. Dann hast du die Vorauszahlung für das
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nächste Jahr gleich mit um die Ecke und das sowohl für Gewährsteuer als auch Einkommenssteuer. Und
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dann hast du quasi zwei Steuerarten für die Zahlung plus die Umsatzsteuer genau, die du abführst. Aber
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die hast du ja schon eingenommen. Die hast du ja nicht angefasst, richtig? Habe ich nicht
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angefasst. Habe ich unterschiedliche Konten für. Aber ich glaube, das ist das, wo ich so sagen
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würde, was viele die Gründe auf dem Schirm haben müssen. Das ist wirklich so ein Stolperstein,
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den du nicht vergessen darfst in den ersten Jahren. Weil du nimmst das ein und natürlich
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theoretisch ist es nicht deins. Du musst es weitergeben, aber es ist erst mal da und du
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siehst es nicht, dass es nicht deins ist. Und ich glaube, gerade wenn es zum Beispiel so am
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Anfang nicht so gut läuft und dann flutscht es aber so, dann hast du erst mal relativ gering
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bis alles. Aber dann kommt mal ein sehr, sehr gutes Jahr und drei Jahre später kriegst du die
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Rechnung dafür. Also bei uns war das auch so, Corona lief ziemlich gut und dann habe ich hier
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den neuen Laden aufgemacht und dann musste ich für den zum Beispiel kein Kredit aufnehmen,
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sondern konnte das alles so zahlen. Aber dann kam so die Steuererklärung hinterher. Das war
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echt scheiße. Das war dann mal wieder so ein Existenzangstding, wo denn alle sagen, ja das
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war doch klar, du musst ja die Mehrwertsteuer, ist doch klar. Natürlich ist es klar. Du musst
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auch irgendwie dein Einkommen und irgendwie sagst du mit dem Steuerberater, aber dadurch, dass das
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bei uns ständig irgendwie so schwankend war. Der Steuerberater hatte ja quasi auch noch nicht so
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richtige Planungen, wie das so läuft. Und dann sagst du, lass uns mal einen Antrag stellen,
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dass, was du eben sagtest, die Vorauszahlungen nicht so hoch sind, weil das eine Ausnahme war.
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Es war jetzt nur dieses eine Jahr so hoch, das nächste Jahr wird nicht so hoch sein. Und dann
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haben wir diesen Antrag gestellt und dann bin ich aber umgezogen in den größeren Laden. Das heißt,
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letztendlich konnten wir dann, weil nach Corona kam erst mal so eine richtige Flaute. Also es
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hatten ganz viele im Einzelhandel, die Corona-Flaute. Und dann musst du aber gerade deine Steuern von dem
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Corona hoch, vom ersten Corona Jahr zahlen und so weiter und so fort. Das war richtig scheiße.
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Ja, das sollte man auf jeden Fall auf dem Zettel haben. Und ich glaube, das kann vielen das
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Genick brechen. Wenn du dann erst mal denkst, oh, das läuft richtig gut und du investierst das
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gleich und kaufst ja irgendwie, also nicht mal, dass du es verprasst, sondern sagst, oh ja,
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dann kannst du ja gleich die Möbel oder in deine Firma irgendwie das reinstecken oder was du halt
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brauchst an Maschinen oder Auto oder keine Ahnung. Und dann ist das aber trotzdem erst mal weg. Es
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ist nicht liquide auf deinem Konto, damit du deine Steuern bezahlen kannst. Das hätte ich auch nie
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gedacht, wie viel das so ist. Und dann kommt das auf einmal. Das Finanzamt, das braucht erst
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mal eine ganze Weile, aber wenn es da ist, dann möchtest du jetzt, aber jetzt bitte. Ja, vor allem
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Umsatzsteuer, da gibt es keinen Patron. Das hast du, das ist nicht deins, das weißt du. Und das wollen
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die sofort sehen. Stichtag. Richtig. Und ich meine, du kannst es glaube ich auch irgendwie stunden,
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irgendwas kann man stunden, aber das ist nicht. Umsatzsteuer wird defandet sofort. Okay. Ja,
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ich hatte auch schon mal eine Fendung, das ist auch ganz toll. Wie ist denn das passiert?
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Dudeldammel könnte man so sagen. Das war Krankenkasse und der Laden ist umgezogen und
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ich hatte für diese eine Krankenkasse, also von meinem Arbeitnehmer, keinen Separ, sondern ich
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musste das immer überweisen. Und dann kamen Erinnerungen dafür, dass ich das noch nicht
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überwiesen hatte. Krankenkasse ist erbarmungslos. Das ging aber an eine andere Adresse, die hatten
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noch nicht die neue Adresse. Und irgendwann bist du einfach hier und dich ruft irgendwie ein Lieferant
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an. Frau Donna, ihr Konto ist gefendet. Und du denkst so, what? Was ist das passiert? Es ist
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irgendwie so Geld drauf und wie konnte das so passieren? Und du fängst erstmal an, okay,
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dann rufst du erstmal bei der Bank an. Was ist da los? Wieso kann jetzt? Ja, das wurde gefendet.
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Von wem wurde das? Ja, die Krankenkasse. Okay, ja gut, was muss ich denn da machen,
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damit das jetzt hier wieder weitergeht? Dann rufst du erstmal bei der Krankenkasse an. Ja,
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was ist denn los? Ja, sie haben hier ihre Beiträge nicht bezahlt. Ja, aber wieso kriegt man denn hier
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keine Mahnung oder irgendwas? Ja, haben wir doch geschickt, aber ist ja, ja, aber die Adresse ist
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ja gar nicht aktuell. Ja, also da könnte er jetzt auch nichts dafür. Da kann er das auch nicht
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kontrollieren oder so. Dann müssen sie doch gemerkt haben, dass die Briefe wieder zurückkommen.
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Also ich hatte wahrscheinlich war dann, eigentlich habe ich auch Nachsenderauftrag, aber manche gehen
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ja dann auch nicht, wenn es Nachsenderauftrag ist. Das kriegt er dann direkt zurück, weil das steht
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ja nur direkt an Empfänger und so. Also es war irgendwie so eine ganz krude Geschichte, wo ich
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dann auch irgendwie so sauer war. Ich sagte, können sie nicht einfach erstmal irgendwie anrufen,
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bevor sie irgendwie mein Konto fänden? Von wegen hier, was ist los? Nee, also wenn er das bei allen
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machen würde. Achso, aber hier, da gibt es einen roten Punkt, Konto fänden. Das scheint ja dann
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ganz einfach zu sein, so eine E-Mail oder einen Anruf zu starten von wegen, übrigens, wir fänden
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dann bald mal ihr Konto. Und das muss dann, genau, dann musst du erst das und dann musst du das
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bezahlen und dann heben die die Fändung auf und dann geht das mal so weiter. Und das ist, also ich
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habe gehört, dass also Krankenkassen sind dann ganz, ganz schnell, aber das Finanzamt ist auch
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ganz, ganz schnell und so eine Fändung ist richtig kacke. Nicht nur das, so eine Krankenkasse kann
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tatsächlich auch eine Insolvenz auslösen, also qua Amt, die können sowas beantragen. Das ist quasi,
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die haben schon ein ordentliches Level und das wissen sie auch, das merkst du, wenn du mit denen
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telefonierst. Ja genau, es war so, ey Leute, das kann doch echt nicht euer Ernst sein. Hast du die
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private Pflichtversicherung oder bist du, äh, Entschuldigung, ich bin freiwillig gesetzlich
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versichert? Ja. Richtig, du bist nicht in die private gegangen. Nee, ich hatte immer, also ich
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habe das auch, das ist auch so ein Thema, wenn du das so siehst, was du an Krankenkassen bezahlst
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und eigentlich gehst du nie zum A und A. Aber ich habe auch mit meinem Steuerberater und dann habe
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ich ja auch noch Kinder, wo sich das jetzt viel lohnt, wer die Kinder irgendwie drauf hat und
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meinte dann, naja, das hält sich echt so ein bisschen die Waage und ich bin dann eher so ein
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Sicherheits-, ich habe dann eher so Schiss, wenn was ist und dann muss ich so eine richtig fette
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Rechnung bezahlen, ähm, weil ich irgendwie ins Krankenhaus komme oder so. Ja, du eins deiner
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Kinder. Oder eins meiner Kinder und dann wird es halt richtig teuer, ähm, da hatte ich immer Schiss
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vor und deswegen habe ich es nicht gemacht. Ich habe allerdings oft überlegt, ob ich noch zu
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privaten Krankenversicherungen wechsle und dann kannst du ja, wenn du so ganz, dann kriegst du
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irgendwie Rückzahlungen, weil du ja in die beim Arzt warst oder, ähm, das klingt immer alles so
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ziemlich attraktiv, finde ich, aber ich habe es nicht gemacht. Ja, es ist ja auch,
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sagen wir mal perspektivisch, stehen dir dann auch in der privaten Kasse im Alter erhöhte
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Zahlungen ins Haus, ne? Genau. Wenn du öfter krank wirst. Wobei ja mittlerweile die Öffentliche
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muss dich ja immer zurücknehmen. Ähm, ist es so? Das gibt es doch, ich glaube, das gibt es nicht
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mehr, dass die dich nicht mehr nehmen dürfen. Ich glaube, sie müssen dich immer nehmen. Ich
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glaube, also meine ich. Ist es denn sozial gerecht, wenn du sagst, du bist, sagen wir mal,
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bis du ans Ende deiner Leistungsfähigkeit kommst und noch jung und frisch bist,
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äh, über die Zeit, ähm, privat versichert und, ähm, zahlst wenig. Und wenn du teuer wirst,
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gehst du in die andere. Richtig. Und wenn du dann Geld kostest, ja, im Sinne, du wirst irgendwie,
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ähm, hast halt nicht mehr so das Aufkommen als Selbstständiger, ähm, hast mehr Gebrechen,
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was irgendwie ab einem gewissen Alter so Fakt ist. Und dann gehst du bitte in die, äh,
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freiwillig gesetzliche Pflichtversicherung. Das ist doch unfair. Aber ich finde,
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das ist ja, die Krankenkasse ist ja eh so ein bisschen unfair. Aber es wäre auch irgendwie
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unfair vielleicht in dem Moment, wenn du, wenn du einfach an einen, ja, an einen Punkt kommst,
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wo du, wo du den persönlichen Bankrott hast, weil du einfach Arztrechnungen nicht
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mehr bezahlen kannst. Also das, ähm. Naja, aber das hast du ja zurückgelegt über die Jahre,
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wo du privat warst. Zurückgelegt. Und, äh, nicht so viel bezahlt hast. Ja. Ähm, ich weiß nicht,
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ob das, machen das viele Menschen so? Weiß ich nicht. Muss man noch mal nachgucken. Beamte sind
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doch per se privat versichert, oder? Korrekt. Die sind per se. Aber das ist auch noch mal eine eigene,
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eigener Schnack für Beamte zu sein und krankenversicher zu sein. Weil die sind nämlich
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pflichtmäßig auch nur in der privaten, dürfen gar nicht in die gesetzliche. Aber ich kann noch
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mal nachgucken, was es braucht, um von der privaten in die gesetzliche KV zu kommen. Also mein Stand ist,
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dass du ein Jahr irgendwo angestellt sein musst, um dann entweder Anfang des Jahres oder Ende des
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Jahres, ich weiß nicht genau, wahrscheinlich Ende des Jahres, aus der privaten dann in die
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gesetzliche wieder da ist. Aber ich glaube, es geht immer, egal wie alt du bist. Okay, gut.
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Also jetzt zum Beispiel im Bekanntenkreis. Die Person war Koch, ganz lange, ist jetzt auch
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alt. Und die hatte zusammen mit seiner Frau hatten die ein Restaurant und am Ende war er auch
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Angestellte seiner Frau. Aus Gründen. Genau, weil krank und teuer und hohe Rechnungen und so. Und
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die haben dann gesagt, okay, er gibt seine Selbstständigkeit auf, ist jetzt im Angestellten
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Verhältnis und kann dann, der war auch mindestens über 50, eher so 60. Genau, das ist ja so,
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das Alter, wo es relevant wird. Ich meine, ja, ich bin auch gesetzlich versichert und ich weiß,
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okay, ich zahle zweitens einen sehr hohen Beitrag, aber ich habe erstens die Kinder mit drin und
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zweitens sinkt ja der Beitrag auch, wenn mein Umsatz sinkt. Nicht andersrum. Nicht nur,
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weil ich älter werde, zahle ich mehr. Und das finde ich einen fairen Tausch, wo ich sage,
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okay, ich bin jetzt solidarisch und habe aber auch was davon. Das ist ein Trade-off.
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Genau, ich habe auch nicht so, ich glaube, wenn ich krank werde, keine Lust mehr darüber. Ich möchte
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dann die Sicherheit haben, dass das so läuft. Also du hast schon deine Selbstständigkeit und genug
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Sachen, die du dich kümmern musst. Das ist ja auch diese kranken Tagegeld-Geschichte,
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die nehme ich zum Beispiel nicht, weil es nützt mir vom Prinzip nichts, wenn ich kranken
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Tagegeld kriege, weil davon ist mein Laden auch nicht auf. Dafür muss man ja auch mehr bezahlen,
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deswegen habe ich gesagt, ich brauche das eigentlich nicht, ich bin sowieso nicht krank. Und das,
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was ich dafür rauskriege, das deckt der Betrag, den ich dann mehr zahle, irgendwie nicht raus.
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Wie viel wäre das? Ich weiß es nicht mehr. Das war relevant mit der Mutterschutz-Geschichte,
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weil du das ja angeben musst, wenn du entbunden hast und mit Elterngeld, ob du Mutterschutz bist
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und dieses kranken Tagegeld gekriegt hast. Das ist ja dann die Zeit, wo du im Krankenhaus bist,
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bis zu dem Zeitpunkt, wo du, das sind, glaube ich, zwei Wochen in Deutschland kannst du, glaube ich,
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kriegst du potenziell kranken Tagegeld Mutterschutz. Also es hat auf jeden Fall was mit dem Gebären zu
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tun und danach setzt das Elterngeld ein. Aber wenn du halt gesagt hast, ich habe dieses Geld
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nicht gekriegt, was du nur kriegst, wenn du den Betrag für das kranken Tagegeld bezahlt hast,
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dann geht dein Elterngeld quasi ab, Quar ab, Geburtstag los und nicht erst dann später,
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weil das eine ist halt die Krankenkasse und das andere ist halt der Bund. Und da hatte ich mich
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mal irgendwie damit auseinandergesetzt, dass es ja immer, also ich denke halt immer, wenn ich was
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monatlich da drauf bezahle, lohnt sich meistens nicht so wirklich für einmal im Jahr irgendwie
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zwei Tage krank oder so. Nee, das ist dann schon für die ernsthaften Sachen. Du kannst dir was
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brechen, das ist nach sechs Wochen ausgeheilt. Zur Not stehst du halt mit dem Gips im Laden,
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ja als Selbstständiger machst du das. Ja, genau. Naja, richtig. Ab da würde das ja gelten normalerweise,
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dass du dann, ich glaube, ich nage mich nicht fest, pocke ich in dich schon. Aber Krankenkasse ist
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auch echt so ein Ding, damit muss man sich irgendwie so ein bisschen auseinandersetzen,
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auch ob man viel krank ist. Denn ist sowas mit so einem Laden immer schlecht, weil so ein Laden
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muss betrieben werden. Und das, was du nicht selber im Laden stehst, das muss jemand anderes
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machen. Und da muss man auch so einen gewissen Leidensfähigkeit irgendwie haben. Ja, mindset und
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dann auch eine körperliche Verfassung, wo man sich auch mal selber freiwillig um seine Gesundheit
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kümmert. Genau. Weil du arbeitest ja tatsächlich so mit deinem ganzen Sein. Ja. Und da ist dann
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nachteilig, wenn du dort kränklich bist. Ja. Genau. Was hast denn du für Versicherungen für deine
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Firma, für deine Einzelunternehmung? Ich habe, glaube ich, der Laden ist versichert. Also das,
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was da drin steht, bei einer Haftpflichtversicherung. Aber die Haftpflicht ist ja eigentlich nur, wenn
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jemand durch dich zu Schaden kommt. Das bist ja du nicht versichert. Also ich habe eine Versicherung
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für Schäden, die im Laden sind. Also wenn jetzt zum Beispiel Hochwasser kommt und alles ist futsch,
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dafür habe ich eine Versicherung abgeschlossen. Oder auch alles brennt ab. Oder auch alles wird
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geklaut. Ist das so eine Inhaltsversicherung? Ja, irgendwie sowas. Fachwort kenne ich jetzt auch nicht.
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Das gibt es extra für, also das war auch bei einem Börsenverein zum Beispiel. Da gab es
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irgendwie so ein Partnerschaftsprogramm mit so einer Versicherung und die waren da so ein
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bisschen drauf spezialisiert. Und das klang für mich alles irgendwie so ganz fair. Barwerte in Höhe
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von, ich glaube, bis 3000 Euro. Alles, was man mehr an Bargeld im Laden hat, ist halt irgendwie
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nicht versichert. Und alles andere ist halt relativ hoch, weil man muss bei uns ja schon ziemlich viel
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klauen, damit da ein großer Geldwert bei rumkommt. Und deswegen ist er der Sachschaden. Aber auch
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natürlich, wenn jetzt Leute hier drin irgendwie sich verletzen. Das ist dann die Haftpflicht? Das
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ist die Haftpflicht. Hast du Betriebshaftpflicht? Ja. Hast du noch so andere Sachen, sowas wie
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Rechtsschutz? Nein, war mir zu teuer. Also für Unternehmen ist es richtig teuer. Für so Privatleute
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ist es, glaube ich, mittlerweile ziemlich günstig. Aber so für so ein Unternehmen fand ich das,
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also ich meine, das war schon mindestens vierstellig irgendwie pro Monat. Weil ich glaube,
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wenn Unternehmen, dann wird es auch, geht es meistens um große Werte. Und da habe ich mir
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gedacht, also wenn wir um so eine Sache streiten, dann, ja, weiß ich nicht, vielleicht. Schenkst du
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halt das Buch her. Also wenn dann jemand seine Rechnung nicht bezahlt, dann ist das halt jetzt
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leider so. Ja gut, das sind ja auch meistens kleinere Beträge. Musstest du schon mal machen,
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hat jemand schon mal seine Rechnung nicht bezahlt? Ja. Bei dir? Ja. Man lernt auch manchmal. Zum
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Beispiel erst Bestellungen online, lasse ich mir jetzt meistens durch Vorkasse bezahlen. Also wenn
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ich die Person noch nie kannte, hat noch nie was bei uns bestellt, ist kein Kunde bei uns. Da habe
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ich eben schon einmal einen Satz Schulbücher quasi verloren und so. Und es gibt auch Leute,
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die es, also man merkt auch richtig, wie sie es ausprobieren. Also wir hatten, seitdem wir quasi
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diese Politik fahren, schon, also mindestens so zwei, drei Mal im Jahr Leute, von denen hast
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du ja nichts gehört. Aber es sind ja meistens auch so Bestellungen wie vier Kochbücher oder so. Die
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schickt man dann halt auch nicht auf blauen Dunst irgendwo hin an irgendwelche Menschen, die jetzt
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in, weiß ich nicht, irgendwo in einem Kaffee nieder sagen. Dann fragt man sich eben schon,
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wie kommen die jetzt auf uns? Ja. Wieso wollen die nicht bei der Buchhandlung bei sich irgendwas
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bestellen? Da muss man, gesunder Skeptizismus ist schon angebracht, ja. Ich glaube, die kommen auch
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oft damit durch, ja. Du hast schon ein bisschen so einen Riecher entwickelt. Ja. Na gut, ist auch
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gesund über die Zeit. Ein bisschen schwund ist es immer, aber man kann ja trotzdem aus manchen
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Dingen lernen. Aber so in Casso hast du nicht losgeschickt, oder? Nee, das war, nee. Weißt du
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nicht. Also auch mal karmisch dann, ja. Hattest du schon mal jemanden, der gemeint hat, oh, das ist
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so ein tolles Projekt. Hier möchte ich gerne investieren. Hier hast du irgendwie invest. Ich
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hätte gerne Rendite so. Nee, ist beim Buchhandeln noch nie jemand auf die Idee gekommen. Ich glaube,
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die denken, also viele denken immer auch so, wir sind selber immer kurz vorm Existenzminimal
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unterwegs. Das lohnt sich nicht. Also vor allem auch, weil du bei den Büchern hast ja keine Marge,
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also nicht so richtig. Ich glaube, das ist immer so auch für Leute, die halt Ahnung davon haben.
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War bisher noch niemand da, nee. Thalia wollte auch noch nicht kaufen, nein. Mal abgesehen davon,
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würdest du das machen? Das kommt vielleicht darauf an, was mir die Person als Kooperationsgrundlage
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irgendwie anbietet. Also es müsste ja dann schon was sein, wo ich denke, ja cool, lass
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man zusammen machen. Dafür brauche ich jetzt irgendwie noch ganz viel Geld oder so. Also ich
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bin immer, ich bin für viele Dinge, ich höre mir das immer gerne so an und überlege dann,
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deswegen kann ich jetzt, also es ist auch so, wenn mich Leute fragen, machst du mal noch eine
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Buchhandlung auf oder so demnächst? Ja, jetzt habe ich ja gerade nichts im Auge, aber man weiß ja
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nie, was einem so über den Weg läuft, wo man sagt, ja doch, das ist jetzt doch mal ein richtig
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cooler Ort oder so. Du machst das an dem Ort fest? Am Gefühl, ja. Aber das hat schon auch,
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glaube ich, was mit dem Ort zu tun. Es macht jetzt keinen Sinn, hier noch eine dritte auf
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der Straße aufzumachen. Ich glaube, stellen Sie fest, es ist wirklich, das wird es langsam
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satt, dann halten wir es wolkig. Nee, aber ich höre mir sowas immer gerne mal an. Man weiß
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immer nie. Andere Leute haben vielleicht auch coole Ideen und dann muss man mal gucken. Du sagst
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gerade, Bücher haben keine Marge. Im Sinne von keine, keine Marge? Also du musst ja von
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irgendwas Umsatz generieren, Gewinn generieren. Wir haben ja dieses Rabattsystem, was ich ja
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vorhin meinte. Es gibt einen Verkaufspreis, 20 Euro und auf den bekommen wir 40% Rabatt.
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Daraus ergibt sich unser Einkaufspreis. Und von diesen 40% bezahlen wir dann Steuern,
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Porto, alles, was dazu kommt. Deinen ganzen Overhead. Und wir können halt nicht nach oben
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hin. Wir sind nicht nach oben hin offen. Wir sind eigentlich ziemlich eingespannt zwischen zwei
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Punkte. Deswegen machen wir und ich glaube auch viele anderen eben auch so Nonbook-Postkarten
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und so, weil das eben der Punkt ist, wo wir Margen nicht machen können und Preise ein bisschen
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bestimmen können und eben auch sagen können, wir brauchen. Also zum Beispiel bis halt die,
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bis die Buchpreise angehoben wurden, das hat jetzt echt sehr lange mal gedauert. Also jetzt
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merken es die Leute, sehr, sehr lange hat halt ein Hardcover so 20 Euro gekostet. 5, 6, 7, 10
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Jahre oder so. Und jetzt nach Corona und Krieg und so Sachen hat das jetzt ziemlich krass
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angezogen. Aber bis dahin sind die Kosten auch schon gestiegen und du konntest halt am anderen
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Ende nichts machen, außer irgendwie immer wieder zu bitten und zu betteln. Sie möchten bitte die
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Bücher ein bisschen teurer machen, weil ansonsten bleibt halt eigentlich nichts übrig. So ich meine
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an einem Pixi von 99 Cent, also sagen wir mal ein Euro, 40% sind 40 Cent. Naja, da muss man schon
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eine ganze Menge Pixis verkaufen und das eben, dass man da eben, ich finde man muss einen guten
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Rahmen irgendwie finden, dass man sich nicht verramscht. Das sind ja auch kein Dekoladen,
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aber es gibt eben Dinge, die so gut zu uns passen und die das Sortiment ganz gut ergänzen.
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Das kannst du ja dann eigentlich nur durch Masse machen.
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Ja, aber wenn zum Beispiel, da wir nicht in einer A-Lage sind, die das Potential an Leuten
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ausgeschöpft ist, kann ich ja nicht durch Menge, ich verkaufe nur mal nur fünf, also bei mir ist
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ich verkaufe fünf Bücher und davon verkaufe ich auch fünf teure, aber ich verkaufe nicht zehn
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Bücher, weil so viele Leute kommen gar nicht vorbei. Das war das, was wir eingangs hatten,
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dieser Mensch bei dem Unternehmensberatung, der sagte irgendwie Fläche, Äquivalenz und Besatz.
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Genau, und ich glaube halt, hier kommen die fünf Leute, die fünf teure Bücher kaufen,
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aber es kommen nicht zehn Leute, die dann potenziell auch günstige Sachen kaufen. Ich hoffe,
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man kann mir folgen, aber das ist dann halt gedeckelt.
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Du hast jetzt vorhin noch mal was gesagt mit Konto, du hast wie viele Konten für die Firma?
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Eins.
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Ein einziges und das ist strikt getrennt von deinem Privatkonto, möchte man so haben.
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Sonst, glaube ich, würde man irre. Das kann ich wirklich nicht empfehlen, das anders zu machen,
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aber das haben sie auch, vor Anfang an eigentlich auch, also zwei Konten brauchst du schon und ab dem
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Moment, wo du ein Steuerberater bist, springt er, glaube ich, im Dreieck, wenn du ihm sagst,
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du hast dein privates mit deinem Geschäftskonto zusammen, dann würdest du sagen, nein.
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Bitte, bitte, bitte, bitte. Oder ich muss leider gehen.
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Das geht gar nicht. Ja, das muss man schon machen. Ich glaube, für einen selber ist das auch besser.
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Aber sag mal, die Krankenkasse bucht doch von deinem Privatkonto ab, oder?
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Ja.
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Wieso kam die auf die Idee, dein Geschäftskonto zu finden?
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Nee, das war ja aber der Betrieb, das war ja die, also ich sag mal die Betriebs-, die für meine Angestellten.
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Richtig. Ja, ja, ja, ja, ja. Jetzt klingelt es. Okay, okay.
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Der Beitrag, ne?
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Der geht natürlich von deinem Geschäftskonto runter. Na klar, na klar. Ist was so, wir hatten es ja
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gerade schon mal so ein bisschen von diesen ganzen Preisen. Wer macht denn die Preise?
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Wer legt denn die Buchpreise fest?
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Die Verlage.
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Die Verlage machen das. Und die wissen, dass sie Autoren bezahlen müssen, dass sie Produktionskosten haben und so weiter.
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Ich hab hier gerade auch so ein kleines Zettelchen zu liegen gesehen, das ist alles mal so aufgeschlüsselt,
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wo die ganzen Prozente hingehen. Und die müsst ihr anbetteln, dass sie die Preise anheben.
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Mhm.
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Warum nehmen sie dann so spät mehr? Weil sie wissen, es gibt Inflation und so?
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Am Anfang hatten sie halt Angst irgendwie, dass sie meinten, die Leute würden das mehr nicht bezahlen.
3:07:58–3:07:59
Ja?
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Also das … genau. Und jetzt waren sie quasi gezwungen, weil sonst hätten sie halt nicht mehr geschäftsfähig gewesen.
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Papierpreise sind ja enorm gestiegen und Farben, Druckerfarben, Mindestlohn, alles Mögliche.
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Also irgendwo sehen sie es halt in ihrer eigenen Kalkulation, dass sie halt so nicht weiterkommen.
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Mhm.
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Und dementsprechend müssen da dann die Preise angehoben werden. Ich glaube nicht, dass es irgendwie so kam,
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weil wir ganz oft gesagt haben, bitte, bitte hebt die Preise an, das hat die fünf Jahre lang auch nicht interessiert.
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Die Buchhändler, die kriegen schon das fetteste Stück vom Kuchen ab, die sollen sie immer nicht so haben.
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Mhm.
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Genau. Und deswegen war das jetzt in den letzten zwei, drei Jahren. Aber dafür haltet man auch gleich so.
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Mhm. Ja. Na gut, man muss ja bei bestimmten Dingen auch Rechnung tragen, wortwörtlich.
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Hast du dir mal selber einen Stundenlohn ausgerechnet, was so bei dir ankommt?
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Nee, das habe ich nie gemacht.
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Hast du auch nie gemacht?
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Nee.
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Hast du eine Rentenvorsorge für dich?
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Ja. Ich habe eine private Renten, also ich zahle nicht ein in die Rentenkasse.
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Mhm.
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Ich habe eine private Altersvorsorge und tatsächlich ist es so, dass ich mal Geld geerbt habe von meinem Opa.
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Und da habe ich angefangen, ich weiß gar nicht, ich glaube ich habe da mal 10 oder 15.000 Euro reingelegt, die liegen da jetzt.
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Und ansonsten mache ich tatsächlich, habe ich jetzt immer so, ich meine das ist nichts, dann zahle ich jetzt immer 100 Euro im Monat.
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Und wenn es dann mal richtig gut läuft oder so, dass ich dann sage, gut, jetzt packe ich mal wieder ein bisschen was Größeres irgendwie rein.
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Mhm.
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Aber ich habe es auf dem Schirm, ist auch so ein bisschen, ja.
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Das liegt da, das feste nicht an.
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Genau.
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Das ist immer bespielt jeden Monat.
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Genau, das ist auch bei der Bank so eine private Altersvorsorge, was dann halt auch mindestens 30 Jahre irgendwo liegen muss.
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Wo es aber die Option gibt, immer mal nochmal was rein zu tun, wenn es halt gut läuft.
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Und ja, da ist das.
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Dieser Rentenbescheid, den man halt so kriegt, naja, sieht bisher noch, aber ich bin ja noch jung.
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Sieht nicht so rosig aus.
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Nein.
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Aber du warst ja mal angestellt, ne?
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Ja, genau.
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Das ist aus der Zeit.
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Das ist aus der Zeit.
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Ja.
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Ich glaube, dass das private damit reinfließt, dass die melden das irgendwie an die Rentenversicherung,
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weil das ist eine Rentenversicherung, auch wenn es privat ist.
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Ja.
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Also da kriegt man zumindest, aber wenn du halt immer nur 100 Euro im Monat einzahlst,
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1200 ist nicht gerade bombastisch.
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Und genau, aber ich habe das, ich, guck mal, ich war ja 27, bis dahin hatte ich auch jetzt,
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studiert und so, jetzt auch nicht so wahnsinnig viel eingezahlt in die ganze Geschichte.
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Aber du hattest ja auch Elternzeit genommen, das zählt ja auch als Rentenjahre.
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Ja, aber ich habe nichts eingezahlt, also ich habe ja von den Zähljahren nicht so besonders
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viel, wenn ich kein Geld reingezahlt habe in die ganze Geschichte.
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Nee, nee, unabhängig davon, so ein Jahr Elternzeit zählt als drei Jahre, oh Gott, Zähljahr.
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Okay.
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Also, ohne das zu wissen, ich habe damals auch Elternzeit genommen und habe dann auch
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meine sechs Jahre, nee, schon doch sechs Jahre, Zähljahre, damit erschlagen.
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Also ich wusste es vorher nicht, das habe ich auch erst vor, aber zwei, drei Wochen
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mitgekühlt.
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Okay, ja.
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Hast du Bescheid gekriegt, mal wieder?
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Nee, ich kriege, tatsächlich von der DRV kriege ich gar keine Bescheide.
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Ich war, glaube ich, in meinem Leben höchstens ein halbes Jahr angestellt, nee, nicht mal.
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Das hat man ja schnell erreicht.
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Ich wusste irgendwann, ich wusste ich auch, ich muss ja selbstständig werden.
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Wir sind eigentlich schon relativ am Ende des Gesprächs, ja, wir haben schon ein stolzes
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Alter erreicht, wir knacken jetzt die drei, wann machst du denn Feierabend, ist das immer
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eine feste Zeit?
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War Ladenschluss?
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Ja, also manchmal mache ich noch was zu Hause, aber es ist tatsächlich selten.
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Das ist dem geschuldet, dass ich jetzt zum Glück durch die Läden und die Leute Bürotage
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habe und da ziemlich viel abarbeiten kann und ich bin zwar immer noch so nie richtig
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offline, sag ich mal, also E-Mails oder irgendwas, aber ich muss schon sagen, dass ich eigentlich
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abends mir nichts mehr nach Hause nehme und das alles hier ledige, das manchmal führt
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das auch zu Chaos, aber ich brauche das, ich brauche das auch, glaube ich, dass es
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so noch von früher so, dass irgendwann auch mal Schluss sein muss irgendwie mit Arbeiten
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und wir machen hier keine Operation am offenen Herzen und manche Dinge können dann auch mal
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irgendwie warten, bis ich am nächsten Tag wieder da bin und also die wichtigen Dinge,
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also Kassenbücher und so weiter und so fort, das wird alles pünktlich erledigt, Gehälter
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werden überwiesen und das schaffe ich jetzt zum Glück so, dass ich das nicht abends machen muss.
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Dafür habe ich halt während meiner Elternzeit, während meines Wochenbetts habe ich das alles
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mal noch nebenbei gemacht, das muss ich jetzt nicht mehr machen. Genau, da macht René zum Glück
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die Dienstpläne so, dass ich da genug Luft habe, dass ich das dann so machen kann. Und das ist
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auch das, wo ich am Anfang meinte, als ich noch ganz klein und allein war und da halt nur so fünf
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Leute kommen, was halt auch blöd ist, weil du nicht so viel Umsatz machst, aber dadurch hast
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du nebenbei genug Zeit, um das alles zu machen, um deine Kassenbücher zu machen, um Rechnungen zu
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überweisen, um das alles nebenbei zu machen, das geht halt nicht mehr, wenn du halt irgendwie so
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50 Bonks am Tag machst, dann ist einfach dafür keine Ruhe und keine Zeit mehr, das heißt,
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du musst das irgendwann anders machen. Das skaliert nicht so gut, wenn du im Laden stehst,
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irgendwie Buchhaltung machst, die Kunden durchtrappeln. Richtig, also das, genau,
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du musst ja auch irgendwie so reinfinden und alles mögliche, das geht einfach irgendwie
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nebenbei nicht mehr. Und das haben sich dann, früher habe ich auch wirklich jede Rechnung
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einzeln irgendwie überwiesen, jetzt gibt es da so die Bug, also es gibt so ein System, wo das
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quasi alles so abgerechnet, so Abrechnungsunternehmen, also wenn wir wirklich, wirklich viele einzelne
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Rechnungen haben, anders als ein Restaurant zum Beispiel, wo es so einen großen Lieferanten
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gibt und den bezahlst du, oder vielleicht noch zwei für Getränke und für Essen oder so, haben wir
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halt hunderte, also ich glaube es sind immer so 500 Seiten Rechnungen, die ich so hochlade am
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Monat, weil wenn Sachen nachgeliefert werden, hast du wieder eine Rechnung für ein einzelnes
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Buch und so weiter und so fort. Das ist echt viel, deswegen ist der Stolberata auch wirklich teuer,
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weil der halt sehr viel Zeit aufwenden muss, um diese ganzen Belege zuzuordnen und so weiter
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und so fort. Das ist ein Nachteil, weil unsere Lieferanten alle so, weil das alles so kleinteilig
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ist. Das sind so die Nebenkosten des Geldverkehrs und Nebenkosten der Finanzbuchhaltung. Nutzt du
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auch natürlich eine Software? Das ist ein Dienstleister und genau das geht über die
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DZB und das ist so ein Abrechnungskonzept, also da kann man sich anmelden als Mensch,
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der Rechnungen bezahlen muss und die Verlage sind da auch angemeldet und dieser Dienstleister bringt
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das quasi alles so zusammen, sodass du am Ende eigentlich nur so ein Avisa, also du kriegst die
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einzelnen Rechnungen von den Verlagen und ich überweis die jetzt aber nicht mehr, sondern ich
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bin Mitglied bei der BAG, bei dieser Abrechnungsgeschichte und die geben dann das Geld an die
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weiter. Ein Seepaar ist ja einzeln immer, du hast ein Seepaarmandat für einen Lieferanten,
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aber das ist quasi wie ein großes Seepaar für diesen Dienstleister und der begleicht alle deine
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Rechnungen und dann bekommst du einen Kontoauszug, wo dann drauf steht, diese Rechnungen wurden jetzt
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beglichen und trotzdem musst du ja diese einzelnen Rechnungen, die du von den Verlagen kriegst,
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wo halt drauf steht, dass es mit der BAG abgerechnet wird, musst du ja auch aufheben und das muss dann
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alles wieder zugeordnet werden, dass halt diese Beträge diese Beträge sind und das am Ende das,
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was vom Konto runtergegangen ist und so weiter und so fort. Das heißt, du musst diese Kette
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nachweisen, Kontoausgang, Dienstleister und dann am Ende die Rechnungen. Die muss immer noch irgendwo da sein.
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Das klingt lecker. Ja und das ist halt sehr zeitintensiv und gerade was so Umsatzsteuer und so angeht,
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also wenn halt dadurch, wenn du 500 Seiten Rechnungen hast und du musst einmal im Quartal
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deinen Umsatzsteuer melden, dann muss halt auch dein Steuerberater relativ schnell dabei sein.
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Das sind im Quartal 1500 Seiten Rechnungen, die alle zuzuordnen. Deswegen kommt es halt auch gut,
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jetzt hat er das da halt nicht geschafft, weil er war zum Beispiel im Urlaub oder so. Das heißt,
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der bucht das alles nach, dann hast du erstmal aber nachgezahlt, weil dein Umsatz relativ hoch war,
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dann kriegst du aber im nächsten Mal wieder was, kriegst du wieder zurück, aber das ist auch immer so dieses.
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Hast du ungefähr eine Kenngröße, was dein Steuerberater kostet pro Jahr? So in 10er-Potenzen
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vielleicht? Also ich glaube, ich kriege immer, also wenn so eine Jahresabrechnung fertig ist,
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so ein Jahresabschluss kostet einmal, und der kostet glaube ich 1500 Euro und dann, die machen
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auch die Mitarbeiter Sachen. Das Lohnsteuerbüro ist da auch mit dran. Das kostet glaube ich,
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das ist nicht ganz so teuer. Und dann noch diese, wenn halt im Quartal sind es glaube ich nochmal
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so um die 500 Euro, wenn diese Umsatzgeschichte gemacht werden muss. Das heißt, das sind ja auch
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2000 Euro und diese Lohngeschichte, die war relativ günstig, so 150 oder so, keine Ahnung. Also das
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ging, weil das läuft, das ist wie so laufende Posten, das läuft dann durch, das bezahlt man dann
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nochmal, wenn wieder neuer Mitarbeiter kommt, der muss dann extra angemeldet werden, das kostet
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nochmal extra Geld. Also es ist schon nicht wenig, was man halt so an Steuerberatung bezahlt. Also 1500
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Jahresabrechnung, dann so mindestens 500 im Quartal. Hast du so eine Monatsrechnung oder zahlst du das
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in Quartalsweise? Die kommen immer so im Quartal. Weil dann auch immer das meiste sozusagen, glaube
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ich, gemacht wird als Quartalsabrechnung. Ist aber auch gut investiertes Geld, oder? Ich denke schon.
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Also auch Zeit, also meine Lebenszeit ist ja auch was wert. Erstmal das und vor allem so unangenehme
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Post vom Finanzamt will man auch nicht haben. Das ist das Allerbeste. Wenn mal was kommt,
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dann ist so, oh Gott, was ist das denn? Fotografiere ich das einfach hier, Christian? Jaja, ich kümmere
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mich so. Super, oder? Finde ich super. Irgendwer will was von dir und du hast keine Ahnung was,
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irgendwie und du kannst dir ungefähr einmal kurz googeln, was das jetzt eigentlich ist. Ach komm,
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einmal ein PDF raus. Ist kein Problem. Okay, dann bin ich ja beruhigt. Die kennen das schon und du
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bist da in guten Händen. Sehr schön, das ist nochmal als A und O. Naja, wir haben halt auch
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einen Überblick. Ich meine, das nervt, da kriegst du ständig so, diese Belege müssen nachgereicht
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werden und dann fängst du halt an hier, guck dir das an, irgendwelche Belege rauszusuchen oder
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anzufragen. Das nervt zwar, aber du weißt, es hat jemand irgendwie so einen Blick drauf. Es
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fliegen erstaunlich wenig Zettel rum hier. Es gibt immer Ablagen für irgendwas. Das sind immer
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noch zu viele irgendwo, aber das habe ich mir auch angewöhnt mit der Zeit. Das ist jetzt wirklich,
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weil ich da sehr viel Lebenszeit auf der Suche nach irgendwie, vor allem das, das ist jetzt
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wirklich alles, was irgendwie bezahlt wird, wird sofort digital oder eben haptisch abgeheftet.
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Muss. Du musst es auch griffbereit haben, weil irgendwer will was von dir, genau aus diesem Jahr
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und wann. Ja, und jetzt ist 21 durch. Das heißt, ich kann die 21 zumindest mal irgendwann ins Lager
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tun, weil dann will bald erstmal, also 10 Jahre muss man den ganzen Bums hier aufheben, aber dann
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muss es zumindest nicht mehr hier stehen. Dann kann das irgendwo in irgendeinem nicht schimmlichen
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Keller da vor sich hin stehen, bis die zehn Jahre vorbei sind. Sowieso absurd, dass wir
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ein Zettel aufheben, zehn Jahre. Also naja gut. Es gibt da Mittel und Wege, das digital tun zu
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dürfen, braucht aber noch so ein bisschen, ich sag mal, man muss da Dinge einkaufen. Also ich
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scanne den ganzen Bums auch, aber dadurch, dass halt trotzdem immer noch die Nachfrage nach Belegen
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kommt, ist es so, ich traue mich nicht, das wegzuschmeißen. Ja, und Daten können ja auch