Selbst und Nicht Ständig. Ein Unternehmen gründen. UnternehmerInnen berichten.

Wie gründe ich ein Unternehmen? Ein Podcast über selbstständiges Arbeiten. Und Leben.

Sabine Pohle

Suns 13 Spezialfolge: Steuerberaterin Sabine Pohle

avatar
Sabine Pohle
https://kanzlei-ludolph.de/
avatar
Thomas Gänsewig
Yours Truly

Sabine ist seit 2007 Steuerberaterin. Wir reden über steuerliche Aspekte der Gründung und besondere Herausforderungen danach. Vielen Dank an die Kanzlei Ludolph in Halle für die freundliche Bereitschaft!

Shownotes
Transkript

Ich experimentiere mit Transkripten dieser Sendung. Die werden automatisch hier auf meiner ollen Hardware generiert, oder von Apple Podcasts zur Verfügung gestellt. Darin sind leider ab und zu mehr oder wenig viele Fehler enthalten. Diese werden von mir nicht korrigiert. Im Zweifel gilt Stimme vor Text.

0:00:30–0:00:39
Hallo und herzlich willkommen bei selbst und nicht ständig. Ausgabe Nummer 13, dem Podcast
0:00:39–0:00:43
für selbstständige Menschen und solche, die das vielleicht auch machen wollen. Mein Name
0:00:43–0:00:47
ist Thomas Gänsewig und ich rede mit Leuten, die irgendwann einmal im Laufe ihres Lebens
0:00:47–0:00:53
etwas gegründet haben. Heute aber nicht, denn heute gibt es eine Spezialfolge zum Thema
0:00:53–0:00:59
Steuern. Und ich sitze hier in einem schönen Büro in Halle bei einer, die das ganz genau
0:00:59–0:01:06
weiß. Wer bist du? Mein Name ist Sabine Pohler. Hallo. Und ich bin Steuerberaterin. Sehr gut,
0:01:06–0:01:11
deswegen bin ich heute hier. Deswegen darfst du heute auch ganz viele Fragen beantworten.
0:01:11–0:01:18
Okay. Sehr schön. Wie bist du aufgebildet? Wie wird man Steuerberaterin? Ich bin nicht
0:01:18–0:01:26
über die Schiene Studium gegangen, sondern habe die Teppel-Tappel-Tour gemacht, indem ich nach der
0:01:26–0:01:33
Wende berufsbegleitend Steuerfach angestellt gelernt habe, dann im Prinzip einige Jahre in dem
0:01:33–0:01:41
Beruf gearbeitet habe, dann meine Steuerfach-Wirtausbildung gemacht habe, Bilanzbuchhalter
0:01:41–0:01:48
gemacht habe und dann 2007 meine Steuerberaterprüfung abgelegt habe. Das ist dann nochmal eine richtige
0:01:48–0:01:53
Prüfung, wo man dann vor einem Gremium aus, was für Personen sitzt? Na, das ist im Prinzip
0:01:53–0:02:01
eine mehrtägige Prüfung, wo man drei Tage lang jeweils sechs Stunden lang schriftliche Arbeiten
0:02:01–0:02:09
erstellt. Und wenn man die bestanden hat, die schriftliche Prüfung, dann hat man im Prinzip
0:02:09–0:02:17
noch eine mündliche Prüfung, die dann in der Regel auch fünf bis sechs Stunden dauert. Wow. Wie viele
0:02:17–0:02:27
Menschen bestehen das? In der Regel 50 Prozent der Prüflinge. Wow. Wow. Nicht schlecht. Das ist ja
0:02:27–0:02:38
fast besser als das Medizingrundstudium. Das rückt von der jeweiligen Uni ab, ja. Wow. Und dann hast
0:02:38–0:02:45
du quasi ganz viel Expertise bekommen oder hast du die dir angeeignet? Du hast ja vor der Prüfung
0:02:45–0:02:52
auch schon gearbeitet, ne? Na, seit 1991 arbeite ich im Steuerbüro, habe als Sachbearbeiterin
0:02:52–0:02:59
angefangen, habe dann eine Woche danach das Angebot bekommen, über die Kanzlei diese
0:02:59–0:03:04
berufsbegleitende Ausbildung zu machen, die mir damals finanziert wurde, sodass ich eigentlich
0:03:04–0:03:13
seit 1991 ununterbrochen im Steuerbüro gearbeitet habe. Sodass ich alles parallel zur Ausbildung
0:03:13–0:03:17
immer auch in der Praxis gemacht habe. Also ich habe nicht nur Theorie und dann irgendwann mal
0:03:17–0:03:24
die Anwendung in der Praxis, sondern tatsächlich immer parallel. Und musstest du viel lernen für
0:03:24–0:03:30
die Prüfung? Na klar. Als meine Kinder geboren wurden, hatte ich mir überlegt, was mache ich jetzt
0:03:30–0:03:36
abends, wenn ich nicht mehr so weggehen kann, wie wir das vielleicht vorher gemacht haben. Und ob
0:03:36–0:03:41
ich jetzt ein Buch lese oder ob ich jetzt Fachliteratur lese und mich auf Prüfungen vorbereite,
0:03:41–0:03:48
fand ich dann als spannende Herausforderung, sodass ich dann im Prinzip mich diesen Prüfungen
0:03:48–0:03:55
gestellt habe. Das sind dann von 1991 bis 2007, das sind 16 Jahre, ja? Also wenn man die Jahre
0:03:55–0:04:04
mitzählt, dann sind es mehr. In der Bilanzbuchhalter bin ich 1999 geworden, das heißt von 1999,
0:04:04–0:04:09
da wurde auch mein Sohn geboren, bis 2007 habe ich dann keine weitere Ausbildung gemacht. Das
0:04:09–0:04:15
war dann einfach die logische Konsequenz und nach dem Motto, theoretisch habe ich das Wissen oder
0:04:15–0:04:22
bin der Meinung, das Wissen zu haben, bin aber nicht Steuerberaterin und jetzt oder wann, wenn
0:04:22–0:04:29
nicht jetzt, habe ich dann halt 2006 mit der Vorbereitung angefangen. Also die Vorbereitung
0:04:29–0:04:36
für die schriftliche Prüfung hat circa ein Jahr gedauert mit Anwesenheitskurs und Crashkurs. Und
0:04:36–0:04:43
dann die Prüfung und dann noch mal eine Vorbereitung für die mündliche Prüfung, sodass dann 2008 im
0:04:43–0:04:50
Februar ich als Steuerberaterin bestellt wurde. Und das darf man nur mit bestandener Prüfung?
0:04:50–0:04:58
Genau. Aber das ist jetzt kein Staatsexamen oder sowas wie bei den Juristen oder anderen Berufsgruppen?
0:04:58–0:05:05
Also es gibt bestimmte Zugangsvoraussetzungen, wann man die Prüfung macht. Also es wäre möglicher
0:05:05–0:05:12
gewesen, nach bestandener Ausbildung, nach zehn Jahren im Beruf arbeiten, die Steuerberaterprüfung
0:05:12–0:05:18
zu machen. Das heißt meine Prüfungsvoraussetzungen sind in dem Zeitpunkt definitiv erfüllt gewesen,
0:05:18–0:05:25
sodass ich jederzeit die Prüfung hätte machen können. Wäre aber wahrscheinlich besser beraten
0:05:25–0:05:30
dann oder ist besser beraten, wenn man dann wirklich auch noch mal die Kurse macht? Ohne die Kurse wäre
0:05:30–0:05:37
es nicht möglich gewesen. War eben aus der kalten No Way, oder? Na, mehr oder weniger. In den Kursen
0:05:37–0:05:43
wurde einem auch beigebracht, wie die Prüfung abläuft, was man schreibt, weil man weiß nicht
0:05:43–0:05:50
wirklich, worauf gibt es Punkte, worauf gibt es keine Punkte. Der Weg ist das Ziel. Das Ergebnis ist
0:05:50–0:05:56
selten richtig, aber abgefragt wird mehr oder weniger das Ziel. Und die Prüfung dauert jeweils
0:05:56–0:06:02
sechs Stunden. Wenn man jedem Prüfling zwölf Stunden Zeit geben würde, würden vermutlich 100 Prozent
0:06:02–0:06:07
die Prüfung bestehen. Das Problem ist aber, dass man nur sechs Stunden hat. Und in den sechs Stunden
0:06:07–0:06:15
muss man dann halt sozusagen versuchen, sich dem Problem zu nähern, das Problem zu lösen, um halt
0:06:15–0:06:23
im Prinzip die entsprechenden Punkte zu erzählen. Und jetzt hier in der Kanzlei bist du angestellte
0:06:23–0:06:29
Steuerberaterin. Da kommen Mandanten zu dir. Das sind meistens Unternehmerinnen, ausschließlich
0:06:29–0:06:39
Unternehmerinnen, und die haben Probleme. Manchmal. Was haben die für Probleme? Also es kommen zu uns
0:06:39–0:06:45
natürliche Personen, also ganz normale Menschen, die entweder planen, ein Unternehmen zu führen,
0:06:45–0:06:53
oder schon ein Unternehmen führen, oder Leute, die im Prinzip einfach nur eine Einkommensteuererklärung
0:06:53–0:07:00
erstellen wollen. Also, dass wir für Mandanten arbeiten, ist nicht unbedingt Voraussetzung,
0:07:00–0:07:09
dass die selbstständig sind, ein Unternehmen führen oder eine Kapitalgesellschaft haben. Es können auch
0:07:09–0:07:14
ganz normale, natürliche Personen sein, die zum Beispiel ihre Einkommensteuererklärung erstellen
0:07:14–0:07:19
wollen. Die jetzt zum Beispiel auch angestellt sind irgendwo. Natürlich. Also auch Arbeitnehmer
0:07:19–0:07:24
unter Umständen, wenn sie zusätzliche Probleme haben, weil sie eine Immobilie besitzen, die sie
0:07:24–0:07:30
vermieten, oder Einkünfte aus Vermietungen und Verpachtungen zu berücksichtigen sind. Man kann
0:07:30–0:07:37
Steuererklärung selber machen, muss das aber nicht. Und da komme ich dann ins Spiel. Oder die haben eine
0:07:37–0:07:43
Photovoltaikanlage auf dem Dach, haben sich dann etwas größer eingedeckt. Naja, das hängt ja in
0:07:43–0:07:49
zwischen auch davon ab, welche Leistung diese Anlage hat. Das muss ja nicht mehr unbedingt
0:07:49–0:07:57
steuerlich erfasst werden. Das könnte auch alles steuerlich unbeachtlich sein. Okay, da sind wir jetzt
0:07:57–0:08:03
schon im Teil ein bisschen. Wir kommen nochmal zurück. Was erledigst du denn für deine Mandantinnen
0:08:03–0:08:08
als Steuerberaterin? Was ist so der Service, den man bei dir haben kann? Je nach Wunsch erstellen
0:08:08–0:08:16
wir die Buchhaltung, erstellen die Lohnabrechnung, erstellen damit verbunden Umsatzsteuervoranmeldungen,
0:08:16–0:08:23
erstellen dann die Gewinnermittlung, den Jahresabschluss und die zugehörigen Steuererklärungen
0:08:23–0:08:30
und wenn gewünscht, dann auch die Einkommensteuererklärung. Und habt ihr auch so was, wo man
0:08:30–0:08:36
Belege ablegen kann? Das ist ja ein leidiges Thema, man muss die ja aufheben. Gibt es ja Möglichkeiten,
0:08:36–0:08:40
das zu machen? Man kann entweder den Schuhkarton haben mit seinen ganzen Kassenzetteln,
0:08:40–0:08:47
man kann die händisch einscannen oder wie macht man das am besten? Belege aufheben?
0:08:47–0:08:53
Also das hängt meiner Meinung nach tatsächlich davon ab, wie groß mein Unternehmen ist,
0:08:53–0:09:00
wie viele Belege ich habe. Ich arbeite seit 1991 in den Kanzleinen, den ich erarbeitet
0:09:00–0:09:06
habe, immer mit Dativ und bei Dativ gibt es seit einigen Jahren Unternehmen online,
0:09:06–0:09:12
wo die Mandanten die Belege hochladen, ich mir die Belege sozusagen aus der Cloud holen
0:09:12–0:09:19
kann, mit meinen Buchungssätzen verbinde und halt im Prinzip die Buchführung auf dieser
0:09:19–0:09:25
Basis erstellen kann. Das lohnt sich aber vermutlich nur, wenn ich eine bestimmte Anzahl
0:09:25–0:09:30
von Belegen habe, also wenn ich ein kleiner Unternehmer bin, der vielleicht pro Monat
0:09:30–0:09:36
10-20 Belege hat, dann lohnt sich das meiner Meinung nach nicht, dieses Unternehmen online
0:09:36–0:09:41
zu machen, dann ist der Aufwand im Prinzip da alles hochzuladen, steht in keinem Verhältnis
0:09:41–0:09:45
zu den Kosten, die ich für die Nutzung dieses Programms Unternehmen online habe.
0:09:45–0:09:53
Dann ist der Ordner oder im Prinzip der berühmte Schuhkottung definitiv meiner Meinung
0:09:53–0:10:01
nach die bessere Variante. Die Dativ, das liest man immer mal, das ist ein privater Anbieter,
0:10:01–0:10:08
der aber schon ganz viel mit der öffentlichen Seite zusammenarbeitet, man sieht immer mal gerne
0:10:08–0:10:14
auch von gewissen Kassen immer das Dativ-Logo auf den Formularen, also die sind schon ganz groß
0:10:14–0:10:20
eigentlich. Eine der führenden Anbieter für Steuersoftware, Buchhaltungssoftware in Deutschland.
0:10:20–0:10:25
Okay, und die haben sowohl ein Software-Produkt, wo man sagt, man hat was zu Hause auf dem Rechner,
0:10:25–0:10:32
haben aber auch Unternehmen online den Service, einen Dienst, den sie anbieten, wo man dann die
0:10:32–0:10:39
ganzen Vorteile hat, wie was Sie gerade sagten, Archivierung, Verknüpfung, dass das digital
0:10:39–0:10:46
passiert. Also Dativ bietet sowohl für den selbst buchenden Mandanten Lösungen an, das heißt,
0:10:46–0:10:51
der Unternehmer kann selbst in seinem Unternehmen buchen, der Steuerberater hat Zugriff und erstellt
0:10:51–0:10:58
zum Beispiel den Jahresabschluss oder aber wir erstellen die Buchführung und der Mandant liefert
0:10:58–0:11:05
im Prinzip nur die Belege im Unternehmen online. Okay, gibt es da jetzt noch andere Anbieter oder
0:11:05–0:11:13
ist das der größte Platz, zu dem alle gehen? Es gibt definitiv mehr Anwender. Der Buchungssatz
0:11:13–0:11:20
soll anhaben, ist überall identisch, die Anwendungen sind, also die Buchungsmassen sind
0:11:20–0:11:27
überall identisch. Ich habe eine Buchungsteile, die ich sozusagen füllen muss. Die Auswertungen
0:11:27–0:11:34
sind vom Ergebnis her definitiv auch das Gleiche. Ist es halt die Ansicht anders, die Handhabung
0:11:34–0:11:40
anders? Es gibt bestimmt andere Steuerberater, die mit anderen Programmen arbeiten, die auf die
0:11:40–0:11:50
Programme schwirren. Ich liebe mein Dativ. Okay, die haben aber auch den Vorteil, dass man die
0:11:50–0:11:57
ganzen Belege digital archivieren kann, richtig? Also so zertifiziert, dass dann auch die
0:11:57–0:12:02
Archivierbarkeit gegeben ist, auch wenn die Originale dann mal weg sind. Also wenn ich das Unternehmen online
0:12:02–0:12:08
nutze, muss ich die Belege nicht mehr aufbauen. Das ist natürlich eine feine Sache, weil das
0:12:08–0:12:19
stapelt sich ja auch dann nach einer Zeit. Okay, jetzt steht so eine Person, die gründen möchte,
0:12:19–0:12:25
erst mal vor der Frage, also nachdem geklärt ist, was überhaupt das Geschäftsfeld werden soll und
0:12:25–0:12:33
die ganze Marktanalyse ist durch und vielleicht auch schon der Businessplan. Jetzt die Frage,
0:12:33–0:12:38
welche Rechtsform nehme ich denn? Was gibt es denn für Rechtsform und welche sind für was geeignet?
0:12:38–0:12:45
Gibt es da so ein paar Eckdaten, die Sie aus der Expertise sagen können? Na, es gibt die Möglichkeit,
0:12:45–0:12:50
ein Einzelunternehmen zu machen. Wenn ich als Einzelperson ein Unternehmen gründen will,
0:12:50–0:12:56
das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die einfachste Variante, weil ich da im Prinzip keinerlei weitere
0:12:56–0:13:05
Gründungsaufwendungen oder Gründungsformalitäten einhalten muss. Wenn ich eine GBR machen will,
0:13:05–0:13:10
habe ich mindestens zwei Gesellschafter, die gemeinsam einen Gesellschaftsvertrag errichten.
0:13:10–0:13:19
Den können die alleine gestalten. Der ist also nicht daran gebunden, dass da ein Notar zum Beispiel,
0:13:19–0:13:26
wie bei der GmbH-Gründung, den Gesellschaftsvertrag aufsetzt. Man kann einfach im Prinzip einen
0:13:26–0:13:35
GBR-Vertrag aufsetzen, wo man im Prinzip festhält, wer ist beteiligt, was soll gemacht werden,
0:13:35–0:13:42
wie bringt sich jeder Gesellschaft ein, wie wird das Ergebnis der Gesellschaft verteilt,
0:13:42–0:13:48
Unterschrift, Thema erledigt. Okay, man kann sich quasi so eine Vorlage aus dem Netz ziehen,
0:13:48–0:13:56
das Frühlicht zu Hause beim Getränk zusammenstellen und dann unterschreiben feierlich und dann vertrauen
0:13:56–0:14:00
sich beide oder mehrere Personen so, dass sie nicht zum Notar gehen müssen, wenn sie nicht wollen.
0:14:00–0:14:06
Ein GBR-Vertrag ist nicht notariell gebunden. Ob man jetzt unbedingt jeden Vertrag aus dem Netz
0:14:06–0:14:11
widerspruchslos nehmen sollte, sei jetzt dahingestellt. Auch da wäre es durchaus
0:14:11–0:14:17
angeraten, je nachdem, was man plant, dass man im Prinzip Beratungen in Anspruch nimmt.
0:14:17–0:14:21
Da könnten aber auch dann Personen zu Ihnen kommen und sagen, hey, wie sieht es denn aus?
0:14:21–0:14:24
Ist das so alles richtig, was ich mir da aus dem Netz gezogen habe?
0:14:24–0:14:32
Naja, nicht jede Formulierung, die ich vielleicht als Laie entwerfe, weil ich mir irgendwas vorstelle,
0:14:32–0:14:40
ist dann auch genau das, was ich mir vorgestellt habe, weil ich vielleicht bestimmte Formulierungen,
0:14:40–0:14:45
Regularien nicht eingehalten habe, gar nicht kannte, auf die mich ein Fachmann hinweisen
0:14:45–0:14:50
würde. Das ist so auszulegen, das ist so auszulegen, das hat den Hintergrund.
0:14:50–0:14:58
Finde ich das im BGB, im Bürgerlichen Gesetzbuch? Da gibt es doch sicher irgendwo in der Ecke,
0:14:58–0:15:05
wo man nachgucken kann. Haben Sie Paragraphenkopf? Okay, dann muss ich das selber recherchieren.
0:15:05–0:15:12
Okay, gibt es noch andere Gesetzbücher, auf die sich sowas stützt oder ist das allein das BGB?
0:15:12–0:15:18
Je nachdem, wie ich im Prinzip welche Gesellschaftsform mich gründe,
0:15:18–0:15:22
wenn ich zum Beispiel eine Kapitalgesellschaft gründe, GmbH, habe ich das GmbH gesetzt.
0:15:22–0:15:27
Okay, ich war jetzt gerade nur bei der GbA. Da gucke ich nur im BGB nach.
0:15:27–0:15:35
Okay, da stehen ja so lustige Sachen drinne, wie ein Vertragsgestand bekommt. Das ist ja alles
0:15:35–0:15:40
geregelt. Okay, das bürgerliche Gesetzbuch, das kommt nochmal in die Show Notes. Okay,
0:15:40–0:15:45
was gibt es denn noch für Formel? Was sind zum Beispiel die Kleinunternehmerregelungen?
0:15:45–0:15:52
Was ist denn das? Die Kleinunternehmerregelung hat ja sozusagen mit der Gesellschaftsform überhaupt
0:15:52–0:15:59
nichts zu tun. Ich kann auch als Kapitalgesellschaft, als UG, Kleinunternehmerregelungen anstupe
0:15:59–0:16:04
nehmen. Das schließt sich definitiv nicht aus. Okay. Weil die Kleinunternehmerregelung heißt ja
0:16:04–0:16:11
nur, dass mein Umsatz unter 22.000 Euro im Vorjahr liegt und ich damit rechne,
0:16:11–0:16:16
dass ich dieses Jahr nicht mehr als 50.000 Euro habe. Das sind die aktuellen Zahlen,
0:16:16–0:16:24
die jetzt 2024 gelten. Für 2025 ist da zurzeit im Gespräch, dass die Grenzen angepasst,
0:16:24–0:16:29
nach oben angepasst werden. Und Moment, die 25, Entschuldigung, die 50.000, wo kam die
0:16:29–0:16:35
gerade hin und her? Ich kann die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen,
0:16:35–0:16:44
wenn meine Umsätze im Vorjahr nicht mehr als 22.000 Euro und in diesem Jahr zum 1.1. nicht mehr
0:16:44–0:16:51
als 50.000 Euro betragen. Das heißt, meine Prognose für das laufende Jahr sind meine Umsätze
0:16:51–0:16:56
unter 50.000 Euro. Dann kann ich die Kleinunternehmerregelung in Anspruch
0:16:56–0:17:01
nehmen. Okay. Und das geht dann abhängig von der Gesellschaftsform. Ich kann eine
0:17:01–0:17:05
Personengesellschaft sein, Einzelunternehmer, ich kann auch eine Kapitalgesellschaft sein.
0:17:05–0:17:13
Ja. Und im Folgejahr dann nach dem Jahr zwei, im Jahr drei kann man dann auch wieder 50.000 Max haben.
0:17:13–0:17:18
Na ja, aber ich muss ja dann im Vorjahr die 22.000 zurzeit erreicht haben. Ich sage im Prinzip,
0:17:18–0:17:26
ich will dieses Jahr maximal 50.000 oder ich liege unter 50.000. Wenn ich jetzt 25.000 habe,
0:17:26–0:17:32
bin ich ab nächstem Jahr regelbesteuerer, weil ich ja im Vorjahr die 22.000 überschritten habe.
0:17:32–0:17:38
Ja, ja. Es geht ums laufende Jahr. Okay, jetzt klingelt es. Ja. Das heißt dann, wenn man die
0:17:38–0:17:48
22.000 reist in diesem Jahr, ist im Nachfolgejahr die Umsatzsteuer zu vereinnahmen bzw. weiter zu
0:17:48–0:17:56
reichen dann. Und sowas wie, ich bin im laufenden Jahr über 22.000, heißt aber noch nicht,
0:17:56–0:18:02
dass ich in diesem Jahr Umsatzsteuer nachzahlen muss, richtig? Zurzeit ist es so. Die geplante
0:18:02–0:18:08
Gesetzesänderung ist dann tatsächlich so, dass geplant ist, dass wenn im laufenden Jahr,
0:18:08–0:18:16
im Gespräch sind zurzeit 100.000 Euro Umsatz, wenn diese 100.000 Euro Umsatz erreicht sind,
0:18:16–0:18:24
am 15. Oktober, ich danach sofort der Regelbesteuerung unterliege. Ab dem ersten Euro oder ab dem
0:18:24–0:18:31
zweiten? Ab dem Tag, wo ich im Prinzip die 100.000 übersteige. Okay, also diese unfaire
0:18:31–0:18:36
Regelung, ich nenne sie unfair, weil sie ist wirklich unfair, wenn man dann ab Tag eins die
0:18:36–0:18:42
Umsatzsteuer nachzahlen muss für seine sämtlichen Umsätze. Das hat ja schon einige Unternehmer ganz
0:18:42–0:18:48
in die Prädulje gebracht, dass sie dann nicht gesehen haben, okay, mein Umsatz ist dieses Jahr
0:18:48–0:18:55
so groß. Na gut, bisher ist es ja so, ich sollte ja als Unternehmer in der Lage sein, die Summe
0:18:55–0:19:02
meiner Umsätze zusammen zu rechnen. Wenn ich wissen will, ist mein Unternehmen rentabel oder nicht,
0:19:02–0:19:08
kommt ja dann zum Beispiel die Buchhaltung ins Spiel, dass ich im Prinzip monatlich eine
0:19:08–0:19:14
Buchhaltung erstelle oder erstellen lasse, sodass ich genau sehe, das waren diesen Monat meine
0:19:14–0:19:19
Einnahmen, das waren diesen Monat meine Ausgaben, das ist mein Ergebnis. Nächsten Monat, das sind
0:19:19–0:19:24
meine Einnahmen, meine Ausgaben, mein Ergebnis und dann immer so weiter. Ich sage mal, in unserer
0:19:24–0:19:28
betriebswirtschaftlichen Auswertung habe ich ja dann auch immer die kumulierten Zahlen, sodass
0:19:28–0:19:34
ich dann, wenn ich die Märzauswertung habe, dann gleichzeitig auch die Auswertung Januar bis März
0:19:34–0:19:40
habe. Das heißt, ich sehe ja als Unternehmer jederzeit, wie meine Umsätze sich entwickelt
0:19:40–0:19:48
haben. Das sagst du ja. Ja, das sollte ja, wenn ich Existenzgründer bin, sozusagen mich schon
0:19:48–0:19:54
interessieren, weil viele fragen, wie viel Steuern muss ich zahlen, sind ja davon abhängig, dass ich
0:19:54–0:20:02
ein Gefühl dafür entwickle, was kommt eigentlich unten raus. Also ich kann einen kleinen, also ich
0:20:02–0:20:09
kann ein Unternehmen als kleinen Unternehmer führen, was ich zum Beispiel nebenberuflich mache. Ich
0:20:09–0:20:17
bin normal Angestellter, habe meine regelmäßigen Einkünfte und mache nebenbei im Prinzip Kleingewerbe
0:20:17–0:20:24
als Kleinunternehmer. Da passiert es häufig, dass wir dann erst im Prinzip einmal im Jahr nachträglich
0:20:24–0:20:30
die Unterlagen in die Hand kriegen und dann eine Jahresbuchhaltung machen. Da stellen wir dann
0:20:30–0:20:36
tatsächlich erst fest, wenn wir die Steuererklärung gemacht haben, dass die Umsatzgrenze überschritten
0:20:36–0:20:42
wurde. Aber auch da sollte der Unternehmer ein Gefühl dafür haben, ich habe Rechnungen geschrieben,
0:20:42–0:20:47
selbst wenn ich monatlich nur zwei, drei Rechnungen schreibe. Wo bin ich jetzt? Bin ich jetzt im
0:20:47–0:20:54
Prinzip bei 10.000 Euro oder bin ich bei 21.000 Euro oder alle Rechnungen, die ich geschrieben habe,
0:20:54–0:21:01
sind jetzt schon bei 24.000 Euro. Also so ganz überrascht werden kann ich da nicht wirklich.
0:21:01–0:21:10
Hab mal gehört, dass das auch anders geht. Nur so am Rande. Okay, Zahlen im Auge behalten. Aber das
0:21:10–0:21:17
ist ja auch ein Service, den Sie dann hier bei Ihnen bekommen, bei dir bekommen, die vielen
0:21:17–0:21:23
Mandantinnen, wo du dann irgendwann die Alarmglocke schrillst und sagst hier Achtung, Achtung, wir
0:21:23–0:21:28
überschreiten jetzt genau folgende Grenze und das wird das und das passieren. Da wo man schon
0:21:28–0:21:34
mal so ein Risiko früh Analyse kriegt, was einen dann vielleicht im Folgejahr erwartet. Da kommen
0:21:34–0:21:39
wir noch mal ein bisschen später zu. Wir waren jetzt noch mal bei diesen ganzen Rechtsformen.
0:21:39–0:21:46
GbR hatten wir, es gibt, sie hatten schon gesagt, die UG, die GmbH, die Kapitalgesellschaften.
0:21:46–0:21:49
Willst du kurz was zu sagen?
0:21:49–0:21:58
Eine GmbH hat einen Stammkapital von 25.000 Euro. Wenn ich Existenzgründer bin, ist das
0:21:58–0:22:04
erst mal ein Betrag, den ich in Behand nehmen müsste, um die Gesellschaft überhaupt gründen
0:22:04–0:22:10
zu können, was abschreckt, was deswegen nicht unbedingt für Existenzgründer geeignet ist.
0:22:10–0:22:12
Du sagst müsste, das muss man doch machen, oder?
0:22:13–0:22:17
Na klar, müsste ich das machen. Ich muss die Hälfte im Prinzip des Stammkapitals
0:22:17–0:22:23
einzahlen, um im Prinzip beim Handelsregister eingetragen zu werden.
0:22:23–0:22:29
Okay, langsam, langsam. Man zahlt 12.500 Euro irgendwo ein. Man hinterlegt das auf ein Bankkonto
0:22:29–0:22:36
und geht mit dem Auszug zum Handelsregister. Das ist auch eine Stelle hier in diesem schönen
0:22:36–0:22:43
Wirtschaftsbetrieb dieses Landes. Und dann kriegt man einen Eintrag im Handelsregister.
0:22:43–0:22:52
Ja, also man läuft nicht persönlich zum Handelsregister, sondern hat den Notar, bei dem man den Vertrag
0:22:52–0:22:57
abgeschlossen hat über die Gründung der GmbH, dem weist man die Einzahlung des Stammkapitals
0:22:57–0:23:05
nach und der reicht dann auf digitalem Weg den Nachweis beim Handelsregister ein, damit
0:23:05–0:23:06
die GmbH eingetragen wird.
0:23:06–0:23:11
Das ist notariell verpflichtend. Das kann man nicht selber machen.
0:23:11–0:23:16
Das ist verpflichtend. Das heißt, neben der Aufbringung des Stammkapitals muss ich im
0:23:16–0:23:24
Prinzip die Kosten für den Notar aufbringen, für den Notarvertrag und die Eintragungskosten
0:23:24–0:23:25
ins Handelsregister.
0:23:25–0:23:31
Und da gibt es auch einen feinen Gesellschaftsvertrag, den muss man dann auch beim Notar aufsetzen
0:23:31–0:23:32
lassen oder man bringt einen mit, das geht auch.
0:23:32–0:23:36
Genau, aber der muss dort notariell beurkundet werden.
0:23:36–0:23:42
Und die UG, ist das auch wie eine GmbH oder wie ist das?
0:23:42–0:23:49
Die UG ist auch eine Kapitalgesellschaft, die allerdings nicht an die 25.000 Euro Stammkapital
0:23:49–0:23:56
bei der Gründung gebunden ist. Da kann ich den Betrag selbst festlegen, wie hoch das
0:23:56–0:24:03
Stammkapital sein soll. 500 Euro, 1.000 Euro sind üblich.
0:24:03–0:24:05
Einer? Geht auch? Geht auch ein Euro?
0:24:05–0:24:12
Es geht ein Euro, aber mehr oder weniger, sobald ich den Notar verlasse, ist meine UG dann
0:24:12–0:24:19
überschuldet, weil ich ja Kosten habe für die Gründung, die höher als ein Euro sind.
0:24:19–0:24:24
Das heißt, mein Stammkapital ist ein Euro, die Aufwendung für den Notarvertrag sind
0:24:24–0:24:31
1.000 Euro. Wenn ich die bezahle oder bezahlen will, ist meine UG schon überschuldet, was
0:24:31–0:24:37
eigentlich für mich als Gesellschafter ein Insolvenzantragsgrund ist, weil meine GmbH
0:24:37–0:24:45
überschuldet ist. Deswegen ist das mit der UG zwar schön, dass ich im Prinzip niedrigere
0:24:45–0:24:50
Stammkapital habe, aber ich muss im Prinzip ständig im Auge haben, ist die Gesellschaft
0:24:50–0:24:58
überschuldet, habe ich im Prinzip Verbindlichkeiten, die sozusagen mein Eigenkapital übersteigen.
0:24:58–0:25:06
Wenn ich einen Unternehmenszweck habe, wo ich im Prinzip Gewinne mache, bin ich dann
0:25:06–0:25:15
verpflichtet, jährlich von meinem Gewinn einen bestimmten Prozentsatz des Gewinns umzuwandeln
0:25:15–0:25:23
in Stammkapital, so lange, bis ich irgendwann die 25.000 Euro Stammkapital für die eigentliche
0:25:23–0:25:30
Kapitalgesellschaft zusammenhabe. Und dann ist man ja eigentlich eine GmbH. Und dann
0:25:30–0:25:36
ist man eine GmbH. Aber nicht beim Notar, ne? Die UG muss auch beim Notar erkundet werden.
0:25:36–0:25:39
Nee, nee, ist klar, aber man müsste dann nochmal zum Notar laufen und sagen, okay, vielleicht
0:25:39–0:25:42
möchte ich doch eine GmbH gründen. Man muss dann nochmal einen Vertrag aufsetzen, ne?
0:25:42–0:25:44
Es geht alles von vorne los, man zahlt nochmal Geld.
0:25:44–0:25:51
Es wird dann umgeswitcht durch die Kapitalerhöhung von der UG in die GmbH. Also das ist keine
0:25:51–0:25:56
Neugründung. Es bleibt das gleiche Unternehmen, nur wird aus der UG eine GmbH.
0:25:56–0:25:58
Eine Umwandlung des Unternehmens.
0:25:58–0:26:03
Na ja, Umwandlung wäre jetzt eigentlich im Prinzip was anderes, wenn ich aus einer Personengesellschaft
0:26:03–0:26:08
in eine Kapitalgesellschaft oder umgekehrt. Das nennt man in der Regel Umwandlung.
0:26:08–0:26:14
Okay, andere Vokabel. Dann macht es doch Sinn, eigentlich gleich eine GmbH zu gründen, oder?
0:26:14–0:26:22
Wie gesagt, wenn ich 25.000 Euro Stammkapital habe bzw. 12.500 Euro, die ich einzahle, ja.
0:26:22–0:26:29
Das Schöne ist, das sind Kapitalgesellschaften mit beschränkter Haftung. Das heißt, die
0:26:29–0:26:31
Haftung ist wie beschränkt?
0:26:31–0:26:33
Die Haftung ist auf das Stammkapital beschränkt.
0:26:33–0:26:39
Das heißt, ich mache irgendwas ganz Dummes mit meiner Firma und es entsteht ein Versicherungsfall.
0:26:39–0:26:43
Es ist nicht fahrlässig. Wir sind jetzt beim Versicherungsfall und die Versicherung zahlt
0:26:43–0:26:47
aus irgendwelchen Gründen nicht oder kann nicht zahlen. Es kommt zu irgendwelchen anderen
0:26:47–0:26:53
Schwierigkeiten. Ich als Privatperson stehe nicht dafür ein, sondern meine Firma mit
0:26:53–0:26:59
maximal 25.000 Euro beschränkter Haftung.
0:27:00–0:27:09
Okay, jetzt gibt es noch den Spezialfall der CoKG, die Kommanditgesellschaft. Was ist das?
0:27:09–0:27:22
Die GmbH und CoKG ist eine Personengesellschaft, wo die GmbH als Komplementär die Vollhaftung
0:27:22–0:27:30
übernimmt. Ich bin jetzt zwungen, zwei Gesellschaften zu gründen. Ich habe auch wieder eine GmbH,
0:27:30–0:27:36
auch wieder verbunden mit dem Stammkapital, was ich für die GmbH aufbringen muss. Ich
0:27:36–0:27:44
bin auch wieder an Notar gebunden, der diesen GmbH-Vertrag aufsetzt, der die Einzahlung des
0:27:44–0:27:51
Stammkapitals nachgewiesen bekommt von mir, damit die Eintragung im Handelsregister erfolgt
0:27:51–0:27:58
und der Kommanditist, der haftet im Prinzip dann nur mit seiner Kommanditeinlage, die
0:27:58–0:28:03
dann im Vertrag geregelt wird. Häufig sind es 500 Euro.
0:28:03–0:28:05
Wie kann er sich selber aussuchen?
0:28:05–0:28:07
Ich kann ihn im Vertrag selbst festlegen.
0:28:07–0:28:12
Das heißt, wenn irgendwas schief geht, jetzt nochmal dieser Fall, irgendwer zahlt einen
0:28:12–0:28:17
Versicherungsfall nicht oder es gibt Ausfälle von irgendwas Dummes passiert und jemand möchte
0:28:17–0:28:24
von der Firma ganz viel Geld haben, dann steht die Firma drin mit ihrer Einlage, richtig?
0:28:24–0:28:27
25.000 Euro. Und der Kommanditist?
0:28:27–0:28:31
Der haftet im Prinzip mit seiner Kommanditeinlage.
0:28:31–0:28:32
Mit seinen 500 Euro?
0:28:32–0:28:33
Genau.
0:28:33–0:28:34
Okay.
0:28:34–0:28:43
Bei der GmbH in Kogagi habe ich den Vorteil, es ist eine Personengesellschaft. Ich bin
0:28:43–0:28:50
als Unternehmer häufig das eine und dieselbe Person, die Gesellschaft der Komplementär-GmbH
0:28:50–0:29:00
ist und die im Prinzip der Kommanditist des Unternehmens ist. Ich kann frei mein Geld entnehmen,
0:29:00–0:29:06
bin nicht im Prinzip an irgendwelche Verträge gebunden, kann Privatentnahmen tätigen.
0:29:06–0:29:14
Wenn ich eine GmbH habe, das ist ja eine eigene juristische Person, dann muss ich sozusagen
0:29:14–0:29:22
als Geschäftsführer, Gesellschaft ein Vertrag mit der GmbH abschließen, bin damit im Prinzip
0:29:22–0:29:29
Arbeitnehmer und kann im Prinzip sozusagen mir Geld nicht frei entnehmen aus der Kapitalgesellschaft.
0:29:29–0:29:31
Obwohl ich der Chef bin?
0:29:31–0:29:35
Obwohl ich der Chef bin. Das ist eine eigene juristische Person.
0:29:35–0:29:36
Ja.
0:29:36–0:29:41
Wo im Prinzip alles mit Verträgen eben voraus. Ich kann auch nicht hinterher beschließen,
0:29:41–0:29:47
ich zahle mir mal rückwirkend ab Januar einen Geschäftsführergehalt oder ich erhöhe meinen
0:29:47–0:29:52
Geschäftsführergehalt oder ich kann auch nicht ständig hoch runter, hoch runter, hoch runter.
0:29:52–0:29:59
Da bin ich sozusagen bei einer GmbH gebunden. Als Kommanditist bei der GmbH in Kogagi kann
0:29:59–0:30:02
ich im Prinzip jederzeit Privatentnahmen tätigen.
0:30:02–0:30:04
So wie ein Einzelunternehmen auch?
0:30:04–0:30:05
Genau.
0:30:05–0:30:12
Wenn ich das bei der GmbH mache, ist das dann Entnahme von Kapital? Wird da nicht vielleicht
0:30:12–0:30:14
auch eine andere Steuer fällig?
0:30:14–0:30:15
Was mache ich?
0:30:15–0:30:21
Wenn ich zum Beispiel aus dem Bankautomaten gehe, mit der Karte von dem Geschäftskonto
0:30:21–0:30:25
dann einfach mal Geld abhebe, geht ja, kann ich ja machen als Chef.
0:30:25–0:30:31
Dann ist das eine Vermögensminderung der GmbH und die GmbH hat einen Forderungsanspruch
0:30:31–0:30:37
gegenüber ihrem Gesellschaft oder gegenüber ihrem Geschäftsführer auf Rückzahlung dieser Beträge.
0:30:37–0:30:43
Und das müssen die machen? Was muss ich machen als Chef?
0:30:43–0:30:48
Dann die 200 Euro, die ich mir aus dem Automaten gezogen habe, dann wieder zurück überweisen
0:30:48–0:30:51
von meinem Privatkonto auf das Konto der Firma.
0:30:51–0:30:57
Geht das auch mit einer UG zusammen? Eine UG in Kogagi? Geht das?
0:30:57–0:31:04
Okay. Ja, kann man nochmal nachgucken.
0:31:04–0:31:09
Ich verlinke die Rechtsformen für Unternehmen auch in den Show Notes.
0:31:09–0:31:12
Jetzt mal noch eine Frage zu vereinen.
0:31:12–0:31:19
Ist ein Verein, ein EV, auch möglicherweise eine Alternative zu einem Einzelunternehmen?
0:31:19–0:31:22
Hat das Vor, hat das Nachteile?
0:31:23–0:31:28
Ich würde mal spontan sagen, nein, hat keine Vorteile.
0:31:28–0:31:32
Als Verein habe ich ja auch wieder bestimmte Gründungsvoraussetzungen.
0:31:32–0:31:37
Ich glaube, ich brauche ja sieben Gründungsmitglieder, um überhaupt einen Verein gründen zu können.
0:31:37–0:31:46
Ich brauche einen Vorstand, der sozusagen über die Vereinsgeschicke sozusagen entscheidet.
0:31:46–0:31:55
Der Verein hat dann Mitgliederversammlungen, die über bestimmte Beschlüsse des Vereines entscheiden.
0:31:55–0:32:00
Das kann ja dann niemand mehr alleine machen. Das kann auch nicht mehr der Vorstand alleine machen.
0:32:00–0:32:06
Beziehungsweise in der Satzung des Vereines muss erklärt werden, welche Rechtsgeschäfte
0:32:06–0:32:13
der Verein eingehen darf. Aber niemand im Verein kann sich irgendwie Geld entnehmen.
0:32:13–0:32:16
Das ist ja dann Vereinsvermögen.
0:32:16–0:32:19
Aber der Verein kann ja zum Beispiel Personen anstellen.
0:32:19–0:32:24
Jetzt ist gegeben, okay, der Vorstand existiert, die Gremien existieren,
0:32:24–0:32:29
die Versammlungen als solche finden statt, muss man ja auch jährlich machen, extra einladen.
0:32:29–0:32:32
Das Vereinsrecht ist ja auch sehr eindeutig.
0:32:32–0:32:37
Das passiert alles und jetzt hat der Verein jemanden angestellt,
0:32:37–0:32:42
der vielleicht auch Teil des Vorstands ist oder aber den Vorstand gut kennt.
0:32:42–0:32:44
Wie ist das ein Konstrukt zu sagen?
0:32:44–0:32:51
Es ist schwierig, jemanden beim Vorstand sozusagen auch als Arbeitnehmer zu haben.
0:32:51–0:32:57
Soll der Verein gemeinnützig werden oder soll der Verein einfach nur ein Verein sein?
0:32:57–0:33:02
Nicht zwingend. Ich meine, so Vereine wie Bayern München sind doch auch Wirtschaftsvereine.
0:33:02–0:33:06
Oder der ADAC ist sogar ein gemeinnütziger Verein und der hat noch eine riesen AG hinten dran.
0:33:06–0:33:09
Wie auch immer, ja.
0:33:09–0:33:14
Aber das ist ja immer mal in der Diskussion, dass das nicht wirklich nachvollziehbar ist, warum das ist.
0:33:14–0:33:18
Na ja, Gewinnerzielungsabsicht, ja, nein, vielleicht.
0:33:18–0:33:22
Und Gewinnerzielung ist beim Verein komplett ausgeschlossen?
0:33:22–0:33:24
Das ist nicht ausgeschlossen.
0:33:24–0:33:26
Man kann ja Wirtschaftsverein sein, ne?
0:33:26–0:33:29
Aber der ist ja gemeinnützig.
0:33:29–0:33:31
Genau, jetzt bei der Gemeinnützigkeit.
0:33:31–0:33:37
Okay, da ist natürlich keine Gewinnerzielung vorgesehen, weil es gemeinnützig ist, ist klar.
0:33:37–0:33:44
Aber so ein Wirtschaftsverein, der kann doch auch Geld verdienen und an seine Angestellten auszahlen.
0:33:44–0:33:46
Natürlich kann er das.
0:33:46–0:33:49
Und der gemeinnützige Verein kann auch so viel Geld ausbezahlen, wie er einnimmt.
0:33:49–0:33:51
Natürlich kann er das.
0:33:51–0:33:59
Als gemeinnütziger Verein habe ich ja alle drei Jahre in der Regel die Steuererklärung beim Finanzamt einzureichen.
0:33:59–0:34:09
Dort ist es dann auch so, dass ich die Gewinnermittlung, die ich erstelle, in vier Vereinsbereiche aufteilen muss.
0:34:09–0:34:19
Ich habe den Idealbereich, ich habe die Vermögensverwaltung, ich habe den Zweckbetrieb und ich habe im Prinzip den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb.
0:34:19–0:34:25
Das macht unter Umständen eine Buchführung durchaus aufwendig.
0:34:25–0:34:30
Als wenn ich nur ein Unternehmen habe, wo ich Einnahmen und Ausgaben habe.
0:34:30–0:34:37
Weil im gemeinnützigen Verein müsste ich ja tatsächlich jede Einnahme, jede Ausgabe einem der vier Vereinsbereiche zuordnen,
0:34:37–0:34:45
die dann auch Konsequenzen hinsichtlich Umsatzsteuer und Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer haben.
0:34:45–0:34:52
Auch ein Verein kann durchaus Körperschaftssteuer zahlen müssen, zum Beispiel in seinen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb.
0:34:52–0:35:06
Ich würde mal spontan behaupten, dass Bayern München definitiv den Sportbetrieb im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb abwickelt und dadurch auch Steuern zahlt.
0:35:06–0:35:13
Okay, ja, das mal zum Nachlesen auch als Show Notes in den Show Notes.
0:35:13–0:35:29
Das Vereinsrecht für Menschen, die uns zuhören und vielleicht auch einen kulturellen Verein haben und den da vielleicht auch voranbringen wollen, was die Steuererklärung angeht.
0:35:29–0:35:40
Okay, jetzt kommen Menschen zu dir, die wollen was gründen. Was muss ich denn alles vor der Gründung machen?
0:35:40–0:35:50
Na, ich muss mir klar sein darüber, was ich machen will. Wie ich es machen will.
0:35:50–0:35:56
Was habe ich technisch zu erledigen? Wo muss ich hinlaufen? Wen muss ich anrufen? Bescheid sagen, dass ich jetzt da bin.
0:35:56–0:36:08
Also, wenn ich eine gewerbliche Tätigkeit ausübe, muss ich beim Gewerbeamt der jeweiligen Gemeinde ein Gewerbe anmelden.
0:36:08–0:36:24
Diese Anmeldung geht automatisch zum Finanzamt, sodass man ein nettes Formular bekommt, einen Fragebogen für die steuerliche Erfassung, Aufnahme einer gewerblichen Tätigkeit.
0:36:24–0:36:45
Der Fragebogen ist vier, fünf Seiten lang, wo alle möglichen Fragen gestellt werden von Name, Anschrift, Hausnummer, Kontaktdaten, welches Unternehmen wird ausgeübt, wird man steuerlich beraten, vertreten? Ja, nein, vielleicht.
0:36:45–0:37:05
Und dann werden verschiedene Fragen gestellt zu Umsatzprognosen, zu Gewinnprognosen, die dann unter Umständen Auswirkungen haben für die Einstufung Umsatzsteuervoranmeldung, Einkommensteuervorauszahlung, Gewerbesteuervorauszahlung.
0:37:05–0:37:09
Kann ich da auch Null eintragen bei Gewinn? Weil es ist ja das Jahr der Gründung.
0:37:09–0:37:34
Man kann Null eintragen. Ob das taktisch klug ist, weiter hingestellt. Man sollte realistisch im Prinzip rangehen. Das Finanzamt würde ja Null definitiv erst mal folgen, wenn jetzt aber zum Beispiel im ersten Jahr ein Ergebnis von 50.000 Euro als Gewinn ermittelt wird.
0:37:34–0:37:54
Und es wird eine Einkommensteuererklärung eingereicht, habe ich ein Problem, weil ich muss für die 50.000 Euro, die ich ja tatsächlich auch irgendwie Gewinn gemacht habe, weil wenn ich meinen Gewinn ermittle, indem ich die Einnahmen abzüglich der Ausgaben ansetze, sind die 50.000 Euro entstanden.
0:37:54–0:38:23
Dann reiche ich die Steuererklärung beim Finanzamt ein. Das Finanzamt setzt Einkommensteuer fest und das Finanzamt sagt immer, hoch lebe das Vorjahr. In diesem Jahr 50.000 Euro Gewinn. Also unterstelle ich, auch dieses Jahr hast du einen Gewinn von 50.000 Euro. Das heißt, ich muss nicht nur die Einkommensteuer für das vorangegangene Jahr zahlen, sondern muss auf dieser Basis auch Einkommensteuervorauszahlung für das laufende Jahr zahlen.
0:38:23–0:38:48
Das heißt, es könnte eine Zusammenballung von Steuerzahlungen sich ergeben, die ich unter Umständen vermeiden könnte. Wenn ich damit rechne, dass ich 50.000 Euro Gewinn habe, sollte ich vielleicht mit 20.000, 30.000 Euro beim Finanzamt im Fragebogen reagieren und Vorauszahlung auf dieser Basis festsetzen lassen.
0:38:48–0:38:59
Auch mit der Konsequenz, dass ich Einkommensteuervorauszahlung leiste, aber wenn die Erklärung eingereicht ist, nicht geschockt bin oder eben diese Zusammenballung von Steuerzahlungen kommt.
0:38:59–0:39:10
Das Finanzamt wird erst einmal akzeptieren, wenn ich sage Null oder einen Gewinn ansetze, der unter dem Grundfreibetrag ist, sodass keine Einkommensteuer festzusetzen ist.
0:39:10–0:39:27
Das ist in dem Jahr vielleicht schön, aber trotzdem sollte ich als Unternehmer, gerade als Existenzgründer, immer im Hinterkopf haben, dass wenn ich 100 Euro einnehme, ich nicht 100 Euro habe, die ich unter den Leuten bringen kann, sondern dass ich weniger habe.
0:39:27–0:39:42
Weil vielleicht die Krankenkasse von mir Beiträge haben möchte aufgrund meiner selbstständigen Tätigkeit, aufgrund der Einkünfte, die ich erziele und natürlich dann auch das Finanzamteinkommensteuer haben möchte, aufgrund der Einkünfte, die ich erziele.
0:39:42–0:39:49
Okay, jetzt habe ich nicht Null eingetragen, sondern zu wenig. Ist da jetzt dasselbe Problem?
0:39:49–0:39:59
Das heißt, die Zusammenballung würde trotzdem passieren, weil ich habe nur 20.000 angegeben, sind aber hauptsächlich 100.000 geworden, habe ich nicht mit gerechnet.
0:39:59–0:40:11
Ist eigentlich derselbe Punkt zu sagen, okay, man darf das Geld nicht unter die Leute bringen, sondern sollte erstmal gucken, welche Steuern erwarten mich denn eigentlich am Ende des Jahres?
0:40:11–0:40:28
Also wenn ich während der Aufnahme meiner Tätigkeit bzw. in der Folgezeit immer berücksichtige, wenn ich 100 Euro habe, kann ich die 100 Euro nicht ausgeben, sondern ich muss damit rechnen, dass auch das Finanzamt seinen Anteil davon haben möchte.
0:40:28–0:40:43
Und ich packe das Geld entweder auf ein separates Konto oder reserviere das fiktiv auf meinem Konto, sodass wenn die Steuerzahlung kommt, ich die entsprechend leisten kann, ist das okay.
0:40:43–0:40:46
Macht das Sinn, ein separates Konto zu haben?
0:40:46–0:41:02
Wenn man Kontoführungsgebühren zahlen muss, nicht. Wenn man keine Kontoführungsgebühren zahlen muss, weil wenn ich drei Konten habe und ich muss dreimal Kontoführungsgebühren zahlen, stellt sich die Frage, macht das Sinn, dreimal Kontoführungsgebühren zu zahlen?
0:41:02–0:41:08
Die Frage bricht sich, genau.
0:41:08–0:41:28
Nun gibt es ja die Disziplinen der Unternehmer, die sagen, okay, mein Konto darf einen gewissen Stand nicht unterschreiten, oder man rechnet quasi schon während des laufenden Jahres mit in Prozenten, was dann da fällig wird am Ende des Jahres.
0:41:28–0:41:33
Da kommt noch eine schöne Frage von Christoph, die hebe ich noch auf.
0:41:33–0:41:41
Okay, der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ist entsprechend ausgeführt. Tragt bitte nicht null ein, haben wir gerade gehört, warum?
0:41:41–0:41:46
Dann gibt es eine Steuernummer fürs Unternehmen, die gibt es vom Finanzamt.
0:41:46–0:41:47
Genau.
0:41:47–0:41:50
Kommt dann einfach Post und ungefragt flattert dann die Nummer ins Haus.
0:41:50–0:41:51
Genau.
0:41:51–0:41:54
Ab dem Tag kann ich dann auch Rechnung schreiben mit der Nummer.
0:41:54–0:41:55
Genau.
0:41:55–0:42:00
Was muss denn auf so eine Rechnung alles drauf?
0:42:00–0:42:13
Der Name des Leistenden, also der Name meines Unternehmens, der, wenn ich einen Fantasienamen wähle, der Inhaber des Unternehmens, meine Adresse.
0:42:13–0:42:28
Eventuell habe ich im Fragebogen eine Umsatzsteuer-ID beantragt, dann kommt die Umsatzsteuer-ID-Nummer auf das Rechnungsformular drauf, ansonsten die Steuernummer.
0:42:28–0:42:41
Viele wollen die Steuernummer nicht haben, weil die ja territorial Rückschlüsse zulässt, bei welchem Finanzamt ich steuerliche führte, was die Umsatzsteuer-ID-Nummer nicht hat.
0:42:41–0:42:54
Weil ich muss ja nicht unbedingt, wenn ich im Prinzip Adresse A habe, auch steuerlich bei Finanzamt A geführt werden, könnte ja auch mal anders geführt werden, weil ich Teil von irgendwas anderem bin.
0:42:54–0:43:15
Mhm. Hat jetzt wahrscheinlich dann Einzelfallgründe, warum das jemand nicht möchte, aber zum Beispiel bei einer Kapitalgesellschaft oder der GmbH-KOKG-Personengesellschaft mit Handelsregisterauszug steht ja immer das Handelsregister da.
0:43:15–0:43:26
Das ist zwingend bei den Gesellschaften, die eingetragen sind am Handelsregister, dass auf deren Rechnung auch das Handelsregister und die Handelsregister-Nummer erwähnt werden muss.
0:43:26–0:43:33
Spätestens da macht es ja keinen Sinn mehr. Da weiß man ja ungefähr, an welcher Ecke das Finanzamt sein muss, wenn die dort eingetragen ist.
0:43:33–0:43:42
Muss man dann bei Umzugs in der Gesellschaft einen neuen Handelsregisterauszug beantragen, falls man jetzt zum Beispiel von einem Bundesland ins andere zieht?
0:43:42–0:43:54
Man muss ja nicht den Auszug beantragen, man muss ja richtig diese Sitzverlegung sozusagen dem Handelsregister mitteilen und dann ist nicht mehr Handelsregister A zuständig, sondern Handelsregister B.
0:43:54–0:43:56
Und im selben Bundesland?
0:43:56–0:44:07
Wenn das, also dass der Sitz verlegt wurde, muss sozusagen definitiv mitgeteilt werden, egal ob das im gleichen Bundesland ist oder nicht.
0:44:07–0:44:16
Welches Handelsregister zuständig ist, entscheidet halt die territoriale Zuordnung.
0:44:16–0:44:24
Sachsen-Anhalt ist das Handelsregister in Stendal, das halt für die Gesellschaften zuständig ist.
0:44:24–0:44:31
Okay, so jetzt habe ich meine Steuernummer bekommen und die Umsatzsteuer-ID.
0:44:31–0:44:42
Sie hatten gerade schon einen Grund gesagt, die Umsatzsteuer-ID sagt nicht, bei welchem Finanzamt man ist. Was hatten die noch für Vorteile? Warum möchte ich die haben?
0:44:42–0:45:04
Wenn ich international einkaufen möchte, macht das Sinn im Prinzip diese Umsatzsteuer-ID-Nummer zu haben, weil ich dann durch diese Umsatzsteuer-ID-Nummer ausländischen Auftraggebern gegenüber als Unternehmer mich ausweisen kann.
0:45:04–0:45:10
Weil nur als Unternehmer habe ich so eine Umsatzsteuer-ID-Nummer oder kann diese Umsatzsteuer-ID-Nummer beantragen.
0:45:10–0:45:20
Das heißt, ich kaufe dann zum Beispiel Netto ein. Also im Sinne von, da gibt es dann keine VAT, also keine ausländische oder deutsche Umsatzsteuer auf den Einkauf.
0:45:20–0:45:30
Mehr oder weniger derjenige, der mir liefert, kann im Prinzip eine Auswohlliefung machen, die sozusagen bei ihm umsatzsteuerfrei ist.
0:45:30–0:45:38
Und ich übernehme sozusagen in Deutschland die Besteuerung durch Umsatzsteuer-Vorsteuer.
0:45:38–0:45:45
Okay, das ist dann eher für den B2B-Bereich interessant.
0:45:45–0:45:46
Genau.
0:45:46–0:45:54
Okay, das habe ich jetzt auch gemacht. Jetzt habe ich meinen Gewerbe bekommen. Da ist mir vorhin noch etwas aufgefallen. Du hattest gesagt Kleingewerbe.
0:45:55–0:45:58
Wir waren bei dieser Ecke Kleinunternehmer-Regelung.
0:45:58–0:46:09
Kleine Gewerbe habe ich jetzt in dem Sinne gemeint, dass es viele Mandanten gibt, die im Prinzip neben einer hauptberuflichen Tätigkeit Gewerbe ausüben,
0:46:09–0:46:18
was sie aber nicht in Vollzeit machen, sondern nebenbei, nebenberuflich und dann halt als Kleinunternehmer.
0:46:18–0:46:21
Okay, also das Gewerbe ist dasselbe.
0:46:21–0:46:34
Also ich könnte das gleiche Gewerbe auch Vollzeit in großem Rahmen machen, mache es aber im Prinzip nur in meiner zusätzlichen Zeit, die ich aufbringe, neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit.
0:46:34–0:46:37
Okay, gewerbetechnisch macht das keinen Unterschied.
0:46:37–0:46:39
Nein, überhaupt nicht.
0:46:39–0:46:54
Okay, dann ist dir vorhin schon mal etwas gefallen. Unternehmen machen ja, sofern sie eine gewisse Größe erreichen, eine Umsatzsteuervoranmeldung. Warum muss ich das machen?
0:46:54–0:46:56
Weil das Finanzamt das möchte.
0:46:56–0:47:00
Ja. Wie oft mache ich das?
0:47:00–0:47:05
Laut Umsatzsteuergesetz ist der Voranmeldungszeitraum vierteljährlich.
0:47:05–0:47:20
Wenn meine Umsatzsteuer, die ich ans Finanzamt zahle, im Vorjahr größer als 7500 Euro gewesen ist, dann bin ich verpflichtet monatlich Umsatzsteuervoranmeldungen beim Finanzamt einzureichen.
0:47:20–0:47:35
Wenn meine gezahlte Steuer für das vorangegangene Jahr kleiner als 1000 Euro ist, dann werde ich vom Finanzamt von der Abgabe von Voranmeldungen befreit und muss nur einmal jährlich meine Umsatzsteuererklärung einreichen.
0:47:35–0:47:45
Das macht auch ein bisschen Sinn, dass man nicht am Ende des Jahres bzw. nach Abgabe der Erklärung erst mal erschlagen wird.
0:47:45–0:47:53
Als erstes kommen fünfstellige Forderungen an Umsatzsteuer auf einen Zug.
0:47:54–0:48:01
Auch das ist relativ zu sehen. Ich schreibe Rechnung mit Umsatzsteuer. Ich schreibe Rechnung netto plus Umsatzsteuer.
0:48:01–0:48:12
Das heißt fiktiv muss ich die Umsatzsteuer, wenn ich 100 Euro Rechnung schreibe plus Umsatzsteuer, nicht 119 Euro ausgeben.
0:48:12–0:48:24
Ich kann auch nicht 100 Euro ausgeben, weil ich ja noch Einkommensteuer z.B. davon bezahlen muss, aber die 119 Euro kann ich nicht ausgeben.
0:48:24–0:48:28
Ich muss damit rechnen, dass das Finanzamt 19 Euro bekommt.
0:48:28–0:48:37
Ich kann gegen diese Umsatzsteuer aus sämtlichen Aufwendungen, die ich für mein Unternehmen bezogen habe, die Vorsteuer ziehen.
0:48:37–0:48:49
Das ist dann eigentlich der Sinn der Voranmeldung, dass meine Umsatzsteuer abzüglich der von mir geleisteten Vorsteuer, die Zahlung oder unter Umständen,
0:48:49–0:48:59
weil ich Gründungskosten habe, weil ich Anschaffungen habe, der Erstattungsanspruch gegen den Finanzamt so ist, dass ich eine Zahlung vom Finanzamt bekomme als Unternehmer.
0:48:59–0:49:07
Das heißt z.B. kaufe ich mir eine Maschine, die kostet, einfaches Beispiel, 119 Euro.
0:49:07–0:49:12
Der Nettopreis der Maschine wäre 100 Euro, die 19 Euro sind Steuern.
0:49:12–0:49:19
Ich habe ja 119 Euro bezahlt, nicht nur 100.
0:49:19–0:49:25
Jetzt habe ich eine Rechnung geschrieben und muss die Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen.
0:49:25–0:49:32
Und die 19 Euro von meiner Maschine kann ich von der Umsatzsteuer, die ich zahlen muss, abziehen.
0:49:32–0:49:33
Genau.
0:49:33–0:49:37
Und das ist damit gemeint, man zieht sich die Vorsteuer, richtig?
0:49:37–0:49:38
Genau.
0:49:38–0:49:45
Okay, gut. Das ist dann auch monatlich wahrscheinlich vorteilhaft zu haben, weil man dann wirklich jedes Mal…
0:49:45–0:49:48
Der Voranmeldungszeitraum ist vierteljährlich.
0:49:48–0:49:56
Wenn ich erst unterjährig anfange, muss ich im Prinzip eine Prognose machen, wie hoch meine jährliche Umsatzsteuer ist.
0:49:56–0:50:04
Wenn ich einschätze, die ist höher als 7.500 Euro, dann mache ich im Prinzip monatlich die Voranmeldung.
0:50:04–0:50:14
Ursprünglich oder eigentlich laut Gesetz sind Existenzgründer oder Unternehmensgründer immer zur monatlichen Abgabe verpflichtet.
0:50:14–0:50:24
Das ist aber zurzeit für die Jahre 21 bis 26 außer Kraft gesetzt, sodass im Prinzip der vierteljährliche Voranmeldungszeitraum greift.
0:50:24–0:50:28
Warum ist das außer Kraft gesetzt? Gibt es da Gründe?
0:50:28–0:50:33
Ah, immer noch? Okay. Gibt es noch…
0:50:33–0:50:36
Beziehungsweise der Verwaltungsaufwand, der damit verbunden ist.
0:50:36–0:50:42
Das kann ja für den Unternehmer durchaus auch ungünstig sein, wenn er vierteljährlich den Voranmeldungszeitraum hat.
0:50:42–0:50:47
Monatlich wäre er vielleicht im Prinzip günstiger, weil er gerade Investitionen getätigt hat.
0:50:47–0:50:51
Weil er gerade einen Erstattungsanspruch gegenüber dem Finanzamt hätte.
0:50:51–0:50:57
Und den aber eben nicht in dem Monat geltend machen kann, sondern erst nach Ablauf des vierteljahres.
0:50:57–0:51:01
Das heißt, ich habe eine Liquiditätslücke von zwei Monaten.
0:51:03–0:51:06
Deswegen wird ganz gerne am Quartalsende mal etwas gekauft.
0:51:06–0:51:10
Gibt es da auch so strategische Planungen?
0:51:10–0:51:11
Natürlich.
0:51:11–0:51:13
Oder zum Jahresende auch ganz schön.
0:51:13–0:51:16
Da läuft der Amazon wieder heiß, weil alle bestellen.
0:51:16–0:51:25
Na gut, das ist schwierig bei Amazon, weil wenn man da auf die Rechnung guckt, ist es häufig so, dass da ja keine deutsche Umsatzsteuer draufsteht.
0:51:27–0:51:30
Wenn man es von internationalen Anbietern kauft quasi.
0:51:30–0:51:39
Viele kaufen bei Amazon, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne zu gucken, was wer dort eigentlich im Prinzip der Anbieter ist, wer der Lieferer ist.
0:51:39–0:51:44
Sodass nicht zwingend im Prinzip da aus den Rechnungen Vorsteuer zu ziehen ist.
0:51:49–0:51:52
Das ist ja ein internationaler Warenverkehr, richtig?
0:51:52–0:51:55
Und die Steuer, die da drauf steht, ist dann was für eine?
0:51:55–0:51:56
Steht da eine drauf?
0:51:56–0:51:57
Na mehr oder weniger.
0:51:57–0:52:09
Unter Umständen muss ich die Umsatzsteuer für den Leistenden in Deutschland abführen und kann mir gleichzeitig den Betrag als Vorsteuer ziehen.
0:52:09–0:52:12
Das heißt, das ist für mich als Unternehmer ein Plus-Minus-Null-Spiel.
0:52:13–0:52:15
Aber ich habe keine Vorsteuer.
0:52:15–0:52:23
Also ich habe nicht nur die Vorsteuer, weil ich muss ja gleichzeitig für den ausländischen Unternehmer dessen Umsatzsteuer abführen.
0:52:23–0:52:24
Okay, jetzt.
0:52:27–0:52:30
Okay, dann gleich gucken, wo kommt es her?
0:52:30–0:52:35
Es müsste ein deutscher Anbieter sein, um das vorsteuermäßige einzurechnen.
0:52:35–0:52:51
Okay, wer hat es mal ein bisschen eingetaktet, was so das erste Jahr nach der Gründung heißt, bzw. Anfang der Gründung und das erste Jahr nach Gründung, also das Folgejahr,
0:52:51–0:53:15
die Ballung der Zahlung, das hast du gerade schon angesprochen, dass dann auf einmal so viel auf einen zukommt, dass sowohl in dem abzuführenden Bereich der Umsatzsteuer im betrieblichen Teil plus noch mal privat dann die Einkommenssteuer auch noch mal dazukommt,
0:53:15–0:53:21
dass man eigentlich so im Jahr zwei ganz schön doll erschlagen wird von vielen Zahlungen.
0:53:21–0:53:28
Wie weiß ich denn das vorher? Warum weiß ich das vorher? Und was machst du da?
0:53:28–0:53:39
Also wenn wir die Buchhaltung erstellen, erstellen wir die am liebsten monatlich und der man dann bekommt im Prinzip jeden Monat eine Auswertung, eine sogenannte Jahresübersicht,
0:53:39–0:53:45
wo jeder einzelne Monat ausgewiesen ist und kumuliert im Prinzip das Jahresergebnis.
0:53:45–0:53:54
Das heißt, wenn ich jetzt aktuell Januar bis Juli habe, habe ich im Prinzip das kumulierte Ergebnis per 31.07.
0:53:54–0:54:02
Und Steuerberatung heißt auch, dass ich meinen Mandanten berate. Das ist das Ergebnis zum 31.07.
0:54:03–0:54:10
Wenn ich das jetzt durch sieben teile und mal zwölf nehme, ist die einfachste Variante, dass ich aufs Jahresergebnis hochrechne,
0:54:10–0:54:17
dass ich im Prinzip sage, wenn es so weiterläuft, haben wir zum Jahresende das und das Ergebnis.
0:54:17–0:54:24
Und dann kann ich im Prinzip mit dem Mandanten mich hinsetzen oder mich mit dem Mandanten unterhalten und kann sagen,
0:54:24–0:54:34
okay, es kommt jetzt im Prinzip unter der Voraussetzung, es bleibt so, das Jahresergebnis raus mit den und den Konsequenzen.
0:54:34–0:54:41
Die Einkommenssteuer, eventuell unter Berücksichtigung von Freibeträgen, die Werbesteuer.
0:54:41–0:54:46
Und das kann ich ja jeden Monat machen. Das macht jetzt nicht unbedingt im Januar Sinn, dass ich dem Mandanten sage,
0:54:46–0:54:54
wenn wir jetzt zwölf Mal Januar haben, haben wir das Ergebnis. Aber spätestens zum 30. September sollte ich mit meinen Mandanten das Gespräch führen.
0:54:54–0:54:59
Beziehungsweise bei mir ist es tatsächlich so, der Mandant kriegt jeden Monat seine Auswertung,
0:54:59–0:55:09
wo auch ihm verbal erklärt wird, wie das kumulierte Jahresergebnis ist, was im letzten Monat das Monatsergebnis ist.
0:55:09–0:55:16
Und im Prinzip, wie ist dieses Ergebnis, das macht jetzt im Prinzip bei Existenzgründern nicht unbedingt Sinn,
0:55:16–0:55:26
aber sobald ich ein zweites oder drittes Jahr als Vorjahr habe, kommt auch immer der Vergleich zum Vorjahr bzw. zum letzten zwei Jahren.
0:55:26–0:55:35
Sodass der Mandant im Prinzip auch jederzeit einschätzen kann, okay, ich habe jetzt im Prinzip das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr,
0:55:35–0:55:42
liege ich höher, liege ich niedriger im Vergleich zu vor zwei Jahren, liege ich höher, liege ich niedriger.
0:55:42–0:55:49
Und dann kann man im Prinzip Ursachenforschung betreiben, sondern das saisonale Unterschiede, die zu dem Ergebnis führen,
0:55:49–0:55:56
ist da irgendein Sachverhalt gewesen, der im Vorjahr oder vor zwei Jahren angefallen ist oder der dieses Jahr angefallen ist,
0:55:57–0:56:12
der im Prinzip das Ergebnis sozusagen beeinflusst hat, sodass ich im Prinzip jederzeit genau sagen kann, wo landen wir zum Jahresende unter der Voraussicht, es geht so weiter.
0:56:12–0:56:23
Und dann kann ich natürlich den Mandanten sagen, sind Investitionen geplant, könnte da im Prinzip noch was gemacht werden oder im Prinzip mit welcher Steuer ist zu rechnen.
0:56:23–0:56:35
Also das ist dann die Steuergestaltung. Wir mögen es nicht so wirklich, wenn die Mandanten nur einmal im Jahr kommen und wir dann ein Ergebnis haben,
0:56:35–0:56:45
dann feststellen, das ist im Vergleich zum Vorjahr doppelt so hoch, Betrag X höher, ich kann aber nichts mehr machen, weil das Jahr vorbei ist.
0:56:46–0:56:55
Das heißt, im Prinzip das Sammeln und dem Steuerberater nur einmal im Jahr im Prinzip die Unterlagen geben, kann dann in dem Fall auch nach hinten losgehen,
0:56:55–0:57:03
weil der Berater hat keine hälsicherischen Fähigkeiten und kann im Prinzip vermuten, was bei Mandanten passiert ist oder nicht.
0:57:03–0:57:09
Das kann ich nur, wenn ich tatsächlich monatlich die Buchhaltung erstelle, meinetwegen auch noch vierteljährlich.
0:57:09–0:57:18
Aber je größer die Zeiträume wären, wo eine Buchhaltung erstellt wird, desto weniger kann ich im Prinzip noch auf aktuelle Ereignisse Einfluss nehmen.
0:57:18–0:57:24
Wenn ich eine BWA für November erstelle, die kann ich logischerweise erst irgendwann im Dezember erstellen.
0:57:24–0:57:35
Wenn ich am 20. Dezember mit den Mandanten das Gespräch suche und sage, der November war jetzt außerordentlich gut, wir haben jetzt im Prinzip das Ergebnis von X,
0:57:36–0:57:49
wie sieht es im Dezember aus? Es könnte das Ergebnis Y rauskommen, hat niemand mehr Zeit, bis zum 31.12. in irgendeiner Art und Weise auf das Ergebnis zu reagieren.
0:57:49–0:57:55
BWA, sagst du gerade, die betriebswirtschaftliche Auswertung. Ganz genau.
0:57:55–0:58:05
Noch mal als Begriff packe ich mit in die Show Notes. Da schließt sich die Frage vom Christoph, vielen Dank lieber Christoph, doch wunderbar mit rein,
0:58:05–0:58:12
weil er fragte, ob es Tools gibt für zahlenwissenschaftliche Analyse, was sie gerade schon ein bisschen sagten.
0:58:12–0:58:22
Dass man sich anguckt, man macht so eine Prognose, um im Halbjahr zu erkennen, ob das Jahr gut wird oder ob es da Herausforderungen geben wird.
0:58:22–0:58:33
Gut im Sinne von, oh Gott, so viel Umsatz oder gut, doch nicht so viel Umsatz. Ob es da Analyse-Tools gibt, die das machen.
0:58:33–0:58:45
Natürlich. Wir haben im Prinzip bei Dativ die Möglichkeit, ein Controlling Report zu erstellen. Das können auch alle anderen Programme.
0:58:45–0:58:58
Da kann ich im Prinzip sozusagen alle Kennzahlen der betriebswirtschaftlichen Auswertung in bestimmten Zeiträumen ins Verhältnis zu alle möglichen setzen,
0:58:58–0:59:07
sodass ich also im Prinzip auch die Zahlen, die ich in der Jahresübersicht habe, im Prinzip in Kennzahlen ausdrücken kann.
0:59:07–0:59:10
Was sind das für Zahlen?
0:59:10–0:59:23
Verhältnis, Umsatz, Wahneinsatz, Verhältnis, Umsatz, Personalkosten. Also alles, was ich möchte bzw. ich habe auch die Möglichkeit,
0:59:23–0:59:35
Zahlen vorzugeben, die ich geplant habe oder die der Mandant geplant hat, um dann im Prinzip Abweichungen herleiten zu können.
0:59:35–0:59:43
Okay, liebe Christoph, Controlling Report heißt das, das was du suchst und da gibt es wahrscheinlich…
0:59:43–0:59:48
Das ist was für Zahlen, Friks. Diagramme, Plus, Minus, ja.
0:59:48–0:59:58
Gibt es auch Statistik in den Reports, wo man sagt, okay, man guckt sich mal eine Standardabweichung an, man guckt sich mal irgendwie so einen SQ an?
0:59:58–1:00:08
Also es gibt da auch Statistik, also ich kann da auch Lieferanten, welche Lieferanten habe ich dieses Jahr, mit welchem Wahneinsatz,
1:00:08–1:00:15
wie ist das Verhältnis zum letzten Jahr, also ich kann da alles Mögliche, inwieweit das Aussagefähig ist,
1:00:15–1:00:21
weshalb ich den Lieferanten dieses Jahr mehr habe oder weniger habe oder umgekehrt.
1:00:21–1:00:27
Das kann verschiedenste Ursachen haben, aber darstellen kann ich das alles.
1:00:27–1:00:31
Okay, super, dann ist die Frage jetzt schon beantwortet.
1:00:31–1:00:38
Wir waren jetzt gerade so ein bisschen bei ein paar Steuerarten. Fangen wir mal mit der betrieblichen Seite an.
1:00:38–1:00:44
Was für Steuerarten gibt es und ab wann werden die fällig, bei welchem Umsatz?
1:00:46–1:00:51
Also zum Beispiel so eine Gewerbesteuer muss ich erst ab einem gewissen Umsatz bezahlen.
1:00:51–1:00:57
Gewerbesteuer hat mit Umsatz gar nichts zu tun. Gewerbesteuer fällt an auf Gewinn.
1:00:57–1:00:59
Entschuldigung, auf Gewinn?
1:00:59–1:01:13
Auf den Gewinn und je nachdem, welche Unternehmensform ich habe, habe ich da unter Umständen auch noch einen jährlichen Freibetrag von aktuell 24.500 Euro für Einzelunternehmen
1:01:13–1:01:25
und Personengesellschaften, die als sogenannte Unternehmerlohn vom Gewinn abgezogen werden, bevor im Prinzip dann der Messbetrag für die Gewerbesteuer festgesetzt wird,
1:01:25–1:01:36
der dann abhängig ist vom Hebesatz in der Gemeinde, in der ich mein Unternehmen habe, welcher Gewerbesteuer dort festzusetzen ist.
1:01:37–1:01:45
Kapitalgesellschaften haben diesen Freibetrag nicht, da wird ab dem ersten Euro Gewinn auch Gewerbesteuer fällig.
1:01:45–1:01:47
Ein Nachteil einer Kapitalgesellschaft.
1:01:50–1:01:56
Genau, die Berechnung der Gewerbesteuer kann man sich auch wunderbar anschauen, packe ich in die Show Notes.
1:01:56–1:02:01
Und je nachdem, wo mein Unternehmen sitzt, gibt es verschiedene Hebesätze für die Gewerbesteuer.
1:02:01–1:02:08
Es gibt Regionen, die sind sehr teuer, sowas wie München, und dann gibt es Regionen, die sind nicht so teuer.
1:02:08–1:02:15
Gibt es dann eigentlich so einen Wettbewerb zwischen den Landkreisen?
1:02:15–1:02:20
Gibt es dann ganz viele Briefkastenfirmen auf dem platten Land irgendwo?
1:02:20–1:02:33
Naja, unter Umständen ist es jetzt aktuell in Halle schon interessant für den Unternehmer, ob ich meinen Sitz in Halle habe oder ob ich den im Prinzip in einer angrenzenden Saalkreisgemeinde habe,
1:02:33–1:02:40
weil die Hebesätze unter Umständen niedriger sind und kann natürlich nicht jedes Unternehmen überall betrieben werden.
1:02:40–1:02:45
Ich muss ja im Prinzip zu der Gemeinde auch in irgendeiner Art und Weise einen Bezug haben.
1:02:46–1:02:53
Also wenn ich meinen Gewerbe im Prinzip irgendwo anmelde, muss ich ja den Sitz der Gesellschaft auch dort haben.
1:02:53–1:03:04
Ja, kann man ja machen. Man ist vielleicht umgezogen oder man hat da vielleicht noch eine zweite Immobilie oder man hat was geerbt, ein Stück Land oder was.
1:03:04–1:03:07
Das hängt davon ab, je nachdem welches Gewerbe ich ausübe.
1:03:08–1:03:15
Und ein Gartenbaubetrieb kann jetzt nicht in einem Hochbrauch angemeldet werden oder wie ist das?
1:03:15–1:03:23
Nein, ein Gartenbaubetrieb, wenn ich dann im Prinzip meine ganzen Gerätschaften habe, bräuchte ich ja dann auch irgendwie einen Grundboden,
1:03:23–1:03:32
wo ich im Prinzip die Gerätschaften abstellen kann, damit im Prinzip dort mein Betriebssitz ist, damit ich von dort im Prinzip die Tätigkeiten ausübe.
1:03:32–1:03:37
Und es zählt nicht der Büro-Teil des Unternehmens, es zählt die Betriebsstätte.
1:03:37–1:03:46
Ich kann auch mehrere Betriebsstätten haben, da wird es dann interessant, weil ich dann im Prinzip eine Zerlegung habe meines Gewinns auf verschiedene Betriebsstätten,
1:03:46–1:03:50
aber das wäre jetzt eher das Spezialfall, der Sonderfall.
1:03:50–1:03:58
Okay, der ist natürlich mit ein bisschen Hirnschmalz auch zu überlegen und da reinzugehen, wo man den gewinnt.
1:03:58–1:04:03
Also diese Zerlegung richtet sich dann nach Arbeitslöhnen.
1:04:03–1:04:07
Die Aufteilung der Arbeitslöhne ist laut Gesetz im Prinzip so vorgesehen.
1:04:07–1:04:19
Das heißt, ich habe zum Beispiel ein Friseurunternehmen, das sitzt Sitz A und hat aber im Prinzip in dem Dorf eine Filiale und in dem Dorf eine Filiale und in dem Dorf eine Filiale.
1:04:19–1:04:24
Das heißt, das sind ja alles einzelne Betriebsstätten und dann habe ich einen Gewinn für das Unternehmen
1:04:24–1:04:33
und dann wird der Gewinn aber aufgeteilt auf die einzelnen Gemeinden, damit von dem Gewinnanteil sozusagen jede Gemeinde was hat,
1:04:33–1:04:40
weil ja dort im Prinzip auch die Infrastruktur vorhanden ist, um das Gewerbe im Prinzip ausüben zu können.
1:04:40–1:04:46
Okay, man hat natürlich auch dann ganz klarer Kennzahl, welcher Ertrag kommt aus welchem Laden und kann das dementsprechend dann…
1:04:46–1:04:50
Na gut, das kann ich, das nützt mir aber nichts, weil die Aufteilungen sind die Arbeitslöhne.
1:04:50–1:04:52
Ja, genau.
1:04:52–1:04:56
Ja, Gewinn in der einzelnen Filiale ist da uninteressant.
1:04:56–1:05:09
Also wenn ich jetzt tatsächlich ein Friseurunternehmen habe, ist ja das relativ einfach auszufinden, weil Mitarbeiter A, B, C sind in Filiale A und die Mitarbeiter sind in Filiale B.
1:05:11–1:05:19
Okay, dann kommt irgendwann zum Beispiel eine Körperschaftsteuer auf die Unternehmen zu. Was ist das?
1:05:19–1:05:31
Körperschaftsteuer ist die Einkommensteuer der juristischen Personen, der Kapitalgesellschaften, die beträgt seit einigen Jahren 15%.
1:05:33–1:05:44
Das heißt der Gewinn mal 15% ist die festzusetzende Körperschaftsteuer plus 5,5% Solidaritätszuschlag.
1:05:44–1:05:50
Plus Soli, die müssen die auch zahlen, nicht nur die Privaten.
1:05:50–1:06:02
Nicht jeder Private muss Solidaritätszuschlag bezahlen, aber wenn bestimmte Grenzen überschritten sind, ist Solidaritätszuschlag nach wie vor zu zahlen.
1:06:02–1:06:07
Und das zahlen die Kapitalgesellschaften ab dem ersten Euro?
1:06:07–1:06:09
Genau.
1:06:09–1:06:14
Okay, was erwartet Unternehmen noch an Steuerarten? Gibt es noch mehr?
1:06:17–1:06:25
Wenn ich Arbeitnehmer habe, muss ich Lohnsteuer zahlen, das ist aber unabhängig von meiner Unternehmensform.
1:06:26–1:06:35
Die wird mit der Lohnabrechnung ermittelt, ist auch je nachdem wie die Beträge sind, monatlich abzuführen, vierteljährlich abzuführen oder jährlich abzuführen.
1:06:35–1:06:39
Aber wie gesagt, unabhängig von der Unternehmensform.
1:06:40–1:06:45
Habe ich eine Immobilie als Unternehmen, muss ich natürlich auch Grundsteuer zahlen, ist klar.
1:06:45–1:06:47
Logisch, ja.
1:06:48–1:06:56
Okay, die privaten Personen, die zahlen ja auch ein paar Steuern.
1:06:56–1:07:04
Was muss ich denn da so an Steuern bezahlen, wenn ich privat bin und arbeite oder ein Unternehmen habe?
1:07:06–1:07:13
Na, Einkunftssteuer. Also in der Einkunftssteuererklärung habe ich ja in Deutschland sieben Einkunftsarten.
1:07:14–1:07:21
Die werden theoretisch bis auf die Einkünfte aus Kapitalvermögen alle in einen Topf geworfen.
1:07:22–1:07:32
Das heißt, unabhängig welcher Einkunftsart ich erziele, die Einkunft wird identisch wie die andere Einkunft besteuert.
1:07:33–1:07:41
Außer die Kapitaleinkünfte, die mit der Abgeltungssteuer die 25% beträgt, einen eigenen Steuersatz haben.
1:07:42–1:07:49
Aber unter Umständen, wenn meine Einkommensteuer niedriger ist als 25%, kann ich auch den Antrag stellen,
1:07:49–1:07:54
dass auch meine Kapitaleinkünfte nach meinem individuellen Steuersatz versteuert werden.
1:07:55–1:08:01
Wenn mein Steuersatz aber höher ist als 25%, dann verbleibt es bei den 25%.
1:08:03–1:08:08
Das ist dann nur die Kapitalertragssteuer, richtig?
1:08:08–1:08:10
Nein, Kapitalertragssteuer sind ja…
1:08:10–1:08:12
Oder Abgeltungssteuer, Entschuldigung.
1:08:12–1:08:13
Abgeltungssteuer, genau.
1:08:13–1:08:20
Ich weiß, ich meine weiter. Die Abgeltungssteuer, die ist maximal 25% mehr.
1:08:20–1:08:23
Plus Solidaritätszuschlag.
1:08:23–1:08:28
Ah, Soli kommt auch dazu. Ja, natürlich. Kirchensteuer vielleicht auch noch, ne?
1:08:29–1:08:36
Je nachdem, wenn ich einer Kirche angehöre, ist auch die Kirchensteuer zu zahlen.
1:08:37–1:08:43
Okay. Und natürlich ist es auch wieder, wenn ich Grund und Boden habe, denn bei Kauf die Grunderwerbsteuer
1:08:43–1:08:47
und bei Besitz die Grundsteuer wie auch bei allen anderen.
1:08:47–1:08:54
Genau. Das trifft aber sowohl Kapitalgesellschaften als auch natürliche Personen, einzelne Unternehmen.
1:08:55–1:09:04
Wenn ich jetzt zum Beispiel mit Aktien handle an einer Börse, dann gibt es ja da manchmal auch Geld raus, ne?
1:09:04–1:09:12
Wenn ich jetzt Dividende kriege oder wenn ich die Aktien verkaufe unter einem Jahr, dann wird ja auch Steuer fertig, ne?
1:09:12–1:09:13
Was ist das für eine?
1:09:13–1:09:19
Die Einkünfte aus Kapitalvermögen sind im Prinzip in jedem Fall zu versteuern.
1:09:19–1:09:23
Die Haltefrist ist im Prinzip unbeachtlich.
1:09:23–1:09:28
Ich glaube, die ist 2008, 2009 abgeschafft worden.
1:09:29–1:09:33
Einkünfte aus Aktiengewinnen sind immer zu versteuern.
1:09:33–1:09:39
Ich habe da nach wie vor noch alte Pferd, aber normal zu versteuern.
1:09:39–1:09:47
Ja. Und das sind dann, ist das ein ganz normales Einkommen, was der Einkommensteuer unterliegt?
1:09:47–1:09:49
Einkünfte aus Kapitalvermögen.
1:09:49–1:09:53
Okay. Und die werden auch mit meinem normalen Einkommensteuersatz?
1:09:53–1:09:57
Einkünfte aus Kapitalvermögen mit den 25 Prozent Abgeltungsstufe.
1:09:57–1:10:00
Okay. Jetzt sind wir bei 25 Prozent.
1:10:00–1:10:10
Okay. Jetzt gibt es ja das Szenario, dass da Lebensgemeinschaften oder Ehepartnerinnen bei Ihnen aufschlagen.
1:10:10–1:10:18
Gibt es da Vorteile gegenüber so Singles, die angestellt sind oder was gegründet haben, Unternehmer sind?
1:10:19–1:10:21
Sie schütteln mir im Kopf.
1:10:21–1:10:28
Ich habe ja vorher die Fragen gekriegt. Ich habe die Fragen in dem Sinne nicht so wirklich verstanden,
1:10:28–1:10:35
weil entweder ich bin Single, dann wäre ich allein veranlagt oder ich bin im Prinzip verheiratet.
1:10:35–1:10:40
Dann werde ich oder habe ich die Möglichkeit zu wählen zwischen einer Einzelveranlagung
1:10:40–1:10:44
oder im Prinzip einer Zusammenveranlagung von Eheleuten.
1:10:44–1:10:46
Reden wir da gerade von diesem Ehegattensplitting?
1:10:46–1:10:47
Genau.
1:10:47–1:11:00
Ja. Okay. Es gibt ja Freibeträge, da kommen wir noch drauf, wenn jetzt Kinder im Haushalt leben.
1:11:00–1:11:08
Die Partner sind in einer Lebensgemeinschaft oder Eheleute und einer arbeitet, der andere nicht.
1:11:09–1:11:17
Ist das ein Fall, wo man sagen kann, ist das vorteilhaft oder ist das steuerlich nicht so vorteilhaft?
1:11:17–1:11:26
Wenn ich verheiratet bin, alle Familieneinkünfte in einen Topf fallen, ist dann natürlich, wenn nur einer arbeitet,
1:11:26–1:11:33
das Einkommen niedriger und damit auch im Prinzip die zu zahlende Steuer niedriger, als wenn zwei arbeiten.
1:11:33–1:11:41
Und die Einkommen sind jetzt mal hypothetisch sehr unterschiedlich, also ein hohes Einkommen, ein geringes Einkommen.
1:11:41–1:11:52
Dann wird das Ehegattensplitting sozusagen ausgleichend, das heißt, ich zahle dann im Prinzip definitiv weniger Einkommen als zwei Alleinstehende.
1:11:52–1:12:01
Der eine, der vielleicht gar keine Steuer zahlt und der andere, der im Prinzip nach der Grundtabelle relativ hoch versteuert wird.
1:12:01–1:12:04
Also wirkt sich das gar nicht aus?
1:12:04–1:12:13
Wenn ich verheiratet bin, zahle ich schon, wenn die Einkünfte sehr unterschiedlich sind, weniger Einkommensteuer.
1:12:13–1:12:21
Durch den Splittingtarif ist wohl die Steuerdifferenz bis zu 15.000 Euro.
1:12:21–1:12:36
Da sind ja jetzt noch die Freibeträge zu berücksichtigen. Jede Person hat ja einen Freibetrag, plus vielleicht gibt es noch Kinder, da hat man oft auch noch mal einen Freibetrag.
1:12:36–1:12:44
Es gibt den Grundfreibetrag, der beträgt zurzeit 11.604 Euro für Eheleute, ist doppelter.
1:12:44–1:12:50
Das heißt, bis zu diesem zu versteuernden Einkommen fällt keine Einkommensteuer an.
1:12:50–1:13:01
Allerdings, bis ich dahin komme, werden erstmal die Einkunftsarten, die ich habe, in einen Topf geworfen und dann gibt es davon im Prinzip noch bestimmte Abzüge.
1:13:01–1:13:12
Ich habe Vorsorgeaufwendungen, die als Basis Absicherung, Kranken- und Pflegeversicherung in voller Höhe abzugsfähig sind.
1:13:12–1:13:22
Und weitere Vorsorgeaufwendungen, die unter bestimmten Höchstgrenzen abzugsfähig sind.
1:13:22–1:13:32
Sollten diese Höchstgrenzen durch die Beiträge KVPV aber schon ausgeschöpft sein, sind weitere Vorsorgeaufwendungen nicht abzugsfähig.
1:13:32–1:13:37
Okay, ich zahle jetzt KVPV, Krankenversicherung, Pflegeversicherung.
1:13:37–1:13:42
Zahle ich jetzt schon mal den Betrag, der diese Obergrenze reißt?
1:13:42–1:13:46
Dann ist quasi alles, was ich mehr zahle, privat verblieben.
1:13:46–1:13:49
Also zumindest Lebensversicherung, Unfallversicherung, Haftpflichtversicherung.
1:13:49–1:13:54
Was noch separat behandelt wird, sind die Vorsorgeaufwendungen für Altersvorsorge.
1:13:54–1:13:58
Okay, da gibt es dann auch eine Obergrenze oder sind die in voller Höhe?
1:13:58–1:14:03
Die sind jetzt zu 100% abzugsfähig.
1:14:03–1:14:13
Das war im Prinzip die Variante, wo im Prinzip stufenweise die Beträge begrenzt abzugsfähig waren,
1:14:13–1:14:24
wo die Grenze jedes Jahr angehoben wurde und jetzt in 2023 sind 100% der Vorsorgeaufwendungen zur Rentenversicherung abzugsfähig.
1:14:24–1:14:29
Und gilt das sowohl für eine private oder nur für die gesetzliche?
1:14:29–1:14:34
Die gesetzliche und dann im Prinzip Rentenversicherung, die bestimmten Ansprüchen,
1:14:34–1:14:41
oder nicht Ansprüchen, Voraussetzungen entsprechen, bekannt unter Rürup-Rente, Riester-Rente.
1:14:41–1:14:50
Ah, okay. Das heißt, wenn ich im Jahr wirklich, ganz hypothetisch, 10.000 Euro in die Riester, Schräger, Rürup, private…
1:14:50–1:14:54
Ja, die Riester-Rente ist im Prinzip ja noch eine Zulagen-Rente,
1:14:54–1:14:59
die also Rürup-Rente ist bei den Vorsorgeaufwendungen bei den Rentenversicherungen zu berücksichtigen.
1:14:59–1:15:05
Genau, das ist ja auch nicht für die Angestellten. Okay, das wäre ab welchem Jahr, diesem Jahr, letztes Jahr?
1:15:05–1:15:08
2023 eine Einkommenssteuererklärung.
1:15:08–1:15:14
Komplett zu berücksichtigen, das würde meinen, zu versteuerndes Einkommen mindern.
1:15:14–1:15:18
Genau, ich muss allerdings erst mal das Geld haben, um die Versicherung zahlen zu können.
1:15:18–1:15:21
Natürlich, das immer vorausgesetzt, na klar.
1:15:21–1:15:29
Aber man könnte ja auch sagen, hupsi, ich bin jetzt ganz knapp an zum Beispiel einer Einkommensgrenze,
1:15:29–1:15:36
die einen sehr viel höheren Satz, mit dem ich besteuert werden würde, kratze.
1:15:36–1:15:44
Dann nehme ich doch genau das Geld, die weiß ich nicht, 1.000 Euro, und pack die in die Rürup-Rente.
1:15:44–1:15:50
Das weiß ich nicht, ob ich das machen würde, weil ich komme ja an diese Beträge für die Rürup-Rente nicht ran.
1:15:50–1:15:54
Ich kann die ja nicht, wenn ich sie brauche, im Prinzip beleihen.
1:15:54–1:16:00
Weil die Anerkennung als Rürup-Rente ist ja an bestimmte Voraussetzungen gebunden.
1:16:00–1:16:05
Das heißt, die sind ja so, dass ich da im Prinzip nicht jederzeit rankomme an die Beträge.
1:16:05–1:16:10
Kennst du die Voraussetzung? Kann man nachlesen. Suche ich raus.
1:16:10–1:16:16
Ab in die Show-Notes. Voraussetzungen für die Rürup, ich schreibe das mal eben auf.
1:16:20–1:16:26
Ist es kein Modell zu sagen, dass man dann an dieser Progression, kommen wir gleich zu,
1:16:26–1:16:33
kratzt, um zu sagen, man macht einen steilen Sprung mit den Prozenten wegen, weiß ich nicht, 30 Euro?
1:16:33–1:16:36
Also ich bin kein Freund der Rürup-Renter.
1:16:36–1:16:37
Macht keinen Sinn.
1:16:37–1:16:41
Nee, für mich nicht, weil das Geld ist weg.
1:16:41–1:16:44
Das sehe ich doch aber wieder, oder?
1:16:44–1:16:51
Wenn ich das entsprechende Alter erreiche, sehe ich das im Prinzip wieder, eventuell auch meine Erben.
1:16:51–1:16:55
Du sagst das mit zum Schmunzeln, die Erben?
1:16:55–1:17:01
Das ist ja sozusagen eine Versicherung, die ich abschließe auf die Wahrscheinlichkeit,
1:17:01–1:17:06
dass ich die entsprechenden Zahlungsvoraussetzungen auch mit dem Alter erreiche.
1:17:06–1:17:09
Wenn ich die nicht erreiche, habe ich nichts davon.
1:17:09–1:17:19
Ich habe dann zwar die steuerlichen Einmalmöglichkeiten, das abzusetzen, aber ich komme ja nicht an das Geld ran.
1:17:19–1:17:21
Verstehe.
1:17:21–1:17:24
Und ich komme auch langfristig nicht an das Geld ran.
1:17:25–1:17:30
Wenn ich an das Geld ran komme, wenn ich Verträge kündige oder sonst irgendwas,
1:17:30–1:17:34
bin ich dann sofort in der Versteuerung der Beträge drin.
1:17:34–1:17:38
Das heißt, das, was dann ausgezahlt wird, wird wieder verstört.
1:17:38–1:17:39
Genau.
1:17:39–1:17:40
Muss verstört werden.
1:17:40–1:17:46
Da sitze ich dann mit meinen 73 Jahren, 72, wenn auch mal das Rentenalter dann da ist.
1:17:46–1:17:50
Na gut, die Frage ist ja, wie ich die Rürup-Rente abgeschlossen habe.
1:17:50–1:17:56
Die ist ja dann in der Regel im Prinzip mit Auszahlungen, die monatlich sind,
1:17:56–1:17:59
sodass die Besteuerung dann monatlich ist.
1:17:59–1:18:05
Wenn ich dann so alt bin, wenn ich dann 73 bin, habe ich ja vielleicht im Prinzip die Renteneinkünfte
1:18:05–1:18:07
oder die Vermietungseinkünfte.
1:18:07–1:18:12
Aber in der Regel sind die Einkünfte ja niedriger als jetzt im Erwerbsleben.
1:18:12–1:18:17
Das heißt, schon alleine dadurch sind im Prinzip die Summe der Einkünfte ja niedriger
1:18:17–1:18:23
als zu der Zeit, wo ich jetzt gerade arbeite, wo ich laufende Einkünfte habe,
1:18:23–1:18:26
sodass im Prinzip dann ja der Steuersatz niedriger ist.
1:18:26–1:18:28
Dann macht das ja Sinn.
1:18:28–1:18:31
Das ist ja so eine Verlagerung der Steuer.
1:18:31–1:18:33
Irgendwann ist es teuerpflichtig.
1:18:33–1:18:37
Die Frage ist dann halt nur, zu welchem Steuersatz ist es steuerpflichtig.
1:18:37–1:18:42
Aber damit die Rente steuerpflichtig ist, muss ich das entsprechende Alter erst mal erreichen.
1:18:42–1:18:43
Absolut.
1:18:43–1:18:44
Absolut.
1:18:44–1:18:49
Na gut, es gibt ja auch Freibeträge, wo man keine Steuern bezahlen muss, weil man so wenig hat.
1:18:49–1:18:54
Das ist ja sowieso immer so, dass ich diesen Grundfreibetrag habe.
1:18:54–1:18:55
Genau.
1:18:55–1:18:56
Okay.
1:18:56–1:19:03
Und die gesetzliche, wenn du sagst, okay, ich gehe jetzt als Unternehmer nochmal in die gesetzliche Kasse,
1:19:03–1:19:09
ich bin jetzt jung und frisch und kann jetzt noch irgendwie lange einzahlen, ist das nicht?
1:19:09–1:19:11
Das ist ja bei der gesetzlichen Rente genauso.
1:19:11–1:19:15
Wenn ich jetzt beiträge in die gesetzliche Rente, einzahle, ich komme ja nicht wieder ran.
1:19:15–1:19:17
Die sind ja weg.
1:19:17–1:19:20
Wenn ich sterbe, habe ich nichts davon, ich kann die auch nicht beleihen.
1:19:20–1:19:22
Ich lebe ganz gesund, ich sterbe nicht.
1:19:22–1:19:28
Das muss ja nicht mal unbedingt meine Ursache sein oder in meiner Person eine Ursache haben.
1:19:28–1:19:34
Ich laufe bei Grün über der Ampel, wer vom Auto überfährt, bin ich auch tot, egal ob ich es wollte oder nicht.
1:19:34–1:19:37
Kann ich schlecht Einfluss darauf nehmen.
1:19:37–1:19:40
Dann ist auch das eingezahlte Geld für mich weg.
1:19:40–1:19:49
Unter Umständen haben meine Angehörinnen oder überlebender Ehegatter Anspruch auf widmen Rente, aber das Geld an sich ist ja weg.
1:19:49–1:19:51
So würde eigentlich ein Unternehmer denken.
1:19:53–1:19:54
Ja.
1:19:56–1:19:59
Na so denkt aber auch jeder Arbeitnehmer, oder?
1:19:59–1:20:01
Erreiche ich die Rente? Kriege ich Rente?
1:20:01–1:20:05
Also ich denke schon öfter mal über die Rente nach, was man da eigentlich dann so macht,
1:20:05–1:20:09
weil wenn ich nicht mehr selbstständig arbeiten kann, dann muss ich nur noch Podcasts machen.
1:20:09–1:20:10
Okay.
1:20:11–1:20:14
Und davon leben, oh Gott, hoppala, wie machen wir das dann?
1:20:14–1:20:15
Das weiß ich noch nicht.
1:20:15–1:20:20
Deswegen denke ich mir ja auch so, dass es ja gar nicht so blöd ist, in so eine Rentenkasse einzuzahlen.
1:20:20–1:20:29
Weil dann hat man ja im Alter eine Grundabsicherung oder eine schöne Rentenzahlung, wenn man es gut gemacht hat, über die Jahre.
1:20:29–1:20:32
Eine Grundabsicherung, aber mehr nicht.
1:20:32–1:20:34
Mehr wartest du auch nicht?
1:20:34–1:20:35
Nö.
1:20:38–1:20:41
Gut, da gab es mal so einen, der hat gesagt, die Renten sind sicher.
1:20:41–1:20:42
Das ist richtig.
1:20:42–1:20:43
Das ist lange her.
1:20:44–1:20:47
Bestreit ja nicht, dass die sicher oder nicht sicher sind.
1:20:47–1:20:48
Da hat ich gesagt, die hoch.
1:20:48–1:20:55
Die Frage ist ja nur, ob ich mit dem, was ich dann im Prinzip als Rente bekomme, sozusagen ausreiche,
1:20:55–1:21:01
beziehungsweise ob meine Angehörigen dann was davon haben, wenn ich das entsprechende Alter nicht erreiche.
1:21:01–1:21:05
Angenommen bin ich verheiratet und ich starbe, war es das.
1:21:05–1:21:07
Ist dann weg, ja.
1:21:07–1:21:10
Gut, hättest du jetzt ein Haus von gekauft.
1:21:10–1:21:12
Gut, wer hätte was von dem Haus?
1:21:12–1:21:19
Na gut, das würden vielleicht meine Kinder erben oder so, selbst wenn ich jetzt keinen Ehegatten hätte.
1:21:19–1:21:27
Aber im Prinzip erben tun ja dann im Prinzip doch die Kinder, währenddessen die ja Kinderrente kriegen.
1:21:27–1:21:30
Stimmt, es gibt nur die Witfenrente.
1:21:30–1:21:34
Und Weißenrente kriegt man nur, wenn man ein gewisses Alter hat.
1:21:34–1:21:36
Und sich in Ausbildung befindet.
1:21:36–1:21:37
Okay.
1:21:38–1:21:39
Auch halb Weißenrente.
1:21:39–1:21:40
Ja, stimmt.
1:21:40–1:21:42
Muss nicht voll Weißer sein.
1:21:44–1:21:49
Okay, interessant das Thema, worauf wir gerade kommen.
1:21:49–1:21:59
Gibt es noch was, wo du sagen kannst, das Zusammenleben von Menschen, die angestellt sind oder selbstständig arbeiten?
1:22:00–1:22:06
Lässt sich so gestalten, dass ein Steueraufkommen mindert?
1:22:06–1:22:15
Müssen die zum Beispiel einen Zweitwohnsitz irgendwo haben oder können die investieren, um das zu gelten zu machen?
1:22:15–1:22:24
Also wenn ich aus beruflichen Gründen, egal ob jetzt als Arbeitnehmer oder Unternehmer einen Zweitwohnsitz habe, kann ich den immer steuerlich geltend machen?
1:22:24–1:22:27
Die Frage ist nur, ich habe ja auch die Aufwendung.
1:22:27–1:22:33
Wenn ich die steuerlich geltend mache, kriege ich aber als Steuererstattung ja nie die Höhe der Aufwendung, die ich tatsächlich hatte.
1:22:33–1:22:37
Wenn ich 5000 Euro Aufwendung habe, sind die 5000 Euro weg.
1:22:37–1:22:45
Die Steuererstattung sind aber je nach meinem individuellen Steuersatz 20, 25, maximal 42 Prozent.
1:22:45–1:22:52
Das heißt, ich habe ja nie oder kriege ja nie die 5000 Euro Aufwendung, die ich hatte, in irgendeiner Art und Weise zurück.
1:22:53–1:22:58
Da fragte Heidi, ich muss das jetzt auch nochmal einschreiben, wir sind noch nicht in der Fragerunde.
1:22:58–1:23:02
Hatte Heidi, vielen Dank dafür, die Frage.
1:23:02–1:23:10
Sie sagte, kleine Unternehmen werden ganz schön gemolken, was so Besteuerung angeht.
1:23:10–1:23:20
Wir reden jetzt nicht von so Hunderttausender Umsätzen, sondern wirklich so Umsätzen um die 50, 60, 70.000 Euro im Jahr.
1:23:21–1:23:24
Da fällt ja schon ganz schön viel Steuer an.
1:23:25–1:23:36
Wieso fällt da viel Steuer an? Ob ich jetzt 30.000 Euro Einkünfte habe oder 60.000 Euro, ist ja dann nur der Steuersatz unterschiedlich.
1:23:36–1:23:41
Wenn ich weniger Einkünfte habe, zahle ich auch weniger Steuern.
1:23:42–1:23:46
Wenn ich Aufwendung habe, kann ich die Aufwendung geltend machen.
1:23:46–1:23:55
Das ist ja nicht so, dass ich im Prinzip Aufwendungen, die ich tatsächlich habe, die ich für mein Unternehmen, um das ausüben zu können, brauche,
1:23:55–1:24:00
dass ich sie nicht absetzen kann, gibt es ja in der Regel nicht.
1:24:00–1:24:04
Wenn ich Aufwendung habe, kann ich die auch als Betriebsausgabe ansetzen.
1:24:05–1:24:08
Aber wie gesagt, das Geld ist weg.
1:24:08–1:24:12
Hat es ja schon mal gesagt, wenn ich Dinge kaufe, dann ist das Geld weg.
1:24:12–1:24:22
Ja, aber wenn ich jetzt zum Schluss 30.000 Euro Einkünfte habe, ob ich jetzt als Unternehmer 30.000 Euro Einkünfte habe oder ich habe jetzt als Arbeitnehmer 30.000 Euro Einkünfte,
1:24:22–1:24:32
ich als Arbeitnehmerin, mein Chef zieht mir jeden Monat meine Lohnsteuer ab, die dann gleichzeitig meine Einkommensteuer ist, jeden Monat.
1:24:32–1:24:45
Der Unternehmer hat auch die 30.000 Euro, zahlt aber unter jährlich unter Umständen keine Steuern oder zahlt vierteljährlich aufgrund seiner Angaben gegenüber dem Finanzamt Einkommensteuer.
1:24:45–1:24:47
Ist ja dasselbe.
1:24:47–1:24:54
Wenn er jetzt weniger zahlt oder gar nichts zahlt, zahlt er zum Schluss genau das Gleiche wie ich mit 30.000 Euro.
1:24:55–1:24:59
Da habe ich immer ein Problem damit, da ein Problem zu sehen.
1:24:59–1:25:03
Okay, also du sagst, das ist eine Frage der Gestaltung.
1:25:04–1:25:08
Wenn ich 30.000 Euro Gewinn habe, muss ich Steuern zahlen, Punkt.
1:25:08–1:25:09
Ganz klar, Punkt.
1:25:09–1:25:18
Ob ich das jetzt als Kleingewerbe ausübe oder ob ich mich selbst als Kleinunternehmer sehe, steht jetzt auf einem anderen Platt.
1:25:18–1:25:24
Aber wenn ich Einkünfte habe von 30.000 Euro, dann muss ich die 30.000 Euro versteuern.
1:25:24–1:25:29
Nicht Kleinunternehmer, nicht falsch verstehen, nicht Kleinunternehmer, sondern wirklich ein kleines Unternehmen.
1:25:29–1:25:40
Also die über die Grenze des kleinen Unternehmers, schon drüber, Paragraph 19, ist schon lange durch, weil der Umsatz schon drüber ist.
1:25:40–1:25:53
Aber jetzt sagen wir mal, nicht so mega hoch ist, dass man sich jetzt komplett ein halbes Jahr lang zurücklehnen kann,
1:25:53–1:26:01
sondern so, dass es ein mittleres Einkommen ist, das da rauskommt am Ende des Tages.
1:26:01–1:26:10
Und die Frage war nochmal, um die nochmal ganz klarzustellen, ob es da Möglichkeiten gibt, dass man da, sie hat es wirklich gesagt, Steuern sparen kann.
1:26:10–1:26:25
Wenn ich 30.000 Euro Einkünfte habe und im Prinzip keine weiteren abziehbaren Vorsorgeaufwendungen, Sonderausgaben, außergewöhnlichen Belastungen
1:26:26–1:26:33
und mein zuversteuerndes Einkommen ist Betrag X, dann ist die Steuer fällig, die da drauf zu zahlen ist.
1:26:33–1:26:37
Egal, ob ich jetzt, welche Einkunftsorte auch immer ich erziele.
1:26:37–1:26:46
Und die Antwort auf die Frage ist, dein Zuversteuerendes Einkommen ist maßgeblich.
1:26:46–1:26:47
Ja.
1:26:47–1:27:00
Und alles andere, was du da vorher machst, wie viel Vorsorge du aufwendest, welche Wege du fährst, wo du vielleicht was mietest oder was anschaffst, da drehst du an diesem ZVE.
1:27:00–1:27:01
Genau.
1:27:01–1:27:04
Damit machst du diese Schraube größer oder kleiner.
1:27:04–1:27:05
Genau.
1:27:05–1:27:07
Ja? Hab ich das so richtig verstanden?
1:27:07–1:27:08
Jawohl.
1:27:08–1:27:13
Super. Heidi, das ist die Antwort auf deine Frage.
1:27:13–1:27:17
Naja, ich bin mir nicht sicher, ob das genau Ihre Frage war.
1:27:17–1:27:21
Die Frage war, wie spare ich Steuern? Spart man überhaupt Steuern?
1:27:21–1:27:25
Wenn man Dinge einkauft, da ist das Geld ja auch weg.
1:27:25–1:27:36
Aber hat man vielleicht Dinge wirklich, die benötigt werden für die Firma, fährt man vielleicht Wege und so weiter, hatten wir gerade, und so weiter und so fort, da darf ich nochmal ganz genau gucken.
1:27:36–1:27:41
Wenn ich 100 Euro Aufwendung habe, dann sollten es auch 100 Euro sein, die ich im Prinzip für das Unternehmen brauche.
1:27:41–1:27:50
100 Euro, weil es schön ist, für 100 Euro weniger Gewinnsteuern zu zahlen, hilft mir, denke ich, nicht weiter.
1:27:50–1:28:05
Wenn ich die 100 Euro ausgegeben habe, weil ich tatsächlich meinem Unternehmen damit nicht was Gutes tue, aber sozusagen das für mein Unternehmen nutzen kann, dann ist es die Ausgabe definitiv wert.
1:28:05–1:28:08
Und dann ist es auch eine Betriebsausgabe.
1:28:08–1:28:10
Genau.
1:28:10–1:28:19
Also es macht keinen Sinn, fünf Telefonverträge abzuschließen, nur um im Prinzip Telefonrechnungen zu haben, um meinen Gewinn im Prinzip zu mindern.
1:28:19–1:28:22
Und ich telefoniere nur mit einem Telefon.
1:28:22–1:28:25
Haben wir alles schon gehabt.
1:28:25–1:28:29
Okay, spannend. Interessanter Ansatz.
1:28:29–1:28:34
Genau, es ging ja eher um diese Gestaltungsmöglichkeiten zu sagen.
1:28:34–1:28:40
Man guckt genau, was ist das ZVE und was kommt am Ende bei raus.
1:28:40–1:28:44
Das ZVE ist ja bei der Einkommensteuerberechnung tatsächlich im Prinzip der letzte Wert.
1:28:44–1:28:53
Ich habe ja wirklich erstmal die einzelnen Einkunftsarten, wo im Prinzip der Gewinn oder der Überschuss der jeweiligen Einkunftsart ermittelt wird.
1:28:54–1:29:06
In der Regel die Einnahmen abzüglich der Ausgaben macht im Prinzip in der jeweiligen Einkunftsart das Ergebnis, was dann zusammengerechnet wird.
1:29:06–1:29:12
Die Summe der Einkünfte ergibt und davon werden dann verschiedene Ausgaben abgerechnet.
1:29:12–1:29:18
Da könnte es dann eine Rolle spielen, dass ich Vorsorge auf Wendungen tätige.
1:29:18–1:29:21
Vielleicht müssen ja mal die Kinder betreut werden.
1:29:21–1:29:23
Zum Beispiel.
1:29:23–1:29:29
Auch ein Punkt, wo man sagen kann, das ist vielleicht auch eine private Ausgabe, die dann berücksichtigt wird.
1:29:29–1:29:36
Das sind immer im Prinzip Ausgaben, die zur berücksichtigen sind mit zwei Drittel, maximal 4.000 Euro pro Kind pro Jahr.
1:29:36–1:29:38
Und nur zu zwei Drittel.
1:29:38–1:29:39
Genau.
1:29:39–1:29:41
Okay, also wenn ich 6.000 Euro habe …
1:29:41–1:29:49
Das heißt, da spielt es unter Umständen eine Rolle, ob ich eine Kita habe und ich habe im Prinzip noch eine Oma als Betreuungsperson,
1:29:50–1:29:59
der ich im Prinzip kein Geld zahle, was die selbst versteuern müsste, sondern weil die Oma zu mir kommt, bezahle ich der Oma im Prinzip die Fortkosten.
1:29:59–1:30:02
Und diese Kosten kann ich dann mit Geld machen.
1:30:02–1:30:04
Auch eine schöne Sache.
1:30:04–1:30:07
Kann man Steuererklärung selber machen?
1:30:07–1:30:11
Man kann auch Steuererklärung selber machen, wenn man das kann.
1:30:11–1:30:17
Auch für eine Kapitalgesellschaft? So eine Bilanz zum Beispiel? Kann man das selber machen?
1:30:17–1:30:23
Wenn ich als Unternehmer das entsprechende Wissen besitze, natürlich, warum nicht?
1:30:24–1:30:35
Wenn ich fünf oder drei Steuerberatern einen Jahresabschluss machen lasse, habe ich mit hoher Wahrscheinlichkeit drei unterschiedliche Ergebnisse, die aber alle drei richtig sein können.
1:30:37–1:30:41
Es kann auch ein Unternehmer seine Steuererklärung selber machen.
1:30:42–1:30:46
Der müsste die auf digitalem Weg ins Finanzamt senden.
1:30:46–1:30:52
Das heißt, er müsste die entsprechenden Voraussetzungen schaffen oder nutzen.
1:30:52–1:31:02
Sei es jetzt durch Programme, die die entsprechenden Möglichkeiten bieten für die Steuersoftware, die genutzt wird.
1:31:02–1:31:07
Grundsätzlich ist das möglich. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das machen würde.
1:31:07–1:31:11
Aber wenn das jemand macht, nimmt er mir ja sozusagen Arbeit weg.
1:31:13–1:31:17
Menschen, die einen ausgeprägten Sinn für Zahlen haben, sind eher selten?
1:31:17–1:31:30
Ich bin immer der Meinung, der Mann sollte sich auf sein Unternehmen konzentrieren und uns unsere Sachen machen lassen, die wir können.
1:31:31–1:31:45
Es macht, sagen wir mal, ab einer gewissen Größe auch nicht so richtig Sinn, sich da so in dieses Regelwerk einzufräsen, weil eigentlich ist man ja beschäftigt mit Wertschöpfung.
1:31:45–1:31:54
Es gibt vereinzelt Mandanten, die können mir jeden Monat erzählen, wie hoch ihre zuzahlende Umsatzsteuer ans Finanzamt ist.
1:31:54–1:32:02
Das ist beeindruckend. Wenn da Differenzen sind, wird da auch gerne mal diskutiert, warum, wieso, weshalb.
1:32:02–1:32:09
Aber theoretisch in der Zeit hätte sich der Mandant auch mit etwas anderem beschäftigen können.
1:32:09–1:32:17
Wer das als Hobby macht, kann das im Prinzip gerne machen. Aber ich bin für Arbeitsteilung.
1:32:17–1:32:29
Der Mandant soll sein Gewerbe ausüben, seine Tätigkeit ausüben, sein Unternehmen führen und wir erfüllen im Prinzip sämtliche steuerlichen Pflichten.
1:32:29–1:32:39
Jetzt mal unabhängig von deinem Berufsstand, würdest du Gründern empfehlen, von Anfang an in der steuerlichen Beratung in Anspruch zu nehmen?
1:32:39–1:32:52
Auf jeden Fall. Ich glaube, ich bin Insider. Ich habe das gelernt. Ich weiß, worauf es ankommt. Ich weiß, welche Fallstriche existieren.
1:32:52–1:33:04
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jeder damit beschäftigen möchte und im Prinzip auch das allumfassende Wissen hat.
1:33:04–1:33:14
Man kann sich das aneignen, das ist völlig unstrittig. Aber das ist halt auch aufwendig und unterliegt ständig irgendwelchen Änderungen.
1:33:14–1:33:27
Wenn ich Stand A habe, weil ich den mal gelernt habe, ist der mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr im Prinzip schon nicht mehr gültig und in zwei oder drei Jahren definitiv nicht.
1:33:27–1:33:34
Siehe Kleinunternehmerregung. Das wusste ich auch nicht, dass die Grenzen da andere sind aktuell.
1:33:34–1:33:37
Das ist schon eine Weile her bei mir.
1:33:37–1:33:51
Wenn man jetzt aktuell Fachliteratur sich durchliest oder im Prinzip anguckt, sind ja das im Prinzip die Themen, was zurzeit geplant ist, inwieweit das dann tatsächlich umgesetzt wird, steht auf einem völlig anderen Platt.
1:33:51–1:34:03
Letztes Jahr war großer Renner, Anhebung der Verpflegungsmehraufwendung. Die Mandanten hatten uns dann schon aufgefordert, im Januar die neuen Höchstsätze zu berücksichtigen.
1:34:03–1:34:08
Die sind aber nie beschlossen worden und die sind auch bis heute nicht beschlossen worden.
1:34:08–1:34:17
Und meiner Meinung nach sind sie aktuell auch gar nicht im Gesetzentwurf für eine zukünftige Erhöhung. Es ist ganz einfach unter den Tisch gefallen.
1:34:17–1:34:37
Es ist dann auch tatsächlich häufig so, da wird mit Halbwissen agiert und reagiert, weil man hat was gehört und der eine hat das gehört und der nächste hat das gehört und der nächste hat sich schon dazu geäußert, welche Konsequenzen das hätte.
1:34:37–1:34:52
Es ist aber noch gar nicht beschlossen. Es ist schön zu wissen, was geplant ist, aber theoretisch macht es erst Sinn, sich wirklich damit zu beschäftigen, wenn es soweit ist, jetzt ist es beschlossen, jetzt ist es verkündet, jetzt hat es die Auswirkungen,
1:34:52–1:35:11
jetzt kann ich auch dem Mandanten gegenüber Rede und Antwort stehen. Ich mag es eher selten, wenn der Mandant mich anruft und mich zutextet, weil er irgendwas gehört hat, welche Auswirkungen das für sein Unternehmen hat, ob das Vorteile hat oder Nachteile hat, obwohl das noch gar nicht beschlossen ist.
1:35:11–1:35:28
Ich kann mich da gerne mit jedem darüber unterhalten, aber das ist Kaffeesatzliefererei, weil erfahrungsgemäß ist da ein großer Unterschied zwischen dem, was geplant ist und dem, was dann tatsächlich umgesetzt und beschlossen wird, sodass man da irgendwo einen Cut machen muss.
1:35:28–1:35:51
Und wenn ich das als Unternehmer und gerade als Existenzgründer, der meiner Meinung nach sich auf sein Unternehmen konzentrieren sollte, ja, es ist wichtig, bestimmte Dinge im Auge zu haben, aber man sollte sich nicht unbedingt verzetteln mit jeder Kleinigkeit, mit jeder Einzelheit und vor allen Dingen mit jeder eventuellen perspektivischen Änderung.
1:35:51–1:35:59
Weil dann weiß man zum Schluss gar nicht mehr, auf welchem Stand man jetzt tatsächlich ist.
1:35:59–1:36:05
Vor allem geht da halt so viel Zeit rein, die man eigentlich produktiv nutzen muss.
1:36:05–1:36:22
Ja, also natürlich hören wir uns oder ich mir jetzt aktuell an, was hier geplant ist, weil wir von Mandanten angesprochen werden, aber da wird heute was anderes erzählt als vor 14 Tagen und definitiv in 14 Tagen wieder was anderes.
1:36:22–1:36:31
Jetzt gibt es Fristen zur Abgabe der Steuererklärung. Wann muss die abgegeben sein?
1:36:31–1:36:47
Also wenn ich selbst die Steuererklärung abgebe, dann war jetzt 2. September für 2023 die Frist zur Abgabe der Erklärung.
1:36:47–1:37:10
Wenn ich steuerlich vertreten werde, ist das theoretisch der 28.2. des übernächsten Jahres, das wäre für 2023, der 28. Februar 2025, aber bedingt durch die Mehraufgaben, die Steuerberater während Corona übernommen haben und die Fristen im Prinzip deswegen nach hinten verlängert wurden,
1:37:10–1:37:32
werden die Fristen jetzt stückchenweise wieder zurückgenommen, sodass es nächstes Jahr bei 31.5. 2025 ist. Das heißt, bis zu diesem Tag kann, wenn man steuerlich beraten wird, die Steuererklärung sowohl für das Unternehmen als auch die Einkommensteuer oder Körperschaftssteuer für das Kalender Jahr 2023 abgegeben werden.
1:37:33–1:37:41
Wenn man ohne steuerliche Beratung ist, müssen die Steuererklärungen 2023 schon beim Finanzamt sein.
1:37:41–1:37:47
Jetzt in diesem Moment, genau. Was passiert denn, wenn ich die nicht fristgerecht abgebe?
1:37:47–1:37:57
Dann werde ich in der Regel vom Finanzamt nicht dran erinnert, dass die Abgabe der Steuererklärung war und ich werde aufgefordert, im Prinzip die abzugeben.
1:37:57–1:38:07
Wenn ich dem nachkomme, freuen sich alle Beteiligten. Wenn ich dem nicht nachkomme, könnte es sein, dass ich vom Finanzamt geschätzt werde.
1:38:07–1:38:22
Okay, das ist tatsächlich auch hier wieder ein Einschub, eine Frage. Das war eine anonyme Frage, genau. Was passiert, wenn ich geschätzt werde? Was ist überhaupt geschätzen? Jetzt mal im Finanzamt zusammenhangen.
1:38:22–1:38:36
Wenn ich vom Finanzamt aufgefordert wäre oder wenn ich verpflichtet bin, eine Steuererklärung abzugeben und ich leiste dem nicht Folge, hat das Finanzamt die Möglichkeit, die Besteuerungsgrundlagen zu schätzen.
1:38:36–1:39:02
Das muss vom Finanzamt sachgerecht erfolgen. Das heißt im Prinzip, die können nicht komplette Fantasiezahlen ansetzen, aber in der Regel werden die schon so sein mit einem Sicherheitszuschlag, dass die festzusatzende Steuer höher ist, als die Steuer, die zu zahlen wäre, wenn ich im Prinzip meine Steuererklärung abgebe.
1:39:02–1:39:24
Darum will ich das nicht, dass ich geschätzt werde. Aber jetzt habe ich aus irgendwelchen Gründen, warum auch immer, ich kann es nicht genau nachweisen, aber ich habe jetzt dann doch mal meine Belege alle zusammen und komme nach der Schätzung zum Finanzamt und sage hier übrigens mir jetzt meine Steuererklärung. Ist das dann noch wirksam oder erzielt die Schätzung?
1:39:24–1:39:38
Das kommt drauf an. Das Finanzamt setzt die Steuer mit einem Bescheid fest. Der Bescheid kann unter dem sogenannten Vorbehalt der Nachprüfungen erlassen werden.
1:39:38–1:40:02
Das heißt innerhalb der Festsetzungsfrist kann jederzeit die Steuererklärung geändert werden, nach oben und nach unten. Wenn das Finanzamt aber im Prinzip den Bescheid nicht unter dem Vorbehalt der Nachprüfungen festgesetzt hat, ist nach einem Monat, nach Bekanntgabe des Bescheides, die Bestandskraft eingetreten.
1:40:02–1:40:17
Dann ist der Steuer Bescheid fest. Wenn ich dann im Prinzip zum Finanzamt komme und sage, ich habe sie nicht eingereicht, dann wird das Finanzamt sagen, das ist prima, aber der Bescheid ist nicht mehr änderbar, Thema erledigt.
1:40:17–1:40:21
Und das ist ein Monat nach Erlassen des Bescheides?
1:40:21–1:40:36
Grundsätzlich habe ich ja die Möglichkeit, jeder Bescheid, der erlassen wird, gegen den kann ich im Prinzip Einspruch einlegen. Die Einspruchsfrist beträgt immer einen Monat nach Bekanntgabe des Bescheides. Bis zur Zeit wird auch noch im Prinzip geändert.
1:40:36–1:40:48
Ab nächstem Jahr, das ist allerdings schon beschlossen, drei Tage nach Bekanntgabe. Wenn der auf dem Sonntag Freier Tag fällt, ist es im Prinzip der nächste Montag bis Freitag.
1:40:48–1:41:05
Und wenn ich innerhalb dieser Zeit Einspruch einlege und zum Beispiel sage, Begründung reiche ich nach oder im Prinzip ich erstelle gerade meine Steuererklärung und reiche die im Prinzip in 14 Tagen nach, dann wird der Steuer Bescheid sozusagen offen gehalten.
1:41:05–1:41:13
Und wenn ich dann meine Steuererklärung einreiche, wird dann die tatsächlich eingereichte Steuererklärung der Besteuerung zugrunde erlegt.
1:41:13–1:41:24
Häufig werden auch zum Beispiel Umsatzsteuervoranmeldungen geschätzt. Ich muss eine Voranmeldung abgeben, gebe keine Voranmeldung ab. Das Finanzamt fängt an zu schätzen.
1:41:24–1:41:38
Vielleicht in der ersten Schätzung 100 Euro, wenn ich danach wieder meine nächste Voranmeldung, damit ist der Fall erledigt. Wenn ich meine nächste Voranmeldung wieder nicht abgebe, schätzt das Finanzamt 200 Euro.
1:41:38–1:41:52
Wenn ich beim nächsten Mal meine Voranmeldung wieder nicht abgebe, werden vielleicht 400 geschätzt. Das Finanzamt möchte mir ja wehtun. Wenn mir mit den 100 Euro nicht wehgetan wird, machen es dann vielleicht 200 Euro.
1:41:52–1:41:55
Nein, nicht wehtun. Die wollen ganz sanft ein bisschen Druck aufbauen.
1:41:55–1:42:06
Genau, der Druck wird erhöht. Wenn ich normalerweise monatlich 1000 Euro Umsatzsteuer zahlen muss, wird das Finanzamt nicht 100 Euro schätzen.
1:42:06–1:42:18
Sondern wenn bei den bisher eingereichten Steuererklärungen in der Regel 1000 Euro zu zahlen waren, wird das Finanzamt mit hoher Wahrscheinlichkeit mit 1200 Euro anfangen.
1:42:18–1:42:30
Also schon mehr als ich normal habe, sodass ich persönlich als Steuerpflichtiger ein Interesse habe, dass im Prinzip der Besteuerung die tatsächlichen Sachverhalte zugrunde gelegt werden.
1:42:30–1:42:35
Haben die nicht mit der Schätzung weniger Aufwand als mit einer Steuererklärung, weil die müssen die ja prüfen?
1:42:35–1:42:47
Naja, sie müssen ja sachgerecht prüfen. Wenn die jetzt 100.000 Euro festsetzen, habe ich im Prinzip schon die Möglichkeit, auch außerhalb der Einspruchsfristen dagegen vorzugehen,
1:42:47–1:43:00
wenn ich normalerweise eine festsetzende Einkommenssteuer von 1000 Euro habe. Weil das ist dann keine sachgerechte Schätzung, das ist dann außerhalb wirklicher Bereiche.
1:43:00–1:43:14
Genau, das ist jetzt der Fall, wo nicht sachgerecht geschätzt wird. Aber wenn das Finanzamt sagt, naja, ich schätze halt jetzt jeden Monat immer wieder und damit habe ich weniger Aufwand als mit einer Umsatzsteuervoranmeldung.
1:43:14–1:43:25
Naja, welchen Aufwand hat das Finanzamt? Ich sage mal, die müssen ja schätzen. Und ansonsten Umsatzsteuer ist eine Anwältesteuer. Das heißt, ich habe ja eine Bringe vor Licht.
1:43:25–1:43:37
Mal abgesehen von der Pflicht. Der Aufwand für den Unternehmer ist klar, wenn er seine Umsatzsteuervoranmeldung nicht abgibt, dann hat er halt weniger Arbeit. Oder das Steuerbüro hat weniger Arbeit.
1:43:37–1:43:44
Das ist jetzt Ansichtssache. Wenn ich meine Umsatzsteuervoranmeldung nicht abgebe, kann ich ja im Prinzip auch nicht meinen Gewinn ermitteln.
1:43:44–1:43:57
Wenn ich im Prinzip meine Buchhaltung erstelle, dann ist da die Umsatzsteuervoranmeldung ein Nebenprodukt. Es setzt sich ja niemand hin und errechnet irgendwie die Umsatzsteuervoranmeldung. Die ergibt sich aus der Buchhaltung.
1:43:57–1:44:02
Ich wollte nur auf den Punkt, warum das Finanzamt dann immer höher geht mit den Schätzungen, um dann Druck zu erzeugen.
1:44:02–1:44:16
Ich würde mich zwingen, meiner Steuererklärungspflicht nachzukommen. Weil auch die Schätzung entbindet mich in der Regel nicht von der Verpflichtung zur Abgabe einer Steuererklärung.
1:44:16–1:44:25
In der Regel sind die Bescheide dann tatsächlich unterm Vorbehalt der Nachprüfung, sodass die jederzeit änderbar sein können.
1:44:25–1:44:36
Aber wenn das Finanzamt zum Beispiel Defaxen Dicke hat und sagt, der reagiert sowieso nicht, dann ist der Bescheid nicht unterm Vorbehalt der Nachprüfung und dann ist er bestandskräftig.
1:44:36–1:44:54
Und wenn ich dann aufwache und das Finanzamt immer ein bisschen mehr geschätzt hat und ich dann irgendwo im Prinzip in einem Bereich bin, wo es mir tatsächlich wehtut, weil ich Verluste hatte oder sonst irgendwelche anderen Verrechnungsmöglichkeiten mit anderen Einkunftsarten hatte,
1:44:54–1:45:12
und der Betrag definitiv nicht dem entspricht, was im Prinzip meiner steuerlichen Situation entspricht, und der Bescheid ist nicht unterm Vorbehalt der Nachprüfung, habe ich Pech gehabt, dann ist der bestandskräftig und ich kann dem Bescheid im Prinzip nicht ändern.
1:45:12–1:45:27
Okay, also Schätzung eigentlich immer nur Nachteile. Macht eure Post auf, ruft da an. Manchmal sind die sogar ganz nett, also eigentlich sind die immer ganz nett, wenn man da anruft. Die Briefe klingen böse, aber wenn man da anruft, sind die ganz lieb.
1:45:27–1:45:45
Also es gibt tatsächlich Fälle, wo ich den Mandanten auffordere, selbst mit dem Finanzamt Kontakt aufzunehmen, weil wenn ich dem Finanzamt einen Brief schreibe, ich nicht vom Finanzamt darauf hingewiesen werde, wie die gesetzliche Regelung ist,
1:45:45–1:46:03
dass ich ja als Steuerberaterin diese gesetzliche Regelung im Prinzip kennen müsste und deswegen mir bekannt sein müsste, dass das, was ich beantrage, nicht zulässig ist. Also zum Beispiel Stundungen, wenn ich im Prinzip eine Abschlusszahlung habe und ich kann die nicht leisten.
1:46:03–1:46:08
Da schmieren die noch mal richtig schön aus Brot, dass du eigentlich wissen müsstest, dass das nicht geht, was du gerade willst.
1:46:08–1:46:17
Natürlich, dann kann ich einen Stundungsantrag für den Mandanten stellen, aber ich weiß im Prinzip, welche Bedingungen sozusagen an die Stundungen gestellt sind.
1:46:17–1:46:27
Also zum Beispiel Umsatzsteuer wird in der Regel gar nicht gestundert, weil ich ja die Umsatzsteuer vom Kunden bekommen habe.
1:46:27–1:46:37
Das heißt, ich habe das Geld gehabt, wenn ich dann zum Schluss die Umsatzsteuer nicht zahlen kann, weil ich gerade kein Geld auf dem Konto habe, hat das Finanzamt keinen Mitleid mit mir,
1:46:37–1:46:48
weil die sagen, das Geld ist ja da gewesen, sofern ich ist, Versteurer bin. Und im Prinzip, ich bin verpflichtet als Unternehmer, die Umsatzsteuer zurückzuhalten.
1:46:48–1:46:58
Das heißt, wenn ich einen Antrag stelle, dass das im Prinzip gestundet werden soll, wird das Finanzamt mir immer mitteilen, dass ich wüsste, dass das im Prinzip nicht möglich ist.
1:46:59–1:47:16
Die gesetzliche Grundlage ist, auch wenn der Mandant mit dem Finanzamt im Prinzip verhandelt, identisch, aber trotzdem ist die Mensch-zu-Mensch-Kontaktaufnahme dann durchaus eine andere, als wenn ich den Kontakt zum Finanzamt herstelle.
1:47:17–1:47:19
Ja, so. Nochmal ruft er an.
1:47:19–1:47:28
Oder im Prinzip. Ich habe eine größere Steuerzahlung und im Prinzip der Mandant sagt mir, ich kann monatlich nur den Betrag im Prinzip leisten.
1:47:28–1:47:36
Die Gesamtzahlungen sind länger als sechs Monate. Eine Stunde ist in der Regel maximal auf sechs Monate begrenzt.
1:47:36–1:47:49
Das heißt, wenn ich mit acht Zahlungen komme, sagt mir das Finanzamt, acht Zahlungen nicht möglich. Unabhängig davon, dass ich nachweisen muss, wurde die Möglichkeit einer Kreditaufnahme geprüft,
1:47:49–1:47:58
wurde eine anderweitige Möglichkeit versucht aufzunehmen, im Prinzip an Geld zu kommen.
1:47:58–1:48:11
Und wenn dann acht Monate sind und das sind länger als die sechs Monate, sagt es Finanzamt, maximal sechs Monate. Der Steuerpflichtier selber, wenn der im Prinzip plausibel rüberbringen kann,
1:48:11–1:48:20
warum er im Prinzip nicht in der Lage ist, das in sechs Monaten, sondern nur in acht Monaten zu leisten, kriegt in der Regel im Prinzip diese Stundung.
1:48:20–1:48:30
Die kriegt er nicht unbedingt schriftlich, weil das ist dann eher, wenn der Steuerpflichtier zahlt, ich zahle jeden Monat 1000 Euro und die gehen auch tatsächlich ein,
1:48:30–1:48:41
dann macht das Finanzamt stillschweigend, okay, nach acht Monaten sind die 8000 Euro da. Also das Finanzamt wird nicht sagen, du darfst in acht Monaten zahlen.
1:48:41–1:48:52
Sobald ich aber im Prinzip gesagt habe, immer zum 15. des Monats zahle ich und ich zahle einmal nicht, das heißt, ich habe mich an meine eigene vorgeschlagene
1:48:52–1:49:04
Ratenzahlungsvereinbarung nicht erhalten, bockt das Finanzamt sofort und sagt, okay, jetzt wollen wir alles sofort haben. Aber ansonsten, die werden nie acht Monate
1:49:04–1:49:15
schriftlich bestätigen, weil das ja im Prinzip nicht konform ist, aber die werden das stillschweigend nicht in der Vollstreckung geben,
1:49:15–1:49:21
wo dann im Prinzip Kontenfändungen oder sonst irgendwas in der Wege geleitet werden.
1:49:21–1:49:23
Oder auch privat dann geguckt wird.
1:49:23–1:49:31
Wenn sie im Prinzip sehen, dass die Beträge einkommen, unabhängig davon, dass dann im Prinzip trotzdem Stundungszinsen vom Finanzamt mit einem Bescheid
1:49:31–1:49:34
festgesetzt werden, weil man halt ja ratenweise zahlt.
1:49:34–1:49:38
Ist das individuell oder gibt es da auch irgendwo eine Festlegung, wie hoch das sein darf?
1:49:38–1:49:41
In der Abgabenordnung sind die Zinsen im Prinzip festgesetzt.
1:49:41–1:49:43
Wie fest ist das?
1:49:43–1:49:53
Weiß nicht, ob es noch die normalen Zinsen sind oder ob der jetzt auch angepasst ist wie die Nachzahlungszinsen, Erstattungszinsen, da ist ja zurzeit viel Bewegung drin,
1:49:53–1:49:58
es waren mal 0,5 Prozent pro Monat, sprich 6.
1:49:58–1:50:04
Die sind ja sowohl für Erstattungen als auch für Nachzahlungen festgesetzt worden.
1:50:04–1:50:12
Das ist ja nicht verfassungsgemäß aufgrund der Zinslager eingeschätzt worden.
1:50:12–1:50:18
Ob das jetzt mit Stundungszinsen analog ist, ich habe relativ wenig Mandanten, die Stundungszinsen zahlen.
1:50:18–1:50:25
Das spricht für die Mandanten oder für ihre gute Arbeit, also deiner guten Arbeit.
1:50:25–1:50:31
Also es gibt Fälle, wo ich tatsächlich die Mandanten persönlich zum Finanzamt schicke.
1:50:31–1:50:43
Mit Aussicht auf Erfolg und vor allem ist es ja nichts damit getan, dass ein Unternehmen dann vielleicht nicht doch noch weiterlaufen kann, weil dann bringt es ja weiter Steuer an.
1:50:44–1:50:53
Das ist ja vielleicht auch eine Form von Wirtschaftsförderung, dass man dem Unternehmen vielleicht noch ein bisschen mehr Luft lässt, um wieder klarzukommen, wenn die mal in die Schieflage geraten sind.
1:50:53–1:51:02
Theoretisch, wie gesagt, das Finanzamt sagt, der Unternehmer hat damit zu rechnen, welche Steuerzahlungen auf ihn zukommen.
1:51:02–1:51:12
Er muss ja planen, wenn er die entsprechenden Zahlen hat, wenn die betriebswirtschaftlichen Auswertungen vorliegen, wenn die Steuerzahlungen bekannt sind,
1:51:12–1:51:21
muss halt das Geld zurückgehalten werden. Und dann kann ich halt nicht sagen, ich wollte jetzt mal die Maschine im Prinzip kaufen und deswegen habe ich jetzt die 10.000 Euro ausgegeben.
1:51:21–1:51:24
Das Finanzamt stellt sich nicht in die zweite Reihe.
1:51:26–1:51:33
Absolut. Das ist ja auch das, was ein Unternehmer und eine Unternehmerin immer auf dem Zettel haben muss.
1:51:33–1:51:41
Was muss ich denn zahlen? Und deswegen sitzen wir natürlich auch heute hier und halten uns darüber, weil einige Unternehmerinnen hören uns auch zu.
1:51:41–1:51:54
Aktuell. Was passiert denn, wenn ich Steuern nicht bezahle, weil ich es vergessen habe oder gerade, wie wir hatten, wir haben es mal kurz angeschnitten,
1:51:54–1:51:58
dass dann kommt das Finanzamt und möchte gerne und ich kann aber nicht bezahlen.
1:51:58–1:52:04
Also in der Regel 14 Tage nach Fälligkeit gibt es eine nette Mahnung.
1:52:04–1:52:05
Ja.
1:52:05–1:52:12
Folgende Beträge waren fällig, da wären dann schon Säumniszuschräge festgesetzt.
1:52:12–1:52:29
Wenn diese Mahnung sozusagen nicht beachtet wird, werden unter Umständen eine Ankündigung der Vollstreckung als nächstes vom Finanzamt gegeben und dann wird auch Vollstreck- oder Kontenfändung durchgeführt.
1:52:29–1:52:45
Das heißt, wenn ich eine Mahnung auf dem Tisch habe und ich kann absehen, dass ich im Prinzip nicht zahlen kann, Vogelstrauß-Taktik hilft mir nicht weiter, Kontaktaufnahme, Kommunikation ist alles, ist im Prinzip A und O.
1:52:45–1:52:49
Hattest du schon mal, dass jemand zu dir kommt und sagt, oh Gott, bei mir brennt die Rentsch?
1:52:49–1:52:50
Natürlich.
1:52:50–1:52:51
Mach mal.
1:52:51–1:52:52
Natürlich.
1:52:52–1:53:06
Das passiert aus welchen Gründen auch immer und wie gesagt, dann muss man sehen, was ist jetzt die Ursache, wie kann man das im Prinzip, wie kriegt man es in der Reihe, was kann man machen?
1:53:06–1:53:13
Wenn ich Vogelstrauß-Taktik betreibe, ist das Finanzamt dann auch nicht sehr kooperativ.
1:53:13–1:53:17
Zu Recht.
1:53:17–1:53:22
Förderungen sind ja eigentlich steuerfrei.
1:53:22–1:53:27
Ich habe beantragte Geld irgendwo für eine Anschaffung, für eine Weiterbildung etc.
1:53:27–1:53:31
Wie zählen die aber trotzdem als Einkommen?
1:53:31–1:53:34
Das hängt davon ab.
1:53:34–1:53:51
Wenn ich im Prinzip für mein Unternehmen eine Förderung bekomme, um eine Weiterbildung im Prinzip durchzuführen, ist ja die Weiterbildung oder die Fortbildung eine Betriebsausgabe, also ist ja die Förderung dann auch eine Einnahme.
1:53:51–1:53:53
Ja, für das Unternehmen.
1:53:53–1:53:54
Für das Unternehmen.
1:53:54–1:54:01
Was ich dann pari pari, ich habe eine Einnahme und ich habe aber auch dagegen sozusagen die Aufwendung.
1:54:01–1:54:05
Das heißt, da muss man tatsächlich unterscheiden, wovon rede ich jetzt eigentlich.
1:54:05–1:54:10
Ich sage mal, rede ich jetzt vom Gründungszuschuss, den ich als Unternehmer kriege.
1:54:10–1:54:12
Der ist tatsächlich steuerfrei.
1:54:12–1:54:17
Der hat ja nichts mit dem Unternehmen zu tun, sondern mit meiner Person.
1:54:17–1:54:21
Das ist im Prinzip tatsächlich steuerfrei gestellt.
1:54:21–1:54:30
Das ist ja aber auch keine Einnahme für mein Unternehmen, sondern das kriege ich aufgrund meiner persönlichen Umstände, meiner persönlichen Umstände.
1:54:30–1:54:41
Das ist ja meine Gründungssituation und dann ist das im Prinzip keine Betriebseinnahme und auch einkommenssteuerlich unbeachtlich.
1:54:41–1:54:50
Wenn ich im Prinzip eine Förderung bekomme, E-Auto, ist das eine Betriebseinnahme.
1:54:50–1:55:02
Dann kann ich, wenn ich einen Investitionszuschuss bekomme für Anschaffungen, was auch immer, kann ich als Unternehmer entscheiden, will ich das als sofort volle Betriebseinnahme berücksichtigen
1:55:02–1:55:15
oder will ich das eventuell von den Anschaffungskosten des Anlagegutes, was ich damit angeschafft habe, was da gefördert wurde, als Anschaffungskosten abziehen
1:55:15–1:55:20
und dann sozusagen die Bemessungsgrundlage für die Abschreibungen mindern.
1:55:20–1:55:23
Da habe ich dann im Prinzip eine Wahlmöglichkeit.
1:55:23–1:55:37
Aber in der Regel, wenn ich irgendwelche Förderungen bekomme, die für mein Unternehmen sind, die nicht in mir als Person begründet sind, ist das auch eine Betriebseinnahme.
1:55:37–1:55:40
Die dann ganz normal versperrt wird.
1:55:40–1:55:43
Genau, da kann man dann noch darüber streiten.
1:55:43–1:55:49
Da gibt es dann im Prinzip Zuschüsse, sind das echte Zuschüsse, die nichts mit Umsatzsteuer zu tun hat.
1:55:49–1:55:56
Sind das nicht unechte Zuschüsse, die dann tatsächlich auch umsatzsteuerpflichtig sind.
1:55:56–1:56:03
Aber im Prinzip Förderung an sich ist im Prinzip jetzt ein Begriff.
1:56:04–1:56:12
Ich rede jetzt wirklich von Subventionen, also wirklich Förderungen für Förderungen für Anschaffungen.
1:56:12–1:56:20
Ja, wenn ich eine Förderung für eine Anschaffung habe, wie gesagt, ich kriege eine Förderung für eine Anschaffung des Lastenfahrrads.
1:56:20–1:56:23
Die gibt es ja im Prinzip tatsächlich.
1:56:23–1:56:29
Die beträgt so und so viel Prozent der Anschaffungskosten, maximal im Prinzip Betrag X.
1:56:29–1:56:40
Und dann kann ich als Unternehmer, die kriege ich ja in der Regel nur diese Förderung, wenn ich im Prinzip dieses Lastenfahrrad für mein Unternehmen anschaffe.
1:56:40–1:56:49
Ich kriege ja diese Förderung nicht, weil ich das Lastenfahrrad als Otto-Normal-Verbraucher für meinen Privatgebrauch anschaffe.
1:56:49–1:56:55
Und wenn ich die Förderung für das Lastenfahrrad bekomme, ist es meine unternehmerische Entscheidung,
1:56:55–1:57:04
erfasse ich im Prinzip diese Förderung in voller Höhe als Betriebseinnahme oder mein Lastenfahrrad kostet 6000 Euro,
1:57:04–1:57:11
ich kriege 4000 Euro Förderung, ich ziehe komplett die 4000 Euro von meinen Anschaffungskosten ab.
1:57:11–1:57:17
Das heißt, meine Anschaffungskosten für das Lastenfahrrad sind dann im Prinzip noch 2000 Euro.
1:57:17–1:57:22
Und dieser Wert ist dann im Prinzip Messungsgrundlage für die Abschreibung,
1:57:22–1:57:32
die ich entsprechend der Nutzungsdauer für das Lastenfahrrad in meiner Betriebsausgabe oder als Betriebsausgabe in meiner Gewinneermittlung geltend machen kann.
1:57:32–1:57:38
Da waren wir schon mal gerade so bei so ein paar Förderungen, das hast du schon ein paar genannt. Kennst du noch andere Förderungen?
1:57:38–1:57:47
In der Regel sind es diese Investitionszuschüsse, die als Förderung für die Unternehmen sind.
1:57:47–1:57:56
Oder halt tatsächlich für Weiterbildung, Ausbildung, die dann theoretisch eins zu eins,
1:57:56–1:58:05
in der Regel ja sogar tatsächlich als Verwendungsnachweis oder als Nachweis die Rechnung beinhalten.
1:58:06–1:58:13
Da müsste man glaube ich mal eine eigene Sendung zu machen über Fördermöglichkeiten, da gibt es ein paar schöne.
1:58:13–1:58:21
Hängt davon ab, also was ich jetzt so gesehen habe, ist Qua-Rechnung und davon ein Prozentsatz.
1:58:21–1:58:26
Aber man muss das vorkalkulieren und ewig beantragen, das ist nicht ganz so trivial, wie es jetzt klingt.
1:58:26–1:58:34
Ich kriege es eins zu eins, hätte ich dann ja als Betriebsergebnis sozusagen keinerlei Aufwendung.
1:58:34–1:58:41
Ich habe eine Weiterbildung, die ich machen musste, die ich vielleicht sogar für die Ausübung meiner unternehmerischen Tätigkeit brauche,
1:58:41–1:58:47
weil ich irgendwie, keine Ahnung, ein Zertifikat erwerben muss, um eine bestimmte Tätigkeit ausüben zu können.
1:58:47–1:58:52
Und wenn ich das hier fördert kriege, sei es jetzt zu 100% oder im Prinzip anteilig,
1:58:52–1:58:58
ist mir ja definitiv immer mehr geholfen, als wenn ich im Prinzip 100% der Ausgabe selbst tragen muss.
1:58:58–1:59:02
Absolut, absolut. Und das kommt immer ein bisschen aufs kreative Schreiben an.
1:59:02–1:59:10
Man möchte natürlich sein Geschäftswelt erweitern und seine Marktposition so ein bisschen ausbauen.
1:59:10–1:59:15
Dann geht da schon was. Da, wie gesagt, machen wir einfach mal eine eigene Sendung zu.
1:59:15–1:59:21
Und da freue ich mich auch schon sehr auf das Gespräch, das wird lustig.
1:59:21–1:59:28
Vorhin fiel das Wort Ist- und Soll-Versteuerung. Kannst du das kurz erklären?
1:59:28–1:59:37
Laut Umsatzsteuergesetz gilt die Soll-Versteuerung. Das heißt, ich als Unternehmer stelle eine Rechnung
1:59:37–1:59:46
und führe im Prinzip die Umsatzsteuer ans Finanzamt ab, unabhängig davon, dass ich die Rechnung bezahlt bekommen habe.
1:59:46–1:59:55
Wenn mein Unternehmen aktuell einen Jahresumsatz von 800.000 Euro nicht überschreitet,
1:59:55–2:00:01
habe ich die Möglichkeit, auf Antrag beim Finanzamt die sogenannte Ist-Versteuerung zu wählen.
2:00:01–2:00:09
Das heißt, ich schreibe meine Rechnung, bekomme die bezahlt und erst wenn ich die Bezahlung erhalten habe,
2:00:09–2:00:13
muss ich im Prinzip die Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen.
2:00:13–2:00:25
Das heißt, es schafft mir einen Liquiditätsvorteil oder ermöglicht mir, dass ich die Umsatzsteuer ans Finanzamt erst abführen muss,
2:00:25–2:00:30
wenn ich tatsächlich vom Kunden auch die Rechnung bezahlt bekommen habe.
2:00:30–2:00:35
Und ist das relevant, wann die Rechnung geschrieben worden ist?
2:00:35–2:00:39
Bei der Ist-Versteuerung nicht. Bei der Soll-Versteuerung ja.
2:00:39–2:00:46
In dem Zeitpunkt, wo die Rechnung geschrieben wurde bzw. die Leistung erbracht wurde, ist die Umsatzsteuer fällig.
2:00:49–2:00:57
Ich stelle die Frage nochmal anders. Im 12. Dezember bringe ich eine Leistung.
2:00:57–2:01:04
Und ich stelle die Rechnung entweder am 13. Dezember oder am 2.1., weil ich den Dezember nicht mehr dazu komme.
2:01:05–2:01:09
Wann wird die denn da gebucht, die Rechnung?
2:01:09–2:01:11
Im Dezember.
2:01:11–2:01:14
Die Leistung im Prinzip im Dezember erbracht wurde.
2:01:14–2:01:20
Wenn ich die Soll-Besteuerung habe, dann wird die Leistung im Dezember erfasst.
2:01:20–2:01:31
Wenn ich meine Gewinnermittlung, Einnahmeüberschussrechnung erstelle und wie gesagt, meine Umsätze unter 800.000 Euro sind,
2:01:31–2:01:40
das betrifft allerdings auch bilanzierende Unternehmen, kann ich auf Antrag die Umsatzsteuer im Prinzip erst abführen, wenn ich das Geld erhalten habe.
2:01:40–2:01:50
Das heißt, als Einnahmenüberschussrechner bin ich in der Regel, weil der Antrag natürlich im Fragebogen, das ist eine der Fragen,
2:01:50–2:01:59
die im Gründungsfragebogen zu beantworten ist, mit welchem Umsatz hier rechnet wird und wann die Umsatzsteuer abgeführt wird.
2:01:59–2:02:04
Dort kann man sich auch entscheiden, dass man erst mal die Kleinunternehmerregelungen in Anspruch nehmen will.
2:02:04–2:02:10
Aber man kann im Prinzip auch ankreuzen, dass man im Prinzip die Ist-Versteuerung in Anspruch nehmen will.
2:02:10–2:02:22
Und das macht natürlich immer Sinn, weil wenn ich das Geld vom Kunden habe und das an das Finanzamt abführe, habe ich ja das Geld tatsächlich in der Hand und muss es im Prinzip nicht vorstrecken.
2:02:23–2:02:29
Genau, da kommen dann manchmal auch kleine Sümmchen zustande, die man dann vorstrecken muss.
2:02:29–2:02:39
Also der Betrag ist jetzt auf 800.000 Euro erhöht worden. Also alle Unternehmen waren vorher 600.000, davor 500.000 und so weiter.
2:02:39–2:02:47
Das heißt, immer mehr Unternehmen haben sozusagen, wenn ich jetzt ein kleines mittelständisches Unternehmen, mittelständig jetzt vielleicht nicht,
2:02:48–2:02:53
aber im Prinzip einen Jahresumsatz von 800.000 Euro muss ich erst mal in irgendeiner Art und Weise erreichen.
2:02:53–2:02:59
Und bis dahin kann ich sozusagen diesen Antrag auf Ist-Versteuerung stellen.
2:02:59–2:03:08
Weil dann auch von Unternehmen erwartet wird, die größer sind das die entsprechende Kapitale zu liegen haben?
2:03:08–2:03:22
Wenn ich 20 Mitarbeiter habe und alleine meine Personalkosten pro Jahr Betrag X im Prinzip ausmachen, ist es logisch, um die bezahlen zu können, muss mein Umsatz auch eine bestimmte Umsatzgröße erreichen.
2:03:22–2:03:32
Und da wird dann erwartet, dass sozusagen die entsprechende Liquidität da ist.
2:03:33–2:03:39
Wo ist denn der Sinn darin, dass das Finanzamt dann auch sagt, wir hätten gerne Sol?
2:03:42–2:03:44
Eher Geld beim Finanzamt.
2:03:44–2:03:49
Aber die kriegen doch ihr Geld. Aber jetzt nicht, wenn das berechnet wird, sondern erst, wenn die Rechnung eintrifft.
2:03:49–2:03:52
Eher Geld beim Finanzamt.
2:03:53–2:03:59
Je nachdem, das ist im Prinzip eine Zeitverschiebung von ein oder zwei Monaten.
2:03:59–2:04:05
In der Regel, wenn ich meine Rechnung stelle, möchte ich ja im Prinzip nicht erst in einem halben Jahr die Bezahlung haben.
2:04:05–2:04:16
Aber ansonsten ist der Liquiditätsvorteil in der Regel ja nicht höher zwischen Rechnungsstellung und Zahlungseingang.
2:04:16–2:04:19
Also zumindest sollte er in der Regel nicht höher sein.
2:04:19–2:04:27
Weil ich stelle ja in der Regel nicht jetzt eine Rechnung, um erst in einem Jahr im Prinzip eine Zahlungsfrist zu haben.
2:04:28–2:04:32
Ist ja auch eigentlich geregelt, wie die Zahlungsristen zu sein haben.
2:04:36–2:04:40
Gut, dann hätte ich eigentlich noch von mir jetzt die letzte Frage.
2:04:40–2:04:45
Wir hatten schon ein paar Sachen, die wir angesprochen haben vor uns, ganz eingangs.
2:04:45–2:04:48
Aber welchen Rat gibst du Gründerinnen mit auf den Weg?
2:04:49–2:04:57
Sich intensiv mit dem zu beschäftigen, mit dem, was sie machen, mit allen Konsequenzen, die das hat.
2:04:57–2:05:07
Also häufig ist es so, dass die Existenzgründer sich nicht bewusst werden, was alles im Prinzip damit in Zusammenhang steht.
2:05:07–2:05:17
Unter Umständen. Und wenn es nur die Anmeldung bzw. die Zubehörigkeit zur Industrie- und Handelskammer ist.
2:05:17–2:05:22
Wo ich halt einen jährlichen Beitrag zu entrichten habe.
2:05:22–2:05:28
Unabhängig davon, ob ich jemals irgendwelche Leistungen in Anspruch nehme.
2:05:28–2:05:35
Industrie- und Handelskammer, IHK oder Handwerkskammer, je nachdem, welche Tätigkeit ich im Prinzip ausübe.
2:05:36–2:05:44
Also das heißt, das sind durchaus Dinge, Sachverhalte, wo manche überrascht sind.
2:05:44–2:05:53
Wenn dann irgendwann auch nicht unbedingt drei Monate nach Aufnahme der Tätigkeit Rechnungen ins Haus flattern.
2:05:53–2:06:00
Weil im Prinzip die Industrie- und Handelskammer Kenntnis davon gekriegt hat, dass man im Prinzip ein Unternehmen gegründet hat.
2:06:00–2:06:05
Wenn ein Unternehmen steuerlich erfasst wurde und im Prinzip die Rechnung zu zahlen ist.
2:06:05–2:06:11
Das sind durchaus Dinge, die man im Prinzip mit einkalkulieren muss.
2:06:11–2:06:19
Oder dass man halt im Prinzip sich Gedanken darüber macht, okay, ich habe mein Unternehmen.
2:06:19–2:06:24
Welche Pflichten muss ich mit dem Unternehmen sozusagen erfüllen?
2:06:24–2:06:32
Sei es jetzt steuerlicher Art, mein Spezialgebiet, dass ich halt im Prinzip Voranmeldung einreichen muss.
2:06:32–2:06:38
Also es sollte jetzt nicht so sein, dass ich völlig überrascht bin, dass mit dem Unternehmen, was ich mache,
2:06:38–2:06:46
bei Überschreiten bestimmter Grenzen, irgendwelche Gewerbesteuern anfallen, dass ich aus allen Wolken falle.
2:06:46–2:06:53
Passiert immer wieder, weil man sich vorher im Prinzip nicht damit beschäftigt.
2:06:53–2:06:58
Also das sollte man im Prinzip durchaus machen. Man sollte auch realistisch rangehen.
2:06:58–2:07:06
Man sollte nicht zu niedrig stapeln. Man muss jetzt im Finanzamt nicht erzählen, man macht 100.000 Gewinn.
2:07:06–2:07:14
Wenn das völlig illusorisch ist und absehbar ist, dass es vielleicht im ersten Jahr 10.000 wären.
2:07:14–2:07:19
Oder meinetwegen auch ein ausgeglichenes Ergebnis. Sollte es ein ausgeglichenes Ergebnis werden,
2:07:19–2:07:23
dann kann man das natürlich auch im Prinzip dem Finanzamt mitteilen.
2:07:23–2:07:29
Aber tief stapeln bringt nicht wirklich viel, genauso wenig wie hoch stapeln.
2:07:29–2:07:37
Und man sollte versuchen, im Prinzip seine Marktschancen realistisch einzuschätzen.
2:07:37–2:07:47
Weil unter Umständen man nicht der Aste ist, der im Prinzip diese Tätigkeit ausübt und damit im Prinzip auf dem Markt sich tummelt.
2:07:48–2:07:52
Da gibt es ja auch so Institutionen, die einen da beraten können.
2:07:52–2:07:57
Ich hatte es vorher schon mal so ein bisschen im Eingang eingefragt.
2:07:57–2:08:02
Da war die Frage nach einer Beratung, steuerliche Beratung.
2:08:02–2:08:07
Und jetzt nochmal die Frage, hältst du so ein Coaching für Gründer, für sinnvoll?
2:08:07–2:08:09
Gibt es ja hier auch Anbieter in der Stadt?
2:08:09–2:08:21
Um allumfassend einen Überblick zu bekommen, je nachdem, wie ich selbst informiert bin oder glaube informiert zu sein,
2:08:21–2:08:31
kann auch ein Coaching die richtige Adresse sein, um im Prinzip vor bösen Überraschungen gefällt zu sein.
2:08:32–2:08:46
Man kriegt ja dann auch wirklich so einen Grundkurs im Steuerrecht, Marketing, Netzwerken, selbst Businessplan ist da auch Thema.
2:08:48–2:08:49
Würdest du empfehlen?
2:08:49–2:08:50
Auf jeden Fall.
2:08:50–2:08:56
Also um ein Gefühl zu bekommen für Tüschler.
2:08:56–2:09:01
Tüschler ist schön, der kann eine Tätigkeit ausüben, von der ich keine Ahnung habe.
2:09:01–2:09:08
Aber auch der Tüschler muss halt im Prinzip sich darüber klar sein, dass er nicht nur seine Tätigkeit ausüben kann,
2:09:08–2:09:13
sondern dass er halt eben auch Angebote erstellen muss, dass er Rechnung schreiben muss,
2:09:13–2:09:17
dass er Zahlungseingänge überwachen muss, dass er ein Mahnwesen einführen muss,
2:09:17–2:09:23
dass er unter Umständen Personal einstellt, dass er dafür Lohnabrechnungen erstellen muss,
2:09:23–2:09:29
dass er Krankenkassen bezahlen muss, dass er Finanzämter bezahlt, dass er Umsatzsteuer zahlt,
2:09:29–2:09:32
dass er dann eine Steuererklärung macht, eine Gewinnermittlung macht.
2:09:32–2:09:34
Das muss einem klar werden.
2:09:34–2:09:41
Wenn man im Prinzip sozusagen sagt, ich bin Tüschler oder ich will Tische bauen,
2:09:42–2:09:49
ohne im Prinzip was damit sozusagen verbunden ist, wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit im Prinzip Schiffbruch erleiden.
2:09:49–2:09:54
Und ich plädiere auch immer dafür, dass man im Prinzip bestimmte Dinge,
2:09:54–2:09:59
wenn sie einfach gestaltet werden können, auch einfach gestaltet.
2:09:59–2:10:05
Zum Beispiel eine Einzugsermächtigung fürs Finanzamt oder für die Krankenkassen finde ich immer sinnvoll,
2:10:05–2:10:13
weil im Prinzip ich mich um nichts kümmern muss und im Prinzip sozusagen das Finanzamt,
2:10:13–2:10:20
wenn ich am 10. meine Voranmeldung abgeben muss, müsste ich theoretisch mit einer Schonfrist von drei Tagen
2:10:20–2:10:27
am 13. das Geld für die Voranmeldung auf dem Konto des Finanzamtes haben.
2:10:27–2:10:34
In der Regel rufen die Finanzämter erst am 15. des Monats die Beträge vom Geschäftskonto
2:10:34–2:10:41
des Unternehmers ab. Ob ich jetzt persönlich am 10. das in Auftrag gebe, das Geld muss ja da sein.
2:10:41–2:10:50
Ob ich selber überweise oder ob ich im Prinzip weiß, am 15. zieht das Finanzamt das von meinem Konto ein.
2:10:50–2:10:53
Ich muss mich nicht ständig um die Fristen kümmern.
2:10:53–2:11:01
Fälligkeit bei Krankenkassen, Beiträge an die Krankenkassen, jeden Monat fällig am drittletzten Bankarbeitstag.
2:11:02–2:11:09
Der drittletzte Bankarbeitstag ist immer ein anderer Tag. Das kann mal der 24. sein, das kann mal der 29. sein.
2:11:09–2:11:17
Im nächsten Monat ist es der 27. Wenn ich das selbst überwachen will, habe ich sozusagen eine Baustelle zusätzlich.
2:11:17–2:11:21
Wenn ich fünf Krankenkassen habe, muss ich fünf Überweisungen sozusagen tätigen.
2:11:21–2:11:28
Wenn ich den fünf Krankenkassen im Prinzip eine Einzugsermächtigung erteile und mit der Lohnabrechnung
2:11:28–2:11:36
die Beitragsnachweise erstellt werden, holt sich die Krankenkasse zur Fälligkeit das Geld vom Konto.
2:11:36–2:11:42
Wenn ich es nicht auf meinem Konto habe, kann ich auch die Überweisungen nicht selbst ausführen, die ich überwachen müsste.
2:11:42–2:11:48
Das heißt, da fallen Säumniszuschläge an. Sollte eine Rücklastschrift durch die Krankenkasse erfolgen,
2:11:48–2:11:52
weil das Geld nicht auf dem Konto ist, fallen die gleichen Säumniszuschläge an.
2:11:52–2:11:56
Ich muss aber im Prinzip nicht ständig an irgendwelche Termine denken.
2:11:56–2:12:04
Das sind durchaus Dinge, wo ich im Prinzip sage, rund um das Sorglospaket, das Finanzamt und die Krankenkassen.
2:12:04–2:12:12
Wenn das Finanzamt einen Bescheid erlässt, ist die Fälligkeit bei Steuerzahlungen immer erst ein Monat nach Bekanntgabe.
2:12:12–2:12:20
Das heißt, es kann eigentlich nicht sein, dass ich überraschend in Urlaub gefahren bin und im Prinzip eine Steuerzahlung nicht tätigen konnte,
2:12:20–2:12:28
weil da in der Regel ein Monat dazwischen ist. Kürzere Zahlungsfristen habe ich beim Finanzamt nicht außer, ich habe die Umsatzsteuervoranmeldung.
2:12:28–2:12:35
Wenn ich in Urlaub fahre, muss ich aus dem Ausland gewährleisten, dass die Umsatzsteuer im Prinzip bezahlt wird.
2:12:35–2:12:44
Unter Umständen hat der Steuerberater logischerweise, der kann ja nun nicht alle Voranmeldungen an einem Tag erstellen, die auch erst am 9. oder sogar 10. fertig.
2:12:45–2:12:54
Der Unternehmer ist im Urlaub, ist im Ausland, will im Prinzip überweisen, hat im Ausland keinen Zugriff auf Konto, aus welchen Gründen auch immer.
2:12:54–2:13:03
Finanzamt bucht in Deutschland völlig autark den Betrag ab. Der Unternehmer muss sich im Prinzip nicht darum kümmern.
2:13:03–2:13:11
Das heißt, das sind fest gesetzte Fristen, die eigentlich nicht überraschend für den Mandanten sind.
2:13:12–2:13:25
Ich kann dann auch im Prinzip sagen, er soll die Lohnsteuer einziehen, er soll die Umsatzsteuer einziehen, er soll im Prinzip keine Abschlusszahlung, wenn ich Jahreserklärungen einziehe, oder auch mit Abschlusszahlung.
2:13:25–2:13:31
Ich kann das also bei der Erteilung der Einzugsermächtigung fürs Finanzamt selbst gestalten.
2:13:31–2:13:39
Aber das ist etwas, was ich im Prinzip den Mandanten in jedem Fall ans Herz lege, weil das ist eine Baustelle, die müssen sie sich nicht auf den Tisch ziehen.
2:13:39–2:13:42
Die können sie im Prinzip von sich weisen.
2:13:43–2:13:51
Einzugsermächtigung, feine Sache. Okay, damit hätten wir jetzt eigentlich alle meiner Fragen weg.
2:13:51–2:13:56
Kommen wir doch mal zu den Hörerinnen, Fragen und Fragen von Gästen, die bis Ende der Sendung waren.
2:13:56–2:14:06
Der Sascha fragt, der hat einen Kaffee. Bei Zahlungen mit der EC-Karte wird Trinkgeld gegeben. Das taucht ja auf der Abrechnung als Umsatz mit auf.
2:14:06–2:14:18
Normal kommt das ja als Trinkgeld bar rein, ist klar, und geht bar wieder raus an die angestellten Leute, weil die kriegen ja das Trinkgeld ausbezahlt von ihrem lieben Chef.
2:14:18–2:14:33
Jetzt ist das aber offiziell das Trinkgeld mit der EC-Zahlung auf dem Umsatz. Was ist denn da eine schöne Lösung? Weil Umsatzsteuer 19% jedes Mal abziehen von 50 Cent Trinkgeld.
2:14:33–2:14:38
Na ja, in der Regel ist es ja inzwischen so, dass die Kassensysteme auf Trinkgeld vorbereitet sind.
2:14:38–2:14:47
Das heißt, ich kann in den Systemen die Höhe des Trinkgeldes erfassen. Das wird auf dem Beleg mit 0% Umsatzsteuer ausgewiesen.
2:14:47–2:14:56
Das heißt, ich habe weder bei der Erfassung meiner Umsätze ein Problem, wenn dann das Geld sozusagen auf ein Konto eingeht.
2:14:56–2:15:19
Ich habe 100 Euro Umsatz, davon sind 95 oder 90 Euro die Rechnung plus 10 Euro Trinkgeld. Dann weist im Prinzip der Kassenbeleg aus, 90 Euro mit 19% Umsatzsteuer, 10 Euro Trinkgeld mit 0% Umsatzsteuer.
2:15:19–2:15:30
Die 100 Euro werden anschließend aus der Kasse ausgetragen als Geldtransit, gehen im Prinzip auf der Bank ein, plus minus 0.
2:15:30–2:15:44
Und ich habe im Prinzip meinen Umsatz von 90 Euro und kann in der Buchhaltung auf einem Verrechnungskonto die 10 Euro Trinkgeld buchen, die ich im Prinzip an meine Arbeitnehmer auszahle.
2:15:44–2:15:47
Das mache ich ja an dem Abend nach Schichtende.
2:15:47–2:15:52
Das ist die Frage, wie der Unternehmer das dann im Prinzip gestaltet, wenn ich bar zahle.
2:15:52–2:16:01
Also ich bin nach wie vor der Typ, der im Prinzip mit der EC-Karte tatsächlich die Rechnung zahlt und im Prinzip das Trinkgeld bar zahlt.
2:16:01–2:16:16
Wobei es wohl auch inzwischen Erhebungen gibt, dass im Prinzip das Trinkgeld höher ausfällt, wenn es mit über die Karte bezahlt wird, weil man im Prinzip kein passendes Bargeld haben muss.
2:16:16–2:16:26
Also wenn der Rechnungsbetrag zum Beispiel 32,80 Euro ist, runden manche vielleicht auf 35 Euro auf, weil die 5 Euro haben sie.
2:16:26–2:16:33
Dann müssten sie aber einen 5-Euro-Schein nochmal anreisen, um 36 Euro Trinkgeld zu geben.
2:16:33–2:16:38
Das machen sie nicht. Wenn sie das über die Karte mitbezahlen, geben sie 36 Euro.
2:16:38–2:16:46
Das heißt, es ist tatsächlich so, dass im Prinzip mehr Trinkgeld gegeben wird, wenn im Prinzip die Kartenzahlung erfolgt.
2:16:46–2:16:48
Okay, wo hast du das gelesen?
2:16:48–2:16:55
Im Internet. Außerdem sind das Erfahrungssachen, dass es tatsächlich so ist.
2:16:55–2:17:07
Also ich habe früher den Mandanten tatsächlich immer im Prinzip die Empfehlungen gegeben, nur das, was im Prinzip auf der Rechnung ist, zu bezahlen und im Prinzip das Trinkgeld bar zu bezahlen.
2:17:07–2:17:14
Aber es gibt inzwischen viele Kassensysteme, die ich auch sozusagen schon selbst auf den Belegen gesehen habe.
2:17:14–2:17:21
Der Unternehmer, der die Rechnung bekommt, hat dann im Prinzip die 35,20 Euro auf dem Beleg draufstehen.
2:17:21–2:17:27
Dann gibt es eine Spalte Trinkgeld und im Prinzip sehe ich ja dann, dass in der Bank 40 Euro abgeben.
2:17:27–2:17:44
Das heißt, aus dem Betrag, der ausgewiesen ist mit 19 Prozent Umsatzsteuer, ziehe ich für den Mandanten, für Bewertungsaufwendung die Vorsteuer und im Prinzip das Trinkgeld wird als Betriebsausgabe erfasst ohne Vorsteuer, weil ja im Prinzip keine Umsatzsteuer drin ist.
2:17:44–2:17:46
Das bist du bei den Mandanten an der Seite.
2:17:46–2:17:58
Ich bin bei der Mandanten-Seite. Wenn ich jetzt sozusagen der Unternehmer bin, habe ich jetzt tatsächlich das Problem, dass ich irgendwie wehrleisten muss, wie im Prinzip das Geld an die Arbeitnehmer geht.
2:17:58–2:18:06
Da ist die organisatorische Frage, ob ich im Prinzip ständig wechselndes Personal habe, dass ich im Prinzip eigentlich die Regelung habe.
2:18:06–2:18:26
Die Summe der Tagestrinkgelder wird durch die Anzahl der Mitarbeiter geteilt, durch fünf oder so. Da muss ich dann als Unternehmer tatsächlich sehen, im Prinzip die zehn Euro sind ja auf meinem Konto gelandet, wie ich im Prinzip das tatsächlich im Prinzip gewährleiste.
2:18:26–2:18:45
Ich werde ja wohl nicht auf der Bank sagen, okay, die zehn Euro überweise ich jetzt je zwei Euro an die fünf Mitarbeiter, aber grundsätzlich ist es so, dass im Prinzip das Trinkgeld beim Unternehmer nicht der Umsatzsteuer unterworfen wird, wenn ich es im Prinzip separat ausweise.
2:18:45–2:18:53
Und das kann ich durch die Kassensysteme, die ich ja sowieso haben muss, in der Regel auch eindeutig im Prinzip abgrenzen.
2:18:53–2:18:59
Und er zahlt es ja aus, er behält es ja nicht, deswegen ist das ja neutral für ihn, durch laufender Posten.
2:18:59–2:19:12
Und er kann dann auch die zehn Euro auszahlen. Wie er das dann tatsächlich bewerkstelligt, ob er dann im Prinzip sagt, ich lege an dem Abend die zehn Euro privat in die Kasse, damit ich sie auszahlen kann.
2:19:12–2:19:25
Weil ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass das Servicepersonal im Prinzip zwei Wochen wartet, bis ich im Prinzip von letzten 14 Tagen die Zahlung der Trinkgelder auf dem Konto habe, damit dann im Prinzip die Auszahlung erfolgt.
2:19:25–2:19:28
Das ist auch sehr aufwendig, weil sehr kleinteilig, ne?
2:19:29–2:19:33
Grundsätzlich, das habe ich aber grundsätzlich, wenn die Zahlung aufs Konto erfolgt.
2:19:33–2:19:41
Deswegen ist im Prinzip eine Barzahlung der Trinkgelder immer die einfache Variante vom Handling her.
2:19:41–2:19:47
Aber auseinanderklamüsern kann ich das ohne mit den bestehenden Kassensystemen ohne Probleme.
2:19:47–2:19:52
Wie er sagt, es gibt auch tatsächlich welche. Manchmal schreibt man das auf dem Beleg handschriftlich.
2:19:52–2:20:00
Manchmal kann man aber auch direkt dem Servicepersonal sagen, ich zahle 8,80 Euro Trinkgeld, weil das dann ein runder Betrag ist.
2:20:00–2:20:09
Und dann wird das auch im Prinzip im System erfasst, dass der Rechnungsbetrag dann eben um 8,80 Euro erhöht ist.
2:20:09–2:20:22
Müsste dann der Sascha die 10 Euro Trinkgeld, sagen wir mal für diesen Abend, die es da insgesamt gab, hypothetisch, von seinem Konto abheben, in die Kasse tun,
2:20:22–2:20:33
um dann zu sagen, okay, Trinkgeld ist quasi jetzt in die Kasse gelaufen, um dann die Mitarbeitenden zu bezahlen mit ihrem Trinkgeld.
2:20:33–2:20:42
Der Umsatz wird ja entsprechend der Auswertung der Kassensysteme separat erfasst, der Umsatz wird als Tagesumsatz erfasst
2:20:42–2:20:52
und die vereinnahmten Trinkgelder werden auf einem Verrechnungskonto erfasst, was keine betriebswirtschaftliche Auswertung hat, keine Einnahme ist.
2:20:52–2:20:59
Das ist ganz einfach ein durchlaufender Posten. Und dann muss der Unternehmer halt nur gewährleisten,
2:20:59–2:21:04
wie er im Prinzip die Kuh vom Eis kriegt, wie er im Prinzip die 10 Euro an die Mitarbeiter kriegt.
2:21:04–2:21:08
Aber die Mitarbeiter, wenn die das überwiesen kriegen, dann ist das ja ein Einkommen für die.
2:21:08–2:21:18
Ich kann im Prinzip die 10 Euro, wenn ich die in der Buchhaltung auf einem separaten Konto verbuche, sozusagen an die Mitarbeiter überweisen,
2:21:18–2:21:24
auch unabhängig davon, ob ich hier Minijobber habe oder nicht. Das spielt sozusagen keine Rolle,
2:21:25–2:21:33
weil für die Mitarbeiter ist im Prinzip unabhängig davon, ob Sozialversicherungspflichtig, Minijobber, Midijobber oder sonst irgendwas,
2:21:33–2:21:41
ist Trinkgeld steuerfrei. Für Unternehmer ist nie Trinkgeld steuerfrei.
2:21:41–2:21:47
Das heißt, eigentlich müsste ich konsequenterweise, wenn ich im Prinzip die Rechnung bekomme in der Gaststätte,
2:21:47–2:21:53
denjenigen ranholen und müsste sagen, jetzt möchte ich erstmal eine Historie hier haben.
2:21:53–2:21:57
Sind sie Inhaber? Sind sie Gesellschafter? Sind sie Geschäftsführer?
2:21:57–2:22:06
Weil eigentlich der Inhaber des Unternehmens, wenn der abkassiert, hat man ja ländlich im Prinzip Personal bedient
2:22:06–2:22:11
und der Chef kassiert im Prinzip. Aber ich gebe im Prinzip das Geld dem Chef.
2:22:11–2:22:18
Wenn ich sozusagen das Geld dem Chef gebe, habe ich eigentlich ihm Umsatz gegeben,
2:22:18–2:22:24
weil ich habe das ja nicht seinem Servicepersonal gegeben. Macht ja kein Mensch.
2:22:24–2:22:31
Lässt sich ja auch schlecht nachweisen. Wie gesagt, ich frage ja nicht jeden, in welcher Beziehung er zu dem Unternehmen steht,
2:22:31–2:22:38
in dem ich im Prinzip gerade hier gegessen habe. Das heißt im Prinzip, ich kann die 10 Euro
2:22:38–2:22:41
wie auch immer an meine Mitarbeiter verteilen.
2:22:41–2:22:48
Wäre dann relevant, wenn das Kassensystem die Person, die da gerade bedient, erkennt.
2:22:48–2:22:54
Gibt ja so personalisierte Accounts, wo man so einen Magneten hat. Und so dann weiß ich nicht,
2:22:54–2:22:58
Herr Müller, Meier, Schulze, Frau, Fleischer, Schuster.
2:22:58–2:23:04
Also dadurch, dass das alles inzwischen Kassensystem gibt und sozusagen die Beträge separat ermittelt werden,
2:23:04–2:23:10
habe ich eigentlich nie das Problem, dass das Trinkgeld, wenn es über die Karte bezahlt wird,
2:23:10–2:23:19
ein umsatzsteuerpflichtiger, auch ertragssteuerlich zu erfassender Einnahme ist.
2:23:19–2:23:22
Okay, also Sascha, die Antwort auf deine Frage.
2:23:22–2:23:25
Es ist dann faszinierlich. Also wie gesagt, mir fällt da nicht wirklich eine plausible Lösung ein,
2:23:25–2:23:30
wie man im Prinzip das dann an die Mitarbeiter macht. Weil ich würde als Unternehmer das ablehnen,
2:23:30–2:23:35
im Prinzip, ich habe heute fünf Mitarbeiter, morgen habe ich aber sechs andere Mitarbeiter.
2:23:35–2:23:42
Wie bringe ich das Geld, was auf meinem Konto gelandet ist, was ich in der Buchhaltung separiert habe
2:23:42–2:23:47
als durchlaufenden Posten. Ich sage mal, ich könnte im Prinzip, wenn ich jetzt 100 Euro
2:23:47–2:23:55
auf dem Trinkgeldkonto habe, könnte ich die 100 Euro im Prinzip als Geldautomat-Abhebung machen.
2:23:55–2:24:01
Dann wären die sozusagen da weg und dann zahle ich die als Trinkgeld an die Arbeitnehmer aus.
2:24:01–2:24:06
Folgendes wäre eine Variante zu sagen, okay, man zählt, wie viel Trinkgeld ist auf den Abend.
2:24:06–2:24:12
Man muss dann die Mitarbeiter, die es dann ausbezahlen aus der Kasse waren.
2:24:12–2:24:16
Das heißt ja für mich als Unternehmer, ich muss das ja einlegen.
2:24:16–2:24:25
Moment, dann legt es ein und dann holt man sich das quasi gepult als Abhebung vom Konto
2:24:25–2:24:27
im Folgemonat wieder in die Kasse.
2:24:27–2:24:32
Das kann ich machen, wenn ich jetzt aber das Restaurant in Form einer Kapitalgesellschaft betreibe,
2:24:32–2:24:39
habe ich keine Privatsphäre. Das heißt, ich kann jetzt nicht mal 100 Euro in die Kasse einlegen.
2:24:39–2:24:42
Nicht mal vom Trinkgeld, weil das ist ja aus der Rechnung raus.
2:24:42–2:24:47
Ja, aber ich als Unternehmer, ich habe eine juristische Person, habe keine Privatsphäre.
2:24:47–2:24:54
Das heißt, ich gebe dann dem Unternehmen sozusagen Darlehen in 100 Euro, die ich eingezahlt habe,
2:24:54–2:25:01
wo im Prinzip sozusagen die Kapitalgesellschaft eine Verbindlichkeit gegenüber ABC hat.
2:25:01–2:25:07
Und ABC holt sich dann vom Konto sozusagen die 100 Euro.
2:25:08–2:25:11
Ja, was dann dagegen gebucht wird.
2:25:11–2:25:15
Also die Frage ist tatsächlich, wie kann man es im Prinzip mit der Auszahlung tatsächlich machen.
2:25:15–2:25:18
Wenn ich Bargeld habe, habe ich überhaupt kein Problem.
2:25:18–2:25:24
Das landet weder in meinem Umsatz, es landet nicht in meiner Kasse.
2:25:24–2:25:28
Bei meinem Kassensturz, alles was mehr drin ist, ist Trinkgeld.
2:25:28–2:25:31
Und das kann ich an die Personen auszahlen.
2:25:31–2:25:33
In der Regel, ich kriege ja gar nicht mit.
2:25:33–2:25:40
Ich habe keine Ahnung, was in einem Unternehmen, in einer Gaststätte pro Tag sozusagen die Trinkgelder sind.
2:25:40–2:25:47
Das macht natürlich in gewisser Hinsicht sozusagen auch Schätzungen möglich.
2:25:47–2:25:54
Im Prinzip das, was sozusagen an Trinkgeld auf meinen Belegen steht.
2:25:54–2:26:01
Wenn die konsequent erfasst werden, kann ich ja da auch Quervergleiche machen.
2:26:01–2:26:05
Ob da im Prinzip das Verhältnis stimmt zu was auch immer.
2:26:05–2:26:09
Verstehe.
2:26:09–2:26:13
Aber grundsätzlich ist das also nicht mehr ein Problem.
2:26:13–2:26:17
Es war tatsächlich mal ein Problem, das auch von der Finanzverwaltung gesagt wird.
2:26:17–2:26:24
Alles was im Prinzip der Gast zahlt, ist die Gegenleistung für die erhaltene Leistung.
2:26:24–2:26:30
Deswegen war es definitiv so, wenn man Trinkgeld gezahlt hat, ist das in dem Sinne Umsatz hier wesentlich.
2:26:30–2:26:34
Und der Unternehmer hatte keine Chance das sozusagen zu trennen.
2:26:34–2:26:37
Das hat sich tatsächlich in den letzten Jahren entwickelt.
2:26:37–2:26:44
Und mit der Entwicklung der Kassensysteme, die im Prinzip sozusagen die Beträge auch separat ausweisen,
2:26:44–2:26:49
ist ja das auch im Prinzip eindeutig dokumentierbar.
2:26:49–2:26:58
Ja. Und die Auszahlung, nochmal um da zurückzukommen, ist ja auch möglich, wenn man sagt, man poolt einfach.
2:26:58–2:27:02
Das ist ein Aufwand. Klar, man poolt einfach das Trinkgeld.
2:27:02–2:27:09
Qua Mitarbeiter pro Abend zählt das zusammen bis Monatsende oder Vierteljahresende, je nachdem, wie viel das ist.
2:27:09–2:27:13
Naja, der Arbeitnehmer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erwildert sein.
2:27:13–2:27:15
Solange zu warten.
2:27:15–2:27:21
Solange zu warten, wenn er in der Regel gewöhnt ist, dass er zum Ende seiner Schicht seinen Anteil Trinkgeld kriegt.
2:27:21–2:27:23
Dann muss er da jetzt durch.
2:27:24–2:27:28
Man muss ja mit den Menschen auch reden können.
2:27:28–2:27:33
Klar, Bar, Trinkgeld, Ausbetalt, IC, Trinkgeld, poolen. Was würdest du machen?
2:27:33–2:27:39
Es wird ja immer Gäste geben, die auch tatsächlich Bar zahlen und die auch Trinkgeld zahlen.
2:27:39–2:27:41
Manche haben so eine Karte mit manchmal.
2:27:41–2:27:47
Ich persönlich, wenn ich in der Gaststätte gehe, habe tatsächlich immer Bargeld als Trinkgeld mit.
2:27:47–2:27:52
Aber du bist ja noch alte Schule. Es gibt ja die ganzen jungen Menschen, die nur mit ihrem Telefon bezahlen.
2:27:52–2:27:54
Das ist ja gar nicht was Bargeld ist.
2:27:54–2:27:58
Genau. Wir haben nichts weiter mit aus dem Personalesweis und dem Telefon.
2:27:58–2:28:02
Aber im Prinzip in der Hinsicht ist halt tatsächlich auch die Finanzverwaltung lernfähig.
2:28:02–2:28:06
Das beweist im Prinzip die Entwicklung.
2:28:06–2:28:15
Also vor einigen Jahren wäre die Frage definitiv anders zu beantworten gewesen, weil im Prinzip auch die Kassensysteme diesen Fall nicht vorgesehen haben.
2:28:15–2:28:25
Sascha, die Antwort auf die Frage ist, es gibt ein Kassensystem, wo du das so mit einbuchen kannst. Punkt.
2:28:25–2:28:28
Ja.
2:28:28–2:28:31
Ist dann aber auch wieder eine Anschaffung, die du dann machen musst?
2:28:31–2:28:38
Gut, aber ich denke, dass das inzwischen bei allen Bezahlsystemen möglich ist.
2:28:38–2:28:42
Genau, ich habe es auch schon gesehen. Es gibt da so einige am Markt, diese kleinen weißen Kästchen,
2:28:42–2:28:50
wo man dann so einen Kettel draufhält und es macht Piep. Die können das auch, habe ich auch schon gesehen.
2:28:50–2:28:57
Theresa fragt, Theresa hat einen Buchladen. Sie spenden Bücher für die Kita-Kiste.
2:28:57–2:29:03
Es gibt da quasi so eine Kiste, da sind Bücher drin, die gehen dann einmal in den Turnus, gehen die ab an Eingerichtungen.
2:29:03–2:29:10
Und das sind nicht verkaufte Bücher. Können diese Bücher als Sachspende berücksichtigt werden?
2:29:10–2:29:17
Wenn derjenige, der sie erhält, eine gemeinnützige Organisation ist,
2:29:17–2:29:24
die dazu berechtigt ist, Spendenbescheinigungen, Zuwendungsbestätigungen auszustellen, ja.
2:29:24–2:29:30
Wenn ich eine normale Kita habe, wo vielleicht mein eigenes Kind hingeht und ich im Prinzip sage,
2:29:30–2:29:36
ich habe Bücher übrig oder ich habe Bücher, ich würde die spenden, nein.
2:29:36–2:29:42
Weil die Kita an sich ja nicht gemeinnützig ist und damit im Prinzip nicht fähig ist,
2:29:42–2:29:45
eine Zuwendungsbestätigung auszustellen.
2:29:45–2:29:52
Warte, warte, ich kann dir gerade nicht folgen. Die Einrichtung ist gemeinnützig, dann schreibt sie eine Spendenquittung.
2:29:52–2:29:58
Die Einrichtung, eine Kita ist in der Regel nicht gemeinnützig. In der Regel.
2:29:58–2:30:00
Eine Kita ist nicht gemeinnützig?
2:30:00–2:30:07
Nein. Eine Kita ist eine Organisation, die nicht berechtigt ist, Spendenbescheinigungen auszustellen.
2:30:07–2:30:13
Okay, andersherum. Welche Organisationen sind berechtigt, eine Spendenquittung auszustellen?
2:30:13–2:30:16
Gemeinnützige Vereine.
2:30:16–2:30:18
Genau, keine andere Organisation darf das sein.
2:30:18–2:30:24
Das heißt, es könnte ein Förderverein, eine Kita sein, Klassiker.
2:30:24–2:30:28
Am Gymnasium meines Sohnes gibt es im Prinzip eine Bibliothek.
2:30:28–2:30:34
Das Gymnasium hat einen Förderverein, der Förderverein ist gemeinnützig.
2:30:34–2:30:40
Das heißt, der Förderverein kann im Prinzip Zuwendungsbestätigung ausstellen.
2:30:40–2:30:53
Wenn die Schulbibliothek Bücher geschwendet bekommt, könnte sozusagen der Förderverein die Zuwendungsbestätigung ausstellen.
2:30:53–2:31:00
Weil der Förderverein kriegt die Bücher und überlässt sie der Schulbibliothek.
2:31:00–2:31:08
Dann könnte mit dem gemeinen Wert der Bücher, der entweder nachgewiesen wird durch Rechnungen,
2:31:08–2:31:12
oder wir haben ja Buchpreisbindungen, die Wertermittlung,
2:31:12–2:31:18
könnte im Prinzip die gemeinnützige Einrichtung, der Förderverein des Gymnasiums,
2:31:18–2:31:23
eine Zuwendungsbestätigung von einer Sachspender ausstellen.
2:31:23–2:31:32
Wenn ich jemanden was spende, der nicht in der Lage ist, im Prinzip Zuwendungsbestätigung auszustellen,
2:31:32–2:31:36
kann ich das steuerlich nicht geltend machen.
2:31:36–2:31:45
Gerade bei Büchern gibt es durchaus auch Vereine, die im Prinzip genau auf sowas spezialisiert sind,
2:31:45–2:31:58
die im Prinzip Bücher spenden oder Gelder sammeln, um Einrichtungen, Kitas, wem auch immer, Buchspenden zukommen zu lassen.
2:31:58–2:32:06
Dann müsste ich halt den Umweg über so einen Verein nehmen, der halt im Prinzip die Bücher sammelt,
2:32:06–2:32:18
um die dann sozusagen interessierten Kitas oder sonstigen Einrichtungen weitergibt.
2:32:18–2:32:23
Aber die Kita an sich, denke ich, ist nicht gemeinnützig.
2:32:23–2:32:29
Wie gemeinnützig Kitas sind, haben wir gesehen, als die zu waren.
2:32:29–2:32:38
Wirtschaftseinbruch 100 Prozent oder 95 Prozent, also es war ja wirklich ein großes Problem.
2:32:38–2:32:47
Deswegen sind Kitas gemeinnützig, natürlich sind die gemeinnützig, aber nicht vor der Steuer, nicht im Gesellschaftsrecht.
2:32:47–2:32:54
Die nächste Frage ist auch von Theresa im Risiko für Erkennung für Unternehmen anhand des Umsatzes im laufenden Jahr.
2:32:54–2:33:00
Gibt es Warnungen, wann werden erhöhte Zahlungen für Einkommenssteuer, Klärbestell, etc. fällig?
2:33:00–2:33:08
Theoretisch haben wir das vorhin erläutert, wenn wir betriebswirtschaftliche Auswertungen haben und entsprechende Hochrechnungen machen.
2:33:08–2:33:16
Ich als Steuerberaterin weise Mandanten darauf hin, aber ich erwarte in der Regel auch,
2:33:16–2:33:24
jetzt vielleicht nicht im ersten oder zweiten Jahr, dass der Mandant im Prinzip nach meiner Anleitung in der Lage ist,
2:33:24–2:33:33
die betriebswirtschaftlichen Auswertungen, in der Regel ist das eine Zahl ganz unten, wo der Blick zuerst hingeht, zu sehen,
2:33:33–2:33:39
okay, ich bin jetzt bei Stand X, das ist mehr, das ist weniger als im vergangenen Jahr.
2:33:39–2:33:42
Das heißt, ich habe mit den und den Konsequenzen zu rechnen.
2:33:42–2:33:46
Haben wir hinlänglich besprochen, da muss man jetzt auch nicht weiter reingehen.
2:33:46–2:33:51
Dann die Frage mit der Schätzung, die hatten wir schon geklärt.
2:33:51–2:34:00
Anne fragt per Mail, ob es vielleicht interessant wäre, in den ersten Jahren der Selbstständigkeit ins Ausland zu gehen.
2:34:00–2:34:06
Wo es dann eventuell starke steuerliche Vergünstigungen gibt.
2:34:06–2:34:13
Wir machen jetzt gerade steuerliches Steuerrecht, so viel übers Ausland, kann man dafür sagen?
2:34:13–2:34:20
Also ich kenne das spanische Steuerrecht nicht, unterstelle aber mit hoher Wahrscheinlichkeit,
2:34:20–2:34:28
dass das im Prinzip aufgrund EU-Bestimmungen nicht hundertprozentig anders ist als das deutsche Steuerrecht.
2:34:28–2:34:35
Durch die Mehrwertsteuerrichtlinie gilt das Umsatzsteuerrecht in der EU.
2:34:35–2:34:41
Das heißt, wenn ich weiß, wie es in Deutschland funktioniert, weiß ich auch, wie es in Spanien funktioniert.
2:34:41–2:34:51
Wenn ich im Prinzip Förderungen für bestimmte Bereiche in meinem Land mache, muss ich die immer von der EU bestätigen lassen.
2:34:51–2:35:00
Da stellt sich dann immer die Frage, ob ich die Genehmigung bekomme, weil andere Länder diese Förderung nicht haben.
2:35:00–2:35:08
Also insofern, wenn es Möglichkeiten gibt, ja, bitteschön, ich kenne sie nicht.
2:35:08–2:35:14
Und ich würde auch davon abraten, als Existenzgründer in ein anderes Land zu gehen,
2:35:14–2:35:20
weil ich ja dann auch von anderen Bedingungen in dem anderen Land abhängig bin.
2:35:20–2:35:23
Die man vielleicht nicht kennt.
2:35:23–2:35:30
Ich habe keine Ahnung. Ich darf auch gar keine Ahnung haben. Ich darf nur in Deutschland beraten.
2:35:30–2:35:35
Da bist du auch festgelegt auf das nationale Steuerrecht.
2:35:35–2:35:40
Ich darf sozusagen keinerlei Steuerberatungen in oder für Spanien ausüben.
2:35:40–2:35:44
Bist du nicht geprüft? Na ja, das kann ja auch ein bisschen nach hinten losgehen, haben wir gelernt.
2:35:44–2:35:52
Ich kenne auch kein Spanisch, also zumindest nicht so, dass ich dort im Prinzip mich artikulieren könnte.
2:35:52–2:35:57
Ach na ja, es gab da schon mal so Konstrukte, wo man nach Irland geht oder so,
2:35:57–2:36:05
und da sind Firmensitz hingebaut als größere Firma. Das kommt aktuell auch negativ auf die Füße.
2:36:05–2:36:06
Das ist richtig.
2:36:06–2:36:10
Das fällt so richtig auf den großen C-Grade, so in Milliardengröße.
2:36:10–2:36:12
Genau, das ist vielleicht nicht immer die beste Idee.
2:36:12–2:36:14
Der zweite Teil der Frage.
2:36:14–2:36:19
Wenn man etwa 3000 Euro in einem Angestelltenverhältnis verdienen würde,
2:36:19–2:36:27
wie hoch müssten die Einnahmen sein, um ca. 2000 Euro netto in der Selbstständigkeit dazu zu verdienen?
2:36:27–2:36:32
Single oder Kinder? Ohne Kinder, Entschuldigung. Jetzt als Einkommensteuer.
2:36:32–2:36:38
Die zweite Frage ist noch nicht zu Ende.
2:36:38–2:36:42
Wie wird die nebenberufliche Selbstständigkeit dann versteuert?
2:36:42–2:36:47
Betrifft die Kleinunternehmerregelung nur Einnahmen aus der Selbstständigkeit in dem Fall?
2:36:47–2:36:52
Oder auch das Gehalt der Angestelltentätigkeit? Ganz schön eine brocken Anfrage.
2:36:52–2:36:55
Die letzte Frage ist die einfachste.
2:36:55–2:37:01
Die Kleinunternehmerregelung hat mit dem Gehalt aus der Angestelltentätigkeit nichts zu tun.
2:37:01–2:37:09
Ich bin umsatzsteuerpflichtig oder ich bin Unternehmer im Prinzip mit allen meinen unternehmerischen Tätigkeiten.
2:37:09–2:37:18
Also nicht Unternehmen A losgelöst von Unternehmen B, sondern ich als natürliche Person bin Unternehmer
2:37:18–2:37:23
und damit entweder Kleinunternehmer oder nicht Kleinunternehmer.
2:37:23–2:37:27
Das heißt, ich kann nicht Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung,
2:37:27–2:37:33
wenn ich gewerblich vermiete, also keine Wohnungsvermietung, zur Umsatzsteuer optieren,
2:37:33–2:37:40
wenn ich zeitgleich eine selbstständige Tätigkeit aufnehme, da Umsätze erziele,
2:37:40–2:37:45
die theoretisch unter den 22.000 liegen und da Kleinunternehmer bin.
2:37:45–2:37:52
Das geht nicht, wenn ich im Prinzip in dem einen sozusagen zur Umsatzsteuer optiert habe,
2:37:52–2:38:01
dann bin ich konsequenterweise auch mit meiner selbstständigen Tätigkeit automatisch der Regelbesteuerung unterworfen.
2:38:01–2:38:10
Aber Angestellte Tätigkeit nicht, weil das ja keine unternehmerische Tätigkeit ist.
2:38:10–2:38:13
Das wäre dann raus aus der Rechnung.
2:38:13–2:38:18
Aber bei 2000 Euro Netto und der Selbstständigkeit, da ist man doch schon lange drüber, oder?
2:38:19–2:38:23
Die interessante Frage ist, dass ich das nicht so richtig verstehe.
2:38:23–2:38:28
Bei 3000 Euro ist da Netto gemeint oder Putto gemeint?
2:38:28–2:38:31
Angestelltes Verhältnis 3000 Euro.
2:38:31–2:38:33
Na ja, verdienen würde.
2:38:33–2:38:38
Viele reden davon, dass sie 3000 Euro auf dem Konto haben.
2:38:38–2:38:42
Manche reden auch davon, dass ihr Puttogehalt 3000 Euro ist.
2:38:43–2:38:50
Wenn ich aus meiner selbstständigen Tätigkeit 2000 Euro dazu verdienen möchte,
2:38:50–2:38:57
dann kann ich 2000 Euro Einnahmen haben, wenn ich keine Aufwendung habe.
2:38:57–2:39:05
Wenn ich 2000 Euro Aufwendung habe, muss ich 4000 Euro Einnahmen haben.
2:39:05–2:39:09
Das heißt, da gibt es keinen Betrag X.
2:39:09–2:39:15
Das ist ja gerade der Unterschied zur Angestellten Tätigkeit.
2:39:15–2:39:21
Wenn ich 3000 Euro Putto habe, dann macht die Lohnerprechnung oder mein Chef,
2:39:21–2:39:28
errechnet meine SV-Abgaben, errechnet meine Lohnsteuer und dann ergibt sich mein Nettobetrag.
2:39:28–2:39:35
In meiner selbstständigen Tätigkeit entscheide ich, wie ich zu 2000 Euro gewinnen komme.
2:39:35–2:39:42
Ich kann auch 10.000 Euro Einnahmen haben, aber damit verbunden 8.000 Euro Ausgaben,
2:39:42–2:39:45
um 2000 Euro im Prinzip zu erzielen.
2:39:45–2:39:52
2000 Euro muss ich sozusagen versteuern, wenn ich das als Gewinn habe.
2:39:52–2:39:55
Wie hoch mein Umsatz ist, spielt keine Rolle.
2:39:55–2:40:04
Wenn ich 2000 Euro im Monat verdienen möchte, habe ich im Jahr 24.000 Euro.
2:40:04–2:40:06
Gewinn?
2:40:06–2:40:10
Das heißt, ich bin definitiv aus der Kleinunternehmerregelung raus,
2:40:10–2:40:15
weil ich aktuell über 22.000 Euro Umsatz erziele.
2:40:18–2:40:22
Okay, die Frage ist etwas komplexer. Ich glaube, das ist auch ein Einzelfall.
2:40:22–2:40:29
Ansonsten ist es so, außer die Einkünfte aus Kapitalvermögen spielt es keine Rolle,
2:40:29–2:40:35
aus welcher der anderen sechs Einkunftsarten ich Einkünfte erziele.
2:40:35–2:40:40
Die werden alle gleichberechtigt in einen Topf geworfen.
2:40:40–2:40:47
Das heißt, wenn ich 3000 Euro Einkünfte aus einer angestellten Tätigkeit habe
2:40:47–2:40:54
und ich habe 2000 Euro pro Monat aus einer selbstständigen Tätigkeit, dann habe ich 5000 Euro.
2:40:56–2:40:58
Die dann zu versteuern sind.
2:40:58–2:41:01
Aber die Frage ist noch mal ein bisschen anders gemeint.
2:41:01–2:41:06
Da müssen jetzt nach Versteuerung 2000 Euro rauskommen.
2:41:06–2:41:09
Wie viel muss das vorher sein? Kann man auch nicht so richtig sagen, oder?
2:41:09–2:41:16
Das kann man auch nicht so richtig sagen, weil wir nicht wissen, ob die 3000 POTO oder netto sind.
2:41:16–2:41:20
Also aus der Fragestellung lässt sich das im Prinzip nicht…
2:41:20–2:41:26
Selbst wenn es netto wäre, man ist ja schon dann in einem fiesen Steuersitz drin.
2:41:26–2:41:31
Also man ist definitiv in einem Steuersatz drin, wo Steuer festzusetzen ist.
2:41:31–2:41:37
Ein Single ohne Kinder, da geht man schon recht gerade auf die 40 Prozent zu, oder? Kann das sein?
2:41:37–2:41:41
Na, ob man jetzt bei 5000 Euro könnte durchaus sein.
2:41:41–2:41:42
Jaja?
2:41:42–2:41:46
Na, nicht ganz, weil im Prinzip, das sind ja die Einkünfte.
2:41:46–2:41:55
Und im Prinzip, ich habe ja dann noch Vorsorgeaufwendungen und Sonderausgaben bevor ich zu dem zu versteuernden Einkommen komme.
2:41:55–2:41:59
Wo dann im Prinzip der Steuersatz eine Rolle spielt.
2:41:59–2:42:05
Also da bin ich noch nicht im Spitzensteuersatz, aber es wird nicht mehr viel fehlen.
2:42:07–2:42:12
Okay, Anne, es tut mir leid, wir können deine Frage nicht abschließend beantworten.
2:42:12–2:42:18
Aber ich würde dir mal empfehlen, geh mal mit deiner Idee zu einer Steuerberatung.
2:42:18–2:42:22
Vielleicht haben die da ein paar Sachen, die sie dir erzählen können.
2:42:22–2:42:27
Genau, Jan fragt bei mir, wie lange muss ich Belege aufbewahren und wo?
2:42:27–2:42:34
Wo und digital? Ja, nein, haben wir vorhin geklärt, mit Software. Wie lange muss ich denn sowas aufheben?
2:42:34–2:42:41
Aktuell sind es noch zehn Jahre, dass Unterlagen aufgehoben werden müssen.
2:42:41–2:42:49
Da wird nochmal eine Unterscheidung gemacht, ob es im Prinzip Geschäftsbriefe sind oder ob es Rechnungen, Buchhaltungsunterlagen sind.
2:42:50–2:42:55
Das eine sind glaube ich sechs Jahre, das andere zehn Jahre. Was ist denn das eine, was ist denn das andere?
2:42:55–2:42:58
Na ja, Geschäftsunterlagen ist ein Geschäftsbrief.
2:42:58–2:43:02
Du sagtest gerade, das eine sechs Jahre, das andere acht Jahre, das war nicht klar.
2:43:02–2:43:15
Geschäftsunterlagen sind sechs Jahre und Unterlagen, die für die Buchhaltung, den Jahresabschluss, die Gewinnermittlungen erforderlich sind, zehn Jahre.
2:43:15–2:43:24
Hat aktuell auch was damit zu tun, wenn eine Betriebsprüfung vom Finanzamt kommt, ist die in der Regel von einem Zeitraum von drei Jahren.
2:43:24–2:43:33
Kann, wenn Verdachtsmomente bestehen, dass das nicht alles mit richtigen Dingen zugegangen ist, auf fünf Jahre erweitert werden.
2:43:33–2:43:41
Das ist der Zeitraum der Steuerverkürzung und zehn Jahre ist der Zeitraum der Steuerhinterziehung.
2:43:41–2:43:56
Das heißt, wenn ich in den Fall kommen sollte und schon so lange Unternehmer bin, muss ich im Prinzip dann zu meinen Gunsten in der Lage sein, sämtliche Belege dem Finanzamt zur Verfügung zu stellen.
2:43:56–2:44:06
Unabhängig davon, dass ich jetzt zwungen bin, die Ergebnisse der Buchhaltung in digitaler Form dem Finanzamt zur Verfügung stellen zu können.
2:44:06–2:44:07
Unabhängig davon?
2:44:07–2:44:14
Naja, ich kann nicht im Finanzamt sagen, da hinten stehen zehn Ordner, das sind die von vor zehn Jahren Fris oder Storb.
2:44:14–2:44:22
Weil, wenn ich zehn Jahre prüfe oder manchmal eine Betriebsprüfung für drei Jahre habe und ich habe nicht digital gespeichert die Belege,
2:44:22–2:44:29
kann das bei einem Unternehmen, was monatlich zwei Ordner hat, kann das durchaus mal 70, 80 Ordner sein.
2:44:29–2:44:31
Das sind dann so ein paar Festmeter, ja?
2:44:31–2:44:36
Das heißt, der Betriebsprüfer guckt sich ja nicht 70, 80 Ordner an.
2:44:36–2:44:46
Der Betriebsprüfer guckt sich die Buchhaltung an, hat seine Software, hat da bestimmte Kriterien, hat bestimmte Hobbys.
2:44:46–2:44:54
Der eine interessiert sich für Kalkulation, der nächste interessiert sich für Reisekosten, der nächste interessiert sich dafür.
2:44:55–2:45:01
Und der kann ja nicht drei Jahre lang jeden Beleg sozusagen prüfen.
2:45:01–2:45:12
Und wenn jetzt eine Steuerverkürzung, Hinterziehung sozusagen ins Spiel kommt, muss das ja auch für zehn Jahre sozusagen vorrätig erhalten werden.
2:45:12–2:45:22
Aber dieses Thermopapier ist ja nicht so ganz so haltbar, wenn alles digital vorliegt, gescannt wie auch immer, ausgewertet schon per BWA.
2:45:22–2:45:29
Die gucken sich doch nicht die staubigen Belege an und lassen sich da den Staub in die Nase wehen.
2:45:29–2:45:34
Wenn ich die digital erfasst habe, die Belege, bin ich nicht zur Aufbewahrung der Belege verpflichtet.
2:45:34–2:45:41
Grundsätzlich, da kann ich aber jederzeit, wenn ich Unternehmen online nutze, kann ich den Beleg hochladen und kann vernichten.
2:45:41–2:45:49
Okay, das so weit dazu. Aber diese Belege, wenn die digital vorliegen und ich habe die selber händisch gescannt, ist das dann zulassen?
2:45:49–2:46:03
Nein, es muss sozusagen, das ermöglicht Unternehmen online eine bestimmte Form erfüllen, die sozusagen nicht manipulierbar ist,
2:46:03–2:46:10
die ich sozusagen nicht rausnehmen kann, nachträglich einfügen kann oder sonst irgendwas.
2:46:10–2:46:14
Und Unternehmen online hat diese Zertifizierung.
2:46:14–2:46:26
Das heißt im Prinzip, das erfüllt die Bedingung, wenn der man dann sozusagen in irgendwelchen Clouds Belege hoch lädt, erfüllt das im Prinzip nicht diese Aufbewahrungspflichten.
2:46:26–2:46:32
Das heißt im Prinzip, die Belege müssen trotzdem vorrätig erhalten werden.
2:46:32–2:46:40
Und dann ist es Aufgabe des Unternehmers, dafür zu sorgen, dass die Belege auch nach zehn Jahren noch sichtbar sind.
2:46:40–2:46:54
Das heißt, wenn ich einen Beleg auf dem Thermopapier habe, sollte ich das sofort, wenn ich ihn bekomme, kopieren, mit dem Originalbeleg sozusagen verbinden durch einen Tacker.
2:46:54–2:47:02
Ich brauche den Originalbeleg. Ich kann also nach zehn Jahren nicht sagen, ich habe hier eine Kopie, aber der Originalbeleg ist nicht mehr da.
2:47:02–2:47:10
Wenn der Originalbeleg nicht mehr sichtbar ist, ist ja dann die Kopie sichtbar, dann ist das möglich.
2:47:10–2:47:21
Thermokopierpapier wird vorne auf der Hutablage oder irgendwie im Auto vorne auf der Ablage gelegt, ein Tag später Sonneneinstrahlung, nichts mehr zu sehen.
2:47:21–2:47:28
Du mir laufen, Thema erledigt. Was die Hölle ist, sind die blauen Belege.
2:47:28–2:47:43
Die sollen ja wohl kompustierbar sein, was das Thermopapier nicht ist, aber da sieht man im Prinzip schon nach drei Tagen nichts mehr, weil wenn man die knorkelt, sieht man auf den Belegen nichts mehr.
2:47:43–2:47:53
Das ist aber Sache des Unternehmens, dafür zu sorgen, dass diese Belege aktuell noch zehn Jahre lesbar sind.
2:47:53–2:48:06
Aber macht sich dann der Prüfer die Mühe zu sagen, er hat jetzt nur alles selber gescannt, ich probe jetzt jeden einzelnen Kopie der Thermopapiere raus und gucke mir das an?
2:48:06–2:48:20
Der Prüfer kann ja grundsätzlich nur mit der digital aufbereiteten Buchhaltung, die ihm zur Verfügung gestellt wird, in einem bestimmten Format, was von der Finanzverwaltung gefordert wird, was bei ihm einlesbar ist,
2:48:20–2:48:27
was die gängigen Programme, die auf dem Markt sind, diese Schnittstelle haben, im Prinzip alle Programme.
2:48:27–2:48:33
Das heißt im Prinzip, der kann nur sagen, ich habe jetzt hier einen Ordner und den Beleg suche ich jetzt in der Buchhaltung.
2:48:33–2:48:44
Der kann ja nicht die 100 Ordner machen. Wenn der allerdings im Prinzip 50 Belege sucht und die 50 Belege kann er im Prinzip nicht lesen,
2:48:44–2:48:54
entspricht die Buchführung nicht den Grundsätzen, Ordnung ist hier mehr so Buchführung, und die gesamte Buchführung kann im Prinzip verworfen werden.
2:48:54–2:49:07
Das heißt, da könnte in einer Betriebsprüfung eine Schätzung stattfinden und da kann man jetzt versuchen, als Berater sozusagen zu helfen.
2:49:07–2:49:16
Das ist dann ein bisschen wie auf dem türkischen Teppichbesser, aber wenn der Beleg nicht lesbar ist und der Unternehmer hat den nicht kopiert,
2:49:16–2:49:24
dann kann ich auch schlecht argumentieren, dass das der Beleg ist, wo 3000 Euro Betriebsausgabe geltend gemacht wurden.
2:49:24–2:49:32
Die gucken sich dann wahrscheinlich auch immer die Ausreise an, oder wie gesagt, du sagtest ja gerade schon, die haben ihre Hobbys.
2:49:32–2:49:39
Merkt der Mandant was, wenn bei euch geprüft wird, also wenn jemand eine Betriebsprüfung bekommt?
2:49:39–2:49:43
Der Mandant wird ja darüber informiert, es gibt ja eine Prüfungsordnung.
2:49:43–2:49:49
Reiten die bei ihm zu Hause rein, und wir möchten jetzt gerne mal so sechs schwarz gekleidete, maskierte Menschen…
2:49:49–2:49:57
Nein, die Prüfungsordnung muss ja unter Einhaltung bestimmter Fristen dem Steuerpflichtigen bekannt gegeben werden.
2:49:57–2:50:06
Da steht im Prinzip genau drin, wer damit beauftragt wurde, was bei wem zu prüfen, wo die Prüfung stattfindet.
2:50:06–2:50:12
Und in der Regel ist das im Prinzip der Firmensitz des Unternehmens.
2:50:12–2:50:19
Wenn man steuerlich beraten ist oder vertreten ist, wird der Steuerberater mit hoher Wahrscheinlichkeit den Antrag stellen,
2:50:19–2:50:23
dass die Prüfung in den Räumen der Kanzlei stattfindet.
2:50:23–2:50:33
Häufig ist es so, dass im Prinzip die Unternehmen gar nicht räumlich in der Lage sind, das sozusagen zur Verfügung zu stellen.
2:50:33–2:50:39
Wenn ich jetzt ein Handwerksbetrieb bin, wo ich einen größeren Raum habe, der gleichzeitig Aufenthaltsraum ist,
2:50:39–2:50:45
wo Frühstück essen wird, Mitarbeiterbesprechungen durchgeführt werden, Einsatzplanungen gemacht werden,
2:50:45–2:50:55
die Kaffeemaschine steht, generell die Mikrowelle ist, kann man, wenn man im Prinzip Betriebsprüfer schnell wieder loswerden möchte,
2:50:55–2:51:04
den sozusagen dahinsetzen mit allen Ordnern, die man hat, aber der wird dann auch nicht besonders wohlwollend gestimmt sein.
2:51:04–2:51:07
Das ist dann immer so eine schwierige Sache.
2:51:07–2:51:11
Das heißt, wir würden dann schon im Prinzip die Prüfung hier stattfinden lassen.
2:51:11–2:51:18
Wenn die Belege sozusagen vorgehalten werden müssen, müssen die dann alle zum Prüfungsbeginn hier sein.
2:51:18–2:51:26
In der Regel bekommt der Prüfer dann an dem Tag, wo die Prüfung beginnt, den Stick mit den Daten.
2:51:26–2:51:33
Gelegentlich wird es auch im Prinzip vorher abgefordert, dass der Prüfer im Prinzip die Daten bei sich schon einspielen kann,
2:51:33–2:51:37
dass der dann sozusagen vor Ort direkt loslegt.
2:51:37–2:51:45
Üblich sind durchaus im Prinzip Betriebsbesichtigungen, die dann mit uns stattfinden.
2:51:46–2:51:52
Die gehen dann in die Werkstätten oder in die Privatwohnungen mit dem Arbeitszimmer?
2:51:52–2:52:00
Manche Dinge kann man ja sozusagen nur verstehen, auch als Betriebsprüfer, wenn man die tatsächlich im Prinzip vor Ort gesehen hat,
2:52:00–2:52:10
wenn im Prinzip bestimmte Sachverhalte spezifisch für diese Mandanten sind, die halt im Prinzip abweichend von Schema F sind.
2:52:11–2:52:17
Also, ich würde sagen, 90 Prozent der Prüfungen finden hier statt.
2:52:19–2:52:27
Okay, und die Pflicht, das alles aufzuheben, natürlich zehn Jahre.
2:52:29–2:52:34
Wie lange muss ich das aufbewahren und was ist eigentlich eine Betriebsprüfung?
2:52:34–2:52:46
Gibt es so Kriterien, wo man sagt, da kommen in einem Jahr mal alle Bäcker dran und mal alle Vertreter einer Firma?
2:52:46–2:52:53
Es gibt je nachdem, wie die Größe des Unternehmens ist, gibt es Anschlussprüfungen.
2:52:53–2:53:01
Also, wenn ich eine bestimmte Größe des Unternehmens erreiche, gibt es so Großbetriebsprüfungen.
2:53:01–2:53:09
Da wird man tatsächlich regelmäßig jedes Jahr im Prinzip geprüft, dass so ein Umfang hat, dass das von Interesse ist.
2:53:09–2:53:12
Was sind das für eine Größenordnung?
2:53:12–2:53:14
Siemens.
2:53:14–2:53:15
Okay.
2:53:15–2:53:30
Ansonsten ist es im Prinzip so, dass im Laufe der Existenz eines Unternehmens vielleicht 15, 20 Prozent der Unternehmen einmal während ihrer Existenz eine Betriebsprüfung haben.
2:53:30–2:53:47
Es werden auch kleine Unternehmen geprüft, nicht so häufig wie im Prinzip kleine Unternehmen, die vielleicht ein, zwei Angestellte haben, im Verhältnis zu Unternehmen, die vielleicht 20, 30 Angestellte haben.
2:53:47–2:53:58
Das Ziel des Betriebsprüfers ist es ja, neben Steuergerechtigkeit, auch im Prinzip ein Mehrergebnis, sprich Mehrsteuern.
2:53:58–2:54:16
Das heißt, wenn ich jetzt ein Unternehmen habe, das einen Jahresumsatz von 60.000 Euro hat, damit verbunden eventuell Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, ist ja wesentlich weniger als wenn ich eine Firma habe, die 5 Millionen Jahresumsatz hat.
2:54:16–2:54:22
Die Wahrscheinlichkeit, dass im Prinzip dort irgendwie Steuern zu holen ist, ist ja wesentlich höher.
2:54:22–2:54:31
Und wenn Steuern zu holen sind, dann dort mehr als im Prinzip in dem Unternehmen, wo ich im Prinzip eine wesentliche ringere Ausgangsbasis habe.
2:54:31–2:54:32
Ist eindeutig.
2:54:32–2:54:39
Natürlich soll ich im Prinzip als kleineres Unternehmen nicht sicher sein, dass ich nicht geprüft werde.
2:54:40–2:54:44
Deswegen wären halt auch im Prinzip diese Unternehmen geprüft.
2:54:44–2:54:47
Deswegen halt die 15, 20 Prozent.
2:54:47–2:54:50
Wenn ich dann geprüft werde, werde ich drei Jahre geprüft.
2:54:50–2:54:59
Wenn ich als kleineres Unternehmen einmal eine Betriebsprüfung hatte, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich noch mal geprüft werde, die geht dann minus 1.000.
2:54:59–2:55:12
Weil wenn ich dann noch mal geprüft werde, könnte man dann sogar gegen die Prüfungsanordnung vorgehen, weil das im Prinzip der Wahrscheinlichkeit widerspricht, dass man im Prinzip eine Betriebsprüfung hat.
2:55:12–2:55:27
Wenn halt alle Unternehmen in der Größe oder nur 15 bis 20 Prozent geprüft werden und ich werde wieder geprüft, ist das unwahrscheinlich außer in meiner Betriebsprüfung sind so gravierende Mängel festgestellt worden,
2:55:27–2:55:32
dass im Prinzip es finanzamt sehen will, haben sie denn die Mängel abgestellt.
2:55:34–2:55:40
Aber wenn ich fehlerfrei durchgelaufen bin mit Summa Cum Laude, dann kommen die nicht wieder?
2:55:40–2:55:42
Mit hoher Wahrscheinlichkeit.
2:55:42–2:55:45
Das ist ja kein Persilschein, der einem ausgestellt wird.
2:55:45–2:55:50
Nach dem Motto, jetzt habe ich alles richtig gemacht, jetzt kann ich im Prinzip, Buchhaltung, was ist das?
2:55:50–2:55:55
Zahlen, Pi mal Daumen mal Fensterkreuz, wir würfeln oder so.
2:55:56–2:55:59
Das soll ja nicht passieren.
2:56:00–2:56:06
Die Prüfung ist möglich, aber die Wahrscheinlichkeit wird dann im Prinzip ringer.
2:56:06–2:56:09
Beziehungsweise, du sagst gerade, man kann dagegen vorgehen auch.
2:56:09–2:56:10
Natürlich.
2:56:12–2:56:13
Spannend.
2:56:14–2:56:19
Sebastian fragt per Mail, das ist übrigens die letzte Frage jetzt, dann haben wir es auch gleich geschafft.
2:56:19–2:56:25
Was ist die E-Rechnung, die ab 2025, nächstes Jahr Pflicht wird?
2:56:25–2:56:27
Wer muss die schreiben?
2:56:29–2:56:31
Jeder Unternehmer.
2:56:31–2:56:33
An Unternehmen oder an Privatpersonen?
2:56:33–2:56:35
Erstmal an Unternehmen.
2:56:35–2:56:37
Also B2B.
2:56:39–2:56:46
Ich muss sozusagen meine Rechnungen noch nicht so versenden und schreiben.
2:56:46–2:56:53
Ich kann sozusagen mit einem Übergangszeitraum, das Enddatum habe ich jetzt gerade nicht,
2:56:53–2:57:01
kann ich sozusagen meine Art und Weise der Rechnungsschreibung und der Versendungsrechnung beibehalten.
2:57:01–2:57:10
Ich muss aber zwingend in der Lage sein, ab 01.01. von anderen, wenn die das umstellen, das empfangen zu können.
2:57:10–2:57:15
Also die Voraussetzungen muss ich zwingend zum 01.01. schaffen.
2:57:16–2:57:18
Okay, was noch? Was brauche ich dazu?
2:57:19–2:57:30
Datummäßig Programme, die im Prinzip in dieses Format, das ist ja dann, ich kann ja PDFs durch die Gegend schicken.
2:57:30–2:57:37
Theoretisch, wenn ich die ausdrucke, habe ich ja auch die Rechnung, so wird es ja auch vielfach aktuell gemacht.
2:57:37–2:57:41
Das im Prinzip, als Anhang erhalten sie im Prinzip die Rechnung.
2:57:41–2:57:46
Keine Ahnung, Telekom schickt ja nur noch per Mail, außer ich widerspreche dem.
2:57:46–2:57:51
Dann muss ich aber pro Rechnung einen Euro zusätzlichen Aufwand bezahlen.
2:57:51–2:57:57
Und du schickst gar keine Mails, dann muss man sich das von deren kribbeliger Software auspopeln.
2:57:58–2:58:05
Zum Beispiel. Aber im Prinzip, das ist ja eigentlich sozusagen nur ein PDF-Dokument zurzeit.
2:58:05–2:58:10
Und diese E-Rechnung ist dann im Prinzip ein anderes Format.
2:58:10–2:58:15
Und dieses Format muss ich dann im Prinzip sozusagen lesen können.
2:58:15–2:58:22
Und dann eben auch irgendwann erstellen können, dass ich sozusagen meine Ausgangsrechnungen umstelle.
2:58:22–2:58:31
Das heißt immer mehr weg von Brief, Rechnung schreiben, ausdrucken, eintüten, wegschicken.
2:58:31–2:58:35
Sondern im Prinzip zur Digitalisierung.
2:58:35–2:58:40
Also wie gesagt, ich selber muss es nicht ab 1.1. machen.
2:58:40–2:58:47
Aber wenn jemand anders das macht, muss ich in der Lage sein, die Rechnung empfangen zu können.
2:58:47–2:58:56
Und dann bei mir umwandeln zu können, dass ich sie im Prinzip in meiner Buchhaltung in digitaler Form ablegen kann.
2:58:56–2:59:06
Dann kann ich ja im Prinzip dieses neue Format irgendwo abspeichern und sagen, es ist billighaft aufgehoben.
2:59:06–2:59:10
Wir haben ja keine papierenden Rechnungen mehr.
2:59:12–2:59:14
Ja, muss ich dann aber alles machen.
2:59:14–2:59:19
Ich sag mal, wenn ich dann eben tanken fahre, da kriege ich ja die Rechnung so nicht.
2:59:19–2:59:21
Nee, da gibt es wieder Thermopapier.
2:59:21–2:59:28
Also entweder oder. Ich habe ja dann nur einen Bereich meiner Rechnungen.
2:59:28–2:59:32
Moment, die Tankstelle ist ja ein Unternehmen.
2:59:32–2:59:35
Ich als Unternehmen tanke dort.
2:59:35–2:59:41
Es gibt aber auch eine kleinen Betragsrechnungen, die sozusagen grundsätzlich davon ausgenommen sind.
2:59:41–2:59:49
Beziehungsweise ich will ja nicht zur Tankstelle und will sagen, das ist jetzt meine Mail-Adresse, mit der sie mir sozusagen…
2:59:49–2:59:52
Ja bitte, das möchte ich. Genau das möchte ich.
2:59:52–3:00:00
Ja, weil wenn ich das in irgendeiner Art und Weise digital haben will, muss ich ja im Prinzip entweder mein Handy, keine Ahnung…
3:00:00–3:00:04
Ja, ist mir egal. Eine App auf meinem Handy, eine Karte, you name it.
3:00:04–3:00:08
Ich mache Piep und ich kriege die Rechnung. Fertig. Das möchte ich. Das möchte ich.
3:00:08–3:00:11
Ich hasse mein Handy im Prinzip für alles Mögliche.
3:00:11–3:00:16
Ich sag mal, ich als Steuerberaterin bin ja sozusagen auf dieser Plattform registriert,
3:00:16–3:00:21
wo diese ganzen Überbrückungshilfen, Corona-Hilfen oder sonst irgendwas…
3:00:21–3:00:28
Und da gibt es so zwei Zugangsverfahren, wo ich sozusagen mich nochmal einlogge
3:00:28–3:00:34
und dann im Prinzip mit meinem Handy noch mit einer zusätzlichen App sozusagen nochmal authentifiziere.
3:00:34–3:00:36
Dann machst du zwei Faktor. Authentifizierung.
3:00:36–3:00:43
Es war tatsächlich eine Katastrophe und offensichtlich im System nicht vorgesehen, dass ich mir ein neues Handy kaufen musste,
3:00:43–3:00:48
weil ich keine Updates mehr verarbeiten konnte.
3:00:48–3:00:50
Und das hat drei Wochen gedauert.
3:00:50–3:00:58
Ich im Prinzip in dem System mein neues Handy sozusagen hinterlegt hatte, dass ich wieder Zugang hatte.
3:00:58–3:01:01
Das heißt, hier lief nichts. Es konnte nichts gemacht werden.
3:01:01–3:01:05
Also im Zusammenhang mit diesen Abrechnungen, das ist doch Wahnsinn.
3:01:05–3:01:12
Und ich hasse, ich habe eine Stehendigitalisierung, aber mein Handy ist mein Handy.
3:01:12–3:01:17
Ich sage mal, wenn ich ein neues Handy haben will, dann darf ich ein neues Handy haben
3:01:17–3:01:25
und muss nicht im Prinzip irgendjemanden fragen, ob das jetzt gerade innerhalb der Zeit möglich ist, dass ich mein Handy wechsle.
3:01:25–3:01:30
Okay, okay. Es gibt ja auch die Nummer mit Dienst-Handy, Privat-Handy.
3:01:30–3:01:34
Also ist man dann quasi das auch harte Trend.
3:01:34–3:01:40
Ja, ja. Ich habe es nicht. Ich habe nur ein Handy.
3:01:40–3:01:44
Okay, okay. Okay, dann vielleicht nicht das Handy, was man dann dahin hält,
3:01:44–3:01:49
sondern irgendeine andere, wie auch immer geartete, Token, das man dann so kriegt,
3:01:49–3:01:55
das man dann dagegenhält und sagt, hier, ich bin ich und hier ist die Rechnung bitte an die Mail-Adresse hinterlegt
3:01:55–3:02:01
und nicht diese blöden Zettel und nicht diese blöden Schnipsel und hier vielleicht noch das Gutschein-Heftchen.
3:02:01–3:02:08
So viele Mandanten sind tatsächlich zurzeit erleichtert, wobei gängige Rechnungsschreibprogramme
3:02:08–3:02:18
garantiert das innerhalb kürzester Zeit haben oder schon haben, um das sozusagen erzeugen zu können.
3:02:18–3:02:25
Aber viele wollen es definitiv nicht ab 1.1. machen.
3:02:25–3:02:30
Aber sind, wie gesagt, gezwungen, das empfangen zu können.
3:02:30–3:02:36
Allerdings, wenn es der Mandant nicht will, ist die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist,
3:02:36–3:02:43
dass er im Prinzip von jemanden Rechnungen empfängt, der das ab 1.1. macht.
3:02:43–3:02:49
Wenn alle Beteiligten das ab 1.1. nicht machen, ist das eine Rohrgrapierung.
3:02:49–3:02:55
Vielleicht gibt es da auch so eine hybride Form der Zeit lang, wo man dann was Menschenlesbares kriegt
3:02:55–3:02:58
und dahinten noch was Maschinenlesbares dran.
3:02:58–3:03:04
Vielleicht gibt es da irgendwann auch sanften Druck, sagen wir mal, von den entsprechenden Stellen.
3:03:05–3:03:10
Wir haben durchaus Mandanten, die haben keine Mail-Adresse.
3:03:10–3:03:16
Das heißt, die Gesamtdigitalisierung geht an den Mandanten auch vorbei.
3:03:16–3:03:18
Vielleicht gibt es da welche, die haben keinen Computer.
3:03:18–3:03:21
Gibt es auch? Schreibmaschine?
3:03:21–3:03:25
Ja, aber im Prinzip, die können ja durchaus ein Unternehmen haben.
3:03:25–3:03:30
Es muss ja nicht für jedes Unternehmen sozusagen einen PC haben oder eine Mail-Adresse haben oder so.
3:03:30–3:03:33
Es funktioniert definitiv auch so.
3:03:33–3:03:38
Ja, es erleichtert viele Dinge, aber im Prinzip verkompliziert auch viele Dinge.
3:03:38–3:03:42
Diese Abkürzen sind auch sehr lustig. Zug, Pferd, haben Sie gesehen?
3:03:42–3:03:45
Sehr schön.
3:03:45–3:03:48
Sabina, ich sage Danke.
3:03:48–3:03:53
Vielen Dank für deine Zeit und vielen Dank für die durchaus lehrreichen,
3:03:53–3:03:56
mittlerweile doch über drei Stunden, die wir jetzt hier verbracht haben.
3:03:56–3:04:02
Und ich sage mal, für alle, die es gehört haben,
3:04:02–3:04:05
nehmt euch die Tipps mit, die jetzt hier kamen.
3:04:05–3:04:10
Das war wirklich sehr, sehr, sehr, sehr interessant.
3:04:10–3:04:14
Ja, dann sage ich vielen Dank fürs Zuhören und auf bald.
3:04:14–3:04:16
Tschüss.
3:04:22–3:04:24
Hi, kurze Disclaimer.
3:04:24–3:04:29
Selbst und nicht ständig ist eine Produktion der Vertikal Spezial GmbH und CoKG,
3:04:29–3:04:32
deren Gründer und Inhaber ich selbst bin.
3:04:32–3:04:34
Ich bin also auch selbstständig.
3:04:34–3:04:38
Und das hier ist ein Versuch, diese Lebens- und Arbeitsweise zu verstehen.
3:04:38–3:04:44
Feedback bitte an post at selbstundnichtständig.de.
3:04:44–3:04:48
Ihr findet mich auf Instagram und überall, wo es Podcasts gibt.
3:04:48–3:04:52
Vielen Dank fürs Zuhören und auf bald.
3:04:54–3:04:56
Tschüss.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert